Am nächsten Morgen frühstücken wir gut, packen zusammen und bedauern, diese interessante Stadt verlassen zu müssen. Irgendwie hat man ja nie genug Zeit. Bei der Ausfahrt vom bewachten Parkplatz stellen wir fest, einen Platten zu haben. Wir haben keine Ahnung, wie das passieren konnte, vermutlich sind wir über eine der zahlreichen, scharfkantigen Bordsteinkanten gefahren. Leider stehen wir nun genau vor der Ein- und Ausfahrt und blockieren dort alles. Ich laufe zur Rezeption, so dass man dort wenigstens weiß, dass wir unfreiwillig ein Hindernis sind und schon schnell bekommen wir Hilfe beim Reifenwechsel. Kleines Geld und zwei Cola wechseln den Besitzer, wir bekommen auch die Adresse vom Cousin zum Reifenflicken, entscheiden uns aber, doch den recht weiten Weg anzutreten, der uns über die Grenze nach Botswana bringen soll.
Fazit Bulawayo:
Ich lese in Reiseberichten selten, dass Reisende auch Städte wie Bulawayo ansteuern. Das ist sehr schade, daher breche ich hier mal eine Lanze. Die Stadt ist für afrikanische Verhältnisse extrem schön, die Parkanlagen sind toll, die Restaurants interessant, die Kolonialgeschichte sehenswert. Wir sind sicher eher vorsichtig und würden nachts nicht rumlaufen, aber tagsüber fühlten wir uns immer sicher. Die Menschen waren eher interessiert, neugierig, nie aufdringlich. Hier kann man gut in Restaurants gehen, die Einheimische besuchen, Second-Hand-Läden anschauen, den Alltag sehen. Ich liebe das, weil dann Menschen nicht nur als Lokalkolorit dienen. Versucht es, in Bulawayo geht das sehr gut.
Die Grenze Plumtree ist faszinierend. Eine richtige Beschriftung gibt es nicht, die Ausreise aus Zimbabwe ist wie so oft erlebt völlig unkompliziert, den Weg zur Bots-Grenze zu finden, gelingt auch, aber dann beginnt die Prozedur botswanischer Bürokratie. Hier eine Unterschrift, dort, ein Laufzeit, dann wieder die Durchsuchung des Fahrzeugs – wir lernen, auch Tomaten sind nicht erlaubt -, sehr nette Grenzbeamte benötigen noch Infos zu dem Fahrzeug. Herrje, welches Baujahr hat die Karre? Ist Erstzulassung gleich Baujahr? Der nette Beamte lacht als ich nur fragend gucke, winkt uns durch und wir sind zurück in Botswana, fahren zu unserem Zwischenstop in der Nata Lodge.
Das Hauptgebäude ist sehr schön, die Campsites sehr verbuscht, die sanitären Anlagen sauber und komfortabel. Warum man beim check-in die Mitteilung erhält, es wäre egal, welche Site man nutzt und dann später ein Camp Attendant will, dass man die zugewiesene Site wählt, erschließt uns nicht und wir diskutieren kurz, dass wir genau DIESE wollen. Wir duschen und werfen den Grill an.