grundsätzlich natürlich schöne Videos. Zu den Drohnenaufnahmen wurde ja nun schon einiges gesagt, dem soll auch nichts weiter hinzugefügt werden, ich denke mal, da dürften sich hier fast alle einig sein.
Unabhängig davon vielleicht als kleine persönlich-stilistische Anmerkung zur Nutzung von Drohnenaufnahmen (aus Gebieten, in denen es erlaubt ist): ich würde da deutlich sparsamer mit umgehen. Wenn Videos gefühlt aus 50% Drohnenbildern bestehen, dann zeigt ihr ja Perspektiven, die ihr so nie wirklich hattet. Platt gesagt zeigen die Aufnahmen dann nur Erlebnisse, die ihr nicht "selbst gesehen" habt, sondern auch nur über die Video-Cam. Da würde ich persönlich solche Aufnahmen eher als reine kurze Verbindungsstücke zwischen einzelnen Kapiteln nutzen, sie aber nicht zu exzessiv einbauen. Das jedenfalls nach meinem Geschmack.
Wo ich dennoch schmunzeln musste: Eure "Impalas" in Teil 1 und 2 sind sämtlichst Springböcke, wohingegen die von Euch genannten "Springböcke" in Moremi (Teil 3) dann die Impalas waren.
Dennoch bin ich schon neugierig auf Teil 4, denn wie ihr den Landcruiser bearbeitet habt, ist schon erstaunlich. Dazu aus Interesse die Frage: habt ihr die überschwemmten nicht einsehbaren Wegstrecken nicht vorher ausgetestet? So wie der Landcruiser selbst im Innenraum tief unter Wasser stand, kann das ja keine kleine Pfütze gewesen sein. Hat Bushlore am Ende dazu eigentlich was gesagt?
LG Mogambo
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Hallo Till,
vielen Dank für deine offene und kritische Rückmeldung. Wir können deinen Ärger gut nachvollziehen – auch wir sind strikt gegen den verantwortungslosen Einsatz von Drohnen in sensiblen Naturgebieten. Deshalb möchten wir an dieser Stelle eines ganz klarstellen: Unsere Drohne wurde nicht illegal genutzt.
Was Drohnenaufnahmen in Nationalparks betrifft, sind wir zu 100 % deiner Meinung. Vor einigen Jahren haben wir ein Filmteam der BBC kennengelernt, das uns detailliert erklärt hat, wie man eine offizielle Drehgenehmigung für Drohneneinsätze in geschützten Gebieten beantragen kann. Dieser Prozess ist langwierig, bürokratisch, nervenaufreibend – und sehr teuer. Für private Zwecke werden solche Genehmigungen grundsätzlich nicht erteilt.
Wir haben unsere Drohne vor knapp zwei Jahren offiziell bei der Civil Aviation Authority of Botswana (CAAB) für kommerzielle Nutzung registrieren lassen. Die Anforderungen sind hoch – unter anderem mussten wir Fingerabdrücke bei der Polizei abgeben. Die Gebühr lag bei rund 200 €. Die CAAB regelt den Drohnenbetrieb in Botswana streng – auch im Hinblick auf den Einsatz in Schutzgebieten.
Zusätzlich zur CAAB-Registrierung ist ein separates „Filming Permit“ des Umweltministeriums erforderlich, wenn man in Nationalparks oder Schutzreservaten filmen möchte. Auch dieses Verfahren ist komplex und kostspielig – je nach Umfang sind Beträge ab 1.000 € aufwärts durchaus üblich.
Da uns für diesen Schritt das lokale Know-how fehlte, haben wir einen erfahrenen Film-Fixer vor Ort beauftragt, der uns professionell bei der Antragstellung unterstützt hat.
Film-Fixer gibt es in Botswana reichlich – und gerade wenn man nicht hauptberuflich als Filmer oder Fotograf unterwegs ist und somit nicht auf eine Produktionsfirma zurückgreifen kann, sind sie das Mittel der Wahl. Natürlich fallen auch hier zusätzliche Gebühren an, aber der Zeit- und Nervenaufwand wird dadurch erheblich reduziert.
Was viele nicht wissen: Bei kurzfristigen Routenänderungen ist eine Anpassung bestehender Drehgenehmigungen leider nicht mehr möglich, da die Bearbeitungszeit in der Regel bis zu acht Wochen beträgt.
In unserem Fall hatten wir eine vollständige Genehmigung für das Central Kalahari Game Reserve (CKGR) beantragt und bezahlt, konnten das Gebiet jedoch wetterbedingt nicht anfahren. Die spontane Umplanung in den Moremi Nationalpark ließ sich genehmigungsrechtlich nicht mehr abdecken – weshalb wir dort keine Drohnenaufnahmen gemacht haben.
Die aufwendige und teure Genehmigung für das CKGR war damit leider verfallen.
Einen Teil unserer Bilder und Filmaufnahmen nutzen wir gewerblich, um zumindest einen Teil der hohen Kosten für Genehmigungen und Ausrüstung zu refinanzieren. (Allerdings sind wir davon noch weit entfernt – bislang tragen wir den Großteil der Kosten privat.)
Uns ist absolut bewusst, dass Drohnenflüge in vielen Nationalparks weltweit streng verboten sind – und das aus gutem Grund. In Botswana liegt die Genehmigungshoheit allerdings nicht bei den Parkverwaltungen, sondern bei der zivilen Luftfahrtbehörde in Kombination mit dem Umweltministerium. Ein Einsatz ohne offizielle Genehmigungen kann dort ernste rechtliche Konsequenzen haben – bis hin zu Gefängnisstrafen.
Wir danken dir für deinen Hinweis – er zeigt, wie wichtig es ist, beim Thema Drohne nicht nur spektakuläre Bilder im Blick zu haben, sondern sich auch der Verantwortung und der rechtlichen Rahmenbedingungen voll bewusst zu sein.
Uns ist es wichtig zu betonen, dass wir mit unseren Aufnahmen niemanden dazu animieren möchten, eine Drohne unkontrolliert oder ohne Genehmigung fliegen zu lassen.
Viele Grüße
Andrea & Jörg
Kenia 2000 ---Südafrika 2010---- Nam/Südafrika/Botsw 2014----Botswana 2015
Botswana Nov 2016----Sambia/Simbabwe Okt18----Botswana Jan 20----Namibia Nov 21----Namibia Dez 23---- Südafrika/ Botswana 03/25
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Botswana März 2025 – Teil 3: Zwischen Werkstatt, Schlamm und Safari-Feeling
Ein persönlicher Reisebericht von Andrea & Jörg
🔧 Technik-Stopp in Maun
Nach dem gescheiterten Versuch, ins Central Kalahari Game Reserve einzureisen, standen wir im DWNP Office in Maun vor der Entscheidung: abbrechen oder umplanen?
Wir entschieden uns fürs Umplanen – und buchten kurzerhand um:
Statt CKGR geht es nun in den Moremi Nationalpark.
Zuvor allerdings ein kurzer, ungeplanter Stopp bei Toyota Maun: Auf der Cutline Richtung Maun hatte sich die Traktionskontrolle unseres Land Cruisers verabschiedet. Die Werkstatt fand schnell die Ursache (Sensorproblem) und behob den Fehler zügig. Zwei Stunden Zeitverlust – aber mit zuverlässiger Technik konnten wir beruhigt weiterfahren.
🌧️ Schlamm, Pannenhilfe & der Weg nach Moremi
Von Maun aus brechen wir auf in Richtung Moremi Nationalpark. Die ersten Kilometer auf Teer rollen entspannt dahin – doch bei Shorobe endet der Asphalt, und die Gravelroad beginnt.
Schon kurz hinter dem Ort ist klar: Es wird anspruchsvoll. In nahezu jeder Senke steht noch Wasser von den letzten Regenfällen. Oft gibt es fahrbare Umfahrungen – aber eben nicht immer.
Dann passiert’s: Eine harmlos wirkende Pfütze entpuppt sich als tiefe Falle. Der Cruiser versinkt bis fast zur Motorhaube im Wasser, steckt fest. Kein Vor, kein Zurück – weder im 4x4 noch mit gesperrtem Differential.
Es bleibt nur eins: Rein in die Brühe, Seilwinde klarmachen. Doch der nächste Baum steht über 25 Meter entfernt – zu weit.
Also heißt’s improvisieren: Abschleppseil und Schäkel raus, verlängern – und es reicht gerade so.
Langsam, Zentimeter für Zentimeter, zieht sich der Cruiser mit Unterstützung des Allrads selbst heraus.
Das Wasser ist auf der Fahrerseite in den Fußraum eingedrungen. Weil der Landcruiser über wenig Elektrik verfügt und die Kabelführung perfekt durchdacht ist, kommt es zu keinen weiteren Problemen. Lediglich ausgiebiges Putzen und Trocknen ist für den Abend angesagt.
Ein echter Kraftakt – aber auch ein kleiner Triumph.
Nach einer kurzen Pause zum Durchschnaufen und Saubermachen fahren wir weiter – vorsichtiger, konzentrierter.
Jeder Wasserfleck wird nun mit mehr Respekt betrachtet, und bei jeder größeren Pfütze steigen wir sicherheitshalber erst einmal aus. Lieber ein paar Minuten zu Fuß als noch einmal festgefahren im Schlamm.
Kurz nach dem Mawana-Checkpoint biegen wir ab Richtung South Gate. Der Busch empfängt uns mit weiter Landschaft, Vogelrufen und den ersten Elefanten.
Wir beschließen, die Nacht am South Gate zu verbringen.
🐘 Weiter Richtung North Gate
Am nächsten Morgen geht es weiter in Richtung North Gate.
In den vergangenen Wochen hat es viel geregnet, und wir erkundigen uns am Gate nach der besten Strecke. Doch auch die empfohlene Route ist alles andere als einfach: aufgeweichte Pisten, tiefer Schlamm, knietiefe Wasserdurchfahrten.
Unser Land Cruiser schlägt sich wacker, aber jede Passage will neu bewertet werden:
– Ist der Boden tragfähig?
– Wie tief ist das Wasser wirklich?
– Gibt es eine Umfahrung?
Ein paar Mal steigen wir aus, checken die Lage, tasten uns mit Herzklopfen durch – es geht gut. Diesmal.
Viele Tierbegegnungen haben wir auf diesem Abschnitt nicht.
Ein paar Elefanten, Baboons, Antilopen, Hippos und Zebras zeigen sich – aber keine Raubkatzen.
Eigentlich wollten wir anstelle des North Gate nach Xakanaxa weiterfahren, eventuell auch über Third Bridge – doch die Strecken sind aufgrund der Wassermassen unpassierbar und offiziell gesperrt.
Schweren Herzens lassen wir diese Ziele aus – Sicherheit geht vor.
Zwischendurch erleben wir dennoch magische Lichtstimmungen, stille Momente am Wasser und das typische, dichte Buschfeeling des Deltas. Trotz aller Einschränkungen bleibt es ein intensives Naturerlebnis – nur eben auf anderen Wegen als geplant.
🎥 Unser Fazit zu Teil 3
Teil 3 war geprägt von echten Herausforderungen – aber auch von genau jenen Momenten, die eine Selbstfahrerreise in Botswana so besonders machen.
Werkstattbesuch, Umplanung, tiefes Wasser und zäher Schlamm – und mittendrin das Gefühl von Freiheit, Wildnis, Unberechenbarkeit.
📺 Wer Lust hat, mit uns durch den Matsch zu fahren:
Wir freuen uns auf Fragen, Tipps, Erfahrungen von anderen Selbstfahrern – und natürlich auch einfach über einen netten Austausch im Forum!
🔜 Vorschau auf Teil 4: Wildhunde, Löwen und ein kaputtes Getriebe
In Teil 4 geht es weiter in den Norden Botswanas – auf die Magotho Campsite am Khwai River, nach Savuti und Linyanti.
Die Tierwelt zeigt sich von ihrer spektakulärsten Seite:
Wir treffen zweimal auf Wildhunde, entdecken einen Leoparden, und in Savuti hat sich eine Löwin nur 80 Meter neben unserer Campsite gemütlich gemacht – ein Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleibt.
Doch nicht nur die Tierbegegnungen fordern uns:
Auf dem Weg durch die Tiefsandpassagen nach Linyanti verabschiedet sich plötzlich das Automatikgetriebe unseres Land Cruisers – mitten im Nirgendwo.
Ein Fahrzeugtausch in der Wildnis wird zur logistischen Herausforderung – und ein echtes Abenteuer.
📺 Bald verfügbar: Teil 4 – Raubkatzen & Fahrzeugtausch
Kenia 2000 ---Südafrika 2010---- Nam/Südafrika/Botsw 2014----Botswana 2015
Botswana Nov 2016----Sambia/Simbabwe Okt18----Botswana Jan 20----Namibia Nov 21----Namibia Dez 23---- Südafrika/ Botswana 03/25
Letzte Änderung: 03 Jun 2025 22:19 von chinoock.
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vielen Dank for Eure tollen Berichte! Wann seid Ihr die Stecke Maun - Moremi gefahren? Wir sind in einer Woche da und ich frage mich, ob dann dort immer noch so viel Wasser steht 🙈.
VG
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Hallo,
vielen Dank for Eure tollen Berichte! Wann seid Ihr die Stecke Maun - Moremi gefahren? Wir sind in einer Woche da und ich frage mich, ob dann dort immer noch so viel Wasser steht 🙈.
VG
Hallo Heike.
Ich bin vor drei Wochen die Strecke Maun - South Gate - 3rd Bridge - Xakanaxa - Magotho - Savuti - Ihaha gefahren.
Kein Problem. 2nd Bridge und 4th Bridge müssen umfahren werden. "wet road" von Xakanaxa nach Khwai war bis auf eine einfache Wasserquerung trocken. Sogar der Mbudi ließ sich in der Khwai Concession überqueren. Zwar mit etwa 1 Meter Wassertiefe, aber es ging.
Achte lieber vielmehr darauf, ob die Wasserstände bereits wieder ansteigen! Das wird dich eventuell mehr betreffen, als die Wasserstände vor einigen Wochen durch die Regenzeit.
Adrian
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