5. September 2023 - Kasane/Chobe River Cottages
Ein Tag in Victoria Falls
Nun ist es passiert: unser letzter voller Tag der Reise ist angebrochen

. Gleich vorab: ich verwende einige Fotos, die nicht von mir sind, die Zuordnung habe ich (noch) nicht geschafft, daher ein Generaldank an die Fotografen und Fotografinnen

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Heute geht es nach Zimbabwe zu den Victoria Falls – oder eben auch nicht

. Elke und Uwe bleiben daheim, sie wollen mal Urlaub machen (nein Spaß, sie kennen die Fälle und wollen lieber in Ruhe einkaufen und chillen) und Matthias kommt zwar mit, interessiert sich aber nicht sonderlich für "Wasser, das in die Tiefe stürzt" (irgendwie so hat er sich ausgedrückt). Nun hat er aber dafür ein umso größeres Faible für "Dampf und Rauch, der in die Höhe steigt" und damit ist nicht Mosi oa Tunya, "der Rauch, der donnert" gemeint

. Es geht ihm auch eher um die Maschinen, die dafür zuständig sind, wenn man es ganz genau nimmt. Langer Rede kurzer Sinn: in der Planungsphase wurde klar, dass Matte gerne die (für Heizer bekannte) Dampflok in Vic Falls besuchen würde (sie hat einen Namen, der mir aber natürlich entfallen ist

). Problem

: wurde sie überhaupt schon wieder in Betrieb genommen (während Coronazeiten und wohl auch lange danach gab es einen Stillstand) und wenn ja, wann kann man sie sehen (mitfahren wollte er nicht)? Kemphos Recherchen waren nicht sonderlich ergiebig, aber Matte hat die richtigen Connections und teilte mir mit, dass sie dienstags und freitags fährt. Schneller Blick in den Kalender: wir sind an einem Dienstag in Vic Falls

! Also schließt sich Matthias uns an und nimmt das Risiko auf sich, dass er die Lok nicht findet oder sie nicht besichtigen darf. Oweia, sein Gesicht will ich nicht sehen, wenn das ein Reinfall wird

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Sehr früh werden wir abgeholt und zwar nicht von Kempho, wie ich eigentlich (warum auch immer gedacht hatte) sondern von Joe, einem ihrer Mitarbeiter, der unser persönlicher Fahrer sein wird. Wir haben die Tour extra als Privattour gebucht, damit alles nach unseren Wünschen geschieht und wir nur untereinander und nicht auf Fremde Rücksicht nehmen müssen. Und so wird es auch sein, das ist schon Next Level

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Der Grenzübertritt dauert nicht übermäßig lange, verläuft auf der Zimbabwe-Seite aber schleppen wie gewohnt, das Beschriften und Einkleben der Visa braucht seine Zeit

. Dafür hat man später eine schöne Erinnerung im Reisepass!
Ansonsten verläuft die Fahrt reibungslos und wir 5, die zu den Fällen wollen, werden von Joe dort abgesetzt, der uns zeigt, wo wir hinmüssen und mit uns eine Abholzeit ausmacht. Wir bitten ihn darum, unsere Reservierung im Lookout-Café (die ebenfalls Kempho für uns erledigt hatte) auf einen früheren Zeitpunkt zu ändern, da wir an der Grenze doch schneller durchgekommen sind als gedacht und nicht glauben, dass wir so lange brauchen, um die Fälle abzulaufen. Danach geht er mit Matthias zurück zum Parkplatz, Misson „Dampflok“ steht auf dem Plan. Davon wird Matte aber selber berichten, ich war ja nicht dabei

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Wir anderen schauen uns zunächst Herrn Livingstone
und dann nahezu alle Aussichtspunkte an, teilweise ist es schon recht voll und es hat auch sehr viel Gischt.
Viel fotografiere ich nicht, erstens kenne ich die Fälle von früheren Besuchen und zweitens bin ich ein bisschen kaputt, weil ich in der Nacht sehr schlecht geschlafen habe.
Vögele gibt es auch: Red-billed Fire Finch:
Auch Birgitta war schon hier, und so bilden wir ein Zweiergrüppchen, das etwas früher wieder am Ausgang ankommt. Simone, Tanja und Uwe lassen sich ein bisschen mehr Zeit, schlussendlich sind wir aber alle pünktlich wieder vereint und ich glaube, den drei Neulingen hat es sehr gut gefallen! Simone zumindest sieht ganz danach aus

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Auf dem Parkplatz suchen wir nach Joe und Matthias, es dauert eine ganze Weile, bis sie von irgendwo her angetrabt kommen. Was habe ich oben geschrieben? :
“ Oweia, das Gesicht will ich nicht sehen, wenn das ein Reinfall wird
.“
Ich sag mal nur so viel:
Ein Honigkuchenpferd ist ein Dreck dagegen!
Entsprechend bestgelaunt besteigen wir alle unser Gefährt und werden von Joe zum Lookoutcafé chauffiert.
Da wollte ich schon lange mal hin und bin gespannt, ob es tatsächlich so schön dort ist, wie man immer liest. Ja, ist es! Ich bin total begeistert und wir sind sehr froh, dass Kempho uns einen Tisch reserviert hat und dieser sich direkt am Geländer mit fantastischer Aussicht befindet.
Hinzu kommt noch, dass das Essen super gut schmeckt (und auch aussieht) und gar nicht teuer ist.
Unser Gutelaunepegel steigt noch mehr! Wir lassen es uns richtig gut gehen und bitten nach diesem Gelage Joe, uns auch noch zum Victoria Falls Hotel zu fahren. Nein, keine Sorge, nicht zum High—Tea, wir sind mehr als satt, aber eine kurze Besichtigung muss natürlich sein. Ich bleibe draußen auf einer Bank im Schatten, weil ich das Hotel schon kenne und immer noch mit meinem Schlafmangel zu kämpfen habe, und amüsiere mich solange mit einem Warthog, während die anderen die dekadente Location besuchen.
Liebe Langweilertruppe, falls Ihr noch schöne Fotos von den Fällen und vom Hotel usw. habt, immer her damit!
Die Rückfahrt ist sehr zügig, ich lasse mich bei den Cottages absetzen, die anderen nutzen den Taxi-Service von Joe noch, um einzukaufen (so war es doch, oder?).
Danach ist Pool-Time (die Fotos bleiben unter uns, zu viel nackte Haut

), gepackt werden muss auch und dann ist es schon Zeit, um das Aussichtsdeck zu stürmen. Alles, was wir noch an Trink- und Knappberbarem haben, wird zusammengepackt und an den Fluss transportiert. Die Schlösser werden nach unseren schlechten Erfahrungen 2021 genau kontrolliert!
Wenn ich das Foto anschaue, fällt mir auf und ein, dass, Matthias an diesem Tag nicht mehr aufhören konnte selig zu grinsen – und das hatte nichts mit den Schlössern und auch nichts mit seinem Alkoholkonsum zu tun

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Und da sitzen wir nun bei unserem letzten Sundowner der Reise. Wir sind eine Mischung aus traurig, dass unsere geniale Tour nun fast zu Ende ist und glücklich darüber, dass es so toll war. Leider fehlt Birgitta, nicht weil sie mal wieder zu viel Sonne abbekommen hat wie bei den Baines Baobabs (huch, ist das schon lange her

), sondern weil sie das Foto gemacht hat. Dass wir eines mit Selbstauslöser hätten machen können, ist uns erst bei Betrachtung dieses Fotos eingefallen. Doch schon.....

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Während ich auf den Fluss blicke, freue ich mich sehr, dass ich dort morgen noch einmal unterwegs sein darf.
Als wir nach Sonnenuntergang zurückwollen, ist der Weg, den wir queren müssen, um wieder in unsere Anlage zu kommen, von einem Büffel versperrt (oder waren es mehrere, ich kann mich nicht mehr erinnern)

. Huch, das finde ich gar nicht so lustig, war doch erst vor einer Zeit ein Mensch hier in Kasane von einem Büffel getötet worden. Also warten wir geduldig, bis er oder sie verschwunden ist/sind und gehen dann vorsichtig zum Tor, das sich im Gegensatz zu 2021 zum Glück öffnen lässt. Den gelungenen Tag lassen wir mit unseren Leftovers von gestern auf einer unserer Terrassen ausklingen.