Tag 13 – Donnerstag, 21. Oktober – Transfer und ein schöner Abend
Zambezi Mubala Camp, Katima Mulilo – Camp Maori, Grootfontein
Heute stand die Rückfahrt aus dem Caprivi nach Grootfontein auf dem Programm. Wir standen um fünf Uhr auf, noch bevor die Sonne aufgegangen war und machten uns fertig. Während das Wasser kochte, stellte Uwe noch zwei Flaschen Savanna zu den Nachbarn mit einem Zettel, um uns für die Zwiebeln zu bedanken, die gestern unseren Wurstsalat gerettet hatten. Auch Martin, Katrin, Sara und Lukas waren früh auf den Beinen und klappten ihre Zelte ein.
Nachdem wir unseren Kaffee und Tee geschlürft hatten, brachen wir mit einem letzten Blick auf den Fluss genau um sechs Uhr auf.
Das GPS zeigte exakt 800 Kilometer Fahrstrecke an. Zunächst ging es zurück zur B8, wo wir den ersten von mehreren Kontrollpunkten erreichten, an dem wir zur Verhinderung der Verbreitung von Maul- und Klauenseuche aussteigen und mit den Schuhen über eine feuchte Matte laufen mussten.
Mit derselben Desinfektionslösung wurden unsere Reifen eingesprüht.
In Katima Mulilo gerieten wir in den morgendlichen Berufsverkehr. Viele Schüler in unterschiedlichen Uniformen liefen zur Schule.
Wir krochen durch die Stadt und freuten uns, als wir sie hinter uns lassen konnten. Ab sofort fuhren wir nur noch geradeaus nach Westen. Ab und zu mussten wir wegen Ziegen oder Kühen bremsen, aber insgesamt kamen wir gut vorwärts.
Den ersten Stopp legten wir in Divundu zum Tanken ein. Katrin kaufte noch ein wenig Proviant im Tankstellenshop. Schon 100 Kilometer vor Divundu hatte es angefangen zu tröpfeln, dann zu regnen – für uns nach wie vor ein seltenes Erlebnis. Als es ein wenig aufklarte, hielten wir an einem Picknickplatz und frühstückten. Es gab Brie, Marmeladenbrot und Schwarzbrot mit Leberwurst und Zwiebel.
Ein paar Kilometer weiter stoppten wir erneut. Das Problem mit dem Wasser in Ruths Fußraum war wieder stärker geworden. Zusätzlich hatten wir das Gefühl, dass es dort auch sehr warm wurde. Aber ein Fühl-Vergleich mit dem anderen Landcruiser zeigte keinen großen Unterschied.
Hinter Rundu kam uns ein weiterer Landcruiser-Camper von Savanna entgegen, in dem unsere Forumsbekannten Margitta und Ernst saßen. Auf die Schnelle erkannten sie uns aber nicht. Da wir ihre Telefonnummer hatten, riefen wir sie an, drehten und hielten am Straßenrand. Das kurze Treffen war sehr nett, und wir tauschten aktuelle Erlebnisse und Infos aus.
Beim Mururani-Veterinärposten wurde unser Kühlschrank gleich zweimal kontrolliert. Beim ersten anschließenden Rastplatz vertraten wir uns nochmal die Beine und aßen Schokolade.
Zum Glück fehlten nur noch 100 Kilometer bis zum Ziel. Als wir gegen 16:00 Uhr beim Maori-Camp eintrafen, waren wir auch ziemlich geschafft. Aber Peters lustige Begrüßung machte uns wieder munter. Uwe wollte es nicht für möglich halten, wie groß der kleine Hund Lola innerhalb der letzten drei Monate geworden war. Er hatte das Tier für einen neuen, anderen Hund gehalten. Peter flachste bereits mit Katrin und Sara, als wir die Autos auf ihre Stellplätze fuhren.
Dann gingen wir duschen und verabredeten uns mit unserer Freundin Meike in der Stadt. Sie war heute von Swakopmund nach Grootfontein gekommen. So konnten wir einen gemeinsamen Abend verbringen. Ein wenig spazierten wir noch durch den schön blühenden Garten auf Maori. Die Frangipani leuchteten in allen Farben.
In einer Akazie hingen mehrere kugelförmige, kunstvoll aus Halmen geflochtene Nester. Während einige Behausungen schon fast fertig waren,
bemühte sich ein paar Äste weiter der Maskenweber-Mann noch, einen geeigneten Anknüpfungspunkt zu finden.
Gegen halb sechs fuhren wir zur Pension von Hermann in der Stadt. Er ist ein guter Freund von Meike und unter anderem ein sehr guter Koch. Auch in seinem Garten blühten die Frangipani um die Wette, und sein Haus lag inmitten einer kleinen grünen Oase.
Meike war mit ihrem Besuch Detlef aus Deutschland heute von Swakopmund gekommen, um mit uns zu Abend zu essen. Wir freuten uns sehr, unsere Freundin wieder zu sehen. Vor dem Abendessen spazierten wir fünf aber noch ein Stück durch das abendliche Grootfontein und besuchten ein paar von Hermanns Bekannten.
Später koche er für uns ein fantastisches Abendessen. Die Vorspeise war ein Stück selbstgebackenes Farmbrot mit Wildschinken und eingelegten Birnen, Sahne und Dill. Hauptspeise war Oryx-Minutensteak in Streifen mit Sahnesoße und Reis mit Avocado-Tomaten-Salat. Anschließend servierte Hermann Mousse au Chocolat auf Keks. Alles war superlecker. Dazu erfuhren wir sehr viel Persönliches. Hermann war Fieldguide in Kenia und Tansania gewesen und hatte in Namibia Wolwedans mit aufgebaut. Er schien einen unendlichen Erfahrungsschatz zu haben und berichtete mitreißend, ohne überheblich zu sein. Es war ein wunderschöner Abend mit interessanten Gesprächen und tollem Essen. Erst gegen halb zwölf fuhren wir zurück zum Camp. Inzwischen hatte es wieder angefangen zu regnen, und in der Ferne zuckten Blitze über den Nachthimmel.
Ruth öffnete das Tor, und Uwe parkte den Wagen ein. Wir beeilten uns, das Zelt aufzuklappen und huschten noch schnell zum Zähneputzen. Im Zelt war es sehr gemütlich, als der Regen auf das Dach prasselte.
Kilometer: 814