Als sich der Staub ein wenig gelegt hatte und die Büffel davongezogen waren, fuhren wir langsam weiter. Und siehe da: Wir trafen unsere alten Bekannten wieder!
Die Fünf hatten allem Anschein nach ebenfalls den Fluss durchquert. Ob sie wohl für die rasche Flucht der Büffel verantwortlich waren? Besonders angsteinflößend sah diese Gruppe nicht aus, denn die Jungen machten einen erschöpften und ziemlich zerknitterten Eindruck. Ihr Fell war nass und strähnig.
Im Nu hatte sich die Ankunft der Löwen herumgesprochen. Mit einem Mal waren wir und die Katzen in Begleitung einiger Fahrzeuge.
Das wurde uns hier bald zu viel. Ständig stellte sich den armen Tieren ein anderes Auto in den Weg. Wer mag es den Fahrern verdenken? Wahrscheinlich hatten nicht alle so ein Glück mit den Tieren gehabt wie wir heute Morgen. Wir drehten bei, warfen aber dennoch einen Blick auf unser GPS. Sollten die Löwen ihre Marschrichtung beibehalten, dann könnten wir sie ein Stück weiter unten vielleicht noch einmal treffen. Also fuhren wir langsam weiter und stellten uns wartend an die Stelle, an der die Büsche etwas lichter wurden. Abermals wurden wir nicht enttäuscht. Diesmal waren wir es, die wieder mal im Weg standen.
Die Löwenkinder wurden langsam munter und ein wenig übermütig. Immer wieder zwickten sie ihre Mutter oder Tante ein wenig in die Seite.
Bis es dann eine klare Ansage von ihr gab.
Zu unserer Freude hatten die Löwen genau wie wir keine Eile. Sie legten sich nach der anstrengenden Flussdurchquerung mitten auf die kleine Lichtung ins Gras, um ein wenig auszuruhen.
Nach einiger Zeit wurden die Jungen wieder hibbelig. Sie sprangen herum, und alle wechselten noch einmal den Rastplatz. Schließlich zogen sie sich in den Schatten einiger Büsche zurück.
Und wir wunderten uns, wo so plötzlich ein viertes Junges herkam.
Es schien ein wenig Kuschelnachholbedarf zu haben.
Nach unendlich vielen Löwen-Aufnahmen rissen wir uns schließlich los. Ganz wirr im Kopf von so vielen Löwen- und Büffel-Eindrücken innerhalb von drei Stunden wollten wir nicht länger durch die Concession kurven. In der Nähe der Furt war auch noch einiges los. Mehrere Elefanten badeten, tranken und nahmen ein Schlamm- oder Staubbad.
Dieser Kleine hier fühlte sich durch einen aufdringlichen Kuhreiher belästigt, der sich wagte, zu nah hinter ihm zu landen.
Da die Elefanten genau an der Furt im Fluss gestanden hatten, wollte Ruth den Untergrund kontrollieren, bevor wir losfuhren und watete hindurch. Dabei hoffte sie, nicht auf den Verursacher der Rüsselverletzung zu treffen. Krokodile würden doch sicherlich nicht direkt dorthin schwimmen, wo kurz zuvor noch die Elefanten geplantscht hatten?!
Obwohl das Wasser ziemlich tief war, kamen wir wohlbehalten und trocken am anderen Ufer an.
Am Fluss entlang ging es auf direktem Weg zurück zu unserem Camp. Dafür, dass der Morgen so ruhig begonnen hatte, waren wir nun mehr als zufrieden. Wir sahen noch eine Pferdeantilope und einige Hippos.
Überall am Fluss ließen sich große Elefantenbullen den grünen Uferbewuchs schmecken.
Bei den Angestellten fragten wir nach, ob wir für heute Abend einen Stellplatz am Fluss bekommen könnten. Zunächst schien dies aussichtslos, aber später kam ein Mitarbeiter und bot uns eine Campsite ein paar Kilometer weiter nördlich am Fluss an. Das waren doch gute Aussichten. Zunächst machten wir aber noch Apfelpfannkuchen auf unserem alten Platz im Schatten unter den großen Bäumen.
Bald war das Khwai-Café eröffnet, und den Rückmeldungen nach zu urteilen waren alle mit ihrem Pfannkuchen zufrieden.
Viel mehr war dann auch nicht mit uns anzufangen. Es war wieder ziemlich warm, und wir hielten ein wenig Mittagsruhe. Anschließend gingen wir duschen, und Uwe sicherte Fotos. Nach einiger Zeit fragte uns der Angestellte, wie wir uns denn nun entschieden hatten. Wollten wir auf den Platz am Fluss wechseln oder nicht, denn dann könnte er diesen Platz hier neu vergeben. Ups! Nun aber schnell, wir konnten schließlich nicht gleich zwei Plätze besetzen. Wir bedankten uns noch einmal und machten, dass wir fortkamen. Die Entscheidung, direkt an den Fluss zu wechseln, war bestimmt richtig. Sobald wir wieder am Wasser waren, ließen sich die ersten Elefanten blicken.
Und auch die Büffelherde von heute Morgen war noch unterwegs.
Wir richteten uns kurz auf der neuen Site ein. Viel gab es ja nicht zu tun. Und genossen den Ausblick.
Bevor wir kurz nach vier erneut aufbrechen wollten, stellte Lukas fest, dass nun der zweite Reifen an ihrem Auto keine Luft mehr hatte. Wir hofften auf lediglich einen schleichenden Platten und pumpten ihn wieder auf.
Fortsetzung folgt.