Tag 1 – Samstag, 9. Oktober – Das Übliche
Casa Piccolo, Windhoek
Wir waren froh, als uns die Innenbeleuchtung des Flugzeugs und der allseits bekannte Frühstücksterror aus dem Minutenschlaf rissen. Der Horizont färbte sich bereits orange, und wir waren glücklich, es bald geschafft zu haben.
Noch schnell an einem halbgefrorenen Wrap genagt und den Joghurt ausgelöffelt, dann waren wir für die Landung bereit.
Wir landeten bei 20 Grad, strahlend blauem Himmel und herrlichem Sonnenschein in Namibia.
Da alle Sitze im Flugzeug besetzt waren, bildete sich auch eine entsprechende Schlange in der Ankunftshalle. Jeder musste durch ein Temperatur-Screening und eine Kontrolle der PCR-Tests und Gesundheitsformulare, bevor die eigentliche Einreise stattfinden konnte. Schnell wurde der Gesundheitscheck zum Flaschenhals, und wir warteten, während wir alle paar Sekunden weiter durch die Warteschlange mäanderten. Als die Formaltäten erledigt waren, standen bereits alle Koffer und Taschen neben dem Gepäckband bereit.
Wir wurden von einem Fahrer in Empfang genommen und zusammen mit ein paar weiteren Touristen zu Savanna gebracht. Inzwischen war es elf Uhr, und wir beeilten uns mit der Fahrzeug-Übergabe. Dieses Mal ging es sehr schnell, weil zum einen die Autos sehr gut vorbereitet waren, und zum anderen wussten wir schon genau, was zu erledigen war. Zunächst wunderten wir uns etwas, als wir genau das gleiche Fahrzeug bekamen, das wir noch vor ein paar Monaten im Sommer aufwändig gegen ein anderes Modell getauscht hatten. Aber zwischenzeitlich waren unsere Mängel beseitigt worden, und es gab nichts mehr auszusetzen.
Tatatadaaaa!
Um halb zwölf fuhren wir bereits zum Superspar und kauften Bier und andere alkoholische Getränke, während der Rest unserer kleinen Reisegruppe sein Fahrzeug gezeigt bekam. Wir mussten uns nämlich ein wenig sputen, um die Verkaufsbestimmungen für Alkohol während des Wochenendes einzuhalten. Dann trafen wir uns mit den anderen im Casa Piccolo und bezogen unsere Pensionszimmer. Nach einer kurzen Pause fuhren wir mit Martins Auto zum Großeinkauf. Sara und Lukas blieben in der Pension, während wir bei Foodlovers und dann im Superspar selbst vier Einkaufswagen füllten. Auch wenn es etwas anstrengend war, machte es in erster Linie wieder viel Spaß, für die kommenden zwei Wochen einzukaufen.
Die Kuchenstücke waren riesig, und wir konnten nicht widerstehen.
Noch schnell die Nutella-Junkies zufriedengestellt, und dann ging es mit langen Kassenzetteln und unendlich vielen Vorräten – wir waren tatsächlich nur zwei Wochen unterwegs – zurück nach Klein-Windhoek.
Wir hatten die Ladekapazität des Landcruisers etwas überschätzt. Nicht nur die Ladefläche, sondern auch die Zwischenräume in der Fahrerkabine waren mit Tüten und Kartons belegt, und außer dem Fahrer Martin hatten wir jeder noch eine Einkaufstasche auf dem Schoß. Wir mussten ganz schön puzzeln, und die Hitze tat ihr Übriges, so dass wir daran zweifelten, ob es eine gute Idee gewesen war, nur mit einem Auto zu fahren.
Nun gab es eine kurze Verschnaufpause mit Kuchen und Brot im heißen Innenhof der Pension.
Anschließend verstauten wir alle Einkäufe sowie unsere Ausrüstung im Landcruiser. Es dauerte, bis das letzte Teilchen seinen Platz gefunden hatte.
Danach saßen wir ziemlich erledigt mit den Füßen im Wasser am Poolrand im Innenhof des Gästehauses und ruhten uns aus. Mehr war heute beim besten Willen nicht mehr von uns zu erwarten.
Traditionell gingen wir zum Abendessen zu Joe’s Beerhouse. Oryxfilet und Brownie zum Nachtisch gaben uns den Rest zur ohnehin bereits vorhandenen Bettschwere. Todmüde fielen wir in die Kissen.