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Liebe Fomis
Im April 2024 sind wir zu unserer dritten Reise ins südliche Afrika aufgebrochen (3 Wochen, Namibia & Botswana, 4 Personen, 2 Toyota Hilux mit Dachzelt). Nun komme ich endlich dazu, den Reisebericht zu bearbeiten und nehme euch gerne mit Kurz zu uns und wie die Reise entstand: Wir sind Lukas & Noemie, beide um die 30 Jahre alt, wohnhaft in der Schweiz. Bereits 2022 sind wir auf unserer Hochzeitsreise 2 Wochen als Lodgehopper durch Namibia gereist - seither war es unser grösster Wunsch, zurückzukommen. Auch Botswana wurde unterdessen zu einem Traumziel. Im Oktober 2023 begannen wir, uns intensiv zu informieren; unter anderem auch hier im Forum. Wir wollten unbedingt wieder als Selbstfahrer losziehen. Dieses Mal hatten wir Lust, als Camper mit Dachzelt unterwegs zu sein - und das, obwohl wir noch so gut wie nie campieren waren Aus verschiedenen Quellen hatten wir gehört, dass die Strassenverhältnisse in Botswana (je nach Reiseziel) im Gegensatz zu Namibia nochmals schwieriger sein können. Wir wollten uns aber unbedingt auch in die Wildnis wagen und uns nicht nur auf den Teerstrassen bewegen. Um uns dabei ein wenig sicherer zu fühlen, suchten wir nach einem Paar, das uns begleiten würde. Mein Bruder Elias und seine Frau Anja schlossen sich uns an. Somit konnten wir mit zwei Fahrzeugen unterwegs sein und waren nie komplett auf uns allein gestellt. Vorab möchte ich bereits hier erwähnen, dass wir in den drei Wochen die beste Zeit unseres Lebens hatten, es war einfach unglaublich toll! Hier einmal vorab die Route: 7. - 8. April Flug Genf - Addis Abeba - Windhoek, mit Ethiopian Airlines 8. April 1ÜN Windhoek, Utopia Boutique Hotel 9. April 1 ÜN Etosha, Halali, Campsite 10. & 11. April 2 ÜN Etosha, Onguma Tamboti, Campsite 12. April 1 ÜN Rundu, Hakusembe River Lodge, Campsite 13. & 14. April 2 ÜN Divundu, Nunda River Lodge, 1x Campsite 1x Bungalow 15. April 1 ÜN Ngoma, Chobe River Camp, Campsite 16. April 1 ÜN Kasane, Chobe Safari Lodge, Campsite 17. & 18. April, 2 ÜN Savuti, Campsite 19. April, 1 ÜN Kasane, River View Lodge 20. & 21. April, 2 ÜN Gweta, Planet Baobab, Campsite 22. & 23. April, 2 ÜN Khwai Camp, Campsite 24. April, 1 ÜN Maun, Discovery Bed & Breakfast 25. April, 1 ÜN Ghanzi, Palm Afrique Lodge, Campsite 26. April, 1 ÜN Gobabis, West Nest Lodge 27. - 28. April, Flug Windhoek - Addis Abeba - Genf, mit Ethiopian Airlines Als Fahrzeuge hatten wir zwei 4x4 Toyota Hilux von Britz (Automatikgetriebe, 140l Tank, zwei Ersatzreifen, Kompressor, Campingausstattung, Dachzelt). Ende November 2023 haben wir nach langem Hin und Her die gesamte Reise (Flüge, Mietwagen, alle Unterkünfte) bei einem Online-Reisebüro gebucht (Kosten ca. 3300 Euro pro Person). An dieser Stelle möchte ich bereits vorab betonen, dass man aus Sicht eines erfahrenen Namibia/Botswana-Kenners bestimmt vieles an der Reise hätte optimieren können - ich hoffe trotzdem, dass andere Newbies von unserem "Anfänger-Bericht" profitieren können, oder dass man sich zumindest daran unterhalten kann |
Letzte Änderung: 07 Okt 2024 09:23 von Noeyms.
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Hallo zusammen
Vielen Dank für eure positiven Reaktionen auf meinen Start-Post! Um die Frage von Enilorac65 vorweg zu beantworten: Wir hatten im gesamten Zeitraum durchgehend schönes, warmes bis heisses Wetter (über 30 Grad tagsüber). Auch nachts blieb es anfangs der Reise immer um die 20 Grad, gegen Ende der Reise wurde es aber schon kühler, vielleicht so um die 15 Grad. Wir hatten auch keinerlei Probleme mit Wasser auf den Strassen. Das mag aber wohl daran liegen, dass (soviel mir bekannt ist) die vorausgegangene Regenzeit extrem schlecht war. Nun beginne ich mit dem eigentlichen Reisebericht und wünsche euch viel Vergnügen beim Mitlesen 7. April 2024 Heute geht es endlich looos! Um genau 16:26 Uhr steigen wir in den Zug Richtung Genf Flughafen, ab Bern steigen Anja und Elias dazu. Pünktlich kommen wir um 19:30 Uhr am Flughafen an, heben noch ein paar Notfall-USDollar ab und checken dann direkt unser Gepäck ein. Danach essen wir noch was. Wir wissen ja schliesslich nicht so genau, was und wieviel uns im Flugzeug serviert werden wird... Nach dem Essen gehen wir durch den Security Check - Wir kamen so schnell durch wie noch nie! Es stand niemand an und wir mussten nichts, nicht mal den Laptop und Powerbanks, auf das Förderband legen. Tja, da sitzen wir nun am Gate, immer noch 1.5 Stunden zu früh. Wir besprechen noch ein Weilchen unsere Reisepläne und dann kommt auch schon unser Flieger. Bis zum Start dauert es aber doch noch etwas, da wir anscheinend noch auf einen Passagier warten. Wir freuen uns, als es dann endlich losgeht Der Flug im Airbus ist sehr ruhig. Er ist extrem niedrig ausgelastet, sodass wir jeweils einen zusätzlichen freien Platz neben uns haben. Wir versuchen, zu schlafen. Es bleibt (ausser für Lukas) aber auch nur beim Versuch... Gefühlt alle 30min erklingt lautstark eine Ansage auf Äthiopisch und Englisch - meistens wegen Turbulenzen, die sich dann aber immer als Attrappe herausstellen. Kurz vor Mitternacht wird ein Nachtessen serviert - Kartoffelsalat, Chicken und Kartoffeln mit Gemüse. Es war... naja. Wie Flugzeugessen halt so ist. Um 4:30 Uhr kommt die Durchsage, dass wir bald im äthiopischen Addis Abeba landen werden - wir sind schon sehr gespannt auf den Flughafen. Nach dem zügigen Ausstieg müssen wir durch einen Security Check. Auch hier nimmt man es nicht sehr genau, man muss nur die Schuhe ausziehen und den Laptop auflegen, sonst nichts. Nun haben wir wieder zwei Stunden Wartezeit - müde bestellen wir einen 'Cappuccino' - für ganze 6 USD pro Becher. Um ca. 7 Uhr gehts dann endlich auf in den nächsten Flieger. Dieser Flug ist nun deutlich mehr besetzt. Es ist eine etwas ältere Maschine - jedoch klappt auch hier alles problemlos. Kurz nach dem Start erhalten wir ein Sandwich, dann schaffen wir es alle, endlich ein Stündchen zu schlafen - bevor schon das nächste Essen serviert wird. Dieses Mal gibts Chicken mit Pilzreis und Pastasalat. Fast 40 Minuten zu früh landen wir um 12:40 Uhr am Flughafen in Windhoek. Dort stehen wir dann, obwohl wir etwa in der Mitte der Schlange stehen, fast eine Stunde fürs Visa an... Naja, Effizienz sieht für uns anders aus. Zuerst müssen wir bei einer Person den Pass zeigen, sie winkt dann jeden einfach durch und macht für jede Person einen Strich auf einem Papier. Als wir am Ende der Schlange stehen, entdeckt der Security, dass wir Schweizerpässe haben und fragt uns, wo wir denn die Schokolade für ihn hätten Wir müssen ihn leider enttäuschen und versprechen, ihm das nächste Mal welche mitzubringen Unsere Koffer sind in der Zwischenzeit bereits abholbereit - Einer davon wird per Zufallsprinzip zu einer Kontrolle auserkoren. Der Zollbeamte scheint jedoch nur etwas quatschen zu wollen - er fragt Lukas, von wo er sei. Auf die Antwort Schweiz kommt wieder ein 'ooh where's the chocolate' Wir werden am Ausgang von zwei Frauen unserer Partner-Agentur 'Wild Africa Travel' abgeholt, welche uns schnell zu einem ATM bringen, wo wir Geld abheben können. Danach haben wir mit den beiden ein Meet & Greet - sie erklären uns nochmals die Route und bringen uns danach zu unserer Autovermietung Britz. Wir haben zwei Toyota Hilux mit Dachzelt reserviert. Dort angekommen beginnt der Papierkrieg, inklusive Andrehen einer Zusatzversicherung, die wir freundlich aber bestimmt ablehnen. Wir haben diese nämlich schon im Voraus abgeschlossen. Es lohnt sich definitiv, die Mietbedingungen vorher sorgfältig zu lesen - wir konnten uns so einige Zusatzkosten ersparen, da wir genau wussten, für was wir schon bezahlt haben. Nach dem stündigen Papierkram bekommen wir eine stündige Einweisung für unser Auto. Der Mitarbeiter Adolf erklärt uns Camping-Neulingen Schritt für Schritt, wie man das Zelt auf und abbaut, wie man den Wagenheber bedient, wo unser Campingmaterial ist und wie der Kompressor funktioniert. Um 17 Uhr kommen wir endlich los vom Flughafen und fahren direkt zum Hotel. Eine halbe Stunde später kommen wir beim Utopia Boutique Hotel an. Beim Einchecken stellen wir fest, dass nur Lukas und ich auf ihrer Zimmerliste stehen - die anderen beiden fehlen... Wir beteuern, dass wir aber zu viert sind und auch zwei Voucher für das Hotel besitzen. Wir haben Glück und es ist noch ein Familienzimmer frei - dieses nehmen wir nun zu Viert. Wir informieren noch die Agentur über den Zimmer-fail und verlangen, dass sie die nächsten Nächte checken - nicht, dass wir morgen wieder nur ein Zimmer bekommen Wir sind alle todmüde von der Reise, zum Einkauf reicht die Zeit nirgends mehr hin und wir verschieben diesen auf morgen. Seit dem letzten Flugservice haben wir nichts mehr gegessen und getrunken, und da die Autoeinweisung in der prallen Sonne stattfand, sind wir alle etwas dehydriert. Lukas und ich fahren schnell in den nächsten Supermarkt und besorgen grosse Wasserflaschen, Snacks und ein Bierchen und Savannahs zum anstossen Kurz vor 20 Uhr fahren wir los zu Joe's Beerhouse. Das ist ein Muss für jeden Touri, der jemals nach Windhoek kam - da schleppen wir Anja & Elias natürlich auch hin! Ich nehme den Jägerburger, Elias Giraffensteak, Anja und Lukas das Namib Trio mit Kudu, Zebra und Springbock Fleisch. Als Dessert bestellen wir Waffeln und Cinnamon Rolls - das würden wir im Nachhinein beides nicht mehr bestellen. Aber immerhin ist nun unser Zuckerspiegel definitiv wieder aufgefüllt Um 22 Uhr gehen wir müde und zufrieden ins Bett und schlafen sofort ein. |
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9. April 2024
Heute haben wir eine 6-stündige Fahrt vor uns, zuvor müssen wir noch für die nächsten paar Tage einkaufen gehen. Um 7:30 Uhr gehts also zum Frühstück. Wenig später sortieren wir unser Gepäck in unsere riesigen Autos ein und gehen dann noch bei der Reception vorbei, um auszuchecken. "The manager wants to speak to you", heisst es, und dann erfahren wir, dass der Buchungsfehler bei der Lodge lag und sie uns deshalb die gesamten Kosten der Zimmer rückerstatten. Motiviert fahren wir zur Maerua Mall, wo wir Lebensmittel und was man sonst so zum Campen braucht einkaufen. Danach fahren wir noch 'schnell' zur berühmten Christuskirche, um die obligaten Tourifotos zu schiessen. Das dauert natürlich alles etwas länger als erwartet, so fahren wir erst um 11 Uhr los in Richtung Etosha Nationalpark. Die Fahrt bis zum Gate des Etosha führt uns über geteerte Strassen, oft geht es lange Zeit nur geradeaus. Die Landschaft macht aber die lange Fahrt wett - schon hier wird einem wieder die unglaubliche Weite und Schönheit dieses Landes bewusst. Die Strecke zieht sich dennoch - unterwegs machen wir einen kurzen Sandwich-Stopp. Ausserdem füllen wir in Outjo nochmals unseren Tank auf. Schliesslich sind wir die nächsten Tage im Etosha Nationalpark unterwegs, wo nicht immer garantiert ist, dass Treibstoff vorhanden ist... Um 16 Uhr kommen wir endlich beim Gate an und holen uns einen Permit (=Eintritt) für den Park. Danach warten weitere 1.5h Fahrt auf uns. Wir fahren mitten im riesigen Etosha-Park auf der Hauptstrasse in Richtung Halali. Unterwegs sehen wir bereits erste Zebras und Springböcke. Kurz vor unserem Ziel sehen wir, dass ein Safarifahrzeug am Strassenrand steht - verdächtig! Wir fahren näher ran und sehen gerade noch den Kopf einer Löwin im Gras verschwinden. Erstes Raubtier: Check! Im Camp Halali checken wir um 17:45 Uhr endlich ein und dürfen uns danach eine der vielen Campsites aussuchen. Jeder Platz hat einen Stromanschluss sowie eine Grillstelle. Beim Parkieren merken wir, dass ziemlich viel Wasser aus dem Auto von Elias & Anja tropft... Als wir das Auto aufmachen, sehen wir auch gleich, woher das Wasser kam: Unsere 5l Trinkflaschen haben ein Loch und sind teilweise ausgelaufen! Wir merken uns: Wasserflaschen niemals in die Nähe von scharfen Kanten stellen... Nun teilen wir uns auf; Anja und Lukas widmen sich dem Aufstellen und Einrichten der Dachzelte, Elias macht Feuer und ich versuche, die Stromkabel anzuschliessen. Das alles dauert hundert mal länger als gedacht. Als um 18:45 Uhr bereits die Sonne untergeht, haben wir es endlich geschafft, mit dem ziemlich schlechten Holz vom Supermarkt ein Feuer zu machen. Plötzlich wird die Stimmung hektisch: Elias findet sein Handy nicht mehr. Da wir immer noch nicht gekocht haben, mache ich mich daran, die andern suchen das Handy. Als Elias sich schon fast damit abgefunden hat, dass es weg ist, kommt es schliesslich hinter einem Koffer hervor Während die anderen Camper rund herum schon längst gegessen haben und teilweise sogar schon schlafen, können wir um 20:30 Uhr endlich auch essen. Es gibt Kartoffeln aus dem Feuer, Gemüse und ein fettes Stück Fleisch. Nach dem Essen spazieren wir noch zum beleuchteten Wasserloch, das zum Camp Halali gehört. Wir können unser Glück kaum fassen: Zwei Nashörner trinken gemütlich am Wasser und trotten wenig später davon. Um 22 Uhr geht es für die erste Nacht ins Dachzelt. Neben uns feiert eine Gruppe noch bis tief in die Nacht lautstark ein Fest, das macht es neben den vielen ungewohnten Tiergeräuschen noch schwieriger, einzuschlafen... |
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10. April 2024
Am nächsten Morgen wachen wir kurz nach 7 Uhr auf - die meisten Fahrzeuge um uns herum sind bereits zur ersten Safari aufgebrochen. Nach dem anstrengenden Fahrtag von gestern lassen wir uns heute nicht stressen und lassen uns Zeit für ein ausgiebiges Camper-Frühstück. Nach dem Aufstehen bemerken wir unseren nächsten Anfängerfehler: Wir haben unseren Abfallsack draussen gelassen. Daran hat sich wohl irgendein Tier gefreut - es liegt alles zerstreut auf dem Boden und wir müssen erstmal alles wieder schön einsammeln. Um 9:30 Uhr kommen wir endlich los vom Camp und starten unsere erste Safari-Tour durch den Park. Wir fahren ein paar Schlaufen, sehen jedoch ausser Springböcken, Gnus und Zebras kaum Tiere. Nach ca. 1.5 Stunden erreichen wir einen Aussichtsplatz, wo man wunderschön die ganze Etosha-Salzpfanne überblicken kann. Dort gönnen wir uns eine kurze Pause, bevor es weiter in Richtung nächste Campsite geht. Nach kurzer Fahrzeit sehen wir endlich erste Giraffen. Dazu kommen noch ein Schakal, Oryxe und Dikdiks. Am frühen Nachmittag fahren wir dann am östlichen Gate raus dem Park und weiter zu unserer nächsten Campsite. Diese liegt im privaten Park 'Onguma', wo anscheinend dieselben Wildtiere wie im Etosha leben. Die Campsite ist (wie auch in Halali) eingezäunt. Beim Checkin sind wie beim Hotel in Windhoek wieder nur Lukas und Ich aufgelistet, die anderen beiden fehlen. Die Receptionistin sagt, wir sollen erstmal auf unsere Campsite fahren und später nochmals vorbeikommen, sie kläre das ab… Na toll, gibt es etwa schon wieder ein Buchungsfehler? Wir fahren wie vorgeschlagen erstmal zur Campsite. Diese liegt schön schattig zwischen Bäumen. Wir haben einen Stromanschluss und sogar ein eigenes privates Waschhaus mit fliessend Wasser. Nachdem wir unsere Autos parkiert haben, spazieren wir zum Pool, um uns ein wenig zu erholen. Um 16:30 Uhr fahren wir erneut in den Etosha für unsere zweite Safaritour. Dieses Mal fahren wir zu viert in einem Fahrzeug, das andere lassen wir auf der Campsite stehen. Das sehen wir echt als riesigen Vorteil – laut Buchung hätten wir eigentlich nur Single-Cab Fahrzeuge erhalten. Dadurch, dass wir jedoch Double-Cab Fahrzeuge erhalten haben, können wir nun für einmal alle in einem Auto unterwegs sein. Eine Weile sehen wir wieder nicht viel Neues, dafür viele Springböcke, Zebras und Gnus. Kurz bevor wir beschliessen, wieder aus dem Park heraus zu fahren, sehen wir an einem Wasserloch plötzlich ganz viele Fahrzeuge stehen. Von weitem können wir noch nicht sehen, was da ist. Doch als wir näherkommen, sehen wir Elefanten, die fröhlich trompetend im Wasser baden. Sie scheinen jedoch mit ihrem Bad fertig zu sein und trotten kurze Zeit später alle gemeinsam davon. Was für ein Riesenglück - Elefanten haben Lukas und ich im Januar 2022 im Etosha gar keine gesehen! Wir freuen uns extrem über diese Sichtung und fahren Richtung Park-Gate. Kurz vor dem Gate sehen wir erneut Elefanten! Diesmal sehen wir sie richtig nahe. Was für ein Erfolg Zurück auf der Campsite kochen wir uns Teigwaren mit Tomatensosse. Die «Tomatensosse», die wir gekauft hatten, stellt sich jedoch als Ketchup heraus - so wird es ein etwas spezielles Gericht. Bei einem Glas Wein spielen wir noch ein 'Tichu', bevor wir um 22 Uhr ins Dachzelt kriechen. |
Letzte Änderung: 07 Okt 2024 17:31 von Noeyms.
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11. April 2024
Diese Nacht konnten wir bereits etwas besser schlafen. Nach einer Tasse Kaffee fahren wir um 7 Uhr kurz nach Sonnenaufgang in Richtung Etosha für Safari Nummer drei. Das Licht ist wunderschön, wir fahren eine grosse Runde zum Aroe Waterhole und den Twee Palms. Wir sehen viele Gnus, Zebras, Vögel, Springböcke und Strausse – jedoch leider keine Raubkatzen oder grössere Tiere. Wir fahren nach dieser Runde noch etwas weiter und fotografieren an einem Wasserloch eine grosse Herde Gnus, bevor wir wieder zur Campsite zurückfahren. Hier gönnen wir uns ein Frühstücks-Omelett und verbringen den restlichen frühen Nachmittag am Pool. Nach unserer Auszeit fahren wir zu viert mit Anja am Steuer ein letztes Mal in den Etosha-Park. Die Dame am Gate kennt uns bereits und winkt uns einfach durch. Wir fahren einige Kilometer bis zum Wasserloch Tsumcor, da sehen wir verdächtig viele Autos. Wir fahren näher ran und sehen: eine grosse Elefantenherde! Sie stehen schön in einer Reihe und trinken friedlich Wasser. Nachdem wir sie eine Weile beobachtet haben, fahren wir weiter. Ein paar Kilometer weiter steht plötzlich wie aus dem Nichts eine Giraffe neben uns am Wegrand - wir erschrecken uns mindestens genauso sehr wie die Giraffe. Sie lässt uns ein paar Fotos schiessen, dann verschwindet sie im Gebüsch und wir fahren weiter. Unterwegs sehen wir noch weitere Elefanten und Giraffen und zum ersten Mal auch Kudus. Wir fahren noch an der Etoshapfanne entlang, die untergehende Sonne lässt die Landschaft noch schöner erscheinen als sie es sowieso schon ist! In der Ferne sieht man Gewitter und schwarze Wolken, bei uns bleibt es jedoch nach wie vor schönstes Wetter und wir sehen sogar einen Regenbogen in der Ferne. Heute war eigentlich unser Ziel, Raubkatzen zu finden. In der Hoffnung, welche zu finden, fahren wir zu unserem 'Glückswasserloch' (dort, wo wir gestern die Elefanten sahen). Es kommen uns etwa 10 Autos entgegen, und als wir beim Wasserloch ankommen, sehen wir eine sogar noch grössere Elefantenherde als vorher! Einer der kleineren Elefanten springt wild umher, wackelt mit den Ohren, trompetet und faucht laut die anderen Elefanten an. Wir erschrecken uns im Gegensatz zu den anderen 5 (seehr nahe!) stehenden Autos und fahren etwas zurück. Für die Raubkatzen steht es nach wie vor 1:0, jedoch freuen wir uns über die vielen Elefantensichtungen und fahren zufrieden zum Camping zurück. Am Abend essen wir im Restaurant der Campsite. Wir bestellen alle dasselbe: Oryx-Filet mit Pommes und Sauce. Das Essen ist, wie wir es uns von vor zwei Jahren aus Namibia bereits gewohnt sind, einfach richtig gut! Lukas und ich fangen ab heute Abend an, die Malariatabletten als Prophylaxe zu nehmen, da wir ab morgen ins Malariagebiet fahren. Wir sind gespannt, wie gut wir die vertragen werden. Nach dem Essen spielen noch eine Runde ‘Tichu’ und gehen dann schlafen. |
Letzte Änderung: 07 Okt 2024 19:52 von Noeyms.
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12. April 2024
Unser Schlaf dauert jedoch nur bis um 1 Uhr. Wir werden plötzlich aus dem Tiefschlaf gerissen - die Alarmanlage von Elias und Anjas Auto lärmt wie verrückt, die beiden schreien, Lukas und ich haben erstmal keine Ahnung was gerade passiert ist. Nach langen 30 Sekunden hört der Alarm auf, das Kopfkino läuft auf Hochtouren - die beiden bestätigen uns inzwischen dass mit ihnen alles in Ordnung ist. Wir brauchen einen Moment, um uns zu beruhigen und zünden dann vorsichtig mit einer Taschenlampe gegenseitig um unsere Autos herum. Was war das bloss!? Ein Tier, das um unser Auto schlich? Wollte jemand unser Auto aufbrechen? Wir wissen es nicht - um uns ist es stockdunkel und wir trauen uns alle nicht aus dem Zelt heraus. Nach einer Weile versuchen wir, weiterzuschlafen. Exakt genau eine Stunde später erklingt erneut der ohrenbetäubende Lärm des Alarms – erneut haben wir einen riesen Schock. Wir beschliessen, aus dem Zelt herauszukommen, um nachzusehen. Wir können absolut nichts Bedrohliches entdecken. Schlafen können wir jedoch nicht mehr und beschliessen, uns in die Nähe der Camping-Reception zu setzen und mit Hilfe des Wifis Google zu fragen, was das Problem sein könnte. Wir lesen verschiedenstes, werden aber weiterhin nicht ganz schlau, was das Problem war. Irgendwie trauen wir uns auch nicht mehr ins Zelt zurück, wir haben zu viel Angst, dass der Alarm erneut losgeht. Wir bleiben bis 3:30 Uhr in der stockdunklen Lobby und lenken uns etwas ab. Dann beschliessen wir, zurückzugehen und zu versuchen, die Anlage zu deaktivieren. Das gelingt uns jedoch irgendwie nicht, und da wir immer noch ein ungutes Gefühl haben, kehren wir zurück zur Lobby. Dort sitzen wir dann den Rest der Nacht aus... Um 5:30 Uhr kommt die erste Putztruppe an, um zu putzen. Sie staunen nicht schlecht, als sie uns vier dort entdecken. Wir erzählen ihnen unsere Situation. 'Why didn't you call your carhire agency' fragt einer. Ja, mitten in der Nacht nimmt bestimmt jemand dort das Telefon ab… Der Mann fragt uns noch, woher wir kommen, auf unsere Antwort meint er nur: You Swiss guys are funny. Der wird uns wohl noch eine Weile in Erinnerung behalten… Im Nachhinein klingt die Story mit der Alarmanlage irgendwie etwas lächerlich. Aber man kann sich nicht vorstellen, wie laut dieser Alarm ist – und wenn du mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wirst mit einem so lauten Geräusch und du erstmal in der unbekannten Umgebung keine Ahnung hast, was gerade passiert ist, hat man schon einen riesen Schock. Wir bekommen von der Putztruppe netterweise noch Kaffee angeboten und rufen bei Tageslicht dann unsere Autovermietung an - wir sollen später in einer Toyotagarage vorbei und das Problem checken lassen. Wir kehren zum Camping zurück, essen Frühstück und packen dann alles zusammen. Als wir noch unsere deutschen Camping-Nachbarn treffen, können wir kaum glauben, dass sie von dem ganzen Alarm-Spuk nichts mitbekommen haben. Heute soll es 4.5 Stunden Richtung Caprivi gehen. Nach anfänglichen Zweifel, ob wir das mit unserem Schlafmangel schaffen, beschliessen wir, einfach unterwegs genug Pausen zu machen. In Tsumeb fahren wir in die Toyota-Werkstatt. Dort wird nun das Auto geprüft. Sie können jedoch keinen elektronischen Fehler feststellen und raten uns, die Türen nicht zu verschliessen, da so die Alarmanlage nicht laufen sollte. Es könne auch sein, dass einfach eine Fliege im Auto war, die den Bewegungssensor ausgelöst hatte. Falls es wieder vorkommen sollte, sollen wir dann wieder in eine Werkstatt fahren. Diese Infos nehmen wir mal einfach so hin… Als wir nach der Bezahlung fürs Nachschauen fragen, winkt der Mechaniker nur ab. Wir drücken ihm dennoch ein paar Dollar in die Hand und bedanken uns. 40 Minuten später halten wir in Grootfontein an, wir müssen nämlich noch Lebensmittel für die nächsten Tage besorgen. Kaum fahren wir auf die Einfahrt zum Choppies, da springen uns schon ein paar junge Erwachsene mit halb verrissenen Warnwesten entgegen, die uns einweisen und auf unsere Autos aufpassen wollen. Wir sind die einzigen Touris weit und breit, zudem hat es uns ein bisschen viele Leute, die nun unser Auto betrachten. Wir beschliessen, dass Lukas beim Auto wartet und gehen zu dritt einkaufen. Leider hat der Laden nicht alles, was wir gebraucht hätten und wir informieren Lukas, dass wir noch kurz in den Spar dahinter wollen. Er gibt uns hastig zu verstehen, dass er so schnell wie möglich von hier weg will. Also laden wir ganz schnell alles ein und steigen ins Auto. Lukas erzählt mir dann, dass plötzlich viele Leute ihn unangenehm bedrängt haben, er solle ihnen Geld geben, oder sein Handy und Kleidung… Nun fahren wir weiter Richtung Rundu. Ab hier beginnt übrigens die Strecke, die auch Lukas und ich noch nie gefahren sind – wir freuen uns auf das Neue. Wir fahren an unzähligen Dörfern vorbei und begegnen vielen Schulkindern, die uns munter zuwinken. Als wir in Rundu ankommen, tanken wir den Wagen voll und machen dann die fehlenden Einkäufe im Shoprite. Hier ist es viel ruhiger, die Stimmung gelassen und wir fühlen uns viel sicherer als in Grootfontein. Rundu ist eine völlig andere Stadt, als Lukas und ich es bisher von Namibia kannten. Irgendwie ist es genau so, wie man sich eine afrikanische kleinere Stadt vorstellt, und der Vibe gefällt uns richtig gut. Auf dem Weg zur Hakusembe River Lodge fahren wir auf einer Sandigen Strasse in Richtung Kavango-Fluss. Die Landschaft ist sehr grün, wunderschön! Unsere Campsite liegt direkt am Flussufer, vom Dachzelt aus sieht man über den Fluss direkt nach Angola rüber. Wir haben wieder ein eigenes hübsches Waschhaus, allgemein ist die Anlage sehr gepflegt. Aufgrund der letzten schlaflosen Nacht sind inzwischen alle sehr müde. Wir chillen noch etwas beim Lodge-Restaurant vorne beim Wifi, bevor wir auf der Campsite unser Abendessen kochen. Diese Nacht lassen wir, wie uns der Toyota-Mechaniker geraten hat, die Fahrzeugtüren offen und schliessen alle Wertsachen in den hinteren Teil der Autos ein (diese können mit einem Schloss verschlossen werden). Hoffentlich wird diese Nacht ruhiger! |
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