THEMA: Die Eulenmuckels bekommen die zweite Dosis
17 Jan 2023 22:08 #659765
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  • Tanja am 17 Jan 2023 22:08
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Liebe Ruth, lieber Uwe,

auch von mir ein herzliches Dankeschön für den interessanten Bericht und eure gewohnt intensiven und wunderschönen Fotos. Die kleinen Löwen sind herzallerliebst anzuschauen und gefallen mir besonders gut. Aber auch die Elefantenfotos sind großartig. Ihr hattet ja wirklich ein ganz schönes Sichtungsglück - auch wenn ihr mal einen Vogel verpasst - und die Ausbeute kann sich sehen lassen.
Ich kenne Botswana ja (noch) nicht; euer Bericht steigert aber die eh schon große Vorfreude für unseren diesjährigen Trip ungemein :woohoo:

Viele liebe Grüße von Tanja

PS: Um das Foto des Wiedehopfes beneide ich euch. Und von einer Zimtracke (welch schöner Name) hatte ich bis dato noch nie gehört :huh:
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28 Jan 2023 21:58 #660517
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  • Eulenmuckel am 28 Jan 2023 21:58
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@Picco: Auf jeden Fall ist es gut zu wissen, dass man den möglichen Touristenansammlungen gut aus dem Weg gehen kann.

@Stefan: Herzlich willkommen im Forum und hier bei unserem Reisebericht. Du bringst ja einiges an Reiseerfahrung mit.

@Tanja: Wie schön, dass du auch hier dabei bist. Ja, die Sichtungsfee war bei dieser Reise besonders lieb zu uns. Freu dich auf Botswana (wir machen das auch ;)).

Liebe Grüße
Uwe
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28 Jan 2023 22:02 #660518
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Tag 9 – Sonntag, 17. Oktober – Löwen! – Teil 2

Magotho Camp, Khwai

Der Nachmittagsdrive führte uns wieder nach Norden, durch die Wasserdurchfahrt und weiter nach Süden. Die Stimmung in unserem Begleitfahrzeug war gut, man ahnte ja auch noch nicht, dass die Luft im lädierten Reifen bereits wieder kontinuierlich entwich.



Die Fahrt entlang der Feuchtgebiete im schönsten Nachmittagslicht war entspannt. So beobachteten wir hier und da ein Blatthühnchen, ein paar Eisvögel oder Pfeifenten.



Wir hörten mehrmals den markanten Ruf des Schreiseeadlers und sahen zu, wie die Letschwe mit Leichtigkeit durch den Morast sprangen.







Als wir einen Waran beobachteten, stellten wir fest, dass der aufgepumpte Reifen schon wieder die Luft verloren hatten. Sein Zustand war leider nicht länger zu ignorieren. Also füllten wir ihn erneut auf, und unsere Freunde beschlossen, unmittelbar zurück zur Campsite zu fahren, um den zweiten Reservereifen zu montieren. Unser Angebot, sie zu begleiten, lehnten sie ab. Man wolle uns nicht unserer Nachmittagsfahrt berauben. Ein wenig Sorgen machten wir uns schon, denn ihr Kompressorschlauch war ja porös und nicht zu gebrauchen. Zur Not könnten wir uns ja wieder zusammenfunken.
Also schaukelten wir noch ein wenig alleine durch die Concession und sahen erneut Elefanten, Büffel, Wasserböcke, Letschwe und Impalas. Da wir heute Morgen schon so viel fotografiert hatten, genossen wir nun hauptsächlich die Lichtstimmung und die Stille an den verschiedenen Tümpeln mit einigen Vögeln.

Helmperlhuhn



Rosapelikan





Von unseren Freunden erhielten wir den Funkspruch, dass sie das Camp wohlbehalten erreicht und bereits ihren zweiten Ersatzreifen montiert hatten. Dabei war ihnen aufgefallen, dass noch ein weiteres Rad ohne Luft da stand. Daher machten wir uns doch auf den Rückweg. Einige Zeit wurden wir noch durch zwei Elefantenherden mit Jungtieren aufgehalten, die die Straße blockierten.









Am Camp gaben wir unseren Freunden einen unserer Ersatzreifen, der zum Glück kompatibel war. Wo fuhren die nur immer her? So langsam wurde es interessant, denn für die Fahrt über Savuti blieb uns nun nur noch ein Ersatzrad für zwei Fahrzeuge. Hoffentlich geht das gut!
Zum Abendessen grillten wir unsere letzten Eland-Steaks, und Ruth machte einen Rote-Beete-Salat dazu. Es war schön, dass unser Stellplatz jetzt unmittelbar am Khwai lag. Zum einen spiegelte sich der Himmel im letzten Licht, zum anderen standen immer noch einige Elefanten in unmittelbarer Nähe und fraßen das nasse Grünzeug. Vereinzelt grunzte ein Hippo, und wir hörten die langgezogenen Rufe einiger Hyänen.







Umgebung, Feuerschein und Geräuschkulisse waren die perfekte Würze für ein rundum gelungenes Abendessen, welches nur schwer zu toppen ist. Später versuchten wir noch vergeblich, eine Scops-Owl im Baum zu fotografieren. Bevor wir ins Zelt krabbelten, fiel uns ein, dass wir den „Sichtungswilli“ von Conni und Silke immer noch mit uns spazieren fuhren. (Ein kleiner Extra-Gruß an dieser Stelle an die beiden, denn wir glauben nach unserer Karakal-Sichtung im KTP natürlich zu hundert Prozent an seine bestechende Wirkung auf die Sichtungsfee.) Obwohl wir uns auch ohne „Willi“ heute nicht wirklich hätten beschweren können, wollten wir diesmal ganz besonders schlau sein und unsere Chancen verdoppeln. So stießen wir nicht mit dem kleinen Schnaps an, sondern beschlossen, ihn nacheinander, also Ruth bereits heute, Uwe erst morgen zu trinken. Da konnte nun ja wirklich nichts mehr schief gehen. In Erwartung auf mindestens zwei auf der Motorhaube tanzende Leoparden oder Karakale schliefen wir ein.

Kilometer: 53
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01 Feb 2023 16:20 #660767
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  • Daxiang am 01 Feb 2023 16:20
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Obwohl wir uns auch ohne „Willi“ heute nicht wirklich hätten beschweren können, wollten wir diesmal ganz besonders schlau sein und unsere Chancen verdoppeln. So stießen wir nicht mit dem kleinen Schnaps an, sondern beschlossen, ihn nacheinander, also Ruth bereits heute, Uwe erst morgen zu trinken. Da konnte nun ja wirklich nichts mehr schief gehen. In Erwartung auf mindestens zwei auf der Motorhaube tanzende Leoparden oder Karakale schliefen wir ein.

Hallo ihr Zwei,
gut, dass ihr nicht gleichzeitig zum "Bestechungs-Willi" gegriffen habt und es so nicht zu einer Überdosierung kommt! Ihr habt ja so schon einen heißen Draht zur Sichtungsfee und unter Drogen übertreibt sie manchmal etwas. Wir übernehmen jedenfalls keine Haftung, wenn plötzlich ein Leo auf der Motorhaube tanzt!

Liebe Grüße
Konni
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05 Feb 2023 21:27 #661017
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  • Eulenmuckel am 28 Jan 2023 21:58
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Hallo Konni,

keine Sorge, zu einer Überdosierung ist es noch nicht gekommen. Und Haftungsansprüche braucht ihr für den kommenden Tag nicht zu befürchten. ;)

Liebe Grüße
Uwe
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05 Feb 2023 21:30 #661019
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Tag 10 – Montag, 18. Oktober – Wie bestellt!

Magotho Camp, Khwai – Savuti, Chobe NP

Auf unserer exklusiven Campsite direkt am Fluss frischte morgens der Wind auf, rauschte in den Bäumen und rappelte ein bisschen an den Zeltwänden. Dennoch gelang es Uwe, nach dem Aufstehen mit ein wenig Mühe, Wasser zu kochen, ohne dass der Gaskocher ständig ausging. Wir packten zusammen und waren mit Sonnenaufgang startklar. Dieser gestaltete sich spektakulär, da ein kleines Wolkenband vor der Sonne dahinflitzte, welches immer neue Lichtstimmungen am Himmel erzeugte.





Wieder ging es entlang des Flusses Richtung Norden. Zunächst sahen wir kaum Tiere. Ein müder Schreiseeadler saß am Ufer und ließ uns geduldig passieren.



Ein Blick nach hinten zeigte, dass sich die Wolken noch nicht verzogen hatten.



So waren die Fotos an diesem Morgen eher flau und farblos. Trotzdem begrüßten wir jeden Vogel persönlich. Zuerst war eine Gruppe Klaffschnäbel an der Reihe. Mehrere dieser auffälligen schwarz-grün-braun glänzenden Vögel standen in kleineren Gruppen beisammen und fischten im Wasser. Andere saßen in einem benachbarten Baum.







Einen Silberreiher



und einen Rotbauchreiher fanden wir auch noch,



bevor wir an bekannter Stelle wieder den Fluss durchquerten und südwestlich immer weiter am Wasser entlangfuhren. Ganz kurz konnten wir die Aufmerksamkeit von fünf Letschwe-Böcken erlangen, bevor sie sich wieder von uns abwandten und angestrengt auf die andere Flussseite blickten.





Wir folgten ihren Blicken und entdeckten einen Streifenschakal, der schnurstracks zum Wasser lief, um zu trinken. So sehr wir uns über die erneute Sichtung des sonst eher seltenen Tieres freuten, so sehr erschreckte es wohl die Letschwes, die bei seinem Näherkommen ihr Heil in der Flucht suchten.





Hinter einer Flussbiegung lag eine Familie Hippos im Wasser. Anders als üblich lagen sie nicht komplett unter der Oberfläche, so dass nur ihre Augen und Ohren aus dem Wasser schauten, sondern zeigten sich aktiv, indem sie umherspazierten, fraßen oder miteinander balgten. Die Sonne war heute Morgen wahrscheinlich noch nicht so stark, dass sie ihre empfindliche Haut schützen mussten.
Bei unserer Ankunft wurden wir zwar genau, aber freundlich begutachtet und als wir den Motor abstellten, nicht weiter beachtet.





Gut eine Stunde standen wir bei den Hippos und sahen die meiste Zeit dem Spiel der kleineren Flusspferde zu, die miteinander ihre Kräfte maßen und einfach keine Ruhe gaben. Wie die großen rissen sie ihre Mäuler auf, drückten ihre Köpfe gegeneinander und versuchten, sich gegenseitig zu schnappen.





Auf etwas erhöhtem Posten lag das Oberhaupt der Familie. Sein arg geschundener Körper zeigte die Spuren zahlreicher Kämpfe, und er hatte eine kleine offene Wunde unterhalb seines linken Auges. Der alte Bulle sah alles andere als glücklich aus. Einige Madenhacker turnten über seinen Rücken und schnäbelten in den tiefen Kratzern in seiner Haut.



Trotzdem ließ er keinen Zweifel daran, dass mit ihm wohl nicht gut Kirschen essen war, denn als wir das Auto noch einmal umparkten, war er direkt auf Hab Acht.



Sobald wir den Motor wieder ausgestellt hatten, beruhigte er sich jedoch wieder, so dass wir die Planschereien der Jungtiere weiter beobachten konnten. Sie schienen einen Wettstreit darin zu veranstalten, wer sein Maul am weitesten aufreißen könne.









Bei mehreren Tieren dieser Gruppe fielen uns kreisrunde, weißliche Flecken auf ihrer Haut auf. Weiß jemand, ob es sich hierbei um eine Krankheit handelt oder woher diese Auffälligkeiten kommen?
Neben den Madenhackern stakste auch noch ein Rallenreiher um die Nilpferde herum. Vielleicht hoffte er auf den ein oder anderen glücklichen Fang, den die Tiere mit ihren Bewegungen im Wasser aufscheuchen würden.





Als sich der alte Bulle schwerfällig erhob und umdrehte, um Richtung Wasser zu laufen, erschraken wir sehr.





Nicht nur sein ganzer Rücken war von tiefen Kratzern überzogen, sondern er hatte außerdem eine ganz enorme, tiefe Fleischwunde am Hinterteil oberhalb seines linken Hinterlaufs. Beim Laufen klaffte sie weit auseinander, und wir machten uns Gedanken, was das arme Geschöpf schon alles erleiden musste und wie es seinem Rivalen wohl ergangen war. Woher mochten eine solche Vielzahl und Schwere an Kratzern und Verletzungen stammen? Hatte ihm schon ein Löwenrudel auf dem Rücken gehockt, war ein Artgenosse für seine tiefe Wunde verantwortlich oder vielleicht sogar beides? Ok, alles klar: Als männliches Hippo sollte man auch nicht wiedergeboren werden! Das Tier tat uns wirklich leid, und wir beschlossen, bald darauf aufzubrechen.
Mit einem letzten Blick auf den Khwai verabschiedeten wir uns von zwei Letschwes und der wunderschönen Gegend.



Sattelstorch



Wir fuhren ohne weitere Umwege zur Hauptstraße und verließen die Khwai Concession. Hier hat es uns wieder sehr gut gefallen.
Letzte Änderung: 05 Feb 2023 21:33 von Eulenmuckel.
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