THEMA: Tour Namibia-Botswana 2007
13 Aug 2007 17:04 #45611
  • Goldmull
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  • Goldmull am 13 Aug 2007 17:04
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Unsere Tour NAMIBIA-BOTSWANA-SAMBIA Juli/August 2007
Motto: AFRIKA pur - AFRICA basic!




Es war unsere schönste Afrikatour und nicht die billigste!

Wir hatten diesmal keine Reifenpannen,aber Starterprobleme, blieben nur 1x stecken - ausgerechnet am leopardrock,
und erlebten unerwartete Abenteuer mit wilden Tieren.

Vor allem in den ersten 14 Tagen ging es Schlag auf Schlag,
wir mussten die Tour in Botswana sehr stark komprimieren, weil
unser 3.Mitfahrer(Biologe + zum 1.Mal in Afrika) schon nach 14 Tagen wieder zurückfliegen musste.

[bild: 78547]
Kleine Statistik:


Länder:
NAMIBIA - BOTSWANA - SAMBIA
4487 gefahrene Kilometer
31 Reisetage
10x Lagerfeuer- (manchmal mit Butternußkürbis)
über 3300 Digifotos - 13 Gb insges.
knapp 8 Std. Film auf HDV- Canon HV 20
286 (?) Taschentücher

schönste Erlebnisse:

[bild: 88657]
[bild: 78687]
Bootstour auf dem Chobe von Kasane (Kubu-Lodge) aus,
[bild: 88648]
Flug übers Delta, Hubschrauberflug über die VicFalls,
zahlreiche Mokoro-Fahrten (Einbaum)im Delta,
[bild: 88654]
Namushasha-Lodge mit gamewalk mit guide Boster,
Übernachtung u. insges. 7 Std.Wanderungen zu Fuß auf
einer einsamen Insel im Delta - unter wilden Tieren,
Erongo Wildernes Lodge!!! Gruß an Brian! War lustig!!
Hitchcock´s Vögel auf der Robbentour in Walfischbay:
Tausende Kormorane zu Luft u.zu Wasser um uns herum!
Grund: riesiger Fischschwarm - Sardinen!
Der gewaltige Sternenhimmel-oft unser Mrd-Sterne Hotel!

Unser Programm:

Flug Frankfurt-Windhuk mit Air Namibia Direktflug
Windhuk-Zelda-Farm (Grenze zu Botswana)
[bild: 78562]
Zelda - Maun
Flug Maun - Camp Umvuvu - (Nähe panhandle)
3 Tage Aufenthalt auf einer Insel im Delta
Ausflüge mit dem Mokoro,
[bild: 78568]
Übernachtung auf einer anderen Insel mit mitgebrachten Zelten
Rückflug nach Maun-(organ. von Phakawe)
Weiterfahrt nach Moremi-North Gate
North-Gate - Xakanaxa
Xakanaxa-Camp - North-Gate
[bild: 102330]
North-Gate - Savuti
Savuti - Kasane
Chobe
Chobe-Livingstone-Grenzübertritt nach Sambia - Fähre Kazungula
Vic-Falls (nur Sambia) mit Hubschrauberflug
Caprivi- Katima Mulilo-
[bild: 101979]
- Namushasha-Lodge
Popa-Fälle - Mahangu-Lodge
Mahangu-Lodge- Tsumeb (Minen-Hotel)
Tsumeb-Swakopmund (4 Tage) privat super untergebracht!
[bild: 79945]
Swakopmund - Brandberg (White Lady Camp) 2 Tage
Brandberg - Erongo Wilderness Lodge
Windhuk - Tamboti-Guesthouse

Bilder dazu im Forum (Album):

www.namibia-forum.ch...tos.html?userid=1742


Was auffiel:



Wir hatten ein interessantes Angebot, den Brandberg

[bild: 78675]
in Namibia mit einem sehr erfahrenem Führer (langjähriger Freund, schon 49mal oben!) zu besteigen -
konnten dies aber leider nicht realisieren.

[bild: 88645]

Nächstes Mal hoffentlich!Somit begnügten wir uns mit dem Studium der rätselhaften Feenkreise in der Umgebung des Brandberges - siehe Bild.

Die Menschen der besuchten Länder waren durchweg
sehr freundlich:
[bild: 78681]
vor allem in Sambia fiel dies sehr deutlich auf! Jeder Fremde fragte zuerst:
"how are you?" und war sehr auskunftsfreudig.

Die Preise sind deutlich gestiegen im Vergleich zu
1999 u. 2003.Besonders teuer ist Sambia. Benzin so teuer wie
bei uns!Auch sonstige Kosten sehr hoch!!!
Wir fühlten uns die ganze Zeit sicher.
Unsere gesendeten SMS kamen leider bis auf eine nicht an (Tango-Karte).

Gegen Ende der Tour war die Sicht oft sehr getrübt - nicht wegen Amarula, sondern wegen der
zahlreichen Buschbrände im Norden. Man konnte keinen stahlblauen Himmel mehr vorfinden.
Brandberg im Dunst!Das hatten wir so noch nie erlebt!

Einige Abenteuer
- vor allem in BOTSWANA:

HYÄNE im Camp:[/size]

erste Nacht im Moremi-Nationalpark - North-Gate:
Camp sehr spartanisch,nur je 1 WC,1 Dusche, oft ohne Wasser,
meist kalt. Nur 2 weitere Besucher waren anwesend, obwohl
man uns am gate sagte: "very busy!" - (wir hatten nicht gebucht)
Zebras,Gnus u. sonstige Antilopen
[bild: 102303]
und Affen spazierten sehr nahe am Camp zum Wasser ohne große Scheu.
[bild: 102297]
Abends gab es erstmals Rotwein (Container) und Amarula.
[bild: 83515]
Wir wollten (oder konnten?) anschließend im Dunkeln die wassergefüllte
Pfanne nicht mehr wegräumen.Wir mussten natürlich darauf verzichten bei Dunkelheit die Anlagen aufzusuchen (kein Löwenfutter geplant!).
Das fiel in den ersten Nächten sehr schwer, kann man aber trainieren!

Nachts plötzlich ein schmatzendes Geräusch u. dann ein Ruf unseres Biologen:

"Eine Hyäne schleckt die Pfanne aus!" Und dann:
"Jetzt trägt sie sie weg!"
Am nächsten Tag konnten wir die sauber geschleckte Pfanne 20 m weiter in Empfang nehmen.
Wir hätten das Spüli doch mit dazu stellen sollen!
Hyäne als Spülmaschine-was will man mehr!!
Aus der Pfanne haben wir aber dann doch nicht mehr essen wollen!
Aber wir haben sie am Feuer desinfiziert u. gereinigt.
Wir hatten für die Pfanne keinen Bedarf mehr, denn das Fleisch, das man in Botswana
kaufen konnte, schmeckte uns nicht besonders - es war sehr zäh! Nicht zu vergleichen mit dem Angebot in Namibia!
Dafür war der Butternut-Kürbis am Lagerfeuer- in Alufolie am Feuer gegart - umso besser.

Büffelangriff:


Auf dem Weg nach Savuti - tiefer Sand, jedoch mit 4x4 ohne
Probleme.Wir sehen endlich unseren ersten Büffel am Weg stehen.
[bild: 102306]
Wir halten - ein Auto überholt uns (das zweite an diesem Tag bis dahin!)und fährt am Büffel dicht
vorbei. Der Büffel startet urplötzlich einen Angriff
[bild: 102309]
Auto entkommt gerade so.
[bild: 102312]
Jetzt erst merken wir, dass der Büffel nicht mehr so sicher steht.Die Hinterbeine
schienen verletzt.Er wackelt leicht, legt sich hin neben die
Pad. Wir denken: der ist doch am Ende, hat jetzt genug Anstrengung hinter sich u. fahren langsam dran vorbei!
Plötzlich springt er mit einer letzten Energieanstrengung auf
und greift unser Auto an mit gesenkten Hörnern.
Hier zeigte sich, dass verletzte Büffel immer noch sehr viel Kraft haben und einiges anrichten können!!
[bild: 102315]
Ich filmte den Angriff seitl. aus dem Fenster -
der Bulle wurde immer größer,
[bild: 102318]
plötzlich wurde das Monitorbild fast total schwarz!!
[bild: 102321]
[bild: 102324]
Ich wartete auf das Klirren der Fensterscheibe.Ich dachte noch an H.H.!
Der Büffel hat uns nur knapp verfehlt!
Puh, das ging grad nochmal gut! Alle waren sehr erleichtert!

[bild: 102327]


AFFENSCHANDE

im North-Gate fielen uns am 2. Tag zahlreiche Meerkatzen
und Paviane auf,die unseren Lagerplatz mit unschuldigen Blicken umkreisten.Natürlich ein Fotomotiv!
[bild: 102300]
Wir standen gerade am Tisch und sortierten die Lebensmittel. Da sprang von hinten plötzlich
ein Affe zwischen uns - ein schneller Griff und der Apfel war weg.
Meine Mitfahrer gíngen dann zur Anlage, während ich
Tagebuch schrieb. Ein Geräusch störte mich plötzlich: aus dem offengelassenen Auto sprang ein Affe mit einer erbeuteten Tüte mit 2 grünen Äpfeln drin.
Ich hinterher, Affe auf Baum - ich nicht mehr hinterher...!
Da sass er nun oben,den einen Apfel in den Händen, den anderen zwischen die Füsse geklemmt und schaute unschuldig drein. Mir blieb nur noch das ganze zu filmen.....!Währenddessen stöberte eine andere Affengruppe hinter meinem Rücken in der Mülltüte herum.Man kann ja nicht überall sein...!
Seitdem blieb nichts Essbares draußen. Der Schnelligkeit dieser Primaten ist keiner gewachsen!


Leopardrock Savuti:

Auf die Frage, wo wir Leoparden finden können, schickten uns
die Campverwalter zum Leopardrock.Ein für Botswana stattlicher
Felsen. Klar, dass dieser ideal für Leoparden war. Es war schon spät,
die Sonne war schon am untergehen, als wir im tiefen Sand steckenblieben.Trotz 4x4 u. H4 od. L4, etwas Luftrauslassen, wollte sich das Auto nicht vor oder zurück bewegen. Spaten raus und buddeln. Dann noch die Mitte der Sandpiste etwas planiert.Wir befürchteten schon, dass wir die Nacht draußen im Dachzelt verbringen müssten (Wasser + Essen hatten wir dabei) und der Leopard uns vom Berg her an(m)lacht. Jedoch mit der Kraft der Verzweiflung gelang es unserem Biologen das aufsitzende Auto frei zu buddeln. Anfahren, der luftreduzierte Reifen griff, wir rollten locker weiter um den Leopardrock herum - zwar ohne Leopard, aber glücklich davongekommen zu sein.

Kleiner Tipp noch zum Fahren in 2 tiefen Spuren: nie ganz mit den Reifen in den tiefsten Spuren fahren, immmer ein wenig auf der ansteigenden Flanke des Mittelstreifens. Das erhöht den Abstand d.Autochassis und man sitzt nicht so schnell auf.

Löwenriss mit Elefanten- Savuti, Harvey´s Pans:

Wir hatten bis dahin noch keinen Löwen gesehen.Und wir wollten
unserem sehr interessierten Biologen doch dieses Raubtier vorführen, bevor er wieder zurückflog. Eine Frage am Camp Savuti nach Löwen: ja, da war gestern ein Riss, die Leos müssten noch da sein.Unser Auto hatte starke Probleme mit dem Anlasser, mal sprang es an, meist aber nicht. Wir mussten es schon mehrfach anschieben, aber beim Löwenriss...? Was wäre, wenn das Auto dort abwürgt und nicht mehr anspringt?

Wir fuhren trotzem hin und wurden sehr belohnt: ein nicht ganz so kleiner Elefant war das Opfer - 3 männliche u. 1 weiblicher Löwe lagen gelangweilt herum und wussten vor lauter Gähnen nicht, was sie tun sollten. Vollgefressen mit dicken runden Bäuchen und fast nicht mehr lauffähig lag die Gruppe an den Büschen.Wir umfuhren die Löwen in 2 m Entfernung - das Auto durfte absolut nicht ausgehen!
Mundgeruch der Löwen?
[bild: 101995]
Fahrer: immer daran denken, daß wir beim Filmen das Auto auch nicht ausmachen dürfen-das Motorengeräusch auf dem Film ist das kleinere Übel!Und über 30 Geier u. Marabus, sowie Schakale warteten - hoffentlich nicht auf uns! Es ging gut!

Beim Betrachten der Bilder fiel uns auf, dass ein männlicher Löwe nur noch 2 Reißzähne hatte, also nur einen auf jedem Kiefer diagonal.Der spart dadurch Zeit beim Zähneputzen!
[bild: 101998]
Am nächsten Tag fuhren wir nochmals vorbei - vom Elefanten war noch einiges vorhanden-die Backenzähne standen heraus und schauten uns an, die Löwin war gerade dabei die Filetstücke mit den Zähnen aufzunehmen.Es kostete viele Digis und Filminuten!Und Nerven, ob das Auto wieder mal angeschoben werden muß...!
Später erfuhren wir, dass dieses Rudel eines von weltweit zweien sei,
das auf Elefantenjagd spezialisiert war.
Mittlerweile berichten Reisende, dass sich das Rudel aufgelöst hat.
Kein Wunder bei diesen Zahnproblemen!
[bild: 102828]


Probleme mit dem Auto:

Im Moremi zeichnete sich schon ab, dass irgend etwas mit dem Auto nicht stimmte:
es wollte nicht zuverlässig anspringen.Es handelte rein nach dem Zufallsprinzip: mal wollte es, mal nicht.Genau unter dem Gate nach der schönen Holzbrücke des North-gate wollte es nach dem Filmen absolut nicht mehr und blieb vor dem Tor einfach stehen.
[bild: 102336]
Die Campverwalter zeigten uns, wie man das Auto mit 3-4m Anschubweg auch rückwärts anschieben kann.
Es gelang und wir haben wieder etwas dazugelernt!
[bild: 102333]

Fahrt nach Kasane zur nächsten Tankstelle - es war Samstagnachmittag.Na super!Wir hielten an einer abschüssigen Stelle neben der Straße bei der Tankstelle an.
Anruf zum Vermieter: es ist wahrscheinlich die Batterie!Kauft eine neue! Die Tankstelle hatte aber keine. Oder einen Anlasser! Fehlanzeige! Was machen? Ein unscheinbarer Zettel mit einer Telefonnummer an einem Schaufenster bezügl. Autoelektrizität (per Zufall gesehen!) half schließlich weiter!
Ein Anruf, ein netter Schwarzer kam und inspizierte den Fehler.Seine Ausrüstung bestand aus einem kl. Rucksack, den er auf die Straße entleerte.Ein einfaches Kupferkabel diente zum Testen der Batterie: "die ist in Ordnung"!
Also ist es der Anlasser! Es gibt aber keinen neuen....!
So hat der aus Zimbabwe stammende Mann den Anlasser abschrauben wollen - aber er hatte alle Nüsse - außer der 14-er! Und im Bordwerkzeug war leider auch kein 14-er!
Schließlich verschwand er und tauchte 5 Min. später mit 2 Kerlen auf- einer hatte die Nuss, der andere die Kraft die Schrauben zu lösen. So waren oft 6 Beine zu sehen, die unter dem Auto hervorzappelten.Unser NeuinAfrika-Afrikaner hatte mittlerweile fast die Nerven verloren!
Aufgeregt lief er hin u. her, rief seine Frau per handy an und sprach vor sich hin:
"das schaffen die nie!"
Aber er kennt halt die Kreativität der Afrikaner nicht: nach dem Auseinanderlegen des Anlassers-alle Teile wurden säuberlich auf die Straße gelegt - stellte sich heraus, dass ein Kabel durchgeschmort war.Da kein Lötkolben im Erste-Hilfe-Rucksack war, musste
er den Tatort mit dem Kabel verlassen um es zu Hause zu löten.Früher hatte ich immer einen Gaslötkolben dabei.Derweil lagen die Einzelteile ungeschützt herum. "Das schaffen die nie - was sollen wir machen? Wir kommen nicht weiter..." !

Nur Ruhe bewahren, wir haben doch bisher viel Glück gehabt, sind mit dem defekten Anlasser durch Elefantenherden, am Löwenriss, am weidwunden Büffel vorbei an einem Samstag an eine Tankstelle gekommen und haben handyverbindung, 3 Reparierer, die sich sehr gut ergänzten - wo hat man sooooviel Glück? Also, obwohl eine festsitzende Schraube
abgedreht wurde, gelang der Zusammenbau des Anlassers - ein Start und er lief! Mehrere Tests - alles ok. Sound besser als zuvor!2 Stunden Arbeit kosteten 500 Pula.
Begründung für den nicht ortsüblichen Satz: "people like you.."
Aber wir konnten glücklich weiterfahren zur Kubu-Lodge zum Campen!

Schon wieder Elefanten:

[bild: 78702]

Wie viele Touris vor und nach uns wurden auch wir von einer oder mehreren Elefantenherden eingeschlossen: vor und hinter uns Elefanten und wir konnten natürlich nicht weiter.
Als es weniger wurden, kamen noch 2 große Bullen auf uns zu - wir blieben ruhig im Auto. Dann ließen wir das Auto an, weil wir endlich weiter wollten: jetzt erst bemerkte uns der eine 122 Zentner-Bulle und schüttelte unwirsch den Kopf. Er kam langsam näher - Ohren auf Vollmast
[bild: 102339]
blieb stehen und äugte misstrauisch herüber.Keiner wollte so recht weichen. Dann fuhren wir ein Stück rückwärts und überließen dem Bullen das Feld.Ganz erleichtert über die "Gesichtswahrung"
(und Elefanten haben ein großes Gesicht!) schüttelte der nervöse Bulle den Kopf und trottete vor uns vorbei weiter in den Busch.
Wir wissen es bis heute nicht, wer mehr erleichtert war....!

Im Delta kamen wir mit unserem Führern plötzlich sehr nahe (20-30m) zu Fuß an einen Elefanten, der am Futtern war.Er bemerkte uns, kam näher u. näher. Wir gingen langsam rückwärts
-einer der Führer hatte eine Packung Zigaretten herausgeholt. Wir dachten, er ist nicht ganz dicht: was will er denn jetzt? In dieser Situation rauchen? Es gibt doch Wichtigeres..!

Wir werden von einem Elefanten bedroht!!

Aber er sagte uns hinterher, wenn gar nichts mehr hilft: die Elefanten mögen den Rauch nicht und würden nicht näherkommen.Also, es war nicht nötig, der Elefant hat uns "entkommen" lassen.War wohl eingefleischter Nichtraucher! Der diskrete Rückzug gelang uns vortrefflich.
Hatten wir aber vorher nicht geübt.Was man so alles lernt!!

Noch was für MINERALIENFREUNDE:

Entgegen der Behauptung eines Forum-Mitgliedes darf man ungehindert in der Kristallgalerie in Swakopmund fotographieren!Das Museum ist wirklich sehenswert!

Wir hatten diesmal kaum Zeit für Eigenfunde unterwegs.Vielmehr erstanden wir verschiedene Mineralien in Tsumeb, wo uns der Besitzer sogar extra am So-vormittag um 8.00 nur für uns öffnete.Die Mineraliengalerie gegenüber des berühmten alten Schachtes, den wir auch sehr ehrfürchtig(!)besichtigten (nur oberirdische Anlagen),ist durchaus interessant. Nicht alle Ausstellungsstücke sind käuflich.

Ferner gab es Mineralien zu kaufen in Uis an verschiedenen Abzweigungen u. an der Tankstelle (z.T. sehr aufdringlich!) u. ganz besonders an der Straße zw. Swakopmund-Karibib-an der Abzweigung zur Spitzkoppe.Die Verkäufer in Uis und am Brandberg bei der White Lady kannten uns noch von früher.

Es werden angeboten: Amethyst, Bergkristall, Prehnit, Turmaline (schwarz, grün,blau..),rote u. grüne (Demantoit) Granate, orange Granate (Spessartin) aus dem Kaokoland,
Dioptas,Azurit,Malachit,Calcit,Mottramit,Duftit,Aquamarin,Rauchquarz usw.

Variationen/Besonderheiten:
Fensterquarz,Szepterquarz,Kristalle mit Libellen (Wassereinschlüsse, die 100 Mill. Jahre altes Wasser aufweisen),Doppelender, Zwillingskristalle, Verwachsungen, lokaltypische rote Pünktchen auf/in den Kristallen aus Hämatit usw.

Wir erstanden u.a.einen großen Bergkristall, der im Inneren eine "Sanduhr" aufwies: hielt man ihn schräg,
rieselte - nein nicht der Kalk - sondern wohl sandige Komponenten deutlich sichtbar durch den Kristall.
(Also ist die Sanduhr weitaus älter, als bisher bekannt!)

Buchempfehlung:Namibia-Zauberwelt edler Steine u. Kristalle, Bode-Verlag

Zurück in Windhuk hatte U. in der Unterkunft noch eine gefährliche Begegnung mit der Terrassentür, die uns beinahe
den Rückflug gekostet hätte.
Bei Ankunft vor unserer Rundtour hatten wir drei zu unserer Freude ein ganzes Haus zu Verfügung(Haus Tamboti).Es war somit genug Platz und wir konnten uns ausbreiten ohne Probleme. Wir hatten nämlich
seit Jahren eine Kiste mit Ausrüstung in Windhuk bei Freunden gelassen - alles Dinge, die wir nicht unbedingt mit nach Hause nehmen wollten, bzw. doppelt hatten. So konnten wir Flug-Gewicht sparen.Das war das positive Erlebnis
am Anfang in Windhuk - wir konnten nach Herzenslust für die Tour packen!
Nach der Rundtour waren wir noch zu zweit - so bekammen wir eine Wohnung mit Terrasse - natürlich etwas kleiner.
Am Tag des Abfluges flogen plötzlich 3 Hubschrauber mit Getöse in einer Reihe auf unsere Unterkunft zu. Ich rief U., damit das Schauspiel bewundert werden konnte, bevor es zu spät war. U. wollte ganz schnell durch die Terrassentür auf die Terrasse laufen - jedoch war die Glastür noch zu!! Folgen: Nasenbluten, Kopfschmerzen und keine Hubschrauber gesehen - sondern Sterne! Nach einer halben Stunde Zitterns war die Prüfung der Flugfähigkeit bestanden und wir konnten uns weiter auf den Rückflug vorbereiten. Leider sind die schwarzen "Schattenvögelsilhuetten" ausgegangen - denn ausgerechnet hier fehlten diese unverkennbaren Hinweise, dass man erst die Tür öffnen sollte. Das Glas hatte übrigens gehalten!

Weniger positiv:

-Wir Touristen zahlen jeden Preis z.B.bei manchen total überteuerten Lodges, wobei die geringen Personalkosten einen solchen Preis meist nicht rechtfertigen!Die Preise gelten auch meist für die Einheimischen, was weitere Probleme nach sich ziehten dürfte.

-Die schwierige Orientierung in den Nationalparls Botswanas, weil kaum Wegweiser vorhanden sind.
Und Wasser auf den Wegen sorgt für neue Umwege!
[bild: 102293]
Nach jeder Regenzeit gibt es andere Spuren, oft neue Wege oder Abkürzungen-man kann sich auf nichts richtig verlassen. Ohne GPS findet man sich kaum zurecht.Karten sind nicht immer aktuell.

-Windhuk, die Stadt,die sich verbarrikiert!

-Ausartende Bürokratie bei den Behörden, z.B. mussten wir beim Eintritt in den Chobe-Nationalpark ein Formular in 4-facher Ausfertigung ausfüllen.Und wir waren nicht nur einmal dort!
Ebenso die Formularwütigkeit der Sambier beim Betreten des Landes: allein für das Auto waren -zig Dokumente auszufüllen, die auch noch richtig was kosteten.
(Fragt sich manch verägerter Besucher: wer hat ihnen eigentlich das Schreiben und Stempeln beigebracht?)
Für 2 Tage rentiert sich ein Transfer mit dem eigenen Auto nach Sambia meist nicht, meinen wir!

Weitere Tipps:
-Der manchmal sehr heftige Wind sorgt für Kühle - die trockene Luft und der Wüstenstaub sorgen für Probleme mit der Nasenschleimhaut.
Nächstes Mal: Nasendusche mitnehmen!Jeden Tag die Wüste aus der Nase spülen!!Und natürlich ausreichend Taschentücher mitnehmen!!

Wir hatten in allen besuchten Geschäften in Botswana vergeblich nach einem Kaffefilter (Trichter) gesucht - nichts zu machen! Wurde bei der Ausrüstung glatt vergessen!
So bastelten wir aus einer abgeschnittenen Plastiktrinkflasche ein Provisorium, das uns beim Frühstück bei
manchmal nur 2 Grad den besten Kaffee der Welt brauen half!!
Den Müll hoben wir in leeren 5-l-Wasserkannistern auf bis zur nächsten Ablagemöglichkeit.
Äpfel,Orangen, Zironen usw. wurden mehrfach in Plastiktüten geruchsdicht verpackt und landeten dann im Kühlschrank des Autos.Das konnte nicht mal der hungrigste Elefant riechen!



Zusammenstellung der Tiere, die wir gesehen u. meist auch fotographiert/gefilmt haben:
(umfangreiche Zusammenstellung von unserem Biologen!)

Am Atlantik:
[bild: 78705]
Pelikan, Dominikanermöwe,Robben, Delphine,Pinguine, Quallen

[bild: 78666]

Zelda

[bild: 78553]
Stachelschwein,Leopard, Geparden,Kudus, Crimson-breasted Shrike, Rotbauchwürger

Okavango-Delta
[bild: 101985]
Pied Kingfisher, Graufischer
African Grey Hornbill
Little Bee-eater Zwergspint
Fork-tailed Drongo, Trauerdrongo
Jungtier des Green Backed Heron
African Jacana, Blaustirnblatthühnchen
Burchells Coucal
Malachite Kingfisher, Haubenzwergfischer
Grey Go Away Bird (Graulärmvogel)
Neddicky (?)
Amethyst (?) Sunbird Weibchen (Nektarvogelart)
African Jacana
Reed Cormorant
Wattled Crane, Klunkerkranich (selten)
Fish Eagle Schreiseeadler
Blacksmith Plover, Waffenkiebitz
Speer-Winged Goose (Sporengans)
Klunkerkranich Stachelschweinbau (?) o. Ameisenbärbau
Burchells Starling

Moremi
Suthern Yellow-billed Hornbill, Gelbschnabeltoko
Red-billed Spurfowl oder Red-billed Francolin
Red-billed Hornbill, Rotschnabeltoko
Impala
Leierantilope o. Tsessebe
Wattled Crane, Klunkerkranich
Hammerkop Hammerkopf (baut riesige Nester)
Black-winged Stilt, Stelzenläufer
Heiliger Ibis
Burchells Coucal
Kudu-Antilope
Black collard Barker, Schwarzkragen Bartvogel
Steppenzebras und Wasserböcke
Giraffe mit Gelbschnabel Madenhacker
Burchells Coucal
Marabu Storck
Greater Egret, Silberreiher
Lechwe Waterbuck, Moorantilope
Greater Blue-eared Starling
Wendehals
Wasserböcke
[bild: 78690]
Lilac-breasted Roller, Gabelracke


Kwai-River
Leierantilopen und Impalas
3 Kaffernhornraben + Impalas
2 Rotschnabelhacker auf Hippo
Sporengans
Raubadlerpaar

Chobe
Riesentrappe
White-headed Vulture Weißrückengeier
Mangustenart
Löwin + Waffenkiebitz
2 Hooded Vultures
Marabu
Schabrackenschakal
Pferdeantilope mit Weibchen
Säbelantilopen ( = Rappenantilopen) mit Weibchen und Jungtieren
Greater Egret, Silberreiher
Schreiseeadler
Pied Kingfisher
Reechreiseeadler
Pied Kingfisherd Cormorant
Crowned Lapwing, Kronenkiebitz o. Crowned Plover
Burchells Sandgrous, Fleckenflughuhn
Grey Heron Graureiher
Squacco Heron
Helmperlhuhn
Sekretär
White-fronted Bee-eater, Weißstirnspint
Spur-winged Geese
Nile Monitor, Nilwaran wurde als Lizard (Echse) vom Führer bezeichnet
Redwinged ?
Gänse + Ibis + Weißer Löffler
White-fronted Beeeater
Pied Kingfisher vor Höhle
White tailed Swallow + White-fronted Beeeater
Yellow-billed Storck, Nimmersatt
[bild: 78648]
Schlangenhalsvogel
African Darter,
[bild: 78696]
African Skimmer
Pukus, Grasantilopen
Graureiher

Sambia-Sambesi-Tour
Schwarzer Geier, Hippos, Krokodile, Touristen mit Mossi-Beer


usw....
[bild: 78538]



NACHWORT
Jetzt sitzen wir wieder in Deutschland und vermissen das zufriedene Grunzen der Hippos das (möglichst entfernte)Rufen u. Lachen der Hyänen,die vielfältigen Laute der Vögel,den Duft des wilden Salbei und des croton gratissimus, das Magic Africa, das uns Boster von Namushascha rübergebracht hat, die Marimbas eines Okavango-Dorfes,Professor Mokoro von Umvuvu-Camp,das Okavangodelta, die Geckos,die Grillen,der Go way-Vogel- den grauen Lärmvogel,die Makalani-Palmen, das dunkle Grün der Reviere, den tiefen Sand mit den leuchtenden Dünen, das löwengelbe Wollgras der Savanne im Wind, den nächtlichen Sternenhimmel, den sundowner mit Kapwein od. Amarula, Fischessen in Swakopmund, die volle Gewissheit, dass es nach der Kälte der Nacht garantiert wieder heiß wird tagsüber - und vieles mehr.
Wann wieder.....?

[bild: 78592] [bild: 78577]
[bild: 78595] [bild: 78586]




Bilder dazu sind im Album des Forums:

namibia-forum.ch/bil...t-samb-20032007.html

es grüßen herzlichst
die Goldmulls

Wir möchten uns bei allen Fomis recht herzlich bedanken, die
uns mit Tipps halfen und so an der Gestaltung der Tour u. der
Ausrüstung direkt oder indirekt mitwirkten!!!!
Ebenso HH, der umtriebig fürs richtige Auto + Ausrüstung sorgte,
Umfulana, die uns den Flug besorgte u. Phakawe, die unsere
dreitägige Okavango-Tour organisierte und Marion, die uns zum Flughafen nach Frankfurt brachte.
Letzte Änderung: 06 Apr 2016 12:48 von Goldmull.
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13 Aug 2007 17:22 #45616
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  • Moni am 13 Aug 2007 17:22
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Hallo liebe Goldmulle,

herzlichen Dank für die \"greifbaren\" Reiseerlebnisse. Wenn man die Zeilen liest, verschwindet der Alltag und man sieht die Szenerie förmlich \"live\" vor sich. Nachdem unsere Botswanareise in diesem Jahr aus beruflichen Gründen leider nicht geklappt hat, freuen wir uns nach so einer Reisebeschreibung umso mehr, dieses fantastische Land 2008 zu unserem 10. Hochzeitstag bereisen zu dürfen. Allerdings sehr gerne!!!!!!! ohne Autoprobleme...
Gutes Eingewöhnen!!
Grüße Moni
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13 Aug 2007 17:55 #45626
  • Andreas Cierpka
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  • Andreas Cierpka am 13 Aug 2007 17:55
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Wirklich super geschrieben! Vor allem die Panne (in Maun) ruft verschüttete Erinnerungen wach. Uns ging es ähnlich beim ersten Urlaub.
Ein Gast bin ich im fremden Land geworden.
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13 Aug 2007 18:06 #45628
  • kobra2
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  • kobra2 am 13 Aug 2007 18:06
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Hallo Goldmull,
großes Lob. Wirklich toll geschrieben. Man fühlt sich so nah dabei und die Spannung wächst. UnsereVorplanung auf Botswana 2008 steckt ja noch in den Kinderschuhen... B)

Viel Spaß beim Eingewöhnen.
Gruß
Uli
Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.
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13 Aug 2007 18:39 #45632
  • Jambotessy
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  • Jambotessy am 13 Aug 2007 18:39
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Hallo Goldmull,

vielen Dank für deinen \"launigen\" Urlaubs-Bericht. Ich war beim lesen wirklich da!!! Wir hatten 2 ähnliche Erlebnisse mit dem Fahrzeug einmal in Gobabis und einmal vor dem Kaudom Camp. Hier gab es keinen Mechaniker, aber ein cleverer Ranger hat sich über Funk Tipps von einem Mechaniker in Rrundu geholt. Bei uns fehlte ein 12 er Schlüssel - aber es hat dann doch mit der Reparatur geklappt; aber frag mich nicht wie er das gemacht hat.
Grüße Jambotessy;) :)
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
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13 Aug 2007 19:03 #45634
  • helga
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  • helga am 13 Aug 2007 19:03
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liebe goldmulle, tausend dank für deinen herrlichen bericht, zum miterleben und mitbangen, ob die jungs das schaffen mit dem anlasser, ob der elefant einen ungeschoren davon lässt, die löwen einen nicht zum nachtisch verspeisen...bei uns war es diesmal der fehlende 19er, wie doch an einem solchen (fehlenden) teil sich die nerven abschrammen können :woohoo: :angry: lb gruß von helga
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