THEMA: Botsuana September '22
28 Jan 2023 11:17 #660490
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  • miganz81 am 28 Jan 2023 11:17
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5. - 8. Sept. - Palm Afrique Lodge – Xade Nr. 2 – Piper Pan Nr. 1

Nachdem wir mehrere Läden in Ghanzi abgeklappert haben, um Fleisch zu kaufen, haben wir einen grossen Teil unserer Grilladen in der Puma Tankstelle gekauft: Oryx – die Würste und das Hackfleisch hervorragend, die Steaks aber leider zäh. Nach zwei Essen haben wir die verbliebenen Steaks als Reserve tief unten im Gefrierfach verstaut. Diese konnten wir am Ende Camp-Mitarbeitern in Third Bridge zum Nationalfeiertag übergeben, die diese dankend angenommen haben.

Die letzte Nacht in der Zivilisation durften wir in der Palm Afrique Lodge verbringen. Mit unseren luxuriös ausgestatteten Wagen haben wir uns durchgängig für Camping entschieden und kein Hotelzimmer gebucht. Diese Entscheidung haben wir auch bis zum Ende der Reise nicht bereut – kein Vergleich zum letztjährigen klassischen Dachzelt mit dünner Matratze.
Als erste Herausforderung durften wir unseren Einkauf für knapp 2 Wochen im Auto verstauen und einen möglichst optimalen Lagerort bestimmen – sozusagen Tetris. Die zahlreichen Fächer haben die Möglichkeiten stark erhöht und wir haben alle möglichen versteckten Fächer im Auto gefunden. Wie sich dann am Folgetag herausgestellt hat, waren nicht alle Fächer für alles geeignet. ?


Kofferraum unseres Landis - soweit noch alles an Ort und Stelle

Nach einem kurzen Bad im kalten Pool und einem Bier an der Bar haben wir uns ans Kochen gemacht. Letztes Jahr haben wir uns des Öfteren von Steaks und Gemüse vom Grill ernährt, mit den Schwiegereltern als passionierte Köche sollten sich die Menus in dieser Reise einiges abwechslungsreicher gestalten. Heute hat es Pouletbrüstchen mit einem Kartoffel-Auberginen -Curry und Tomaten-Gurken-Feta-Salat gegeben.
Bereits an diesem Abend haben wir bemerkt, dass mit der zweiten Batterie von René und Jolandas Wagen etwas nicht stimmen konnte, da sich diese trotz der langen Fahrt nach Ghanzi bereits im Verlauf des Abends mit einen sehr tiefen Ladestand meldet. Nach einem Aufladen per Steckdose und ein paar Whatsapp Rückfragen bei den Mechanikern von Savanna haben wir uns entschieden, am nächsten Tag direkt ins CKGR loszufahren. Wir hatten insgesamt 2 Doppelkühlschränke, das müsste schon irgendwie für die folgenden sechs Tage ausreichen. Sollte es dann doch nicht weiter gehen, hätten wir immer noch einen Abstecher nach Maun machen können, bevor wir die Reise am Boteti fortgesetzt hätten. Die einzige Massnahme war den Gefrierschrank in unserem Kühlschrank zu führen und ihre Batterie damit zu entlasten.

Link zum Track der Reise

So sind wir am Folgetag beizeiten aufgebrochen und haben die ersten Kilometer bis nach New Xade zügig hinter uns gebracht. Vor dem nächsten Abschnitt waren wir etwas nervös und nachdem sich René bereits auf den ersten 100m kurz festgefahren hat, haben wir uns für ein Frühstück am Wegrand entschieden – Müsli mit Früchten und Joghurt.
Die folgenden 70km haben sich dann ganz schön in die Länge gezogen und beinahe durchwegs tiefen Sand geboten –die wohl anspruchsvollsten 70km der gesamten Reise. Mit den kräftigen 4.5L-Motoren unserer Landis sind wir aber gut durchgekommen.
Ungefähr in der Hälfte der Strecke hat sich ein Baugefühl bemerkbar gemacht und ich habe vorsichtshalber unseren Laderaum geprüft: Nach dem ganzen Geholper war hinten nichts mehr dort, wo wir es am Vorabend säuberlich eingeräumt hatten. Alle Büchsen lagen kreuz und quer verteilt, leider zuunterst auch mein E-Reader. Damit war diese Reise ein Abendprogramm ohne Lesen angesagt, das Display war komplett zersplittert. Weiter haben wir auch einige Wasserkanister verloren, da wir einige Schrauben im Innenraum nicht erkannt haben – Das waren bis zum letzten Tag die einzigen Wasserlecks, mit denen wir zu kämpfen hatten.




Eine erste Gabelracke - oder schöner Lilac breasted roller

Nicht zum ersten Mal habe ich (im nach hinein) bemerkt, dass wir zwar unzählige schöne Bilder von der Natur haben, aber in den «lustigen» Momenten vergessen haben eine Erinnerung zu schiessen. So gibt es das Chaos nur in unseren Erinnerungen und es ergibt sich eine erste Erkenntnis der Reise: Wenn etwas schiefläuft, mach zuerst ein Foto. Um die Lösung kannst du dich danach noch lange genug kümmern.




Xade - Gate mit Distanzen

Die erste Nacht im CKGR haben wir im Xade Camp Nr. 2 verbracht, eine gute Einstimmung auf die Abgeschiedenheit der Kalahari. Das Camp liegt gut 9km entfernt vom Gate und den anderen Campsites. Bei der Ankunft lernen wir zum ersten Mal Wildbienen kennen, hier verhalten sich aber noch ruhig und belagern einzig offene Flüssigkeiten. Abends konnten wir mit dem aufkommenden Vollmond unsere Psychen etwas beruhigen.
Nachtessen: Zähe Oryx Steaks, Reis mit Trockenfrüchten und Nüssen und ein Gurken-Apfel-Salat










Kardinalspecht im Morgenlicht



Am nächsten Morgen brechen wir mit dem Tagesanbruch auf, der geplante Weg über Piper Pan nach Pokohje ist lang.


Dorniger Weg nach Piper Pan


Kap-Borstenhörnchen(?)


Frühstück en-route


Oryx-Familie in einer Pan auf dem Weg nach Piper


Kudus und Springböcke in Piper


Ohrengeier am Wasserloch










Streifengnus suchen Schatten in der Mittagshitze


Schabrakenschakal


Weissflügeltrappe - Northern Black Korhaan

Auf der Campsite in Piper Pan treffen wir erneut auf das südafrikanische Paar aus der Palm Afrique Lodge. Sie raten uns dringendst von einer Übernachtung in Pokhoje ab und laden uns ein, bei Ihnen auf Piper 1 zu übernachten. Diese Einladung nehmen wir dankend an und haben bis spät abends angeregte Diskussionen bei einer Flasche Wein und Gin-Tonic. Zu allem dazu haben Sie uns auch den alten Löwen beim Wasserloch gezeigt.




Alter und stark abgemagerter Löwe


der genüsslich eine braune Hyäne verzehrt. Wohlgemerkt die einzige Hyäne die wir in der gesamten Reise gesehen haben!


Tawny Eagle – Raubadler, der geduldig auf seinen Teil der Beute wartet.

Neben dem grossen gibt es auch viel kleines zu sehen, hier fehlt mir aber das Wissen in welchem Vogel-Kapitel ich überhaupt beginnen muss mit der Suche:


?


?


Grosser Singhabicht


Kap-Borstenhörnchen(?)


Juveniler Singhabicht (?)


Singhabicht (?)


Riesentrappe


Piperpan in Abendstimmung




Elefanten am Piper Wasserloch - das Tier das uns eigentlich am meisten überrascht hat, im CKGR zu sehen




Wir fahren nochmals beim Löwen vorbei, der mittlerweile im Tiefschlaf scheint und seine Beute verdaut.


Seine letzte Mahlzeit war wohl schon lange her...


Alle in emsigen Treiben zum Vorbereiten des Abendessens - Eland Wurst, Bratkartoffeln, Zuchetti vom Grill und einen Gurken-Salat mit Croutons








Uhu/Eule(?), die uns von oben kritisch betrachtet.

Wir geniessen die zusätzliche Zeit in der wundervollen Piper Pan, in der wir leider nie einen freien Platz buchen konnten. Immer wieder sind wir an der Menge der Tiere überrascht, irgendwie haben wir aufgrund der Trockenzeit mit viel weniger gerechnet. Einzig die Katzen haben sich mit Ausnahme des einen Löwen für die restlichen Tage rar gemacht - zumindest optisch.


Sonnenaufgang in Piper Pan






Schön wars an der Piper Pan, definitiv ein Muss zum wieder hinfahren!




Die sanitären Einrichtungen des CKGR


Duschen, die wir aber aufgrund der eigenen Duschen in den Landis nie verwendet haben


Toilette - besser als im harten Boden ein eigenes Loch schaufeln zu müssen.

Weiter geht es mit einer langen Fahrt in das einsame Passarge Valley...
Letzte Änderung: 28 Jan 2023 12:27 von miganz81.
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29 Jan 2023 12:45 #660549
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  • Enilorac65 am 29 Jan 2023 12:45
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Hallo Miganz81, das tönt nach einer spannenden Reise und ich möchte auch gerne mitfahren,
Liebe Grüsse von Basel nach Zürich, Caroline
2016: Südafrika mit Gardenroute
2018 : Vic Falls, Namibia, Botswana, Mauritius
2020: Kapstadt und Gardenroute
2022: Namibia
2024: Namibia und Südafrika
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29 Jan 2023 14:43 #660566
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  • miganz81 am 28 Jan 2023 11:17
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Hallo Caroline, besten Dank für das Interesse und wenn das Wetter heute noch so bleibt, kann es schon bald mit dem nächsten Kapitel weiter gehen... Lg, Michael
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29 Jan 2023 17:23 #660580
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8. - 9. Sept. - Piper Pan Nr. 1 – Passarge Valley Nr. 2

Die Fahrt in Richtung Phokoje geht zügig voran, die Landschaft ist weiterhin eindrücklich und wechselt sich mit engen kratzigen Passagen und offenen Pans ab. Auf den ersten Kilometern haben wir noch die Tracks des alten Löwen vom Vortag gefunden – er hat Piper wohl in der Nacht verlassen, und muss dabei nahe an unserem Nachtlager vorbeigekommen sein. Nach einigen Kilometern verschwindet die Spur aber im Busch, gesehen haben wir ihn nicht mehr.


Grosser Singhabicht (?)


Männlicher Strauss


Oryx-Familie in offener Pan


Sekretär



Springbock


Schabrakenschakal

In Phokoje fahren wir kurz in unser eigentlich gebuchtes Camp und können die Aussagen unserer Bekannten nur bestätigen – das Camp ist sehr uneben und dicht von Dornenbüschen umgeben, kein Vergleich zum Camp auf Piper. Gerade noch angenehm für unser Frühstück, dann aber ab auf die noch lange Fahrt.
Ein oder zwei Mal haben wir Gegenverkehr auf den engen Tracks, an Kreuzen ist nicht zu denken und die nächste Ausfahrt ist teils Kilometer entfernt. Da gilt es einfach die nächste Lücke zu suchen und das Fahrzeug im Gebüsch zu versenken. Sozusagen mit mehr oder weniger Erfolg…





Nach einer langen Fahrt erreichen wir das Passarge Valley und sind von den weiten offenen Flächen erstaunt. Wie wunderschön es hier ist und wie es wohl in der Regenzeit mit grünen Wiesen und grossen Antilopen-Herden aussehen mag.






Kap-Borstenhörnchen



Einige Bäume und Büsche blühen – bereits die ersten Anzeichen der kommenden Regenzeit?







Unterwegs denke ich einen dunklen Ast mittig auf dem Weg zu erkennen, mache eine Vollbremsung denn es ist eine dunkle Schlange. Wir denken sie sei tot, bemerken dann aber gleich dass sie plötzlich weg ist:


Möglicherweise eine Molesnake / Maulwurfsnatter (?)


(?)

Wir erreichen das Kgoogong Camp beizeiten und sind alle Müde von der langen Fahrt und der Hitze des Tages. Neben den üblichen Wildbienen ist es ruhig und wir beginnen früh mit dem Kochen, schlussendlich wollen wir unser Chili con Carne doch etwas auf dem Feuer brutzeln lassen (zusammen mit Couscous und einem Gurkensalat).











Nach dem guten Nachtessen und einem ersten Gin-Tonic gönnen wir uns nach drei Tagen eine erste Dusche. Offiziell hält die Begleitung Wache, dass sich nichts unbemerkt anschleichen kann - Bei der Aussicht muss aber auch ein Bild gemacht werden ;)



In der Nacht höre ich weit entfernt Löwen und schlafe gut durch den Rest der Nacht durch. Das Brüllen ist die Nächte allgegenwärtig, leider verbleiben dies die einzigen weiteren Beweise der Löwen der Kalahari.



Am Folgetag geht es weiter Richtung Leopard und Sunday Pan und ins Deception Valley…
Letzte Änderung: 29 Jan 2023 20:32 von miganz81.
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29 Jan 2023 18:31 #660583
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  • Pascalinah am 29 Jan 2023 18:31
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Bei deiner Schlange könnte es sich um eine Molesnake handeln, die sind so dunkel. Man kann aber den Kopf nicht gut erkenen.
Und dein Kap-Borstenhörnchen wird mit P geschrieben ;)
danke für deinen Bericht.

LG Pascalinah
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
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02 Feb 2023 07:16 #660792
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  • LucatheTraveler am 02 Feb 2023 07:16
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Halllo zusammen

Ohhh da möchte ich auch noch mit fahren.....

Wir werden im Oktober eine sehr sehr ändliche Route fahren... bin gespannt auf die fortsetzung B) :laugh:

Liebe Grüsse
Luca
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