Self-Drive 4x4 Botswana – 3½ Wochen Wildnis pur
Ein Reisebericht von Andrea & Jörg
Nach monatelanger Planung war es im März endlich soweit: Wir starteten zu unserer 3½-wöchigen Selbstfahrerreise durch das wilde Herz Botswanas. Die Route führte uns von Johannesburg über die südliche Kalahari durch den Kgalagadi Transfrontier Park, ins Okavango-Delta, weiter durch den Chobe Nationalpark bis zu den Salzpfannen – mit vielen Herausforderungen, Planänderungen und unvergesslichen Tierbegegnungen.
Unsere Reise haben wir in der Video-Serie "Self-Drive 4x4 Botswana" auf YouTube dokumentiert – ungeschönt, ehrlich und nah dran. Hier geben wir euch einen Einblick – für alle, die selbst vom Busch-Virus befallen sind oder es bald sein werden.
🛫 Anreise & Start in Johannesburg
Von Frankfurt flogen wir via Istanbul nach Johannesburg. Dort übernahmen wir unseren voll ausgestatteten Toyota Land Cruiser von Bushlore – mit Dachzelt, Kühlschrank, Wassertank, Zusatzbatterie, Garmin mit Tracks4Africa, Satellitentelefon und Spannungswandler.
Von Johannesburg aus ging es direkt los Richtung Westen – Ziel: der Kgalagadi Transfrontier Park. Dort erkundeten wir zunächst die abgelegene Mabuasehube-Sektion, bevor wir über Nossob in den nördlichen Teil des Parks zum Kaa-Gate weiterfuhren.
Weite Ebenen, erste Tierbegegnungen, tiefer Sand und absolute Einsamkeit machten diesen Abschnitt zu einem perfekten Einstieg ins Abenteuer.
► Teil 1 ansehen – Der Start ins Abenteuer
🌧️ Regen, Orientierungslosigkeit & Plan B
Vom Kaa-Gate aus machten wir uns auf den Weg in das angrenzende Konzessionsgebiet rund um die Name Pan – eine abgelegene, kaum befahrene Region, auf der Karte nur angedeutet durch dünne Linien und vage Wege. Genau unser Ding!
Doch schon kurz nach dem Gate wurde klar: Das wird kein entspannter Fahrtag. Die Pisten waren durch hohen Grasbewuchs fast vollständig überwuchert, die Spur kaum noch zu erkennen. Nur mit GPS, Kompass – und einer guten Portion Intuition – tasteten wir uns durch das unübersichtliche Gelände.
Da wir früh unterwegs waren, entschieden wir uns für einen Abstecher zu einer abgelegenen Picnic-Site in den Western Woodlands. Laut Karte idyllisch gelegen – doch die Realität war fordernd: Wir verloren mehrfach die Spur, kämpften uns durch tiefes Gras und sandige Senken. Kein Mensch weit und breit, kein Empfang – nur Busch, frische Tierspuren und wir mitten im Nirgendwo.
Die Atmosphäre war fantastisch – wild, einsam, ursprünglich. Doch die Orientierung wurde immer schwieriger. Immer wieder hielten wir an, stiegen aus, suchten zu Fuß den Verlauf der kaum sichtbaren Piste.
Nach über sechs Stunden Irrfahrt, oft im Schritttempo durch dichten Busch, erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang endlich die Name Pan. Wir waren erschöpft – aber glücklich, es geschafft zu haben.
Am nächsten Tag ging es weiter – über Ghanzi zum Xade Gate im Central Kalahari Game Reserve. Doch das nächste Kapitel ließ nicht lange auf sich warten:
Wegen der starken Regenfälle der letzten Wochen war das Gebiet unpassierbar. Der Ranger am Gate winkte sofort ab – ein klares „No way!“. Die Einfahrt wurde uns verweigert.
Also mussten wir erneut umplanen: Wir fuhren über die Cutline des Parks direkt nach Maun. Auf dem tiefsandigen Abschnitt verabschiedete sich prompt die Traktionskontrolle unseres Fahrzeugs – und wir mussten zum ersten Mal bei Toyota in Maun vorstellig werden.
Nach einem kurzen Werkstatt-Stopp konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Wir nutzten die Gelegenheit, unsere Vorräte aufzufüllen und die nächsten Etappen neu zu organisieren – bevor es weiterging in den Moremi Nationalpark, wo bereits das nächste Abenteuer auf uns wartete: Tiefe Wasserdurchfahrten, Schlamm, Elefantenbegegnungen – und das alles unter sich ständig ändernden Bedingungen.
► Teil 2 ansehen – Regen, Werkstatt & Schlammabenteuer