THEMA: Mauritius ist auch Afrika!
04 Jul 2024 10:30 #689774
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Guten Morgen jetzt und auch am Anfang der Fortsetzung:
Um 6.02 Uhr landen wir auf Mauritius.
Nach der Landung geht es zügig zu den Einreiseschaltern. Am Passschalter sind lange Schlangen, das Einreise-Gesundheitsformular, das ich vorher schon zu Hause am PC ausfüllen musste, wird nur ganz kurz betrachtet.
Nach dem Ausgang finden wir schnell den Schalter Nr. 25 von Sega-Tours, das ist die Partner-Organisation von SA-Travel, die hier für unsere Reise der Ansprechpartner ist. Zur Begrüßung hängt man uns gelbe Blumenketten um. Sind wir auf Hawaii gelandet? ;)
Dann gehen wir zum für uns bereit stehenden Taxi, vorher ziehe ich am ATM aber noch die ersten Mauritius Rupien, bekomme als Maximalsumme aber gerade mal 3000 MR. (60€)
Dann fahren wir mit dem Taxi zur Rezeption der Lodge, steigen dort auf ein anderes Auto um und rumpeln mit diesem auf einer echten Gravelroad zur eigentlichen Ferney Valley Nature Lodge. , unserer ersten Unterkunft.


Dort kommen wir genau um 8.00 Uhr an. Natürlich ist das Zimmer noch nicht fertig, also frühstücken wir erst einmal ausgiebig und beobachten die ersten Vögel.
Neben dem Haussperling ist der Rotohrbülbül die erste Sichtung. Dieser Vogel ist hier sehr häufig, sehr gut zu beobachten und putzig und manchmal ein echter Clown.


Dieser hier ist gerade etwas nass, was an dem Begrüßungswetter lag.
Das Wetter ist komplett bewölkt und extrem schwül. Die Kleidung – aus Deutschland ja noch etwas wärmer, klebt am Körper. Bei den Bergen am Horizont regnet es. Der Regen zieht auf die Lodge zu und um 9.30 Uhr ist er da!
Um 10.10 Uhr können wir kurz darauf unsere Hütte beziehen. Die Lodge besteht aus einem Haupthaus und nur vier Unterkunftshütten, von denen wir gleich die erste bekommen.
Das Haupthaus verfügt auch über einen kleinen Pool und jedes der Häuschen hat eine schöne überdachte Terrasse mit Blick auf die bewaldeten Hügel








Der erste Tag dient ausschließlich dem Ausruhen und daher schlafen wir viel, versäumen allerdings auch nichts, da es fast den ganzen Tag regnet.
Daher kann ich mich hier auch gleich der Lodge ein wenig widmen: Da maximal acht Gäste anwesend sind, ist es sehr ruhig, ideal zum Entspannen. Man kann in der Umgebung kleinere aber auch ausgedehnte Spaziergänge machen und die Natur genießen. Die Mahlzeiten werden liebevoll und individuell zubereitet und die Gerichte schmecken hervorragend!






Der Service ist sehr freundlich und aufmerksam, individuelle Wünsche werden stets erfüllt Ein Shuttleservice steht nach Anmeldung kostenlos zur Verfügung, zum Beispiel in ein kleines Restaurant an der Küste, das zur Lodge gehört und auf das ich noch zu sprechen komme.
So verweilen wir gerne am ersten Tag ausschließlich in der Lodge. Da es recht schwül ist, teste ich auch gleich ein Bier aus einer kleinen heimischen Brauerei und sitze Abend am Kaminfeuer bei einem Gläschen.




Schon mal ein Resümee: Es hat uns ausgesprochen gut hier gefallen und wir bedauerten im Nachhinein, dass ich hier nur drei Tage gebucht hatte.
Liebe Grüße:
Burschi
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Letzte Änderung: 04 Jul 2024 10:37 von Burschi.
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04 Jul 2024 20:07 #689829
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Guten Abend,
da ich nicht weiß, ob ich morgen Zeit habe, mache ich heute noch weiter.
Am nächsten Morgen stehe ich um 6.00 Uhr auf. Die Sonne scheint schon durch die Wolken. Ich lausche dem wunderbaren Vogelgezwitscher, bei dem die Bülbüls dominieren. Der eine will unbedingt „Video“ sehen! :laugh: Die Sonne bringt das nasse Gras zum Funkeln, als wären Diamanten gestreut. Ein Bülbül singt nur einen Meter neben mir. Naturidylle pur!


Nach dem Frühstück wandern wir auf der Gravel Road zum Hindutempel, den ich bei der Anfahrt entdeckt hatte. Von wegen 10 Mi-nuten! So hatte man es an der Rezeption gesagt, meinte aber wohl die Fahrt mit dem Auto! :woohoo: Wir brauchen gut 45 Minuten! Zum Glück haben wir Getränkeflaschen dabei, denn es ist heiß geworden. Unterwegs passieren wir eine stillgelegte Zuckerfabrik, die Arbeiter sind in die Städte abgewandert. Endlich finden wir den an der Hauptstraße gelegenen Hindu-Tempel.


Es ist ein sehr kleiner, unscheinbarer Tempel, für mich als Einstieg in den Hinduismus aber ideal, da wir die einzigen Besucher sind.
Ein Guru (oder Priester?) ist hier anwesend und ich komme mit ihm ins Gespräch und er erzählt viel über die hinduistischen Gottheiten und lädt uns ein, den kleinen Tempel zu besuchen. Für das Innerste müssen wir die Schuhe ausziehen. Ich verstehe nicht alles, vor allem kann ich mir die vielen Götter und ihre Verwandtschaftsverhältnisse nicht merken. Ich darf auch die Götterbildnisse problemlos fotografieren.


Das ist Shiva, einer der Hauptgötter des Hinduismus. Er stellt als Teil der hinduistischen Trinität zusammen mit den Göttern Brahma und Vishnu die Kräfte der Natur dar und steht dabei für die Zerstörung.
Shiva wird oft als halb Mann und halb Frau dargestellt. Seine weibliche Seite repräsentiert seine Gattin Parvati. Das Bild symbolisiert eine bipolare Natur der Welt — die Gleichheit von Mann und Frau. Die Natur der Welt gilt als bipolar, da alles in Gegensätzen existiert.


Das ist Hanuman, der Affengott, Beschützer des Hauses. Er wird oft mit einem eigenen kleinen Schrein vor der Haustüre eines Anwesens geehrt.


Die beiden habe ich mir leider nicht gemerkt.




Das ist meine Lieblingsgottheit im Hinduismus: Ganesha, der Elefantengott, ist der Gott der Weisheit, Beschützer und Förderer von Wissenschaft, Musik und Kunst. Er strahlt durch seine Pracht und Nahrung im Überfluss, Fülle aus und gilt als Patron der Händler und Reisenden. Er begünstigt den Neuanfang und verheißt Glück auf den Wegen. Ganesha ist so beliebt, weil er Hoffnung vermittelt und weil er für einen Neuanfang steht, aber eben auch für Gemütlichkeit. Er ist der Sohn Shivas und Parvatis.
Ich habe auf der reise eine kleine Statuette von ihm gekauft und auf meinen Schreibtisch gestellt. Leider ist eine Wirkung zwecks "Weisheit" noch ausgeblieben. :dry: :lol:
Dann wandern, besser schwanken, wir in der Hitze wieder zurück zur Lodge, wo wir 11.30 Uhr ankommen und sofort unter die Dusche springen. Auch danach noch läuft mir der Schweiß in Strömen herunter. Ich schütte Wasser und ein „Thirsty Fox“ in mich hinein, dann geht es wieder besser. :cheer:
Um 12.00 Uhr kommt der Fahrer, der uns zum Ferneys Falaise Rouge bringt, einem zur Lodge gehörendem Restaurant an der Küste. Es liegt idyllisch am Meer.




Ein faszinierendes Panorama! :) :) Baden kann man indieser Bucht wegen des Steilufers nicht.
Wir bekommen hier ein ganz leckeres Mittagessen. Leider treibt mir der Preis aber wieder ein paar Schweißperlen auf die Stirn. Ich komme ja aus dem für Essen besten und preislich günstigsten Gebiet in Deutschland und bin da ein wenig verwöhnt und muss nun feststellen, dass Mauritius nicht gerade eine billige Destination ist. Ein Bier 0.3l kostet in der Regel umgerechnet 7 Euro! :woohoo:
Fast hätte ich es vergessen! Rund im die Lodge lohnt auch für Blumenfeunde ein Spaziergang. Es finden sich hier einige Strelizienabarten, die ich vorher noch nicht gesehen hatte.






Nochmals frisch geduscht entspannen wir am Nachmittag und am Abend bei einem schönen Essen. Wir treffen auch eine Familie aus Südafrika, die dieselben Interessen wie wir hat und freuen uns über nette Unterhaltung.
Gute Nacht
Burschi
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Letzte Änderung: 04 Jul 2024 20:17 von Burschi.
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06 Jul 2024 07:54 #689913
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Guten Morgen,
heute machen wir eine geführte Wanderung (Bei 3 Übernachtungen im Preis inbegriffen) in die weitere Umgebung, den Nationalpark.
Um 9.15 Uhr beginnt unsere geführte Tour mit Babisch. Wir werden zunächst ein ganzes Stück weit in die Berge gefahren.


Danach starten wir mit der Wanderung auf einem gut befestigten Wanderweg, der teilweise etwas glitschig, aber durch Haltestangen gut gesichert ist.




Wir erhalten viele Informationen über die Zusammensetzung des Waldes.
Es ist ein echter Urwald, wo die Destruenten bei der Aufarbeitung des toten Holzes in vielen Variationen zu sehen sind.




Es gibt wirklich viel zu entdecken, wenn man genau hinschaut. Manchmal sind die Lebenwesen aber auch sehr gut getarnt.


Wie dieses Fröschlein! :woohoo:
Und mit Pfeifen lockt er zwei Graurücken-Brillenvögel herbei. Auch eine Seltenheit auf Mauritius, hier Picpic genannt.


Leider sind sie im dunklen dichten Wald nur schwer zu fotogafieren.
Auch einige Feenseeschwalben fliegen in der Nähe vorbei. Sie leben in Höhlen, fischen aber im Sturzflug am Meer und haben so schwache Füße, dass sie nicht auf Ästen sitzen können, wie uns der Ranger erzählt.


Die schlechte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, aber bei einer Entfernung von fast 200 Metern im Flug bei schlechtem Licht war nichts Besseres möglich und ich wollte gerade diese Vögel so gerne auf Mauritius sehen.
Leider gibt es kaum Blumen, aber einige Bäume zeigen kräftige Laubschüttung, wie sie im tropischen Regenwald typisch ist. Ein Beispiel ist der Zimtbaum, wo die Blätter erst rot herauskommen und sich dann grün verfärben.



Am Schluss bekommen wir noch einige riesige ca. 100 Jahre alte Schildkröten gezeigt, die in einem großen Gehege gehalten werden. Sie wurden von den Seychellen eingeführt.




Im Safari-Fahrzeug geht es dann um 12.00 Uhr zur Lodge zurück. Das war eine sehr schöne, unserer Konstitution angemessene Wanderung.
Nur noch wenige Stunden, dann geht der angenehme Aufenthalt hier auf Ferney schon wieder zu Ende. Allein schon die zutraulichen Bülbüls sind es wert. Bis 18.00 Uhr gehe ich spazieren und fotografiere noch einige Tiere.
Kleine - eigentlich für unsere Verhältnisse sehr große - wie diese Schnecke:


Und große, leider sehr scheue und auch aus weiter Entfernung aufgenommene, die Hirsche, die hier eingeführt wurden und das einzig jagdbare Wild darstellen.




Bei heißem Sonnenschein tummeln sich an der Lodge am Mauerwerk die Blutsaueragamen, die aber völlig zu unrecht zu ihrem Namen gekommen sind.




Und natürlich auch noch ein paar Vögelchen, der Hirtenmania, der recht häufig ist


und der schöne Madagaskar-Weber, den man hier als "Kardinal" bezeichnet. Den seltenen Mauritiusweber zu entdecken, war mir leider nicht vergönnt.




Besser hätte man in einen Mauritius-Urlaub nicht einsteigen können.
Morgen müssen wir leider die Lodge schon verlassen und gehen auf unseren ersten Exkursionstag.
Viele Grüße:
Burschi
Anhang:
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Letzte Änderung: 06 Jul 2024 08:13 von Burschi.
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07 Jul 2024 05:52 #689956
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Guten Morgen,
da bin ich wieder und musste am frühen Morgen feststellen, dass ich nicht nur alt, sondern auch dümmer geworden bin. :woohoo: Da habe ich doch glatt bei der beschriebenen Wanderung die schönste Sichtung vergessen, die Rosa Mauritiustaube!


Die Mauritius-Tauben, auch Rosatauben, die schon fast ausgestorben waren, wurden durch Nachzuchten wieder auf einen erfreulichen Bestand gebracht wurden. Einst gab es nur noch 11 Exemplare, heute 600. Der Ranger hat uns auf sie aufmerksam gemacht.
Doch nun zu unserem nächsten und ersten Exkursionstag:
Um 6.15 Uhr steht die Sonne schon am Horizont über den Bergen und beleuchtet die hügelige Landschaft. 6.30 Uhr sind wir mit allem fertig und sitzen verträumt auf der Terrasse und nehmen schon etwas wehmütig Abschied.
Nach dem Frühstück werden wir zur entfernten Rezeption gebracht, wo schon ein Fahrer und ein weiblicher Guide, Sabeeta, auf uns warten. Oder muss ich jetzt korrekt "Guidin" schreiben? :S :whistle: :lol: Ach, künftig einfach "S." Sie soll uns auf allen vier Exkursionen begleiten.
Um 9.30 Uhr sind wir an der Teefabrik mit Plantage von Bois Cheri. Für beste Teequalität werden noch mit der Hand die ersten, obersten drei Teeblätter gepflückt, für mindere Teesor-ten, z.B. für die Beutel, erntet eine Maschine. Der Tee geht hauptsächlich in den Export nach China, Südafrika und Europa. Wir wandern durch die dämpfige, laute Fabrik und S. erklärt uns alle Stationen der Teeproduktion von der Ernte bis zum Teebeutel.




Die Arbeitsbedingungen: Heiß, schwül, laut und geringer Lohn. :(
Danach fahren wir dann zu einer Teeverkostung in ein Restaurant. Hier besteht die Möglichkeit 10 Sorten Tee zu probieren. Wir haben aber zu wenig Zeit - außer uns sind noch zwei Busse da - um in diesem Touristengewühl uns entspannt auf den Tee zu konzentrieren, probieren deshalb nur zwei Sorten und da der Wunschtee extrem teuer und derzeit auch nicht vorhanden ist, bleibt es bei zwei Packungen grünen Tees, die wir als Mitbringsel einkaufen.


Ein Blick auf einen Teil der Teeplantage.
Anschließend besuchen wir eine riesige hinduistische Tempelanlage am Grand Bassin, einem Kratersee und hinduistischen heiligen Ort. Heiliger Ort? Wieder ein Riesenandrang von Touristen! Ein großer Parkplatz voll mit PKWs und Bussen! Er gleicht eher einem Freizeitpark! :woohoo: Ich bin ziemlich erschüttert über das respektlose Verhalten der meisten Touris und ein wenig erbost über das Durchrennen unserer Führerin. In den Kratersee hatte einst ein Priester Wasser aus dem Ganges geschüttet. Jährlich findet hier auch ein Fest mit Hunderttausenden Gläubigen statt.
Die Götterstatuen sind schon beeindruckend und kein Vergleich zu denen im kleinen Tempel in Ferney.
Hier nur eine ganz kleine Auswahl:






Nächste Station sind in der Nähe zwei riesige 33 Meter hohe Statuen von Shiva und seiner Frau Dunga. Wir steigen aus, machen Fotos wie alle Touris und fahren dann weiter. Die Statuen sind aus Beton und mit Kupfer verkleidet und wurden erst in diesem Jahrhundert 2007 gebaut. Finanziert wurden sie durch private Spenden.





11.20 Uhr verlassen wir den Touristen-Rummelplatz wieder. Ich bin enttäuscht. Von einem "Heiligen Ort" hatte ich mir etwas mehr Erhabenheit und Stille erwartet, kein Rummelplatzfeeling! Und S. hat auch nur ihr Touri-Programm abgespult.
Danach fahren wir aus dem Hochland in unendlich vielen Serpentinen – wie im Hochgebirge – hinunter in das Tiefland. Neben vielen Zuckerrohrfeldern sieht man neben der Straße auch viele Palmen. 80 Arten sollen hier vorkommen. Wir biegen auf eine extreme Gravelroad ab mit tiefen Pfützen und der Fahrer fährt sehr vorsichtig und hat Bedenken, da es kein 4x4 ist. Ziel ist der Rochester Wasserfall, zu dem uns S. von oben hin führt, doch attraktiv ist er nur von unten, wo S. aber nicht mitkann, weil sie mit den Slippern auf dem glitschigen, schmalen Pfad keinen Halt findet. Wir aber klettern hinunter, wobei ich leider einmal ausrutsche und einen Stich im rechten Knie verspüre. ( Wahrscheinlich Anriss des Innenmeniskus, an dem ich auch noch einige Monate leide.)


Das Wasser hat das Wurzelwerk der Bäume weitgehend freigelegt.

Hier könte man sogar baden.
Dann fahren wir zu einem Kolonialhaus, das 1817 gebaut wurde und heute im Privatbesitz ist. An der Straße ist eine Stromfabrik, die durch das Verbrennen der Abfälle aus der Zuckerindustrie Strom gewinnt. 12.45 Uhr sind wir an dem Kolonialhaus und bekommen erst einmal eine Video-Vorführung über den Vanilleanbau, auf den man sich hier spezialisiert hat. Natürlich dreht man uns dann auch drei Vanille-Stangen zum Kauf an.


Links sieht man die Vanille, die eigentlich ja eine Orchidee ist und rechts werden in Mischkultur Flamingo-Blumen für den Export angebaut.

Die Vanilleschoten gibt es in unterschiedlicher Qualität.
Im Schnelldurchgang geht es dann durch die Plantage und den Garten mit Litschi- und Ylang Ylang-Baum.


Ylang ist der wichtigste Grundstoff für die Parfümindustrie.
Für die Schildkröten, die großen sind von den Seychellen, die kleineren mit Gelb aus Madagaskar habe ich kaum Zeit für ein paar vernünftige Fotos.





12.50 Uhr sind wir völlig durchgeschwitzt beim Mittagessen, das ohne Wartezeit ruckzuck serviert wird. aber sehr schön angerichtet und durchaus sehr lecker war.
Nach dem Mittagessen haben wir noch einen Schnelldurchgang in einer kleinen Rumdestille-rie, wo ich auch nicht in Ruhe verkosten kann, trotzdem aber zwei kleine Flaschen siebenjährigen Rums als Mitbringsel mitnehme. Leider gibt es von den aromatisierten Sorten nur große Flaschen.




Gestern habe ich eine Flasche aufgemacht. Der Rum ist wiklich nicht schlecht! :lol:
Es geht weiter und 14.30 Uhr sind wir im Vanilla Park, einer zooähnlichen Anlage vor allem für Krokodile,





und verschiedene andere Echsen und Schildkröten. Letztere können wir leider wegen eines gewaltigenWolkenbruchs nicht besichtigen. Dafür schlendern wir ein wenig durch ein keines Fossilienmuseum und eine sehr große Insektensammlung, die vor vielen Jahren ein Sammler zusammengetragen hat. Auch einige traurige Flughunde sehen wir in einem kleinen Käfig aus der Nähe.
Wegen des heftigen Regens - Schirme waren im Auto geblieben - verlassen wir die Anlage und fahren zu unserem neuen Hotel, das Exkursionsprogramm ist damit beendet.
Eine böse Überraschung wartet auf uns.
Viele Grüße:
Burschi
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Letzte Änderung: 07 Jul 2024 06:14 von Burschi.
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08 Jul 2024 07:14 #690021
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Guten Morgen,
jetzt kommt die böse Überraschung:
Um 16.30 Uhr unseres Exkursionstages kommen wir im Maison d´Ete, unserem nächsten Hotel, an.


Auf den ersten Blick macht es einen netten Eindruck. Aber: Hier liegt keine Buchung für uns vor! :woohoo: :evil: Nun beginnt geschäftiges Telefonieren und Mailverkehr. Ich schalte Segatours und SA Travel ein. Ergebnis kurz: Wir dürfen nur für eine Nacht bleiben und bekommen morgen ein anderes Hotel.
Wir beziehen ein kleines Zimmer. in der Mitte einer Häuschenreihe:


Der Hauptraum ist so klein, enthält weder Schrank noch Kofferablage , sodass wir unsere geöffneten Koffer neben das Bett legen müssen.
Die Außenanlage sieht zwar ganz nett mit Zgang zum Meer aus, aber es sind kaum Menschen da.




Auch beim Abendessen im Restaurant sind außer uns nur noch wenige Tische besetzt. Allerdings regnet es inzwischen wieder in Strömen, nur mit Schirm kommt man ins Restaurant.
Um 19.00 Uhr gibt es Abendessen (Gemüsesuppe und ein schön dekoriertes aber völlig geschmackloses Risotto), für das wir am nächsten Tag auch noch 40€/Person bezahlen dürfen (Den Preis bekommen wir später von SA-Travel erstattet ).
Mein Knie schmerzt trotz Einnahme von IBU heftig und ich kann es nicht mehr richtig bewegen. Sch… das ist dann wohl das Ende von allen Urlaubsunternehmensvorstellungen!
An nächsten Tag wird um 9.00 Uhr das Frühstück serviert . Draußen regnet es in Strömen, sogar die Vögel verziehen sich ins Restaurant. Wieder sind nur wenige Touristen beim Frühstück. Aus belauschten Gesprächen höre ich heraus, dass heute eine große Reisegruppe erwartet wird, bei der alle Zimmer benötigt werden. Das Zimmer war also gebucht, wie uns zu Hause auch die Agentur bestätigt, aber man hat uns wohl auf Druck des größeren Anbieters rausgeworfen.
Um 10.00 Uhr sollte uns der Fahrer abholen, doch angeblich verzögert sich die Abreise wegen dichten Verkehrs – können wir nicht feststellen! – und Regens bis 10.50 Uhr. Ich bin ziemlich sauer wegen des Herumsitzens mit schmerzendem Knie. Das ist der Tiefpunkt der Reise! :evil: :evil:
Als der Fahrer endlich kommt, fährt er uns ins „Residence“ – Hotel, wo wir um 12.00 Uhr ankommen. Fast einen ganzen Tag verloren!
Von nun an gehts bergauf, später mehr!
Viele Grüße:
Burschi
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Letzte Änderung: 08 Jul 2024 07:17 von Burschi.
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08 Jul 2024 17:23 #690056
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Guten Abend,
wenn sich eine Türe schließt, geht eine andere auf. Dieses Mal eine genz erfreuliche! :woohoo: Der "Ersatz" für das Maison dÉte war ein Volltreffer! Das "Residence-Hotel" machte seinem Namen alle Ehre:






Schon nach wenigen Schritten glaubten wir in einer echten Residenz gelandet zu sein.
Wir wurden überaus freundlich und hilfsbereit empfangen und zu unserer Suite geleitet. In der dürfen wir 4 Tage bleiben!










Ja, richtig, es war eine echte Suite mit mehreren Zimmern und ca 100 m² Wohnraum und einem Balkon. Hier fehlte absolut nichts, vom Begrüßungs-Sektkübel, der Obstschale, einigen Leckereien, Bademänteln usw.
Und vom Balkon aus ein Blick auf:


eine Kolonie von Dorfwebern. :) :) :woohoo: Was Besseres hätte mir nicht passieren können.
Ich fasse die 4 Tage in einem Beitrag zusammen, denn die meiste Zeit wiederholen sich etliche Dinge.
18.30 Uhr kommt der Zimmerbutler, stellt sich vor und lässt eine Strandtasche, Lesezeichen und einen Gute Nacht – Wunsch als Begrüßung da. Außerdem richtet er die Betten und besorgt mir einen Kübel voll Eis zum Kühlen meines Knies. Das wiederholt er jeden Abend. Die Eisbeutel tun meinem Knie gut und ich kann das IBU 600 reduzieren.
Das Hotel verfügt auch über riesige Pools:







und direktem Zugang zum Meer von denen ein Teil mit Liegen ausgestattet ist. Hier war aber kein Massentourismus. Man findet immer ein ruhiges Plätzchen im Schatten unter einem der Bäume.


Das Kronendach der Würgefeige ist so schön schattig, dass man es problemlos längere Teit darunter aushält.


Unter der Kokospalme sollte man aber eher vorsichtig sein! ;)
Zudem kommen gelegentlich "Poolboys" vorbei und bringen Erfrischungsgetränke oder Eiskonfekt.
Der Bänderriss am Knie - hatte als ehemaliger Sportler sowas schon des öfteren - hat mir die Ruhe gedankt und ich konnte den Rest ds Urlaubs gut humpelnd überstehen. Davon nun nichts mehr.
Nicht vergessen darf ich natürlich die hervorragende Verpflegung:
Als Beispiel mal zwei Frühstücksteller:



Und am Abend gab es im Wechsel Büfett oder Gerichte zum Auswählen. Beispiel:


Vorspeise

Hauptgang

Nachtisch
Und danach findet sich in der Bar ein lauschiges Plätzchen bei einem guten Cocktail:


Oder man schaut sich eine der Sega-Vorführungen, die typisch für Mauritius in Instrumenten und Tanz sind, an.




Man kann aber auch von einer oberen Etage ganz in Ruhe den Sonnenuntergang genießen.
Das ist der Blick nach Westen:


Und das zur gleichen Zeit der Blick nach Osten:


Welch ein faszinierendes Farbenspiel. Die Natur bietet eben doch die beste Unterhaltung.
Schönen Abend noch:
Burschi
Anhang:
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