THEMA: Reiseber.: Südafrika, Namibia, Botswana & Simbabwe
22 Jul 2023 17:19 #670308
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  • Sabine26 am 22 Jul 2023 17:19
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Tag 7 – Nossob – Mata Mata
Der letzte Tag im Kgalagadi Transfrontier Park


Das Restcamp Mata Mata verfügt noch nicht lange über besser ausgestattete Riverfront Chalets. Eines davon konnte ich bei der Buchung ergattern. Man darf sich nur nicht täuschen lassen vom Begriff Riverfront. Dieser River ist so gut wie immer ausgetrocknet.

So liegt heute eine längere Fahrt quer durch den Park vor uns. Diesen wollen wir selbstverständlich als Pirschfahrt nutzen. Allerdings werden wir nicht viele Tiere sehen. Einen Blick auf 3 Löwinnen können wir gerade noch erhaschen, bevor sie im hohen Gras verschwinden und unsichtbar für uns werden. Selbst mit funktionierendem Teleobjektiv wären mir höchstwahrscheinlich keine brauchbaren Fotos gelungen.








Das Riverfront Chalet in Mata Mata gefällt uns sehr gut. Es ist schön ausgestattet und verfügt über eine geräumige Terrasse. Aber auch hier sind die kleinen wuseligen Bettler sofort zur Stelle.








Am späteren Nachmittag begeben wir uns ein letztes Mal auf dieser Reise im KTP auf Pirschfahrt. Wir sehen Geier, Adler, Löffelhunde und im allerletzten Licht eine Eule. Entsprechend unscharf wird meine Aufnahme. Ein Löwenmännchen liegt alleine am Wasserloch Dalkeith. Nachdem wir seine Untätigkeit bereits 40 Minuten beobachtet haben, steht es kurz auf, dreht sich einmal um sich selbst und legt sich wieder hin. Länger können wir leider nicht ausharren, wir müssen noch ein ganzes Stück Piste zurücklegen bis Mata Mata, in 45 Minuten schließt das Tor. So schaffen wir es rechtzeitig vor Torschließung, das Camp zu erreichen. Während der Rückfahrt gibt der Himmel am letzten Abend noch einmal alles. Wir sind begeistert. An der Tankstelle lassen wir unseren Luftdruck ein wenig erhöhen, bevor wir morgen nach Namibia zurückkehren werden.

















Im KTP haben wir neben einer beachtlichen Anzahl Antilopen, Gnus, Oryx und verschiedenen Vögeln 7 Hyänen, 1 Geparden (mein Mann hat noch einen weiteren in größerer Entfernung erblickt), 7 Löwen (3 Männchen und 4 Weibchen) und eine Eule gesehen. Außerdem noch eine African Wildcat und ein Caracal. Möglicherweise stellen diese Sichtungen nicht jeden bei 5 Nächten Aufenthalt im KTP zufrieden, aber für uns hat es gelohnt, wir sind zufrieden und wir haben die Zeit in dieser Ruhe und Abgeschiedenheit sehr genossen. Ich denke, auch gerade diese Ruhe macht den KTP aus, er ist nun einmal so ganz anders als der ebenfalls schöne Etosha Nationalpark, den wir auch sehr mögen. Mittlerweile haben wir unseren Frieden damit gemacht, dass unsere Kamera mit dem Telezoom seinen Dienst verweigert.
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22 Jul 2023 17:23 #670309
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Tag 8 – Mata Mata – Kalahari Bush Breaks Lodge
Ein langer Fahrtag

Zwei lange Fahrtage liegen vor uns, um zu unserem nächsten Ziel zu kommen, der Dombo Farm in Botswana.

So stehen wir morgens zur Öffnung vor der Grenze. Sonderlich weit hatten wir es nicht, nur einige hundert Meter. Nachdem wir die Formalitäten hinter uns gebracht haben, fahren wir den ersten Abschnitt Richtung Norden, den wir auch auf der Hinfahrt genommen hatten. War der erste Abschnitt alles andere als stark befahren, ist die nun folgende Wegstrecke zwischen Aranos via Leonardville bis Gobabis sehr einsam.











Gegen 17:00 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft, die Kalahari Bush Breaks Lodge. Von hier wollen wir morgen früh mit dem ersten Tageslicht aufbrechen, um so früh wie möglich die Grenze nach Botswana zu überqueren.

Die Kalahari Bush Breaks Lodge hatte ich aus zwei Gründen für diese Zwischenübernachtung gewählt. Zum einem aufgrund der Lage und zum anderen hatte ich überwiegend gute Bewertungen gelesen. Nun, komme ich noch einmal in meinem Leben hierhin, würde ich diese Lodge zwar wieder buchen, aber 100 %-ig überzeugen kann sie uns nicht. Die Zimmer haben uns nicht angesprochen und mit der Dekoration können wir so gar nichts anfangen. Der Empfang fällt sehr neutral aus. Wir erfahren, dass die Eltern derzeit verreist seien und daher die Kinder in diesen Tagen den Lodgebetrieb führen. Ihnen ist mehr nach Party mit ihren Freunden. Wir fühlen uns nicht als willkommene Gäste, sondern als Störfaktor. Wir bestellen für den Morgen ein Lunchpaket und verziehen uns nach dem Abendessen recht schnell in unseren Bungalow, schließlich wird der Wecker mitten in der Nacht klingeln.





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22 Jul 2023 17:26 #670310
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Tag 9 – Kalahari Bush Breaks Lodge – Dombo Farm
Ein Land, dessen Währung Regen heißt


Noch einmal ca. 600 Kilometer liegen heute vor uns, aber bis auf die letzte Etappe, vor der wir großen Respekt haben, werden wir auf Asphalt fahren. Um 04:45 Uhr schälen wir uns aus den Federn und sind dann tatsächlich die ersten, die am Grenzübergang stehen. Dieser öffnet um 07:00 Uhr. Nach 40 Minuten haben wir die Grenzformalitäten hinter uns gebracht und reisen nach Botswana ein. Das Land, das ich schon seit Jahren bereisen wollte. Zum Glück hatte ich mich belesen und vorbereitet, so weiß ich, dass die nun folgende Strecke bis Maun recht langweilig wird. Unterbrochen wird die Fahrt nur durch kurze Stopps und dem Verzehren des Lunchpakets. Wobei Verzehren tatsächlich übertrieben ist. Es ist kaum etwas im Lunchpaket enthalten und fast alles des Wenigen ist kaum genießbar. Mein Mann isst so gut wie nichts, ich etwas mehr, aber nur weil ich doch recht großen Hunger habe.





Die erste Abwechslung verspricht der Stopp in Maun. Wir tanken, erstehen einige Postkarten und ich kaufe mir ein Eis an der Tankstelle. Schnell tauschen wir noch ein paar Euros in Regen und schon können wir unsere Fahrt fortsetzen. Ich finde es bezeichnend, dass ein Land seine Währung Regen nennt. Pula, die Währung Botswanas, bedeutet übersetzt Regen.

Die zweite Abwechslung findet dann einige Kilometer hinter Maun statt. Unser Auto und auch wir müssen durch ein Fußdesinfektionsbad rollen bzw. gehen. Nun sollte es nicht mehr weit sein, bis wir die Pad zur Dombo Farm erreichen.

Wir wurden bereits im Vorfeld darüber informiert, dass die Zufahrt tiefsandig sei und man dazu unbedingt einen 4 x 4 Wagen benötigen würde. Mit unserem Daihatsu Terios AWD kämpfen wir uns gut eine Stunde über die tiefsandige Piste. Zugegeben, wir hatten da im Vorfeld schon recht großen Respekt, nachdem wir uns bei unserer ersten Reise nach Namibia trotz Luftablassens vor knapp 10 Jahren à la bonne heure im Sossusvlei eingegraben hatten. Aber wir schaffen es, ohne weitere Probleme durchzukommen und nachdem wir später von Heike und Uli hören, dass wir die ersten Touristen seien, die mit diesem vergleichsweise kleinen Wagen angereist seien, fragen wir uns, ob wir uns möglicherweise zu wenig zutrauen, was Tiefsandpisten anbelangt. Aber die Erfahrung von damals sitzt doch tief.

Wir stellen den Wagen ab und werden diesen in den nächsten Tagen auf Dombo auch nicht mehr benötigen. Zwei Touren habe ich bereits im Vorfeld gebucht. Heike und Uli begrüßen uns so herzlich und sofort wissen wir, hier stimmt die Chemie.

Wir haben ohnehin das Gefühl, die beiden schon ein wenig zu kennen. Nicht nur durch den Mailverkehr während des Buchungsprozesses, sondern auch durch die Lageberichte, die Heike uns geschickt hatte. Dort konnten wir lesen, mit welcher Mühe, Schweiß und Herzblut trotz vieler Widrigkeiten die beiden diese Gästefarm über mehrere Jahre mitten im Nirgendwo hier in Botswana aufgebaut haben. Schon längst hatten die beiden unseren allergrößten Respekt für diese Leistung.

Dombo bietet seinen Gästen insgesamt 4 Betten in zwei Bungalows. Es gibt den Giraffenbungalow und den Zebrabungalow. Der Zebrabungalow wird unser Zuhause für die nächsten 5 Nächte. Sowohl von unserer Terrasse als auch vom Haupthaus und dessen Terrasse können wir auf das Wasserloch blicken. Hier sollen sich regelmäßig Leoparden und mit viel Glück auch Wildhunde einfinden.

Kaum angekommen, wissen wir, hier werden wir uns wohlfühlen. Noch dazu, weil wir wissen, dass wir die einzigen Gäste sein werden, da wir zwei Touren in Nationalparks mit Uli gebucht haben.











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22 Jul 2023 17:27 #670311
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Tag 10 – Dombo Farm
Das ist übel … und ein Tag ohne Fotos


Ich wache früh am Morgen auf. Ich habe Kopfschmerzen und mir ist übel. Oh nein, hoffentlich keine Migräne, denke ich noch bei mir, ahne aber nicht, dass es weitaus heftiger kommen wird. Die Übelkeit verstärkt sich mit rasender Geschwindigkeit und ich stelle ganz schnell fest, dass es etwas anderes sein muss, die Symptome unterscheiden sich von einem Migräneanfall. Ich muss mich übergeben, kurze Zeit wieder … alleine innerhalb der ersten Stunde 7 Mal und die Übelkeit nimmt nicht ab. Es ist bereits jetzt schon sehr heiß, wir werden heute sicherlich wieder nahe der 40 Grad Celsius Marke kommen und ich möchte keinesfalls austrocknen. Also trinke ich Wasser, mit dem Ergebnis, dass ich selbst das nicht bei mir behalten kann. Mein Mann macht sich Sorgen, ich bitte ihn aber, dass er zum Frühstück geht. Währenddessen bin ich weiterhin Dauergast über der Toilettenschüssel.

Heike kommt vorbei. Sie will nach mir sehen. Sie und Uli machen sich Sorgen um mich. Es ist so rührend, wie sich alle um mich kümmern. Ich bin total erschöpft und müde, unglaublich übel ist mir immer noch. Heike bringt mir Wasser, in das sie in äußerst geringer Menge Salz und etwas Zucker gegeben hat. Tatsächlich behalte ich dieses grässlich schmeckende Getränk länger in meinem Körper als reines Wasser. Sie fragt mich, ob sie mir irgendetwas zum Essen bringen kann und ob Sie einen Arzt verständigen soll. Letzteres verneine ich, ich möchte erst noch einmal abwarten. Ich frage nach einem Stück Brot mit Marmelade. Als sie kurze Zeit später damit zurückkehrt und ich nur einen kurzen Blick auf das Stück Brot werfe, wird mir schlagartig wieder so übel, dass ich sofort wieder in der Toilette verschwinden muss. Seit diesem Tag werde ich wissen, was der Spruch „Ich könnte k…, wenn ich XX sehe“, bedeutet. Nie hätte ich gedacht, dass dies mehr als ein Spruch sein könnte, nun weiß ich es besser.

Im Laufe des Tages werden die Abstände, in denen ich mich übergeben muss, immer länger. Ich trinke regelmäßig in kleinen Schlucken das von Heike zubereitete Wasser. Das hilft mir und mein Körper nimmt wenigstens ein wenig Flüssigkeit auf. Das ist ohnehin wichtig, aber bei dieser Hitze umso mehr. Fortan werden wir bei allen Reisen in der Reiseapotheke Elektrolyte mitführen; getreu dem Motto „Besser Haben als Brauchen“.

Ich schlafe, besser döse, so den Tag vor mich hin. Ich fühle mich zeitweise so schwach, dass ich es nur mit allergrößter Mühe schaffe, die wenigen Meter zwischen Bett und Toilette zurückzulegen.

Mein Mann schaut regelmäßig nach mir. Aber ich bitte ihn, er möge doch die Zeit genießen und mit Heike und Uli verbringen. Nach mehrmaligem Drängen tut er dies zeitweise und wird mir später berichten, wie nett es war.

Im Dunkeln dürfen wir uns nicht alleine außerhalb des Bungalows bewegen. Das ist wegen der Wildtiere viel zu gefährlich. So bringt auch heute Abend Uli meinen Mann wieder zurück zum Bungalow und als er mir nach seiner Rückkehr berichtet, dass er während des Abendessens einen Leoparden und 13 Wildhunde am Wasserloch gesehen hat, bin ich doch ein wenig neidisch, zeitgleich merke ich, wie sehr ich mich für ihn freue. Mir geht es mittlerweile etwas besser, wenngleich alles andere als gut.
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24 Jul 2023 14:34 #670409
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So, dann schreibe ich mal weiter für meine Fangemeinschaft, die mein Reiseführergewäsch auf Bildzeitungsniveau ohne Informationswert gerne liest. Auch wenn es zu viel der Ehre ist, möchte ich in diesem Zusammenhang noch ein herzliches DANKE loswerden, denn soweit ich informiert bin, arbeiten erstklassige Journalisten bei der Zeitung mit den vier Buchstaben in Versalien.



Tag 11 – Dombo Farm
Auf dem Weg der Besserung


Seit gestern Abend habe ich alles bei mir behalten und mir ist kaum noch übel. Aber ich bin total geschafft und der kurze Weg von unserem Bungalow zum Gemeinschaftsbungalow strengt mich enorm an.

Nach unserer Rückkehr von der Reise werde ich zwei Ärzten von diesem Tag erzählen und beide vermuten, dass eine Lebensmittelvergiftung mir diesen Tag so richtig schön verdorben hat. Ich muss irgendetwas am Tag der Fahrt nach Maun gegessen oder angefasst haben, was mir diesen jämmerlichen Zustand beschert hat. Was es gewesen ist, kann ich nicht sagen, das wäre reine Spekulation. Gleichzeitig loben beide Ärzte, dass Heike so aufmerksam war, mir das Wassergemisch zubereitet zu haben. Das wird unsere Absicht noch einmal bestätigen, das Portfolio unserer Reiseapotheke auszuweiten.

Eigentlich wollten wir heute einen der beiden Nationalparks besuchen, aber mein Gesundheitszustand lässt das noch nicht zu. Wir sind dankbar, dass Heike und Uli so flexibel sind, unsere Touren auf Morgen und Übermorgen zu verschieben. Sie schlagen uns sogar vor, wenn wir eine der beiden oder gar beide Touren nicht machen könnten, dass sie uns ohne Frage die Kosten dafür zurückerstatten würden. Dieses Angebot empfinden wir ungemein großzügig und alles andere als selbstverständlich, aber ich sage, dass ich unbedingt beide Parks sehen möchte und überzeugt bin, dass ich morgen soweit fit sein werde, dass wir loslegen können.

Den Morgen verbringen wir zumeist auf der Terrasse des Gemeinschaftsbungalows; immer wieder mit unglaublich netten und interessanten Gesprächen mit den beiden Dombos. Am Wasserloch finden sich Antilopen ein und die Dik-Diks, die am Morgen bereits um unseren Bungalow grasten, stillen ebenfalls ihren Durst.











Am Nachmittag fragt uns Uli, ob wir mit ihm über die Farm zu einem Wasserloch fahren möchten. Zwei Elefanten waren zu Besuch und haben das Wasserloch geleert, sodass kein kühles Nass mehr für die anderen Tiere da ist. Sehr gerne wollen wir, ich fühle mich immer besser und mache mir auch keine weiteren Sorgen, schließlich muss ich nur im Wagen sitzen.

Ein Wasserschwein ist scheinbar bereits schon sehr durstig, traut sich aber erst nicht so richtig ran, läuft hin und her, uns nicht aus den Augen lassend, aber irgendwann ist der Durst so groß oder die Scheu so klein geworden, vielleicht auch beides, dass es endlich seinen Durst stillt.





Zum Abendessen genießen wir einen schönen Sonnenuntergang. Morgen wollen wir in den Nxai Pan National Park fahren. Wir freuen uns schon sehr darauf.


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24 Jul 2023 14:42 #670410
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Tag 12 – Dombo Farm (Nxai Pan National Park)
Ein Nationalpark für uns alleine


Zum Glück geht es mir wieder gut und wir können wie geplant zu unserer Tour in den Nxai Pan National Park aufbrechen. Der Tag beginnt vielversprechend. Früh am Morgen findet sich tatsächlich wieder ein Rudel Wildhunde am Wasserloch ein. Jetzt, in genau diesem Moment, ist es mit dem „Frieden machen“ mit Kamera und Telezoom bei mir nicht mehr allzu weit her. Gerade verfluche ich abgrundtief das Teil.





Gesättigt vom Frühstück sitzen wir bereits um kurz nach 07:00 Uhr mit Uli im Wagen und rumpeln ziemlich entspannt über die Farmpad durch Tiefsand zum Asphaltband. Wir können entspannt sein, denn wir müssen nicht fahren. Eine Weile rollen wir auf dem Asphalt dahin, dann folgt auch schon die Abzweigung zum Nxai Pan National Park.

Was hatte ich über diesen Park gelesen: Nur für wirklich absolut versierte Tiefsandfahrer zu empfehlen. Der Beweis lässt nur wenige Minuten auf sich warten. Ich mache zwar ein Foto, aber werde beim Betrachten später feststellen, dass dies nur einen Bruchteil der Bedingungen vor Ort wiedergibt. Nein, hier wären wir sicherlich heillos überfordert gewesen und wahrscheinlich schon auf den ersten 100 Metern stecken geblieben.





Den Nxai Pan National Park verbinde ich zuallererst mit Baines Baobab. Einen Ort, den ich bisher nur von Bildern kannte, der aber alleine dadurch auf mich schon eine magische Anziehungskraft ausübte. Aber dorthin sollten wir erst später kommen, denn auch die heimische Tierwelt ist im Park vertreten. Uli fährt routiniert durch die Tiefsandpiste. Das geht eine ganze Weile so, bis wir endlich eine Pad erreichen, die wesentlich besser zu befahren ist. Eine große flache Ebene öffnet sich, die Hitze flimmert in der Luft, der Himmel ist grau vom vielen Staub. Ich fühle mich an die Etosha-Pfanne erinnert, nur dass wir bisher kein weiteres Fahrzeug gesehen haben, seitdem wir am Morgen das Parkgate passiert haben.

Uli fährt zu einem Wasserloch und wir sehen unsere ersten Elefanten auf dieser Reise. Im KTP gibt es keine Elefanten. Eine Gruppe Geier hat sich ebenfalls eingefunden. Eine ganze Weile beobachten wir das Geschehen. Es ist wunderbar und ich wundere mich, warum wir hier alleine sind. Nun gut, mir soll es recht sein.














Unter zwei Büschen dösen 6 Löwen. Ich kann es Ihnen nicht verdenken, es ist brütend heiß. Nur wenige Meter entfernt von diesem faulen Grüppchen können wir uns hinstellen, warten und sie ausgiebig beobachten. Auch hier stehen wir wieder ganz alleine, welch ein Privileg.











Selbst auf dem Campingplatz steht weder ein Fahrzeug noch ein Zelt. Hier wollen wir unseren Picknicklunch einnehmen. Die neuen Sanitärgebäude sind rundherum mit Steinen gesichert, um die Elefanten davon abzuhalten, die Wasserleitungen zu kappen. Ob es hilft? Ich weiß es nicht.

Kaum gibt es die neuen Waschhäuser, hat sich die Tierwelt die alten bereits unter den Nagel gerissen. Ein kleines Böckchen hat es sich auf einem ausgedienten Toilettenhäuschen gemütlich gemacht. Bei diesem Anblick muss ich schmunzeln.





Es ist tatsächlich noch einiges an Strecke bis zu dem Ort zurückzulegen, den ich wie sonst keinen anderen mit dem Nxai Pan National Park in Verbindung bringe, Baines Baobab. Durch flaches, karges Steppenland, immer wieder unterbrochen durch Salzpfannen, die sich in dieser Trockenheit gut queren lassen, führt uns der Weg.

Dann plötzlich liegen sie vor uns und ich kann meinen Augen kaum trauen. Alle Bilder, die ich bisher von Baines Baobab gesehen habe, zeigten die aus der Ebene ragenden Baobabs knorrig und blätterlos. Uns zeigen sie sich nun zwar immer noch knorrig, wie es sich für einen ordentlichen Baobab gehört, aber mit grünem Blättergewand. Zuerst kann ich es nicht richtig einordnen, wie ich das finden soll, aber ganz schnell stelle ich fest, wie wunderbar sich das Grün über der hellgrauen Salzpfanne und vor dem blauen Himmel abhebt. Dieser Ort ist exakt so, wie in meiner Vorstellung, er ist einfach magisch. Sicherlich trägt ein nicht unwesentlicher Anteil dazu bei, dass wir auch hier wieder ganz alleine sind.

Nachdem Thomas Baines die Baobabs Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete und so zum Namensgeber dieses Ortes im Nirgendwo wurde, haben zahlreiche weitere Touristen diesen Anblick genossen. Leider waren aber auch Personen vor Ort, die unsägliche Zeichen in Form von eingeritzten Motiven an den Bäumen hinterlassen mussten. Ich verstehe solches Verhalten nicht. Irgendwann wird man vielleicht sogar an diesem abgelegenen Ort einen Zaun ziehen, um ihn zu schützen. Das wäre kein Novum.











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