THEMA: Let’s go for the Gabelracke (Botswana 10-2022).
29 Dez 2022 14:51 #658372
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Kapitel 12b – «Getränke»

Das Thema «Getränke» hat uns vor und während der Reise intensiv beschäftigt. Auf früheren Reisen haben wir meist dem Veranstalter angegeben, was wir so +/- gerne trinken und er hat dann im Vorfeld einen ersten Vorrat eingekauft. Unterwegs dann wurde nachgekauft aufgrund des jeweiligen Verbrauches. Das hat sich so eigentlich gut bewährt, und wir haben es wirklich auch genossen, unterwegs mal statt Wasser ein Süssgetränk zu trinken oder am Abend mal zusammen mit einem Gin Tin Tonic auf einen besonders schönen Tag anzustossen. Und Bier oder Savanna geht für die meisten von uns auf solchen Reisen immer.


Savanna ist nirgends so gut wie im Busch

Damit wir nach der Ankunft in Botswana schnell von Maun zur ersten Campsite wegfahren konnten, haben wir uns gut vorbereitet, in dem wir von allen Teilnehmern den geschätzten Tages-Bedarf ermittelt haben. Daraus haben wir dann eine Gesamt-Getränke-Einkaufsliste zusammengestellt für alle Tage und alle Teilnehmer. So sollte der Einkauf am ersten Tag schnell vor sich gehen. Wir konnten das aber sogar noch beschleunigen: Diese Einkaufsliste konnten wir an Bushways übergeben (per E-Mail) und die haben den Einkauf für uns besorgt. So haben wir am Ankunftstag das Fahrzeug bereits beladen mit unseren Getränken für die ganze Safari bis nach Kasane vorgefunden. Was für ein Luxus und was für ein Service von Bushways.
Für das Kühlen der Getränke gab es eine Kühlbox, in der auch noch ein paar andere zu kühlende Sachen, wie Butter, angefangene Milch, etc. drin war. Aber für eine Tagesration Getränke hat der Platz immer grad so gereicht. Ganz unauffällig haben jeweils Paul und/oder Bernd die Kühlbox so bestückt, dass beim Mittagslunch oder am Abend immer sinnvolle Getränke kühl zur Verfügung waren. Auch haben die Beiden schon bald mal ein über-den-Daumen-gepeilt-Inventar gemacht und festgestellt, dass wohl jede/r seine Schätzung mit ein wenig Reserve abgegeben hat. Bald haben wir witzelnderweise von «Getränke-Pflichtkonsum» gesprochen.
Schlussendlich war es sehr angenehm, dass wir nie Angst haben mussten, plötzlich auf dem Trockenen zu sitzen. Am Schluss der Bushways-Tage konnten wir den Guides ein paar Six-Packs überlassen und auch den Leuten vom Boat-Cruise in Kasane. Und in den Cottages hatten wir auch noch ein paar Getränke für uns. Ganz am Ende ist es jedenfalls gut aufgegangen.
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31 Dez 2022 10:19 #658472
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Kapitel 13 – «weder vöu Neuis» (28.10.2022)

Katrin (Sadie) hat es so gewollt…. diesmal in «Schwyzerdütsch».
(Und GinaChris hat mir den inline-Übersetzungstipp gegeben)

Jetzt gibt es dazu zu sagen, dass unsere Mundart keine offizielle Grammatik hat und nur ganz selten geschrieben wird. Jeder macht das ein wenig wie er will. Dazu kommt, dass es von Region zu Region ja verschiedene Dialekte gibt. Diese unterscheiden sich teilweise in ganzen Wörtern (Kartoffel = Gommel, Härdöpel, Hördöpfu, etc.) oder auch nur in Nuancen ( viel = vell, vöu, etc.).
Mein Buuretüsch, wie das Schwyzerdütsch auch genannt wird (hat nichts mit den Buren zu tun, sondern mit den Bauern) ist wohl seine Mischung aus Luzerner und Seetaler Dialekt. Schreibweise, halt grad so, wie es für mich am lesbar zu sein scheint. Auso – vell Spass!




Mier fahrid los ond send gspannt, öbmer d’Löie vo geschter weder fendid und was söscht no alles sech i üses Palmaeres wott iträge.
Wir fahren los und sind gespannt, ob wir die Löwen von gestern wieder finden und was sonst noch alles sich in unser Palmares eintragen will.

Tatsächlech fended mier schneu weder Löie ganz i de Nöchi vo dene vo geschter. Es esch es anders Paar, aber met de gliiche Beschäftigung. Au es einzels Männli fendet mier. D’Chatze schiinid aber hött e chli fuul z’sii.
(Belder: d’Fotografe hend wohl geschter e Löie-Öberdosis ghaa, drom gets käi Belder).
Tatsächlich finden wir schnell wieder Löwen ganz in der Nähe derjenigen von gestern. Es ist ein anderes Paar, aber mit gleicher Beschäftigung. Auch ein einzelnes Männchen finden wir. Die Katzen scheinen aber ein wenig faul zu sein heute.
(Bilder: Die Fotografen hatten wohl gestern eine Löwenüberdosis. kein Bild vorhanden)


Of de wiitere Fahrt dor d’Gägend chömmer e Chronekibitz beobachte, wienär (oder sie) üs vom Näscht met de Eier wott ablänke. Drom lömmerne schneu in Rue damett mer siis Bruetgschäft ned onnötig störid.
Auf der weiteren Fahrt durch die Gegend können wir einen Kronenkiebitz beobachten, wie er (oder sie) uns von seinem Nest mit Eiern ablenken will. So lassen wir ihn schnell in Ruhe, damit wir sein Brutgeschäft nicht unnötig stören.


s'guet tarnti Näscht vom Chronekibitz

Baud druuf entdeckt d’Anita – während em Fahre – e afrikanischi Weldchatz imene Baumstruch enne. De Mosku esch beiidrockt. D’Chatz esch aber so guet versteckt, dass sie nor us emene gönschtige Wenku z’gseeh esch. Ech be gspannt of d’Föteli.
Bald darauf entdeckt Anita während der Fahrt eine afrikanische Wildkatze in einem Baumstrauch. Moscow ist beeindruckt. Die Katze ist aber derart versteckt, dass sie nur aus günstigstem Winkel wirklich gesehen werden kann. Ich bin gespannt auf die Fotos.


Afrikanischi Weldchatz (nome d'Anita hed si so guet verwötscht)

Bemene Giraff amene Wasserloch haltid mier lang aa. D’Giraff wett trenke, esch aber sehr vorsechtig. Emmer weder brecht sie de Trenkversuech ab. Mier fahrid es betzeli wiiter ewäg vo de Szene ond de stemmts für ehn oder sie ond är trenkt de uusgebig. Debi diskutierid mier, worom dass es ächt Streckbei-Trenker aber au sötiigi met büügte Chneu ged be de Giraffe.
Bei einer Giraffe an einem Wasserloch halten wir lange an. Die Giraffe möchte trinken, ist aber sehr vorsichtig. Immer wieder bricht sie ihren Trinkversuch ab. Wir fahren etwas weiter weg von der Szene und dann stimmt es für sie und sie trinkt ausgiebig. Wir diskutieren dabei, warum es wohl Streckbein-Trinker aber auch Beugeknie-Trinker gibt bei den Giraffen.


d'Giraffe bem Trenke (Streckbei-Trenker)

Benere Groppe Marabu diskuttierid mier öb die Vögu schön send… Öber da äigenartig Kehlsack (- das esch käi Chropf! -) gets offesechtlech ganz verschedeni Theorie. Näbscht Temperaturregulierig und Wechtiguusgsehwölle (i de Balzziit blosid d’Männnli de Sack fescht uf ond är gseed de füürrot us) chont au no d’Theorie vom Fuettervorrot is Speel.
Bei einer Gruppe Marabus diskutieren wir, ob diese Vögel schön sind… Zum eigenartigen Kehlsack (, der kein Kropf ist! ) gibt es offensichtlich verschiedene Theorien. Nebst Temperaturregulierung und Wichtigaussehenwollen – in der Balzzeit blasen die Männchen denn Sack stark auf und er erscheint dann ganz rot - kommt heute auch die Theorie des Futtervorrates ins Spiel.

Ond so werds schnöu Mettag – s’öbleche Ritual «Siesta-Time» nemmt si Lauf. Uhrziit, Datom, Wochetag, s’Wältgschehe – all das verlüürt emmer me a Senn ond Wechtigkeit.
Und so wird es schnell Mittag – das übliche Ritual «Siesta-Time» nimmt seinen Lauf.
Uhrzeit, Datum, Wochentag, Weltgeschehen – all dies wird immer sinnfreier.


D’Nomitaggssafari verlauft ehnder ruig. E tierische Höheponkt send e chlini Groppe Löffuhönd gsee, wo mer es ziitlang schön hend chönne beobachte.
Die Nachmittagssafari verläuft eher ruhig. Ein tierischer Höhepunkt waren eine kleine Gruppe Löffelhunde, die wir eine Zeitlang beobachten konnten.


Löffulhond meets Gnu

Emmer weder gsähmmer Elefante, einisch e riesegi Groppe bem Trenke. Die Groppe esch auwäg us mehrere Herde zämegsetzt. Mier fahrid es paar hondert Meter, deet äne, wo si vermuetlech nochem Trenke wärdid änelaufe. Tatsächlech chömmed si noch wenige Minute usem Gebösch ond de Strüch use, imene zemlech forsche Tempo, ond sie ziehnd henderem ond voorem Fahrzüüg a üss verbii. Was förne Energie!
Immer wieder sehen wir Elefanten, einmal eine riesige Gruppe am Trinken, welche wohl aus mehreren Herden besteht. Wir fahren ein paar hundert Meter weiter, dorthin, wo sie vermutlich nach dem Trinken hinlaufen werden. Tatsächlich kommen sie nach wenigen Minuten aus den Gebüschen und Sträuchern heraus, in ziemlich forschem Tempo, und ziehen vor und hinter unserem Fahrzeug an uns vorbei. Was für eine Energie!


do chömeds z'seckle - was förne Energie

Ond emmer weder gsähmmer schöni Baobas – do grad e ganzi Groppe em «Baobab Paradise»:
Und immer wieder sehen wir schöne Baobabs – hier gerade eine ganze Gruppe des «Baobab Paradise»:


Baobab Paradise

De humoreschtischi Höheponkt vo hötte esch de d’Söndauner-Fotiseschion à la «Mosku», wo mer met Savanna-Fläschli i verschedene Perschpektive ond met optische Tüüschige experimentierid. Au do beni of d’Fötteli gspannt.
Humoristischer Höhepunkt war dann die Sundowner-Fotosession à la «Moscow», bei der wir mit Savanna-Fläschchen in verschiedenen Perspektiven und mit optischen Täuschungen experimentieren. Auch hier bin ich auf die Fotos gespannt.


Savanna-Fotiseschen

Zgrogg em Camp ghöredmer scho baud «Dinner is ready»: Millipapp ond ganz fiin ghackets Rendfleisch. Das esch es traditioneus Ässe do. Mmmmh.
Zurück im Camp hören wieder schon bald «Dinner is ready»: Millipapp und ganz fein gehacktes Rindfleisch. Das ist ein sehr traditionelles Essen hier. Mmmh.

Fazit dieses Schwyzerdütsch-Kapitels:
In Dialekt schreiben ist für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Die Kombination «Schwyzerdütsch-Reden und Schriftdeutsch schreiben» ist für mich wesentlich komfortabler.
Letzte Änderung: 31 Dez 2022 16:52 von Kudu.
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31 Dez 2022 17:00 #658519
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Kapitel 13 - richtiges deutsch...

im Original-Kapitel 13 auf "Schwyzerdütsch" findet ihr nun auch die Übersetzung ins richtige Deutsch dazu - siehe weiter oben.

Ich gelobe, keine weiteren solchen Eskapaden mehr zu produzieren.

Liebe Grüsse
Kudu
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31 Dez 2022 17:27 #658521
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Kapitel 14 – «auf zur Chobe River Front» (29.10.2022)

Eine etwas lange Überfahrt Richtung Chobe NP steht uns bevor. Aber noch im Savuti drin gibt es ein paar Sichtungen und Landschaftseindrücke zu «bewältigen».


zum Geniessen

Zuerst sehen wir einen typischen Safari-Löwen: Am Strassenrand und faul.

Der schönste Kudu-Bock der Region will auch aufs Bild:



Und dann entdecken wir einen Schakal, der mit vier Jungen über das Feld zieht. In der Schnauze hat er eine Beute, wohl einen Springhasen. Immer wieder hält er an, damit wir ihn auch gut anschauen können. Dabei sehen wir, dass der Springhase lebt… Es ist das fünfte Junge, dass jetzt auch wieder selber gehen muss.


Schakalfamilie

Die Fahrt geht nun durch eine ziemlich karge Landschaft. Für uns kein Problem. Die einen machen ein Nickerchen, andere diskutieren über dies und das.


Baobab und Krokodil-Baum / Knob-Thorn-Tree (Acacia nigrescens)

Zwischendurch wird der Bewegungsnotstand bekämpft:


Moscow und Nora beim Jogging

Beim Ghoha-Gate (Nord-Ausgang Savuti) tanken die Guides Wasser nach, derweil die Vogel-Affinen (Tendenz: zunehmend :ohmy: ) unter uns die wunderschönen Scharlachweber und Trauerdrongos bestaunen.


Scharlachweber (m – Fitnesstraining)


Scharlachweber (w – am Arbeiten)

Bei einem Wasserloch gibt es Tea-Time. Hier schaffen es die fotogenen Gelbschnabeltokos den trinkenden Elefanten die Show zu stehlen. (Die Vögel übernehmen…?)

Bald erreichen wir die Hauptstrasse ausserhalb des Parks und das Fahrzeug muss wieder «umgerüstet» werden. (Scheibenwischer und Sicherheitsgurten-Pflicht).

Am Ufer des Chobe, unter Schatten spendenden Bäumen, haben wir einen wunderbaren Blick in das Chobe-Sumpfland, wo es sehr viele grasende Zebras und Impalas hat, grad angrenzend an die Rinderherden. Auf der anderen Seite des Flusses: Namibia. Ein wunderbarer Platz fürs Mittagessen.


Mittagessen mit Blick auf Ziegen, Chobe, Kühe und Zebras

Auf der kurzen Fahrt auf der Hauptstrasse erhalten wir einen kleinen Einblick ins Dorfleben und erhaschen immer wieder einen Blick auf die Grenzbrücke bei Ngoma.

Vor der Einfahrt in den Chobe statten wir dem Chobe Elephant Camp (ebenfalls zu Bushways gehörend) noch einen Kurzbesuch ab. Was für ein Hallo durch das Personal, als sie unsere zwei Guides sehen. Aber auch uns gegenüber sind die Angestellten sehr aufgestellt und freundlich.

Wir werden hier wieder einmal auf die WLAN-Resistenz geprüft. Die Prüfungs-Resultate sind unterschiedlich.

Nachdem Moscow ein paar administrative Angelegenheiten geregelt hat, fahren wir beim Ngoma Gate (unweit des Grenzüberganges nach Namibia) in den Chobe NP ein und sind gespannt, was wir in den letzten zwei Tagen noch alles erleben werden.

Wir fahren abwechselnd unten am Ufer, des sehr wenig Wasser führenden Chobes entlang, oder ein wenig zurückversetzt weiter oben durch sandiges und wenig Schatten gebendes Gelände.


Chobe Riverfront

Es wird wieder heisser und wir finden immer wieder Impalas dicht gedrängt auf kleinen Schattenflächen.


Impalas am/im Schatten

Auf der Fahrt zum Camp sehen wir viele Zebras, Impalas, Kudus, Krokodile, unsere erste Rappenantilope, Paviane, Giraffen, natürlich Kudus.

Zwei Elefantenherden sind am Wasser, baden, und haben ein wenig Zoff untereinander. Bei beiden Herden hat es sehr kleine Babys dabei.


durstige Elefanten

Schlussendlich biegt Moscow ab, Richtung kleines Wäldchen, mit vorwiegend blattlosen Bäumen, wo die Tafel CNP03 an einem Baum angebracht ist. Unser Camp.

Wir sind grad nicht alleine – eine Elefanten-Gruppe benutzt grad die Ost-Tangente Richtung Fluss. Das wird noch ein paarmal passieren.

Neue Campsite --> neue GT-Runde und Abarbeiten der Getränke-Vorräte.


romantischer geht’s kaum
Letzte Änderung: 31 Dez 2022 20:29 von Kudu.
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02 Jan 2023 08:38 #658607
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Kapitel 15 – «der letzte Tag, mit Regentanz und ein emotionaler Abend» (30.10.2022)

Nachts sind immer wieder Elefanten vorbeigezogen. Ein Campsite an bester Verkehrslage also. Auch Löwen haben wir die ganze Nacht rufen gehört. Deshalb treibt uns erstmals Moscow ein wenig an; der Aufbruch wird ein wenig hektisch. Das sind wir uns nicht mehr gewohnt, nach zehn dermassen chilligen Tagen. Aber es lohnt sich, dass wir kurz nach sechs losgefahren sind.


Elefanten beim Frühstückswasser

Und schon bald findet Moscow einen der nächtlichen «Lärmer». Es ist ein alter Geselle, dessen Kratzer und Narben am Gesicht und fast überall uns wohl viele Geschichten erzählen könnte. Er liegt faul, aber einigermassen fotogen im Sand.

Dann folgt ein Gamedrive unter dem Motto «grosse Gruppen». Elefanten, Impalas, Büffel, Giraffen, Paviane, Kudus – alle jeweils in grosser Anzahl. Dasselbe gilt leider grad auch für Mopane-Fliegen.


ganz viele Impalas gehen zum Wasser


Pavian mit ganz jungem Baby

Ein paar Mal sehen wir Warane.
Plötzlich läuft ein Schakal über die Wiese und trägt erhobenen Hauptes eine Taube als Beute davon.


Schakal mit Taube

Dann gibt’s eine Vorstellung der Zebramangusten, welche viel herziger empfunden werden, als die vorher gesehenen Warane. Ich finde das ungerecht.


Büffel am Wiederkäuen

Und Vögel: Mich freut es, dass sich die Vogel-Muffel inzwischen ein wenig weiterentwickelt haben und doch schon einige Vögel kennen und sie sogar interessant finden.


man beachte: Jede Sitzbank im Auto ist besetzt

Die folgende Siesta ist anfänglich noch entspannt, wird aber nach und nach ein wenig ungemütlich wegen den lästigen Mopanefliegen. Und die Wildbienen sind ein wenig aggressiv, man muss aufpassen, dass man nicht gestochen wird. An duschen ist deswegen nicht zu denken. In der Ferne hört man es donnern und es sieht auch ein wenig schwarz aus. Chicco vermutet, dass es wohl ein wenig Regen geben könnte und wir montieren vorsichtshalber die Regenkappen bei unseren Zelten. Etwa eine Stunde vor dem letzten Nachmittagsgamedrive fängt es tatsächlich ein wenig an zu regnen, so dass auf unserer letzten Ausfahrt eher wenig los ist.

Trotz (oder wegen?) dem Regen sehen wir einen überaus aufgestellten Moscow. Mit Ohrstöpseln in den Ohren und strahlendem Gesicht tanzt er zur Musik aus seinem Handy. Ich will das auch hören. Er gibt mir einen seiner Kopfhörer und meine Beine fangen auch grad an mitzutanzen. Es ist Musik von Leonardo Dembo (1959-1996, Zimbabwe), welche genau passt zur Situation. Auch andere der Gruppe kommen und hören und tanzen mit beim kleinen, feinen Regentanz.


Regentanz

Als vorläufiges Schlussbouquet der Safari sehen wir nach ein paar faulen Safari-Löwen noch – schon fast im Dunkeln – zwei Löwen, die vor uns im Scheinwerferlicht auf der Strasse ihres Weges gehen.
Vor dem Nachtessen – wir sitzen grad so schön alle beieinander beim Feuer - hält Mats eine Dankesrede an Moscow und Chicco für die unvergesslichen vergangenen Tage. Er findet sehr passende und emotionale Worte. Kein Auge bleibt trocken. Auch Moscows Worte an uns berühren uns sehr. Wer hätte gedacht, dass wir uns in nur mal elf Tagen so nahe kommen würden?

Jetzt kommen halt noch die vielen «das letzte Mal dies» und «das letzte Mal das».
Also: Das letzte Mal Abendessen. Aber mit «netter Störung». Zwei Honigdachse inspizieren das Camp. Einer davon ist ganz schön dreist und geht von Zelt zu Zelt um zu schauen, ob er etwas Interessantes findet. Dass da auch grad noch eine Ginsterkatze dabei ist, stört die zwei Frechdachse nicht. Wir waren alle so überrascht von diesem unangemeldeten Besuch, dass wir nur wenige Beweisfotos vorweisen können.


Zeltinspektion

(Ich habe inzwischen aber auf Youtube ein Video gefunden, welches im Moremi (?) die selbe Situation zeigt:
.
Wieder zwei Dachse und eine Ginsterkatze, das kommt mir schon ein wenig eigenartig vor.)

Mit den kleinen Spiessen, mit welchen wir Marshmallows rösten, wird danach Einiges an Pyromaninnen-Schabernack getrieben, die Stimmung ist sehr aufgedreht und es geht bis über Farmers Midnight hinaus, bis wir die letzte Zeltnacht in Angriff nehmen. Auch diese Nacht hören wir die Löwen in der Ferne und die Honigdachse scheinen weiter auf dem Gelände herumzuwuseln.

Und die Auflösung des Zebra-Rätsels? Moscow wäre sicher enttäuscht, wenn ich das hier verraten würde.
Letzte Änderung: 02 Jan 2023 08:43 von Kudu.
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Kapitel 16 – «Kasane» (31.10.2022)

Das letzte Mal «Abbau der Bude».


abgebaut

Auf der kurzen Fahrt nach Kasane verabschiedet sich stellvertretend für die anderen Tiere erst mal die Löwenfraktion.


kommt wieder – ich warte auf Euch!


Beute-AusSicht

Elefanten, Kudus und Gabelracken spielen die Beleidigten und lassen sich nicht blicken. Einzig eine überaus aktive grosse Gruppe Zebramangusten gibt eine gebührende Abschiedsvorstellung.


Zebramangusten

Wir sind schon um neun Uhr bei den Chobe River Cottages. Dort sind sie etwas überrascht, dass wir schon so früh kommen, aber wir haben Glück und können bereits alle fünf Chalets beziehen. Es gilt nun so langsam sich wieder an die «andere» Welt zu gewöhnen. Mir scheint, dass hier genau der richtige Ort dafür ist. Wir ertappen uns das eine und andere Mal, dass wir bereits wieder in Beziehung zu unwichtigen Dingen treten, wie eine nicht brennende Lampe oder ein nicht funktionierender Lichtschalter. Immerhin waren wir fast zwei Wochen richtig gut im Modus des «Laissez-faire-Lebens».

Die Frau an der Rezeption ist sehr hilfsbereit mit dem Kontakt zur Boatscruise-Frau und macht uns auch die Reservation fürs Abendessen im Old House.

Vor dem Boat-Cruise mit Kempho Safaris gehen wir noch schnell im Buzz Café, welches grad nebenan gelegen ist, etwas Kleines essen. Na ja sowohl «schnell», als auch «etwas Kleines» ist uns beides nicht ganz gelungen. Wir haben alle viel zu viel gegessen und es ist schon fast Zeit für den Boatcruise, als wir das Café verlassen.

Der Gamedrive auf dem Boot mit unserm Guide Mujo beginnt etwas harzig. Mujo war missverständlicherweise zu Ohren gekommen, dass wir eine Birder-Gruppe seien und ist nun ein wenig irritiert, dass das nicht so ist. Mir tut das sehr leid für ihn, denn er sucht und findet seine gefiederten Freunde mit grosser Leidenschaft. Ich kann das aber gut mit ihm besprechen und ihm erklären, dass wir einfach alle alles in der Natur gerne haben und interessant finden, auch wenn wir uns bei den so zahlreichen Vögeln hier viele Namen nicht merken können. Bald schon stimmt die Chemie zwischen Mujo und uns. Chapeau wir er sich auf uns eingelassen hat!


Rapids

Wir fahren zuerst zu den Rapids. Viele Nimmersatte inklusive Jungvögel lassen sich hier aus ganz neuer Perspektive fotografieren.


Trio Nimmersatt jr.

Auch Krokodile, nicht grad Kleine, sind mit uns auf Augenhöhe – oder darüber.


mal in in DH?

Bei den Vögeln zeigt uns Mujo alle verschiedenen Arten der Kingfisher und da staunen selbst die Vogelmuffel über die Farben- und Formenvielfalt.


Malachit-Eisvogel

Wir fahren dann weiter Richtung Westen. Es ist eine mystische Stimmung, denn in der Ferne (oder sagen wir: noch weit genug weg) wird es bedrohlich schwarz und es blitzt und wir hören zeitverzögert das Donnern.

Dann sehen wir drei Löwen am Ufer liegen, nicht weit entfernt davon trinkt ein Elefant Wasser am Ufer. Und unterwegs sehen wir immer mal wieder Impalas, Warane, Krokodile und verschiedenste Vogelarten, darunter wunderschöne Purpur- und Goliath-Reiher. (Silberreiher und Kuhreiher, aber auch Sattelstörche und Nimmersattem sowie Schreiseeadler*), gehören inzwischen bei allen zum «habe-ich-auf-sicher-Repertoire»).


Schreiseeadler



Apropos «Störche und Reiher». Beim Flugbild haben Störche einen gestreckten und Reiher einen s-förmigen Hals. Schade, dass es nicht umgekehrt ist, denn die Eselsbrücke s-Storch = s-Hals war doch so praktisch gewesen.

Zum Schluss haben wir einen schönen Sonnenuntergang mit Gewölk und Mujo stellt sein Boot perfekt in Foto-Position. Dazu Bier oder Savanna aus dem Pflichtkonsum.


Chobe Sonnenuntergang

Wir freuen uns alle auf den Boat-Cruise morgen früh und verabschieden uns von Mujo.

Beim Abendessen im Old House sind wir froh, dass wir auch nur etwas Kleines essen können, nach dem opulenten Mittagessen. Das Essen war sehr lecker, aber das Bush-Ambiente hat uns allen etwas gefehlt.

*) Wir haben uns auf der Reise gefragt, ob der Schreiseeadler (auf Englisch laut Avibase: African fish eagle oder African sea eagle) und der Weisskopfseeadler (USA, Kanada) die gleiche Vogelart ist. Zu Hause gegoogelt: nein, das sind zwei verschiedene Vogelarten.
Letzte Änderung: 04 Jan 2023 17:34 von Kudu.
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