THEMA: Botswana-September/Oktober 2008
29 Nov 2008 19:12 #83347
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Grundsätzlich sind wir lieber auf eigene Faust unterwegs, die sandigen Pisten und unsere fehlende Allraderfahrung haben dieses Mal nach längerem Abwägen des Für und Widers den Ausschlag für eine geführte Tour gegeben. Die Entscheidung er-leichtert hat uns, dass die Rundreise für max. 6 Teilnehmer angeboten wurde. Ende Januar buchten wir die Rundreise über einen Reiseveranstalter, die Flüge buchten wir separat über das Internet, da es günstiger war. Im Nachhinein haben wir es be-reut, nicht auch die Flüge über den Reiseveranstalter gebucht zu haben, da beson-ders ich die Vorfreude besser hätte genießen können
(Wir haben zuerst nicht wie geplant den Rückflug von Livingstone bekommen, muss-ten deshalb auf Victoria Falls ausweichen, Flug Johannesburg nach Maun haben wir nicht über SAA buchen können und deshalb kein „durchgehendes Ticket“ bis Maun bekommen, daher sicherheitshalber eine Zwischenübernachtung in JHB. Dann wur-de meine Kreditkarte nicht mit den Kosten für den Flug mit Air Botswana belastet. Mir fiel dann siedendheiß ein, dass ich mit dem SAA-Flug schon mein Kreditkartenlimit fast ausgeschöpft hatte. Mehrere Telefonate und einen Monat später war das auch erledigt. Nach der Wahl in Simbabwe machte ich mir dann wieder Gedanken, ob wir von Sambia auch ohne weiteres nach VicFalls für unseren Rückflug kommen. Meine Recherche im Internet ergab, dass es inzwischen wieder freie Plätze für den Flug Livingstone-Johannesburg gab. Daraufhin rief ich bei SAA an, die uns dann auf die-sen Flug umbuchten. Wurde zwar noch mal etwas teuerer durch veränderte Gebüh-ren, aber ich war zumindest etwas beruhigt)


Freitag, 19.09./ Samstag 20.09.2008 Flug nach Johannesburg

Knapp acht Monate nach der Buchung ist es endlich soweit: Afrika, wir kommen!:cheer:
Während ich den Tag frei habe und mich um das Packen des Handgepäcks kümmere, muss Christian noch bis mittags arbeiten. Am Nachmittag kommt mein Pa, und wir besprechen noch mal das Übliche (Katze, Internetmeldung etc) und gehen noch ein letztes Mal unsere Reiseunterlagen durch. Mein Pa bringt uns zum Flughafen. Die Zeit bis zum Boarding verkürzen wir uns, indem wir etwas herumlaufen und in diversen Tageszeitungen blättern. Um 18:15 h heben wir Richtung Frankfurt ab, der Flug verläuft normal. Fast pünktlich kommen wir in Frankfurt an und haben noch gute 1,5 h Zeit, bevor unserer Anschlussflug nach Johannesburg startet. Mit 35 Minuten Verspätung hebt der Flieger Richtung Johannesburg ab. Ich spekuliere auf eine Viererreihe weit hinten, da der Flieger bei weitem nicht ausgebucht ist, aber Christian hat keine Lust, unsere Zweierreihe aufzugeben. Ich gebe nach, bin aber schon etwas neidisch, als ich später mal eine Runde drehe, wie viel Platz die anderen haben. Meine Entscheidung für das Beef erweist sich als schlechte Wahl, da es sehr faserig ist, dafür ist der Käsekuchen umso leckerer. Richtig schlafen kann ich nicht, döse nur immer wieder ein. Das Frühstück ist gut. Eine Viertelstunde früher als geplant landen wir in Johannesburg. Damit wir morgen gleich wissen, wo wir hin müssen, suchen wir nach dem Schalter von Air Botswana und klären, ab wann wir einchecken können. Zwei Stunden vorher werden die Schalter geöffnet, es reicht also, wenn wir um 08:30 h am Airport sind. Wir heben am ATM auch noch mit unserer EC-Karte Rand ab, und ich schaue mir im Bücherladen das Angebot an Vogelbüchern an, will ich mir doch endlich einen zulegen. Da sie den von mir anvisierten nicht haben, hoffe ich später in der Eastgate Mall das Gewünschte zu bekommen. Noch etwas umhergeirrt, bis wir den Shuttlebus zu unserem Flughafenhotel finden. Wir können sogar schon auf unser Zimmer, obwohl es erst 09:30 h ist. Frisch geduscht, können wir beide einem kleinen Nickerchen nicht widerstehen. Sicherheitshalber wird der Wecker gestellt und nach einer Stunde heißt es wieder: wetier geht's. Am InformationDesk erkundigen wir uns nach einer Soweto-Tour, aber sie arbeiten nur mit einem Tourveranstalter zusammen und da wir noch ein wenig shoppen wollen, lassen wir die Soweto-Tour ausfallen. Mit dem Taxi fahren wir zur Eastgate Mall, gehen dort was essen und schlendern durch die Geschäfte. Auch hier haben sie das von mir anvisierte Vogelbuch nicht, so dass ich mich für den Roberts Bird Guide entscheide. Als wir um 15:45 h die Mall verlas-sen, steht unser Taxifahrer schon vor der Tür, obwohl wir 16:00 h vereinbart haben. Er versucht uns beim Preis zu beschubsen, denn vom Hotel hieß es 180 Rand pro Tour, und er verlangt 200 Rand, sozusagen gleich inklusive Trinkgeld. Wir lamentieren nicht, aber ein Extratrinkgeld gibt es natürlich nicht.

Da es angenehm warm draußen ist (ca. 22 C), wollen wir uns am Pool hinsetzen und lesen, aber es ist dermaßen windig, dass man alles, was nicht niet- und nagelfest ist, festhalten muss. So geben wir entnervt auf und gehen zurück auf unser Zimmer, wo wir den Tag unspektakulär mit lesen, fernsehen und essen ausklingen lassen.

Sonntag, 21.09. 2008 Flug nach Maun
Den Wecker hatten wir für 06:00 h gestellt, aber wir sind schon vorher wach. Sonntags gibt es erst ab 07:00 h Frühstück, so dass wir noch reichlich Zeit haben, um wieder alle Sachen zu verstauen. Wir essen in Ruhe und können trotzdem schon den Shuttlebus um 07:45 h zum Flughafen nehmen, so dass wir eine halbe Stunde früher als geplant dort eintreffen. Eine kleine Schlange hat sich schon am Check-in gebildet, die während der nächsten dreiviertel Stunde länger und länger wird, da es überhaupt nicht voran geht. Gut, dass wir relativ weit vorne stehen, sonst hätten sich klei-ne Schweißblasen auf meiner Stirn gebildet, aus Angst, nicht mehr in den Flieger zu kommen. Nach einer Stunde haben wir endlich unsere Bordkarten. Die letzten Meter vom Zubringerbus müssen wir zu Fuß gehen, was für manche Passagiere nicht angenehm ist: es weht ein kalter Wind (es sind nur 9 ° C ) und mit kurzen Hosen ist das nur was für die Abgehärteten. Während des knapp zweistündigen Fluges erhalten wir eine große „Fressbox“, doch die Enttäuschung ist groß, als diese geöffnet wird: ein Pappbecher, ein Muffin und Saft. :huh: Maun gilt aufgrund der vielen Helikopterrundflüge über das Okavangodelta und den Zubringerflügen zu den Lodgen, die nur auf dem Luftweg zu erreichen sind, als einer der Flughäfen in Afrika mit den meisten Starts- und Landungen. Dadurch werden vielleicht Erwartungen geweckt, die jedoch nicht erfüllt werden: Das Gepäck aus den Maschinen wird auf Pkws verladen und dann im Flughafengebäude Stück für Stück per Hand entladen. Fließbänder fürs Gepäck? Fehlanzeige. Egal, Hauptsache unsere zwei Reisetaschen sind da. Wir werden von einem Mitarbeiter der Maun-Lodge empfangen, wechseln noch etwas Bargeld in Pula, bevor wir zu unserer Unterkunft gebracht werden. Auf meine Frage hin, ob die Geschäfte auch am heutigen Sonntag geöffnet haben, hält er sofort an einem Sparmarkt. Neben einigen Getränken erstehen wir auch noch einen Plastikeimer, der uns im Notfall nachts im Zelt gute Dienste leisten soll.;)

Unser Zimmer ist in Ordnung, nichts aufregendes, aber sauber. Nach einem Kaffee beschließen wir, uns das Gelände anzusehen. Es gibt noch Riverside Bunga-low/Zimmer, wo man- der Name sagt es - auf den Thamakale River blicken kann, der sogar Wasser führt. Des Weiteren gibt es noch einige Hütten, die etwas zurückge-setzt vom Fluss liegen. Es gibt auch noch einen kleinen Pool, an den wir uns dann auch setzen bzw. als die Liegen frei werden legen. Jetzt kann der Urlaub richtig losgehen. Wir lesen beide fleißig in unseren Büchern, denn wahrscheinlich werden wir auf Safari wenig Zeit dazu haben. Zwischendurch im Pool abgekühlt, herrlich. Auch das Vogelbuch kommt schon zu seinen ersten Einsätzen. Abends wird in der Boma der Grill angeschmissen, für 65 Pula kann man vom Buffet speisen. Christian entscheidet sich dafür, während ich A-la-Carte esse. Als er sich das zweite Mal vom Buffet bedienen will, schaut der Koch schon komisch und als Christian dann das dritte Mal hingeht, gibt es ein Wortwechsel, aus dem Christian jedoch nicht entnehmen konnte, ob er einen Zettel vorlegen hätte müssen oder ob es in Botswana unüblich ist, mehrmals sich vom Buffet zu holen (zu Christians Verteidigung sei gesagt, dass die Teller nicht voll beladen waren). Wir sind auf die Rechnung gespannt, ob sein Essen doppelt berechnet wird, aber so ist es nicht.
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29 Nov 2008 19:20 #83350
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Montag, 22.09. 2008 Maun
Heute ist aufstehen ohne Wecker klingeln angesagt. Wir erkundigen uns, was das Frühstücksbuffet kostet, da dieses nicht im Übernachtungspreis inbegriffen ist. 25 Pula werden verlangt. Da uns das sehr preiswert vorkommt, fragen wir noch mal nach und erhalten wieder die gleiche Antwort. Als Christian sich das zweite Mal Omelette nehmen möchte, heißt es, das kostet 25 Pula extra, ok, wir sind im Urlaub. Die Rechnung lautet aber auf 2 x 75 Pula. Wir haben keine Lust auf Diskussionen, deshalb zahlen wir den geforderten Preis, beschließen aber, morgen auf unserem Zimmer zu frühstücken.
Wir bestellen uns um ein Taxi, da wir zum Ngami Centre wollen. Zeitgleich mit dem Taxi kommt auch eine aufgebrachte Autofahrerin auf die Einfahrt und warnt uns, in das Taxi einzusteigen, da der Fahrer auf dem Weg hierher beinahe zwei Unfälle verursacht hat. Wir sind verunsichert. Da die Angestellte an der Rezeption uns mitteilt, dass die Taxifahrer auf dem Weg zur Lodge sich immer beeilen würden, aber ansonsten umsichtige Autofahrer wären, lassen wir uns halbwegs überzeugen und fahren mit ihm mit. Er versichert uns, vorsichtig zu fahren, was er -abgesehen von den Fußgängern, die er an der Hotelausfahrt nicht passieren lässt – auch einhält.

Als erstes wollen wir uns noch Pula vom Geldautomaten besorgen, aber dummerweise haben wir nur unsere EC-Karte mitgenommen, mit der man kein Geld bekommt. Die VISA-Karte liegt im Hotelsafe :angry: . Groß Shopping ist abgesehen vom fehlenden Geld auch nicht angesagt, denn das Ngami Center besteht nur aus einer kleinen Häuserfront mit mehreren kleineren Geschäften und einem Spar. Wir laufen zurück Richtung Rileys Garage, da tobt mehr das Leben. Im Internetcafé (10 Min / 7 Pula) geben wir per Email die ersten Lebenszeichen von uns. Während in der Heimat bescheidene 16 ° C sind, schwitzen wir bei 39 ° C. An einem Extraschalter können wir auch Euro in Pula tauschen. Eigentlich wollen sie einen Ausweis sehen, aber da wir keinen dabei haben, klappt es auch ohne.

Wir hatten schon gestern flüchtig überlegt, ob wir versuchen sollten, unser Zimmer gegen einen Bungalow am Fluss (Aufpreis 90 Pula) zu tauschen und fragen deshalb an der Rezeption nach, aber leider ist alles ausgebucht.
Nachdem wir noch etwas auf dem Hotelgelände gefilmt und Fotos geschossen haben, legen wir uns an den Pool und genießen im Wasser die Abkühlung. Zwischendurch gönnen wir uns in unserem Zimmer einen Cappo und naschen die Muffins. Als wir später wieder am Pool sind, erhalten wir auf Kosten des Hauses als kleinen Snack Hähnchenflügel und Kartoffelspalten. Heute wird nicht in der Boma gegrillt, daher speisen wir im Restaurant bzw. draußen.


Dienstag, 23.09. 2008 Maun – Grassland Safari Lodge

Nachdem wir gefrühstückt haben, lesen wir am Pool und beobachten die Vögel. Obwohl wir erst um 11:00 h damit rechnen, abgeholt zu werden, gehen wir schon um 10:30 h zur Rezeption vor und siehe da, Hemingway Safaris ist bereits da. Das klappt ja perfekt. Wieso wir beim Auschecken noch 300 Pula zurückerhalten, verstehen wir zwar nicht, sehen es aber als Entschädigung für das überteuerte Frühstück vom Vortag an.

Für die nächsten zwei Wochen wird Enock, ein 44jähriger aus Francistown, unser Koch und der 34jährige Chimney aus Kasane unser Fahrer und Guide sein. Zu unserer freudigen Überraschung sind wir die erste Woche die einzigen Teilnehmer der Rundreise, die zweite Woche ist mit 6 Personen ausgebucht. Wir verlassen Maun und halten kurz bei Sehitwa an einem Shop, da Chimney wohl sein Waschzeug vergessen hat. Um die Mittagszeit nehmen wir ein Baguette sowie eine Hähnchenkeule, Muffin und Obst am Straßenrand im Schatten eines Baumes ein. Christian und ich werden schnell von kleinen Viechern gebissen, die sich später als Zecken herausstellen. Selbst ins Auto schleppen wir diese mit rein, denn auch Enock und Chimney bekommen es mit den Biestern zu tun. An der Kontrollstelle für Maul- und Klauen-Seuche müssen wir nicht nur durch die Wannen mit dem Desinfektionszeug durchwaten, sondern sogar unsere weiteren Schuhe aus unserem Gepäck holen und auch diese reinigen. Zudem werden wir das Straußenfleisch los.
Kurz vor D`kar verlassen wir die Teerstraße. 60 km Piste liegen vor uns bis zur Grassland Safari Lodge. Auf dem Weg dorthin zeigt uns Chimney einen Weißrückengeier, davon werden wir die nächsten Tage noch öfters welche sehen. Wir sind gegen 16:15 h da und werden von Nielki, der Lodgebetreiberin, gefragt, ob wir gleich zu den San mitkommen wollen, die sog. „Games“ für die Touristen vorführen. Wir sind durch die lange Anfahrt ko und gehen lieber duschen und trinken in der Lapa einen Kaffee.
Auf dem Gelände werden Löwen und Wildhunde in je einem relativ großen Gehege gehalten. Wir fahren mit Chimney und einem Mitarbeiter der Lodge in einem offenen Fahrzeug in das Löwengehege und müssen erst ein klein wenig suchen, wo sich die 5 Ladys, der Pascha und der Abkömmling denn aufhalten. Die Löwen erhalten hier ihr Gnadenbrot, äh ich meine Esel, da sie auf Nachbarsfarmen Rinder etc gejagt ha-ben und deshalb getötet werden würden, wenn sie nicht hier aufgenommen werden würden. Zweimal die Woche – mittwochs und samstags- gibt es einen Esel (ist das billigste Fleisch). Vom Fahrzeug aus können wir gute Foto- und Filmaufnahmen machen.
Ins Gehege der Wildhunde können wir sogar zu Fuß rein. Es ist das erste Mal, dass wir diesen Tieren so nahe sind. Zuerst ist es ein komisches Gefühl, keinen Zaun zwischen den Viechern und sich zu haben oder im Auto zu sitzen, aber wir entspannen uns schnell, als wir merken, dass die Tiere auch von sich aus einen Sicherheitsabstand einhalten.
Nach einer Stunde sind wir wieder zurück und versammeln uns mit den anderen Gästen zu einem Drink am Lagerfeuer, den Blick dabei auf das vielleicht 150 m entfernte, beleuchtete Wasserloch gerichtet. Es sind diverse Antilopenarten (Eland, Oryx, Springbock) und auch ein Schakal, die –wie wir - ihren Durst stillen. Gegen 19 h nehmen wir das Dinner ein. Für uns hat Enock gekocht, während die anderen Gäste von den Köchen der Lodge verpflegt werden. Den Abend lassen wir am Feuer bei mehreren Amarulas bzw. Bier ausklingen.
In unserem im afrikanischen Stil gehaltenen Chalets sind mehrere Spinnen zu entdecken, die Christian nicht begeistern, aber er lässt sich von mir überzeugen, dass er nicht alle vernichten kann, da sie zum Teil unerreichbar an der Decke sind. Eine kleine Fledermaus teilt auch mit uns das Zimmer, sie liegt bewegungslos auf dem Fußboden, wo sie bis zu unserer Abreise auch liegen bleibt. Die Putzfrau traute sich wohl auch nicht ran oder sie hat nicht so genau zwischen Bett und Fenster geschaut.
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Gruss Chrissie
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29 Nov 2008 19:27 #83351
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Mittwoch, 24.09. 2008 Grassland Safari Lodge
In den frühen Morgenstunden haben wir die Löwen brüllen gehört-das erste Mal bei unserem dritten Urlaub im südlichen Afrika. Wie wird es erst beim Campen im Busch sein?
Da der Generator erst gegen 07:00 h in Betrieb genommen wird, muss ich am frühen Morgen im Halbdunkeln auf Toilette gehen. Wir sind zwar gut mit Stirnlampe ausgerüstet, aber das nützt nicht viel, wenn sie nicht auf dem Nachttisch parat liegt.:P
Frühstück ist um 07:30 h angesagt und anschließend fahren wir mit Nielki, Chimney und Gästen der Lodge zu den San, mit denen wir gemeinsam einen Bushwalk unternehmen. Nielki hat gute Beziehungen zu den San und spricht sogar deren Sprache. Wir erfahren viel Interessantes über die (Über-) Lebensweise der San in der Kalahari. Besonders die Buschapotheke beeindruckt uns sehr, auch wenn man Augenprobleme nicht in der Trockenzeit (oder war es in der Regenzeit?) haben sollte, da dann die entsprechende Pflanze nicht zur Verfügung steht. Nussartiges probieren wir auch, wirklich lecker.
Auf dem Rückweg zur Lodge sehen wir mehrere Riesentrappen und Marabus. Wir verbringen unsere freie Zeit im Schatten der Lapa und beobachten das Treiben am Wasserloch mit dem Fernglas. Punkt 12 h ist Lunch, danach lesen Christian und ich erst, bevor wir es dann den anderen Gästen gleich tun und uns zu einem Mittagsschläfchen in unser Zimmer zurückziehen. Später fahren wir nur mit Chimney noch mal zu den San, die uns ihre Freizeitbeschäftigungen vorführen:
Die Frauen benutzen eine kleine Melone als Ball, die Männer tragen mit ihren Speeren einen kleinen Wettkampf auf, welcher Speer bei einer speziellen Wurftechnik am weitesten fliegt. Christian und unser Guide Chimney testen auch ihre Fähigkeiten, aber landen unter ferner liefen. Besser mithalten können sie dagegen bei Giraffenkacke weit spucken, hört sich eklig an, aber die Sche.. ist staubtrocken.
Zum Abschluss wird uns noch ein Tanz vorgeführt, der die erfolgreiche Jagd auf eine Oryx simuliert. Besonders in Erinnerung bleiben werden uns die Kinder, die ganz begeistert sind, als Christian ihnen zeigt, dass sie ihre Spielgefährten im Display der Kamera sehen können, wenn diese sich davor stellen.
Rechtzeitig kommen wir zur Löwenfütterung, Die Tiere stehen bereits erwartungsvoll am Zaun, wo der tote Esel per Auto rangeschafft wird. Der männliche Löwe verzieht sich schnell mit dem größten Stück, während sich die anderen mit dem Rest begnügen müssen.
Schnell im Chalet umgezogen und frisch gemacht, sitzen wir kurz darauf wieder mit den anderen Gästen bis zum Abendessen am Lagerfeuer. Auch danach versammeln wir uns um die Feuerstelle, bestaunen den Sternenhimmel und genießen einfach die Atmosphäre.
Gruss Chrissie
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Letzte Änderung: 29 Nov 2008 19:30 von chrissie.
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29 Nov 2008 19:35 #83353
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Will euch auch für diesen Tag nicht das Foto vorhalten, aber musste es nnoch mehr verkleinern
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29 Nov 2008 19:46 #83354
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Donnerstag, 25.09. 2008 Grassland Safari Lodge – Central Kalahari Game Reserve (CKGR)
Die Nacht ist schon um 05:30 h zu Ende, da wir eine lange Fahrt zum CKGR vor uns haben. Ein schnelles Frühstück eingenommen, denn um 06:30 h ist Abfahrt. Vorbei an Rinderherden sehen wir bis zur Einfahrt ins CKGR über das Tau Gate drei Honigdachse, die –wie die anderen, die wir die nächste Zeit noch sehen werden- zu weit entfernt sind, um sie auf den Chip zu bannen :( . Am Motopi-waterhole stärken wir uns. Tiere sind bis auf ein paar vereinzelte Oryx in weiter Ferne nicht zu sehen.
Bis zu unserer Campsite im Deception Valley sehen wir teilweise verbranntes Buschland, Folgen der seit mehreren Tagen wütenden Buschbrände. Piper Pan muss noch stärker betroffen sein, denn ursprünglich war geplant, dass wir dort die erste Nacht verbringen.
An Tieren laufen uns im wortwörtlichen Sinne Strauße, Oryx, Steinböckchen, Springböcke, Giraffen und als besonderes Highlight zwei Geparde über den Weg. Schnell waren sie wieder aus unseren Blickwinkel verschwunden, aber für uns war es trotzdem toll: unsere ersten Geparde in freier Wildbahn.:cheer:

Nach knapp 260 km auf unserer Campingsite angekommen, bauen wir mit Chimney und Enock unser Zelt und unsere Feldbetten zusammen (es wurde keine Mithilfe verlangt). Nach einer kleinen Erholungspause nimmt Chimney uns mit auf einem Abenddrive. Entgegen der Fahrt hierher begegnen wir mehreren Autos und sehen neben den üblichen auch Schabrackenschakale und Erdhörnchen. Chimney zeigt uns auch die Deception Pan, wo Deliah und Marc Owens gelebt haben. Die Pirschfahrt endet mit einem Sundowner in herrlicher Atmosphäre.

Zwischenzeitlich hat Enock das Abendessen zubereitet. Gegen 20:30 h ziehen wir uns für unsere erste Nacht im Zelt zurück.

Freitag, 26.09. 2008 Central Kalahari Game Reserve
Um 06:00 h ist Wecken angesagt. Die erste Nacht im Zelt in der Wildnis haben wir trotz Christians Bedenken gut überstanden. Nachts konnten wir Löwen brüllen hören, ansonsten war es ruhig (oder wir haben so tief geschlafen, dass wir es nicht mitbekommen haben *grins*).
Nach dem Frühstück begeben wir uns auf einen Gamedrive. Das Highlight wartet unweit von unserm Camp auf der Straße: ein Leopard. Er lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen, im Gegenteil, er legt sich vor uns sogar kurz auf den Weg, rekelt sich in Katzenmanier, bevor er weitergeht und auf einer anderen Campsite die dortige Toilette inspiziert und beim Verlassen diese markiert. Ca. 25 Minuten sind uns vergönnt, dieses herrliche Tier zu beobachten. Am Deception Valley vorbei fahren wir zum ca. 40 km entfernten Letihau Wasserloch, wo erst zwei später dann drei Löwen im Schatten liegen. Sie sind recht dürr und unser Guide bezeichnet sie als unklug, dass sie so offen und nah am Wasserloch liegen und somit ihre mögliche Beute abschrecken. Dennoch trauen sich auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserstelle nach anfänglichem Zögern nacheinander ein paar Springböcke und ein Schakale, ihren Durst zu stillen. Auf der Rückfahrt zum Camp sichten wir Giraffen, einen Strauß, diverse Erdmännchen und Honigdachse. Letztere meist in Begleitung mit Weißbürzelsinghabichten. Einen kurzen Blick können wir auch auf eine Kapkobra erhaschen, die vor dem Auto unseren Weg kreuzt.

Als wir zurück sind, ist unser Lunch schon fast fertig. Anschließend genieße ich das erste Mal in meinem Leben die Buschdusche. Für mich ist ein einprägendes Erlebnis, die Sonnenstrahlen beim Duschen auf der nackten Haut zu spüren. Erstaunt bin ich, mit welch einer kleinen Menge Wasser man auskommt, wenn es sein muss: incl. Haare waschen habe ich gerade ein Fünftel des Eimerinhaltes (ca. 20 l) benötigt.

Nach der Kaffeepause fahren wir zum Matswere Camp, um Wasser zu holen. Bis auf eine Gottesanbeterin, die wir ohne Chimney sicherlich nicht wahrgenommen hätten, als sie über die Sandpiste läuft, ist nichts groß zu sehen, sogar die sonst haufenweise anzutreffenden Springböcke, Steinböckchen und Oryxantilopen machen sich rar. Mit einem schönen Sonnenuntergang, den ich mit einem Amarula begieße, werden wir halbwegs für den relativ ereignislosen Nachmittag entschädigt.
Um 19:00 h ist das Dinner fertig und wir unterhalten uns mit Chimney über Botswana und erfahren einiges über die Lebensumstände in Botswana.

Als wir fast am Einschlafen sind, hören wir ein Rascheln und Scharren an unserem Zelt. Mal kommt es mehr von der rechten, dann wieder mehr von der linken Seite. Teilweise habe ich das Gefühl, als würde dieses etwas versuchen, unter unser Zelt zu gelangen. Christian versucht durch die obere Öffnung im Zelt zu erspähen, wer der Übeltäter ist, aber kann nichts erkennen. Uns ist beiden etwas mulmig zu mute, aber am nächsten Morgen erfahren wir, dass es vermutlich nur ein kleines Nagetier gewesen ist. Dafür haben wir von dem „gefährlicheren Besuch“ nichts mitbekommen: anhand der Spuren haben Enock und Chimney rekonstruiert, dass ein Leo unseren Waschtisch auf der Suche nach Wasser in der Nacht umgestoßen hat.

Fortsetzung folgt, wenn ich die zweite Woche fertig geschrieben habe (muss mich selbst etwas unter Druck setzen, dass ich jetzt am Ball bleibe ;) )
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22 Dez 2008 15:26 #85402
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  • Olli Bö am 22 Dez 2008 15:26
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Hi Chrissie,

hab den Bericht gerade erst entdeckt- hört sich ja prima an, was ihr bisher erlebt habt! So kurz erst da und schon Geparde, Löwen und einen Leo gesehen. Toll!
Sind gespannt auf die Fortsetzung und ob ihr euch nächstes Mal alleine trauen würdet...

Viele Grüße
Kathrin und Olli

Manchmal wollen die Goetter, dass etwas nicht gelingt, damit die Menschen die Demut bewahren.
Reisebericht Botswana Apr/Mai 08:
www.namibia-forum.ch/download/olliboe08.pdf
Reisebericht Botswana Jun 09: Feuertaufe im Regenwasser
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