5. - 8. Sept. - Palm Afrique Lodge – Xade Nr. 2 – Piper Pan Nr. 1
Nachdem wir mehrere Läden in Ghanzi abgeklappert haben, um Fleisch zu kaufen, haben wir einen grossen Teil unserer Grilladen in der Puma Tankstelle gekauft: Oryx – die Würste und das Hackfleisch hervorragend, die Steaks aber leider zäh. Nach zwei Essen haben wir die verbliebenen Steaks als Reserve tief unten im Gefrierfach verstaut. Diese konnten wir am Ende Camp-Mitarbeitern in Third Bridge zum Nationalfeiertag übergeben, die diese dankend angenommen haben.
Die letzte Nacht in der Zivilisation durften wir in der Palm Afrique Lodge verbringen. Mit unseren luxuriös ausgestatteten Wagen haben wir uns durchgängig für Camping entschieden und kein Hotelzimmer gebucht. Diese Entscheidung haben wir auch bis zum Ende der Reise nicht bereut – kein Vergleich zum letztjährigen klassischen Dachzelt mit dünner Matratze.
Als erste Herausforderung durften wir unseren Einkauf für knapp 2 Wochen im Auto verstauen und einen möglichst optimalen Lagerort bestimmen – sozusagen Tetris. Die zahlreichen Fächer haben die Möglichkeiten stark erhöht und wir haben alle möglichen versteckten Fächer im Auto gefunden. Wie sich dann am Folgetag herausgestellt hat, waren nicht alle Fächer für alles geeignet. ?
Kofferraum unseres Landis - soweit noch alles an Ort und Stelle
Nach einem kurzen Bad im kalten Pool und einem Bier an der Bar haben wir uns ans Kochen gemacht. Letztes Jahr haben wir uns des Öfteren von Steaks und Gemüse vom Grill ernährt, mit den Schwiegereltern als passionierte Köche sollten sich die Menus in dieser Reise einiges abwechslungsreicher gestalten. Heute hat es Pouletbrüstchen mit einem Kartoffel-Auberginen -Curry und Tomaten-Gurken-Feta-Salat gegeben.
Bereits an diesem Abend haben wir bemerkt, dass mit der zweiten Batterie von René und Jolandas Wagen etwas nicht stimmen konnte, da sich diese trotz der langen Fahrt nach Ghanzi bereits im Verlauf des Abends mit einen sehr tiefen Ladestand meldet. Nach einem Aufladen per Steckdose und ein paar Whatsapp Rückfragen bei den Mechanikern von Savanna haben wir uns entschieden, am nächsten Tag direkt ins CKGR loszufahren. Wir hatten insgesamt 2 Doppelkühlschränke, das müsste schon irgendwie für die folgenden sechs Tage ausreichen. Sollte es dann doch nicht weiter gehen, hätten wir immer noch einen Abstecher nach Maun machen können, bevor wir die Reise am Boteti fortgesetzt hätten. Die einzige Massnahme war den Gefrierschrank in unserem Kühlschrank zu führen und ihre Batterie damit zu entlasten.
Link zum Track der Reise
So sind wir am Folgetag beizeiten aufgebrochen und haben die ersten Kilometer bis nach New Xade zügig hinter uns gebracht. Vor dem nächsten Abschnitt waren wir etwas nervös und nachdem sich René bereits auf den ersten 100m kurz festgefahren hat, haben wir uns für ein Frühstück am Wegrand entschieden – Müsli mit Früchten und Joghurt.
Die folgenden 70km haben sich dann ganz schön in die Länge gezogen und beinahe durchwegs tiefen Sand geboten –die wohl anspruchsvollsten 70km der gesamten Reise. Mit den kräftigen 4.5L-Motoren unserer Landis sind wir aber gut durchgekommen.
Ungefähr in der Hälfte der Strecke hat sich ein Baugefühl bemerkbar gemacht und ich habe vorsichtshalber unseren Laderaum geprüft: Nach dem ganzen Geholper war hinten nichts mehr dort, wo wir es am Vorabend säuberlich eingeräumt hatten. Alle Büchsen lagen kreuz und quer verteilt, leider zuunterst auch mein E-Reader. Damit war diese Reise ein Abendprogramm ohne Lesen angesagt, das Display war komplett zersplittert. Weiter haben wir auch einige Wasserkanister verloren, da wir einige Schrauben im Innenraum nicht erkannt haben – Das waren bis zum letzten Tag die einzigen Wasserlecks, mit denen wir zu kämpfen hatten.
Eine erste Gabelracke - oder schöner Lilac breasted roller
Nicht zum ersten Mal habe ich (im nach hinein) bemerkt, dass wir zwar unzählige schöne Bilder von der Natur haben, aber in den «lustigen» Momenten vergessen haben eine Erinnerung zu schiessen. So gibt es das Chaos nur in unseren Erinnerungen und es ergibt sich eine erste Erkenntnis der Reise: Wenn etwas schiefläuft, mach zuerst ein Foto. Um die Lösung kannst du dich danach noch lange genug kümmern.
Xade - Gate mit Distanzen
Die erste Nacht im CKGR haben wir im Xade Camp Nr. 2 verbracht, eine gute Einstimmung auf die Abgeschiedenheit der Kalahari. Das Camp liegt gut 9km entfernt vom Gate und den anderen Campsites. Bei der Ankunft lernen wir zum ersten Mal Wildbienen kennen, hier verhalten sich aber noch ruhig und belagern einzig offene Flüssigkeiten. Abends konnten wir mit dem aufkommenden Vollmond unsere Psychen etwas beruhigen.
Nachtessen: Zähe Oryx Steaks, Reis mit Trockenfrüchten und Nüssen und ein Gurken-Apfel-Salat
Kardinalspecht im Morgenlicht
Am nächsten Morgen brechen wir mit dem Tagesanbruch auf, der geplante Weg über Piper Pan nach Pokohje ist lang.
Dorniger Weg nach Piper Pan
Kap-Borstenhörnchen(?)
Frühstück en-route
Oryx-Familie in einer Pan auf dem Weg nach Piper
Kudus und Springböcke in Piper
Ohrengeier am Wasserloch
Streifengnus suchen Schatten in der Mittagshitze
Schabrakenschakal
Weissflügeltrappe - Northern Black Korhaan
Auf der Campsite in Piper Pan treffen wir erneut auf das südafrikanische Paar aus der Palm Afrique Lodge. Sie raten uns dringendst von einer Übernachtung in Pokhoje ab und laden uns ein, bei Ihnen auf Piper 1 zu übernachten. Diese Einladung nehmen wir dankend an und haben bis spät abends angeregte Diskussionen bei einer Flasche Wein und Gin-Tonic. Zu allem dazu haben Sie uns auch den alten Löwen beim Wasserloch gezeigt.
Alter und stark abgemagerter Löwe
der genüsslich eine braune Hyäne verzehrt. Wohlgemerkt die einzige Hyäne die wir in der gesamten Reise gesehen haben!
Tawny Eagle – Raubadler, der geduldig auf seinen Teil der Beute wartet.
Neben dem grossen gibt es auch viel kleines zu sehen, hier fehlt mir aber das Wissen in welchem Vogel-Kapitel ich überhaupt beginnen muss mit der Suche:
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Grosser Singhabicht
Kap-Borstenhörnchen(?)
Juveniler Singhabicht (?)
Singhabicht (?)
Riesentrappe
Piperpan in Abendstimmung
Elefanten am Piper Wasserloch - das Tier das uns eigentlich am meisten überrascht hat, im CKGR zu sehen
Wir fahren nochmals beim Löwen vorbei, der mittlerweile im Tiefschlaf scheint und seine Beute verdaut.
Seine letzte Mahlzeit war wohl schon lange her...
Alle in emsigen Treiben zum Vorbereiten des Abendessens - Eland Wurst, Bratkartoffeln, Zuchetti vom Grill und einen Gurken-Salat mit Croutons
Uhu/Eule(?), die uns von oben kritisch betrachtet.
Wir geniessen die zusätzliche Zeit in der wundervollen Piper Pan, in der wir leider nie einen freien Platz buchen konnten. Immer wieder sind wir an der Menge der Tiere überrascht, irgendwie haben wir aufgrund der Trockenzeit mit viel weniger gerechnet. Einzig die Katzen haben sich mit Ausnahme des einen Löwen für die restlichen Tage rar gemacht - zumindest optisch.
Sonnenaufgang in Piper Pan
Schön wars an der Piper Pan, definitiv ein Muss zum wieder hinfahren!
Die sanitären Einrichtungen des CKGR
Duschen, die wir aber aufgrund der eigenen Duschen in den Landis nie verwendet haben
Toilette - besser als im harten Boden ein eigenes Loch schaufeln zu müssen.
Weiter geht es mit einer langen Fahrt in das einsame Passarge Valley...