2. September 2023 - Chobe HATAB CNP 02 (Teil 4: Der Rest des Tages)
Sollen die anderen doch den Leoparden jagen

– wir tuckern weiter gemütlich am Wasser entlang und erfreuen uns an dies und jenem.
Elefanten sind hier nahezu allgegenwärtig.
Dieses Exemplar können wir – da noch weit entfernt – mal wieder strümpfig auf der Bank stehend beobachten (Guggu, da in der Mitte ist dein Platz, die beiden sollen mal ein bisschen zur Seite rutschen!).
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber diese Möglichkeit ist für mich einer der größten Vorzüge bei einer Bushwaystour.
Man hat so einen tollen Blick von da oben und das Fahren, bei dem man manchmal ordentlich durchgeschüttelt wird und bei dem man sich auch mal die Knochen anschlägt, wenn man sich nicht richtig festhält (handheb!

) macht jede Menge Spaß!
Krokodil beim abendlichen Sonnenbad
Daneben wuselt ein White-crowned Lapwing herum.
Das erste bewusste Foto (gesehen haben wir schon mehrere auf dieser Reise) von einem Bradfield‘s Hornbill (

mir geht der Name ganz schwer über die Tastatur, aber man schreibt ihn eben so...).
Über die nächsten Bilder habe ich mich beim Sichten gewundert – normalerweise fotografiere ich keine Paviane

. Man könnte ja jetzt vermuten, dass ich auf das Kindchenschema reingefallen wäre, aber - honestly

– ich finde nicht mal die kleinen Paviane so richtig niedlich

. Eher erinnert er mich, wie er da so konzentriert arbeitet, ein bisschen an Mr. Spock

. Frisur und Ohren passen schon mal ganz gut.
Sogar die Mama darf mit in den Bericht – heute habe ich meinen großzügigen Tag!
Dieses Foto macht nachdenklich: links vom African Fisheagle flattert ein Stück Fischernetz, das sich in den Ästen verfangen hat. Dies und anderen Müll mussten wir leider öfters beobachten.
Und dann gibt es noch eine weitere Ladung Elefanten – ich erinnere mich gerade an die Zeit zurück, als ich 2011 enttäuscht im April aus Etosha zurückkam, weil es dort keine Elefanten gab und daraufhin beschlossen habe, mal nach Botswana zu reisen. Das hab ich jetzt davon….
Wenn die Elefanten so nahe kommen, heißt es „stay seated“.
Dieser hier sieht unecht aus - wie aus Metall gegossen.
Wer will noch mal, wer hat noch nicht?
Der Nachschub rollt – aus dem Flussbett klettern immer neue Dickhäuter nach oben.
Wir haben aber jetzt genug davon – was haben wir denn heute noch nicht gesehen?

Na? Richtig

: Löwen!
Zunächst gibt es aber noch einen wunderschönen Kudu-Bullen im Abendlicht. Seine obere Mähne reicht nahtlos vom Kopf bis zum Schwanz und die untere ist sehr dicht und mehrfarbig.
Tja, und dann sind wir am alten Airstrip, wo gefühlt hinter jedem Busch bzw. Erdhaufen Löwen rumliegen

.
drei...
...achne, vier
noch einer...
Sunsets for the romantic mood werden völlig überbewertet, während die Sonne also links von uns langsam hinter dem Horizont versinkt, glotzen wir mal wieder bei schlechtem Licht auf schlafende Löwen

. (Danke Simone fürs Foto!)
Ich gebs zu, ich tue ihnen unrecht, sie ruhen eher und bewegen sich dann sogar, und sei es nur, um eine Notdurft zu verrichten

(zum Glück stehen wir dieses Mal weit genug weg).
Langsam kommt aber doch Bewegung in die ganze Truppe (keine Ahnung, wie viele es in Summe waren – Matthias? Ich glaube, gar nicht soooo viele, wir haben sie mehrfach gesehen, oder?) Sie machen sich auf den Weg in die Büsche und die Dämmerung.
Diese Löwendame, die auf unserer Seite steht, gähnt erstmal herzhaft,
bevor sie sich vermutlich auch dem Abmarsch anschließen wird.
Wir machen uns dann auch auf den Weg – das Abendessen wartet bestimmt schon und der Gin-Tonic sowieso!
Am Camp angekommen erwartet uns wie üblich der beleuchtete Tisch und Töpfe auf der Feuerstelle (danke Elke fürs Foto!).
Schnell wird die korrekte Anzahl von Tonic-Water-Dosen aus dem Fridge geholt, 10 Becher ordentlich aufgestellt und von Matthias der Gin eingefüllt. Keine Ahnung, warum ich davon kein einziges Foto gemacht habe

, ist es doch ein ganz wichtiges Ritual unserer Reise!
Beim Abendessen bekommen wir ungebetene Gäste – die runden kleinen Käfer von 2021 sind wieder da

. Dazu gibt es noch so was ähnliches wie fliegende Ameisen. Menno, jetzt geh ich schon extra in der kalten Jahreszeit nach Afrika und dann dies

.
Am Campfire unterhalten wir uns noch über Work-Life-Balance , was auch in Botswana ein Thema ist, und Diteko erzählt ein bisschen, wie er sich sein Arbeitsleben weiterhin vorstellt und von seinen Kindern, denen er niemals in die Berufswahl reinreden würde. Wenn ich dann daran denke, wie Diteko bei den traditionellen Tänzen und Gesängen im Khwai Guesthouse mitgemacht und wie er uns mal davon erzählt hat, wie er einen ganzen Kuhkopf auf dem Campfire zubereitet, wenn er daheim ist, und auch sonst völlig anders isst als hier auf Tour, wo doch sehr touristenverträglich gekocht wird, dann spüre ich einen großen Spagat zwischen Tradition und modernem Leben. Etwas, was wir ja gar nicht so kennen.
Apropos Essen auf Tour: mit KD unterhalten wir uns an diesem Abend über seine Kochkünste, er fährt ja hauptsächlich Fully-serviced Touren, wo das Essensangebot nochmal eine Nummer luxuriöser ist. Außerdem erzählt er, wie es sich daheim mit dem Kochen verhält. Er steht auch da sehr gerne am Herd/am Feuer, und wenn er kocht, dann schickt er seine Freundin aus der Küche, zum Beispiel wenn er Pancakes macht. „Päääääääänkäiiiiks, wir wollen auch Pancakes!“

erschallt es sehnsüchtig (oder sollte ich sagen „gierig“

?) mehrfach aus unserer Runde und alle müssen lachen

.
Das Lachen vergeht mir ein bisschen, als ich in mein Zelt schlüpfe

. Nein, ich habe keine kleinen dicken Käfer drin wie 2021, aber ich muss an den Überfall vor ein paar Wochen hier in der Nähe denken. Wie meistens geht aber alles gut und die Nacht wird – abgesehen von den inzwischen schon üblichen Tiergeräuschen– ruhig bleiben

.