Guten Morgen,
Nach zwei Hoteltagen ging es auf die nächste Exkursion mit unserer Guide.
Um 8.45 Uhr sind wir bereit zum Abmarsch und werden pünktlich von S. abgeholt. Wir machen als erstes einen kurzen Stopp an einer Apotheke, wo ich IBU und Sonnencreme einkaufe. Neben dem Eingang zur Apotheke war am Boden ein Muster aus gefärbtem Reis, das anlässlich des Lichterfestes ausgestreut wurde.
Auf unendlich kurvenreicher Straße fahren wir durch ein Naturschutzgebiet und auch mal an zwei Windrädern vorbei. Wieder geht es entlang von vielen Zuckerrohrfeldern, die zum Teil vollständig abgeerntet sind. Einmal gepflanzt wächst das Zuckerrohr immer wieder nach und kann sieben Jahre lang geerntet werden. Dann muss vollständig gerodet werden, bevor man nach 1 ½ Jahren wieder ernten kann. Im nächsten Ort sind wieder viele Gemüse- und Obst-stände und viele kleine Geschäfte entlang der Straße. Außerdem herrscht wuseliges Leben, wie ich es aus Afrika kenne. Genauso ist auch der Verkehr! Hält ein öffentlicher Bus, bildet sich ein Stau. Häufig sieht man gelb blühende Sträucher oder Bäume an der Straße, dabei handelt es sich um Alamanda. Aus diesen Blüten war auch unsere Blumenkette am ersten Tag bei der Begrüßung.
Heute fallen mir auch die vielen Leichtmotorräder auf, die in Kenia ja den Verkehr beherrschen, hier bis jetzt nicht so häufig zu sehen waren. 9.40 Uhr passieren wir den Haupteingang des botanischen Gartens „Pamplemousse“ Das Haupttor ist aber seit Corona geschlossen. Gegenüber ist eine katholische Kirche mit hübschen Glasfenstern, die wir besuchen.
Dann fahren wir zum Botanischen Garten und wandern mit S. bis 11.15 Uhr darin herum. Zum Glück verlaufen sich die Heerscharen von Touristen hier etwas. Wir sehen unendlich viele verschiedene Bäume, tropische Zier- und Nutzpflanzen, deren Namen ich mir unmöglich alle merken kann.
Davon weiß ich den Namen nicht mehr.
Das sind Nelkenblüten, wie unschwer zu erkennen ist.
Immer wieder stoßen wir auf eine große Touristengruppe, ausgespuckt von einem Kreuzfahrtschiff, die durch den Park pflügt. Auch einen kleinen Zoo mit Hirschen und Schildkröten gibt es zu sehen. Diese Anlage ist aber weniger sehenswert. Mehr interessiert mich das Teichhuhn auf den großen Blättern der Victoria-Seerosen,
ein Madagaskar-Weber auf einer Lotosblüte und diese selbst
und eine größere Taube. (Madagaskartaube)
Manche der riesigen Bäume mit ausladenden Brettwurzeln stehen hier seit dem 18. Jhdt.
Eine Allee zeigt die verschiedensten Bäume, die von Staatpräsidenten und anderen berühmten Persönlichkeiten gepflanzt wurden, wie z.B. ein Ebenholzbaum von Nelson Mandela.
In zwei sehr hohen Bäumen hängt auch eine Kolonie von Flughunden, die im Lande nicht sehr beliebt sind, da sie gerne die Litschi- und Mangoplantagen plündern. Diese Bäume werden dann mit Netzen zugehängt.
Nach dem für mich viel zu kurzem Aufenthalt im Botanischen Garten geht es auf der vierspurigen Autobahn nach Port Louis. Einige Zeit geht es nur im Schritttempo weiter, dann sucht sich der Fahrer verwinkelte enge Nebenstraßen und gelangt auf diesen doch recht zügig zur Zitadelle. Port Louis ist das unbestrittene Zentrum der Insel mit 150000 Einwohnern und täglich pendeln weitere 50000 Arbeiter und Arbeitssuchende hier ein und am Abend wieder aus.
Von der Zitadelle aus – wir gehen oben auf der Mauer entlang – hat man einen grandiosen Blick auf die Stadt, das Verwaltungsviertel, den Hafen, die Wohnsiedlungen und die berühmte Pferderennbahn. Von 11.40 – 12. 00 Uhr sind wir hier oben allein, S. will mit ihren Schühchen nicht die Steintreppe hochklettern.
Links die Rennbahn!
Ein Blick auf den Hafen.
Man kann von hier aus die unterschiedlichsten Viertel gut erkennen.
Dann fahren wir wieder hinunter, passieren die katholische Kathedrale und das Parlament, dem Amtssitz des Premierministers, einem Hochhaus, das Denkmal von Queen Victoria, immer durch dichtest belebte Straßen bis zum Markt, wo wir aussteigen und uns in das Getümmel stürzen. Durch die ersten Marktstände mit dem großen Touristen-Souvenirangebot
begleitet uns noch S. – ich erstehe da in einer der vielen Gruschbuden eine kleine Ganesha-Statue für den Schreibtisch – im Obst- und Gemüsemarkt gibt uns S, wieder zehn Minuten Zeit, am alleine da durchzuhetzen.
Ein überwältigendes Angebot, von dem ich leider nur Fotos machen kann. Vieles was hier angeboten wird, ist mir unbekannt, ist aber äußerst attraktiv präsentiert. Ob die vielen Händler auf ihre Kosten kommen?
Aber auf Touristen ist man eingestellt!
Ein ganzer Korb voller Kurkuma! und ich kaufe ihn zuhause immer in homöopathischen Dosen!

Ich hätte auch gerne noch den Fischmarkt besucht, aber Frau (wegen ihrer Erfahrungen in Sansibar) und S. verweigern sich hier entschieden, sie steuern direkt auf die Einkaufsmall an der Waterfront zu. Unterwegs probieren wir den Saft einer frisch aufgeschlagenen Kokosnuss in der Fußgängerzone,
Daneben bitet ein Prominenter Obst feil.
Der Craft-Market bringt außer ein paar Ansichtskarten, die ich noch am gleichen Tag verschicke - und die letzte Woche angekommen sind!

, nichts Brauchbares, an den Nobelgeschäften sind wir sowieso nicht interessiert, ein ansprechendes Lokal fürs Mittagessen finden wir auch nicht und so steigen wir in der Nähe des Hafens wieder ins Auto und fahren stadtauswärts. Ich bin etwas verärgert, denn ein paar Haltepunkte und etwas mehr Zeit wäre mir schon lieber gewesen. Die Einkaufsmall mag vielleicht für andere interessant sein, doch die hätte ich auch weglassen können. Wer die in Kapstadt gesehen hat braucht die in Port Louis nicht.
Daran ändert auch die Regenschirmpassage nichts. Passend dazu hat es wieder zu regnen begonnen.
Im Hotel haben wir einen versöhnlichen Ausklang.
Viele Grüße:
Burschi