THEMA: Let’s go for the Gabelracke (Botswana 10-2022).
26 Dez 2022 11:13 #658183
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Kapitel 7 – «viele Tiere – scheue Löwen» (22.10.2022)

Wir stehen mit der Sonne auf. Es braucht keinen Wecker – die Frankolin-Gang ist ja weckermässig botswanaweit unterwegs. Bereits haben wir alle den Bezug zu Datum, Wochentag, Uhrzeit verloren.

… und was in der Nacht geschah, gehört wurde – ein Elefant wollte ins Camp, Moscow hat ihn verjagt. Derweil haben viele von uns des Elefanten Geschlurfe im Sumpf draussen gehört. Das hat sich wohl viel näher angehört, als es wirklich war. Wir konnten den Elefanten bis zu unserer Abfahrt zum Gamedrive jedenfalls draussen in seinem Sumpf beobachten, sicher über hundert Meter von uns entfernt.

Das Frühstück ist einfach, aber zweckmässig: Toastbrot, Butter, Konfitüren, Honig, Müesli. Dazu Kaffee oder Tee. Was braucht es mehr?
Schon bald sind wir unterwegs, ohne Anhänger und ohne Chicco, der im Camp zum Rechten schaut und wohl den Lunch und das Dinner vorbereitet.

Nach vielleicht einer Stunde treffen wir auf zwei Löwen. Sie sind recht scheu und lassen uns nicht nahe an sie herankommen.

Moscow hat diese zwei hier noch nie gesehen und vermutet, dass sie neu im Territorium sind.


Einer der zwei Schönen, Neuen

Und wenn Löwen «einen auf Zebra machen»:


Die Zwei in Zebra-Pose

Aber wow: Gestern, am ersten Tag, Wildhunde, heute Löwen… Wenn wir nur nicht schon zu schnell unser Pulver verschiessen!
Später sehen wir einen Schreiseeadler mit einem grad erbeuteten Fisch, den er verspeist.

Immer wieder sehen wir Wasserböcke, Moorantilopen, Zebras, Impalas, Elefanten, Giraffen.


Das Impala überwacht die Wasserböcke…?

Bei den Vögeln tasten wir uns so langsam ran: Graurückenreiher, Sporengänse, Witwenente, Nilgänse, Scharlachspint.


Scharlachspint

An einem noch nicht geöffneten Elefanten-Kadaver versuchen sich Weissrückengeier als Elefanten-Öffner. Aber noch ist das Kadaver zu, so dass noch keine Hyänen zum Festschmaus angekommen sind.


Elefantenkadaver

So viele Sichtungen schon – das ruft nach einem Kaffeehalt. Dafür findet Moscow ein Plätzchen an herrlichster Lage. Wir geniessen Roibuschtee, Ruskies, Früchte und beobachten gleichzeitig friedlich grasende Zebras, Gnus (sind bei Zebras meist inbegriffen und kommen in Reiseberichten oft viel zu kurz) und Moorantilopen.

Dann fahren wir zu einer Höhle oder einem Bau von Hyänen. Vermutlich sind die Jungen drin, aber eine Hyäne lässt sich hier und in der Umgebung nicht blicken. Aber wir nähern uns so langsam einer Hyänen-Sichtung – Bernd’s Top-Wunsch für diese Reise.


die third-bridge-Gang

Am Mittag sind wir zurück im Camp. Und – yeahh – das Gepäck von Irma ist hier. (Man beachte, mit wie wenig Gepäck man auskommen kann.)


Moscow und Irma – freuen sich beide über das Reisegepäck

Zum Lunch gibt es eine Art English Breakfast mit weissen Bohnen, Mini-Buurewurs, Speck, Spiegeleier, Toast. Wir geniessen es.


Chicco in seiner Küche

Es gibt zum ersten Mal Siesta-Time. Nora und ich versuchen endlich mal unser Tagebuch a-jour zu bringen, denn seit Maun sind wir schlicht weg nicht dazugekommen, immer war immer «öppis chäibs» los. (Ich entschliesse mich, auf dieser Reise mal nur Stichworte aufzuschreiben, statt schon ausformulierte Sätze zu bilden, was mir dann zu Hause halt mehr Arbeit bescheren wird, welche ich aber im Rahmen meines Wiedereingliederungsprogrammes gerne auf mich nehmen werde).

Chicco hat am Morgen auch schon das Duschzelt aufgestellt, aber irgendwie fühlen wir uns noch nicht duschreif. Naja – ein wenig drunter stehen und abkühlen tut schon gut.

Man spürt: Alle geniessen es, hier zu sein. Mal wird heftig diskutiert über irgendwelche Themen, dann kehrt wieder Ruhe ein.


Siesta - so

Und immer ist auch im Sumpf draussen etwas zum Schauen, oder im Camp wuselt ein Kardinalspecht auf/an seinem Baum rum.


Siesta - oder so?

Dann werden schon mal erste Kleidungsstücke gewaschen – man nutze die Gunst der Schnelltrocknungstemperaturen.
Obwohl wir ja erst vor 48 Stunden in Maun angekommen sind, kommt es uns vor, als ob wir schon ewig unterwegs sind. Ist das nicht herrlich?

Der Nachmittags-Gamedrive steht unter dem Fokus «Hyäne». Wir fahren zum Bau und zum Elefanten-Kadaver. Aber immer noch ist der geschlossen und es sind keine Fress-Gäste eingetroffen.

Aber wir sehen andere Tiere. Zum Beispiel eine ganz junge Giraffe mit noch schwabbeligen Hörnchen, welche erst im Laufe des ersten Jahres von aussen nach innen am Kopf anwachsen und hart werden.


Junge Giraffe mit Gummi-Hörnchen

Auch Wasserböcke sind zu sehen. Ihre Anpassung ans Wasser-nahe Leben mit Fell-Imprägnierung hat den angenehmen Nebeneffekt, dass wegen diesen Imprägnierungsdrüsen das Fleisch nicht besonders gut schmeckt und dass sie deshalb nur selten gejagt werden. Die Story der Klobrille am Po erspare ich Euch (ist ja «Safari für Anfänger») – Moscow hat sie auch nicht erzählt.

Auch Gabelracken gibt es immer wieder. (wichtig!)


unser Glücksbringer

Zu guter Letzt sehen wir noch einen Schakal beim Maulwurf-Jagen. Er macht den typische Maussprung, den ich zu Hause auch von Füchsen oder unserem Hund oder Kater kenne. An seiner Effizienz muss der Schakal aber noch arbeiten. Immerhin bescheren die vielen Jagd-Versuche unseren Fotografen viele Foto-Versuche. Ich bin gespannt…


Mats hat ihn gut erwischt!

Die Tafel ist angerichtet – aber wir sind noch sehr beschäftigt mit dem Sonnenuntergang:


Sonnenuntergang im ersten HATAB-Camp

Käse-Maccaroni und zur Nachspeise Schoggi-Banane krönen den erfolgreichen Tag, assistiert von ein paar Savannas und Bieren.
Moscow stellt uns vor dem Schlafen gehen noch ein Rätsel. Er hat es schon angetönt bei den Zebra-Sichtungen. Ich hoffe, ich schreibe das richtig auf englisch: «on which side of a zebra do we find the most stripes?». Ihr müsst genau schauen… das betont er immer wieder, wenn wir Zebras begegnen.
(Geht auch auf deutsch: «Auf welcher Seite haben die Zebras am meisten Streifen?»)
(In der Folge werden wir ihm auch ein paar Rätsel aufgeben ;) )
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26 Dez 2022 14:40 #658195
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Kapitel 8 – «Polygamie und Kinderraub» (23.10.2022)


Moorantilopen vor dem (unserem) Frühstück

Wieder eine andere Tagesstruktur. Denn wir müssen erstmals das Camp abbauen. Chicco instruiert uns, wie er die Zeltfaltung haben möchte und dann geht es ruckzuckzackzack.


Teamwork – für uns einfach selbstverständlich

Da wir alle schon ein «paarmal» so gereist sind fällt uns das leicht und auch so Details wie «Zahnbürste und -pasta ins Tagesgepäck, nicht in die Tasche packen» sind uns wohlbekannt.

Schon kurz nach Sieben fahren wir los Richtung Khwai. Unsere anvisierte Campsite MGR4 ist aber immer noch im Moremi drin. Dort werden wir 3 Nächte bleiben.

Wir fahren nochmals beim Elefantenkadaver vorbei, aber immer noch ist er ungeöffnet und hat keine weiteren Fressgäste angelockt.
Unterwegs sehen wir eine Straussenfamilie: Eltern mit sieben Jungen. Ein schönes Bild. Wir erfahren, dass das Brutgeschäft polygam vor sich geht, wie das Paar dann das Brutgeschäft organisiert (er nachts, sie tagsüber auf den Eiern) und dass es durchaus mal zu Kinderraub kommen kann.


sieben Sträusschen

Der Himmel ist heute ein wenig bedeckt, ja es gibt sogar ein paar scheue Regentropfen. Bei diesen Tropfen, welche ja Pulas heissen, wie die botswanische Währung, darf die Verwendung als «Prost»-Wort nicht vergessen werden. Also: Savanna in die Hand und: «Pula!».
Beim Kaffeehalt an einem wiederum wunderbaren Platz gibt es ein paar interessante Pflanzen zu bewundern: Zum Beispiel Wilder Cannabis. Aber nur angucken!

Und auch diese Wunderschöne: Vermutlich Abrus precatorius subs. africanus. Hat laut diversen Seiten im www auf englisch ganz viele Namen, auf deutsch: Paternostererbse, wird oft für Halsketten, Rosenkränze verwendet – und ist hochgiftig:


Paternostererbse

Nebst Kaffee/Tee und Rusties schnipselt Anita für uns ‘was ganz Gesundes:


gesunde Pause

Unterwegs gibt es immer wieder Tiere zu sehen, inzwischen auch vermehrt auch die Lieblinge von Anita: Kudus. Und teilweise stellen sie sich sogar fotogen hin, nicht wie sonst oftmals nur vom Fotografen abgewendet.


Anitas Lieblinge

Auch Gabelracken geben sich oft ungewohnt kooperativ und so langsam werden sie allen von uns vertraut. Das ist wichtig….


Gabelracke - Danke für die freundliche Zusammenarbeit

Bereits so um die Mittagszeit kommen wir beim MGR4-Platz an. Er liegt eigentlich am Ufer des Khwai, unter grossen Bäumen, aber der Fluss hat nur wenig Wasser, so dass die Entfernung zum eigentlichen Wasser gross ist und die Aussicht mehr aus Riedgras besteht, als aus Wasser. Auf der Karte sehe ich, dass westlich von unserem Camp, etwa 1.5 km der Dombo Hippo Pool ist. Bis zum North Gate bei Khwai sind es Luftlinie etwa 10 km.


geschäftiger Paul ( - welches Geschäft?)

Wieder fallen ein paar Pulas vom Himmel, aber nicht bedrohlich, so dass wir keine Überdächer auf die Zelte montieren. Die leichte Brise, welche uns heute Morgen auch begleitet hat, macht auch Dienstschluss und so wird aus dem vorerst angenehm kühlen Tag ein schwülheisser.

Nach dem Lunch gibt es Zeit für Siesta, welche jede/r nach seinem Gusto gestaltet. Was für ein Leben!

Im und auch ausserhalb des Camps gibt es ein paar Vögel zu sehen und zu bestimmen und das Birderwissen wird so langsam aufgebaut – bei den einen schneller, bei andern ein wenig zäher. (Braundrossel, Sattelstorch, Rotschnabeldrossel, Lappenstar, …)
Ein Paradiesschnäpperpärchen bringt Anita fast zum Wahnsinn, da es vom Fotografiertwerden gar nichts hält.


schwierig...

Wenigstens das Baumhörnchen ist kooperativ


Baumhörnchen

So eine Siesta tut richtig gut und baut die Spannung auf für den nun kommenden Nachmittagsgamedrive.

Wir sehen wieder schöne Elefantengruppen…





…und auch das erste Mal einen Büffel, mir dem üblichen grimmigen Blick. Das alles geniessen wir in immer wieder wechselnden Landschaftsformen, hier vor allem sumpfig mit hohen Gräsern. Ein verletztes Impala (gebrochenes Bein?) führt uns vor Augen, dass wir hier nicht nur heile Welt antreffen.

Auf weitem Feld, ein wenig weit entfernt, zeigen uns zwei Giraffenbullen wie sie mit ihren Hälsen kämpfen können.


Giraffenkampf

Dabei können sie so harmlos dreinschauen:


"ich bin doch so nett!"

Bei einer mittelgrossen Paviangruppe entlockt uns ein zwei bis drei Tage altes, noch eine wenig rosa gefärbtes Junges so manches Schmunzeln.


Pavian-Mami mit Baby

Ein Hippo an Land wird von einem anderen aus seinem Territorium weggejagt und wir sehen, wie schnell die Kolosse rennen können.


Das Hippo vor seiner Nachtschicht - schon mit Türsteherblick

Bei der Rückkehr im Camp ist es schon dunkel, aber zeitlich gesehen sind wir «sauber» unterwegs (es ist noch nicht 19.00). Beim Einfahren ins Wäldchen hören wir in der Umgebung Hyänen rufen. (Aber immer noch keine gesehen…).

Chicco sitzt im nach oben geöffneten Anhänger drin, da es ihm alleine im Camp nicht mehr wohl war. Auch er hat ja die Hyänen gehört. Jetzt ist er erlöst.

Und schon bald ist es Zeit für das Abendessen, welches wie immer mit Chiccos Ruf «Dinner is ready – (Pause) – self-service as usual» angekündigt wird. Heute gibt es Rindsfilet und Gemüse. Wir sind begeistert, wie gut das schmeckt. Die Glut nützt Chicco noch um Brot zu backen, welches wir in den nächsten Tagen geniessen werden.

Während dem Essen hört Moscow plötzlich etwas Rascheln im Gebüsch. Er geht schauen und flüstert zu uns: «Come, and see the hyena!». Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Bernd holt noch die bessere Lampe aus dem Zelt. Ausser Bernd und mir können alle die Hyäne (genauer gesagt Tüpfelhyäne – das meine ich im Folgenden mit Hyäne also immer) kurz sehen, wir zwei kommen aber zu spät. Leider gibt es kein Bild, das den Tatbestand glaubwürdig dokumentiert. Der Traum von Bernd, eine Hyäne zu sehen, ist oder war in greifbarer Nähe. Wir sind uns alle einig und trinken uns Mut zu: Der Traum wird in Erfüllung gehen.

Ach ja – ich schulde ja noch Moscows Briefing «Pinkeln in der Nacht»:
Nebst der Variante, sich im Zelt mit einer Pinkelflasche zu erleichtern, steht dem draussen-Pinkeln nichts entgegen. Wichtig ist dabei einfach, dass man die draussen-Situation vorher sorgfältig «untersucht». Das heisst akustisch und visuell mit Stirnlampe. Und sorgfältig ist dies ist nur möglich, wenn man das entspannt machen kann. Und entspannt kann dies nur gemacht werden, wenn man nicht wartet mit der Pinkel-Aktion, bis es nicht mehr anders geht. Diese ganzen Erläuterungen untermalt Moscow pantomimisch-humoristisch, so dass wir das nie mehr vergessen werden.

Er hat uns auch ermahnt, dass wir ab der Dämmerung nur noch mit Stirnlampe im Camp herumlaufen sollen und dabei nicht einfach nur auf den Boden leuchten, sondern immer auch in die Umgebung.
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27 Dez 2022 09:02 #658228
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Kapitel 9 – «Hyäne dank Gabelracke» (24.10.2022)

In der Nacht haben wir immer wieder Hyänen rufen hören, und ein paar Male auch Löwen, aber weit weg. Trotzdem haben wir alle gut geschlafen. Wir freuen uns, dass wir auf diesem Camp nun für weitere zwei Nächte ansässig und wir beim Aufstehen nur an den kommenden Gamedrive denken müssen und nicht ans Zelt abbauen und Tasche packen.

Beim Losfahren sage ich spasseshalber als «Tier-Ziel-Definition»: «let’s go fort he Gabelracke». Tatsächlich sehen wir schon bald eine. Aber nicht nur das. Auf einer grünen Wiese am Wasser grast friedlich ein Hippo und Sattelstörche und Klunkerkraniche stochern nach ihrer Nahrung.


Sattelstörche

Und plötzlich sehen wir eine einzelne Hyäne auf freiem Feld. Zwar nicht hautnah, aber mit Fernglas oder Teleobjektiv kann man ihr gut in die Augen schauen. Gabelracke als Glücksbringerin? Das wird sie im Weiteren zu beweisen haben.


Bernds erste Hyäne

Dann eine nette Szene "gross trifft auf klein":


keine Angst vor grossen Tieren

Bald darauf hört Moscow über Funk von einem Leoparden. Dafür müssen wir aber kurz zum Northgate rausfahren. Das nehmen wir natürlich gerne in Kauf. Als wir am vermeintlichen Platz ankommen, ist er aber bereits nicht mehr zu sehen. Für uns ist das ok so. Es ist spannend, sich die Tiere manchmal ein wenig verdienen zu müssen. Und es führt uns vor Augen, dass wir hier nicht in einem Zoo sind – auch wenn es sich manchmal, z.B. bei Impalas und Zebras die kaum Scheu zeigen gegenüber uns, ein wenig so anfühlt.

So fahren wir zurück ins Camp, wo uns Chicco Rührei-Gemüse-Käse-Toast hinzaubert. Nicht nur wir geniessen es:


Fressdieb-Star

Wieder geniessen wir die Siesta. (Nora und ich müssen wieder «Büro machen» - ein schönes Ritual mit Kaffee und Keksen. Seit Jahren übrigens sind die Tennis-Kekse mein Favorit und ich habe meine «Gspändlis» (sorry – ein wenig Swissness muss sein im namibia-forum.CH) auch ein wenig infiziert damit. Unterdessen hat Moscow eine grosse Plane im Schatten hingelegt, so dass wir unsere Matratzen für ein Nickerchen darauf ausbreiten können. Nur – so richtig Relaxen ist hier nicht möglich. Immer ist etwas los… Da gibt es plötzlich «neue» Vögel im Camp oder wir verwickeln uns gegenseitig in Diskussionen über dies das.

Und schon bald ist es Zeit für den Nachmittagsgamedrive. «Let’s go fort he Gabelracke!». Wir widmen uns mal ein wenig den Zebras, die haben das auch verdient. Einerseits wegen ihrem Streifenmuster, wozu es ja viele Theorien gibt. Vor allem die mir noch nicht bekannte Tatsache, dass unter den schwarzen Streifen eine dickere Fettschicht liegt, da die schwarzen Streifen sich ja mehr erwärmen, weil sie die Sonnenstrahlen nicht so gut reflektieren wie die weissen, finde ich sehr interessant. Aber auch über die Ernährung und das Verdauungssystem erfahren wir neue Aspekte.


im Paradies, oder?

Später schauen wir lange einem sehr alten Elefanten zu. Er frisst mit seinen vermutlich letzten Mahlzähnen vor allem Gras. Um die Zähne zu schonen, schüttelt er das Gras immer sorgfältig aus, damit möglichst wenig Sand in sein Mahlwerk gelangt. Bis jetzt war mit nicht bewusst, dass alte Elefanten sich meist (wenn möglich) an Orten aufhalten, wo es Wasser und Gras gibt. Das ist sozusagen ihr letzter Ort, wo ein Überleben noch relativ einfach möglich ist. So überrascht es nicht, dass genau an diesen Orten viele alte Elefanten auch sterben. Es scheint aber nicht so zu sein, dass Elefanten gewisse Orte aufsuchen, um zu sterben, sondern viel eher, um noch ein Weilchen leben zu können.


Gnadenbrot

Vor dem Sundowner sehen wir weiter draussen im Gras ein Fahrzeug stehen, das eine Panne hat. Über Funk erfährt Moscow was los ist und klar: Wir fahren hin zum Helfen. Es ist ein wenig sumpfig, auf dem direkten Weg. Zu sumpfig… Wir werden für den guten Willen bestraft und bleiben selber stecken.


abgesoffen beim Helfen – und trotzdem gute Laune

Der Zufall will es, dass der Schwager von Moscow grad in der Nähe ist. So kommt er zu uns und zieht uns zum Schlamm raus. Am Schluss stehen die drei Safari-Fahrzeuge auf dem Sundowner-Platz und es wird viel gelacht. Die Guides und wir Safari-Touristen tauschen unter einander Neuigkeiten aus.

Beim Rausfischen von Getränken stösst sich Paul noch den Kopf an und es fliesst ein wenig Blut aus der Platzwunde. Ist aber nichts Schlimmes, nicht mal Steristrips sind nötig. (Schwester Hämmerli – unsere Nora – bedauert ein wenig, nur zu einem Minimaleinsatz zu kommen.)

Wir fahren zurück ins Camp und erfahren von Chico, dass eben noch ca. 8 Wildhunde am Camp vorbeigelaufen sind. Hoffentlich bleiben die noch ein wenig in unserer Nähe.

Eine Hähnchen-Gemüse-Pfanne vergnügt unsere Gaumen.

Bonne-Nuit.
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27 Dez 2022 16:10 #658254
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Kapitel 10 – «sie sind noch da» (25.10.2022)

Wie seit gestern üblich beim Abfahren: «Let’s go for the Gabelracke!». Inzwischen ist es Moscow, der das beim Losfahren proklamiert.

Kaum zum Camp raus mustern uns drei Büffel zum Wald raus. Ein freundliches Hallo sieht anders aus. Trotzdem haben sie es in die Liste der Big 5 geschafft.
(Bild gibt es keines. «Meine» Fotografen haben wohl noch ein wenig geschlafen.)

Dann: Gabelracke - check! Es kann losgehen.


«Let’s go for the Gabelracke!» (ohne Gabel…)

Wie aus dem nichts kommen aus dem Wäldchen, dem wir entlangfahren, fünf Wildhunde gerannt und begeben sich so etwa 50 Meter hinaus ins sumpfige Gras. Je nach Position unseres Autos können wir manchmal zuschauen, wie sie gerade ein Impala verspeisen, das sie vermutlich einem Viererrudel abgejagt haben.



volle Konzentration


das war lecker

Die fünf bestehen (menschenmässig gesehen) aus einer traditioneller Familie: Vater, Mutter, 3 Kinder (wohl Drillinge B) ). Nach dem sie genug gefuttert haben, beginnen die drei jungen, vielleicht noch nicht mal jährigen «Hündchen» übermütig zu spielen: Sie rennen im sumpfigen Gras herum.


nicht mit vollem Magen spielen!

Dabei kommen sie unserm Auto immer näher. Es spritzt von Wasser und Schlamm und verdreckt manchmal das Fell der sich überkugelnden Hunde. Zwischendurch muss eine/r ein wenig quietschen, wenn der Sturz oder Spielbiss eines Geschwisters zu heftig ist.

Youtube-Video der spielenden Junghunde:


Aber jedes Spiel hat mal ein Ende (oder zwei…). Und was für welche! Die Familie zottelt auf dem Strässchen in Einerkolonne an uns vorbei. Eine richtige Wildhund-Parade. Was für ein Abgang. Das ist jedoch noch nicht alles… Schon nach wenigen hundert Metern biegen sie nochmals ab dem Strässchen ab Richtung Sumpfgras und steuern einen etwa zwei Meter hohen, abgeflachten Termitenhügel an. Nach und nach erklimmen alle den Termitenbau und posieren artig für uns.


Ausschau halten für das nächste Abenteuer

Was für eine Wildhundebegegnung! Wir sind alle hin und weg ( - und beim Tagebuch schreiben sind wir uns nicht mal mehr einig über die Reihenfolge von Essen – spielen – Parade – Termitenhügel.)

Auf der weiteren Fahrt erfüllt sich der Wunsch von Birgitt, eine Eule zu sehen: Ein Blassuhu (auch Milchuhu genannt) – ok, gefunden hat sie Moscow und wir nach langem Suchen auch. So schön!


Blassuhu / Milchuhu

Den Kaffeehalt machen wir an einem Ort mit Sicht auf Tümpel und Grasflächen und fühlen uns ein wenig beobachtet von den vielen verschiedenen Tieren, die dort grasen und im Wasser stochern.

Auf der Fahrt zum Khwai Guesthouse sehen wir noch Hornraben und schöne Pavian-Gruppen.

Im Guesthouse genehmigen wir uns einen Amarula. Wir übernachten aber erst morgen hier, dies IST sozusagen eine Vorwarnung an das Personal…

Danach Mittagessen, Siesta, Nachmittagsgamedrive.


Siesta

Nebst Verlust von Tageszeit, Wochentagen, und Informationen über das, was grad auf der Welt geschieht, gibt’s auch ein paar schwarze Löcher im Tagebuch. Hier ist grad eines…. das Ende des Kapitels ist im Wurmloch verschwunden. (Die gute Nachricht: ich habe mich wieder raus gekämpft)
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29 Dez 2022 14:28 #658368
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Kapitel 11 – «Löwen und Hyänen im kalten Wind» (26.10.2022)

Ein windiges und eher kühles Erwachen ist das heute, immer wieder donnert es in der Ferne. Die Regenzeit will sich wohl so langsam anmelden.

Heute ist wieder mal ein Zeltabbau-Tag. Trotzdem sind wir schon um sieben Uhr unterwegs.
So alle drei Tage überrascht uns Paul seit Anfang der Reise mit Hanutta-Waffeln, die er vor der Abfahrt in einem unauffälligen Moment auf die acht Sitze (+ Fahrer-Sitze) verteilt. Und heute ist wieder so ein Hanutta-Tag. Das sind die kleinen Momente, die der Stimmung in der Gruppe einen stabilen Boden geben. Danke Paul.

Inzwischen ist nicht nur die Gabelracke ein Ouvertüre-Vogel geworden. Auch Wiedehopfe sehen wir immer wieder. Da wird am Boden gestochert was das Zeug hält. Es macht Spass dem schönen, quirligen Vogel zuzuschauen.


Wiedehopf

Auf der Fahrt gibt es anfänglich eher wenige Tiere. Aber Kudus für Anita bringen sich immer wieder ins Spiel.


Mister Kudu

Impalas, zwar häufig, aber einfach fotogen – gehen auch immer. Eine kleine Elefantenfamilie stapft durchs Wasser. So laufen wir uns gemächlich warm an diesem Tag.

Dann ein Funkspruch: «Löwen-Kill einer Pferdeantilope». Um das zu sehen, müssen wir ein wenig fahren, ca. ½ Stunde, durchs Khwai-Gate, und bald schon sind wir am Ort des Geschehens. Die Protagonisten sind: 6 Löwen, 4 Hyänen, Marabus, verschiedene Geierarten, die tote Antilope – und wir als Zuschauer. Die Löwen sind schon recht vollgefressen. Ein paar liegen dickbauchig unter einem Busch, andere sind noch bei der Beute. Dann wechseln sie sich ab. Es gibt bei jedem/r so eine Abwechslung zwischen fressen, Pause, fressen, Pause, ….


viel ist nicht mehr dran

Schon vor dem Löwenschmaus muss die Beute einmal unbewacht gewesen sein, denn eine der Hyänen war mit einem Teil eines Beines der Antilope unterwegs.


ziemlich lang, diese Knochen

Aber es ist ganz klar zu sehen: Hier haben die Löwen das Sagen. Bald sind es nur noch die drei gepunkteten Löwenbabys die spielerisch an der Beute knabbern.


"för der Gloscht"

Einer der drei grösseren Löwen ist dann aber in der Nähe, als Aufpasser. Irgendwann mal ist aber genug. Die Löwen überlassen schliesslich die Resten der Beute den Hyänen. Im ersten Moment kommen nur das Chef-Weibchen und ein Männchen zum Fressen, die anderen zwei Hyänen halten sich diskret im Hintergrund.


Wann gibt es endlich Futter?

Das fressende Männchen könnte wohl eine interessante Geschichte erzählen, bei der wir erfahren würden, woher der grosse Schlitz in der Nase stammt. Er scheint ausgeheilt zu sein und die Hyäne kann wohl «leben damit».


Schlitznasenhyäne

Unterdessen suchen sich die Löwen einen neuen Platz. Es ist heute nicht so heiss, wie an den Tagen zuvor. Also ist es auch nicht nötig sich unter dem engen Busch auf engem Raum zu kuscheln. Das Rudel läuft gemächlich auf und manchmal neben einem kleinen Fahrsträsschen vor uns weg. Wir können unser Auto so stellen, dass die Löwen von hinten auf uns zu laufen können.


Jetzt suchen wir uns ein schönes Plätzchen…

Der Plan geht auf, ja: mehr als auf. Das Rudel läuft an uns vorbei und platziert sich genau vor unserem Auto auf der Strasse und alle legen sich für ein Verdauungsschläfchen hin. Die jungen Drei haben etwas mehr Mühe damit, die Mutter mit vollem Bauch und die zwei halbwüchsigen Männchen (vielleicht Söhne des Weibchens) finden aber schnell ihren Siesta-Modus.


wirklich voll gefressen

Dass wir diese Löwen-Hyänen-Szene in dieser Art auf freiem Feld, bei etwa 40-80 cm hohem gelbem Gras, so beobachten konnten, verdanken wir zum grossen Teil dem heute bedeckten, eher kühlen Wetter. So ein Glück!

Schon am Mittag treffen wir beim Khwai Gueshouse ein, welches auch zu Bushways gehört. Wir werden herzlich empfangen und das Personal hat Freude Moscow und Chicco zu treffen.
Wir haben hier eine Nacht Camping-Pause und können uns und unsere Wäsche wieder mal auf Vordermann/frau bringen. Auch darf ein wenig geWLANt werden. Heute hat Chicco Koch-Pause, so dass wir uns am feinen Salatbuffet des Guesthouses bedienen können.
Den Nachmittags-Gamedrive lassen wir ausfallen – wir brauchen auch mal eine Pause.
Den Apéro können wir am Feuer einnehmen und uns auf das Abendessen (Steak vom Grill) freuen.


GT

Es kommt uns dann ganz komisch vor, auf Holzstühlen, an einem massiven Tisch zu essen. Aber es hat sehr gut geschmeckt – trotzdem freuen wir uns schon wieder auf das Essen im Busch.

Hier ist also etwa Halbzeit der Bushways-Safari. Wie so oft auf Reisen kommt es mir ein wenig gemischt rein: Ging das schnell! Schon Halbzeit? Andererseits: Es fühlt sich an wie «schon ewig unterwegs». Wenn dieses diskrepante Gefühl aufkommt, heisst das bei mir: Alles gut, ja perfekt!
Fazit Gruppe: Wir haben bis jetzt keinen einzigen schwierigen Gruppen-Moment gehabt und ich glaube behaupten zu dürfen, dass sich alle pudelwohl fühlen.
Letzte Änderung: 29 Dez 2022 14:32 von Kudu.
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29 Dez 2022 14:41 #658369
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Kapitel 12 – «auf in den Savuti» (27.10.2022)

Das Guesthousepersonal hat das Frühstück draussen aufgestellt. So schön, auch hier draussen frühstücken zu können. Leider fängt es ganz leicht an zu regnen, so dass ein spontaner Umzug ins Trockene stattfinden muss. Wir packen alle an und kaum ein Wimpernschlag später können wir weiter essen.
Inzwischen haben Moscow und Chicco auch den Wassertank, welche sich im hinteren Teil des Fahrzeuges, teilweise unter dem Sitz (ich habe das nie so richtig untersucht), befindet, wieder aufgefüllt. Das heisst wir trinken die ganze Zeit schon einheimisches Wasser, welches aber gefiltert wird. Dieses Wasser füllen dann Moscow oder Chicco in eine 5-Liter-Petflasche mit Canvas-Isolationshülle, ab welcher wir wiederum unsere Trinkflaschen füllen können. Während der ganzen Reise hat niemand von uns irgend etwas mit dem Magen gehabt, was nicht sein sollte. Ich habe auch keine Stimmen gehört, dass das Wasser irgendeinen komischen Geschmack hat. Und wir haben VIEL Wasser getrunken. So in der zweiten Hälfte der Reise haben wir angefangen, dem Wasser ein wenig Gout zu geben, in dem wir mit O-Jus verdünnten, oder Vitamin-Brausetabletten verwendet haben. (Und wir hatten ja auch noch andere Getränke dabei – dazu später mehr).

Vor der Abfahrt stellen Moscow und Chicco die Frontscheibe senkrecht und stecken die Scheibenwischer an. Das ist das erste Mal auf der Reise und kommt uns ganz komisch vor. Aber schon bald kann das rückgängig gemacht werden.
Paul und ich putzen noch unsere Brillen – das ist ein Ritual, welches seit der ersten gemeinsamen Gruppenreise im 2010 standhält und einfach dazugehört vor der Abfahrt, so alle zwei drei Tage.
Die Fahrt zum Savuti ist recht lang und ein wenig eintönig.


faszinierend eintönig

Diese Eintönigkeit ist aber dennoch mit ein wenig Faszination gewürzt.


Steinböckchen

Es tauchen nun vermehrt Baobab-Bäume auf und die Tokos werden häufiger. Und die Farben variieren auch immer ein wenig, man muss nur gut schauen. Ein einsamer Büffel, den wir bald nach Khwai sehen, hat sich wohl in dieser Landschaft mal ein wenig vom Rummel in der Stadt zurückgezogen
Den Mittagshalt (oder ist es der Tee-/Kaffee-Stopp?) halten wir bei bedecktem Himmel in Wurfweite (wenn jemand sehr gut wirft) von einem Wasserloch ab, wo Elefantengruppen in unterschiedlichen Zusammensetzungen zum Trinken kommen.


Mittagshalt

Wir sehen ein Baby, das frischen Elefantenkot seiner Mutter frisst. Moscow erklärt dieses Verhalten damit, dass so der Aufbau der Darmflora des Jungtieres gefördert wird.

Und ein Gelbschnabel-Toko (wird jetzt nicht mehr als «Vogel», sondern von allen mit Namen bezeichnet) wird zum Foto-Motiv.


Gelbschnabeltoko

Auf der Weiterfahrt sehen wir immer mal wieder Riesentrappen, die schwersten flugfähigen Vögel in Afrika. Bei dieser Vogelart ist das Männchen bis zu doppelt so schwer wie das Weibchen. Und es ist der Nationalvogel von Botswana. Allerdings kämpft auch die Gabelracke um diesen Titel.


Riesentrappe

Die Vegetation ist hier fast grün-los. Das einzige häufig Grüne sind die Apfelblatt-Bäume (auch Regenbaum genannt), welche wir auch im Camp CNP21 (21B) im Savuti als kleines Wäldchen haben.


Blätter des Apfelblatt-Baumes

Wir treffen dort im mittleren Nachmittag ein, stellen das Camp auf – und weil wir das so gut können und unsere Guides so gut zu uns schauen, bauen wir auch noch grad deren Zelte mit auf. Immer noch fallen ein paar scheue Regentropfen vom Himmel, sie behindern aber die Savanna-Runde nicht, die wir uns zur Feier der «Wiederaufnahme des Camping-Betriebes» genehmigen.


Prost - auf die zweite Hälfte der Reise

Und schon ist wieder Gamedrive-Zeit. Was hält wohl der Savuti für uns bereit?
Es geht nicht lange, und wir begegnen einem Löwenpärchen – beide wohl noch nicht lange von zu Hause ausgezogen - , welches ein wenig unverschämt öffentlich auf der Strasse sich der Erhaltung des Löwenbestandes widmet. Im Unterschied zu früheren Beobachtungen von Löwen-Paarungen geht es bei den Zweien sehr lieb und rücksichtsvoll zu und her.


Erhaltung des Löwenbestandes

Zwischen den jeweiligen «Sets» liegen sie ganz nahe bei einander und himmeln sich gegenseitig an. Ab und zu leckt das Männchen seiner Angebeteten das Fell.


wir haben uns wirklich lieb

Lange schauen wir ihnen zu, natürlich ohne voyeuristische Gedanken. Dann müssen wir die zwei aber doch alleine lassen, denn wir möchten nochmals Wasser auffüllen. Ein Funkspruch durchkreuzt dieses Vorhaben aber jäh. Fast wie in einem Krimi reisst Moscow das Lenkrad herum und verkündet mit grossen glänzenden Augen: «Leopards!».


Funkspruch: Leopards!

Bald schon sind wir in deren Nähe. Aber noch sehen wir sie nicht. Auch ein anderes Fahrzeug hat sie bereits entdeckt, jedoch wieder verloren. Moscow und der andere Guide arbeiten perfekt zusammen, und plötzlich sehen wir die zwei: Eine Mutter mit ihrer noch ein wenig grosstatzigen, aber fast schon ausgewachsenen Tochter. Sehr schöne Tiere.


Mutter und Tochter

Aber sie sind nicht einfach faul am rum liegen, sondern sehr umtriebig.


im Eilschritt

Plötzlich verschwinden sie wieder im Unterholz, nur um später wieder an anderer Stelle aufzutauchen, wo die Guides vermutet haben, dass sie wieder aus dem Busch rauskommen. Einmal taucht die Tochter mit einem unterwegs erbeuteten Baumhörnchen auf, das sie in der Folge mit sich mitträgt. So können wir die Beiden eine Zeitlang begleiten – bis die Dämmerung in die Nacht übergeht.
Wir sind völlig geflashed von dieser Sichtung, fahren zurück ins Camp und müssen das unbedingt mit einem Savanna verarbeiten.
Man fragt sich nun vielleicht, wie gross denn unsere Getränke-Vorräte sind – dazu mehr im nächsten Kapitel.
Zum Abendessen gibt es Kudu-Steaks, vom allerbesten Koch Chicco perfekt gegrillt. Und Kartoffelgratin. Und Butternutkürbisse. Und Nachspeise.


Kudu vom Grill

Was für ein Tag!
Letzte Änderung: 29 Dez 2022 14:47 von Kudu.
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