THEMA: Die Eulenmuckels bekommen die zweite Dosis
08 Mär 2023 22:00 #663032
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  • Eulenmuckel am 08 Mär 2023 22:00
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@Kathrin: Herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar. Es freut uns sehr, dass dir unser Bericht gefällt. Ihr scheint euch ja auch für Vögel zu interessieren. Der Schuhschnabel in deinem Avatarbild steht bei uns sehr weit oben auf der Sichtungswunschliste.

@Bele:
erst schreibt Ihr ewig nicht weiter und dann haut Ihr plötzlich so viele Fotos und Erlebnisse auf einmal raus, dass frau gar nicht weiß, worauf sie reagieren soll
Tut mir leid, dass wir das nicht mehr entzerrt haben. ;)
Uns hat der Schlangenhalsvogel auch nachdenklich gemacht. Der Guide erzählte uns, dass diese Vögel sich immer wieder unter Wasser in Netzen verheddern und diese dann nicht mehr loswerden. Ein paar sahen wir wie eingesponnen in Bäumen hängen.
Ich merke, dass du gerade ein bisschen Afrika-Blues hast. Aber auch bei dir lassen sich doch schon die Tage bis zur nächsten Botswana-Reise zählen. :)

@Friederike: Wir sind stets bemüht. ;)

@Martin: Ganz liebe Grüße in den Norden.

@Andrea: Wir können gar nicht sagen, wie sehr wir uns über euren wertschätzenden Beitrag freuen. Er hat uns den Tag gestern sehr versüßt.

@Konni: Also manchmal hadern wir schon auch mit der Sichtungsfee. Denn trotz Wir-sind-hier-(zum-Glück)-nicht-im-Zoo erhoffen wir uns natürlich schon immer, irgendetwas Besonderes zu entdecken. Wenn das dann für längere Zeit ausbleibt, kommt so ein Zaubertrank schon recht gelegen, um sich einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen.
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09 Mär 2023 06:49 #663035
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Sensationell der wilde Elefant im Wasser. So toll getroffen und so noch nie gesehen!
Seine kleinen Augen gucken ziemlich wütend.

LG yvy
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09 Mär 2023 19:26 #663092
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Eulenmuckel schrieb:
Ihr scheint euch ja auch für Vögel zu interessieren. Der Schuhschnabel in deinem Avatarbild steht bei uns sehr weit oben auf der Sichtungswunschliste.

Hi Ruth und Uwe!
Seit wir das erste Mal in Afrika waren sind wir echte Vogelfans geworden B) Allerdings keine ernsthaften Birder und leider auch keine so talentierte Fotografen wie ihr Beide!
Für den Schuhschnabel kann ich Uganda nur wärmstens empfehlen - wir hatten sogar einen noch sehr flauschigen Jungvogel vor der Linse! Überhaupt ist Uganda ein Paradies für Vogelfreunde!
Bin schon gespannt auf eure weiteren Erlebnisse!
Viele Grüße,
Kathrin
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26 Mär 2023 16:41 #664164
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Tag 12 – Mittwoch, 20. Oktober – Rote Vögel

Senyati Camp, Kazungula – Zambezi Mubala Camp, Katima Mulilo

Wir standen besonders früh auf und packten rasch alles zusammen. Mit Kaffee und Tee gingen wir nochmal zum Wasserloch und beobachteten die ersten Elefanten dieses Tages.







Auch dem Bunker statteten wir noch einen Besuch ab. Einem Elefanten aus dieser Perspektive ganz nah zu sein, ist wirklich ein besonderes Erlebnis.





Als die Sonne aufging, verabschiedeten wir uns so langsam, obwohl wir gerne noch länger hier geblieben wären. Gerade waren die letzten Elefanten davongezogen, da näherten sich schon die nächsten.







Dennoch kehrten wir zurück zum Auto und fuhren zusammen mit Katrin und ihrer Familie los.
Durch den Sand ging es zur Hauptstraße nach Kazungula. Kasane ließen wir per Umgehungsstraße rechts liegen und erreichten um kurz nach halb sieben das Sedudu-Gate. Nach dem Einchecken fuhren wir an die Chobe-Riverfront. Im Baumgürtel vor der Abfahrt begegneten uns schon die ersten Kudus.



Ein Stück weiter rutschte ein Trupp Paviane von den Bäumen, und die einzelnen Tiere suchten nach den ersten Frühstückshäppchen.





Die besonderen Tiersichtungen blieben heute leider aus, aber wir freuten uns auch an den vielen Impalas, die auf der Flutebene neben dem Fluss grasten.





Weiter entfernt sahen wir Elefanten, Zebras und Büffel. Einige Wasservögel fischten oder pickten. Der Himmel war bewölkt, so dass nur ab und zu die Sonnenstrahlen hindurchkamen.

Wassertriel



Nimmersatt





Brauner Sichler





Eine Zeitlang standen wir neben einem Busch und fotografierten ein paar Zwergbienenfresser.





Als sich plötzlich von hinten ein Fahrzeug näherte und sich noch zwischen uns und die Vögel drängte.



Na toll! Was waren denn das für welche? Auf der anderen Seite unseres Autos war doch nun wirklich genug Platz, um uns zu umfahren. Ruth erschrak noch mehr, als sie im nächsten Moment ein gut gelauntes „Hallo Ruth“ vernahm. Verrückt! So klein ist die Welt. Im südlichen Afrika begegnet man immer mal wieder Leuten aus dem Forum. Diesmal waren es Biggi und Manfred, die fröhlich zu uns herüberwinkten. Wir wechselten ein paar Worte. Bestimmt würden wir uns entlang des Flusses noch einmal sehen.
Weiter ging es Richtung Osten. Die Fahrt am Wasser oder die Aussicht über die Flussebene war sehr schön. Wir entdeckten viele Vögel. Lukas war ganz erfreut über einen Waran. Wir waren eher froh darüber, dass er sich in entgegengesetzter Richtung einiger Nilgans-Küken bewegte.



Schopffrankolin



Orange-breasted Bushshrike



Angolaschmetterlingsfink



Weidelandpieper



Ein einzelner Ohrengeier saß auf einem toten Baum, und wir sahen auch schon vereinzelte Karminspinte.







Brachschwalbe



Bei Serondela machten wir eine Frühstückspause. Dort trafen wir auch Manfred und Biggi wieder. Nachdem wir unsere Nutella- und Marmeladenbrote aufgegessen hatten, pirschte Ruth bereits wieder den ersten Vögeln hinterher.



Gelbbrustbülbül



Holub’s Golden Weaver



Sie warnte, dass die Meerkatzen im Anmarsch seien. Tatsächlich erschien aber nur ein einzelnes Muttertier mit einem Baby unter dem Bauch. Unbeteiligt näherte es sich und kratzte ein wenig im Sand neben dem Tisch, als suche es nach Essensresten oder Krümeln. Wir wunderten uns, wie nah uns die Meerkatze mit ihrem Baby kam, weil sie direkt neben Katrins Crocs hockte. Können die Affen hier Tollwut haben? Würden sie uns womöglich anspringen oder Katrin in den Fuß beißen? Noch während wir uns diese Gedanken machten, huschte die Meerkatze samt Baby vorne unter dem Tisch hindurch. Es muss lustig ausgesehen haben, wie sich unsere ganze Gruppe vornüber beugte, um das Tier unter dem Tisch zu erblicken, während es längst auf der anderen Seite hinaufgesprungen war und sich Saras Tüte mit den Rusks gegriffen hatte. Neben den leeren Tellern und Saftbehältern war diese Tüte der einzige Schatz mit essbarem Inhalt. Bevor jemand von uns reagieren konnte, war der Affe schon auf dem nächsten Baum. Man vergisst immer wieder, wie frech diese Räuber sind. Da half auch kein Fluchen und Schimpfen. Genüsslich saß die Diebin in sicherer Höhe und stopfte sich die Rusks in die Backen.





So ein Mist! Dass uns das nach so vielen Jahren noch passieren konnte. Zu unserer Schande kam auch noch ein Gamedrive vorbei. Der Fahrer wies uns recht unwirsch darauf hin, dass wir die Tiere nicht füttern dürften. Das war uns leider schon vorher klar. Wir erklärten, dass es sich nur um eine Unachtsamkeit gehandelt hatte (was die Sache im Ergebnis nicht besser macht) und wir darauf hofften, die leere Plastiktüte einsammeln zu können, wenn der Affe alles aufgefressen hätte. Der Fahrer glaubte uns, und wir gelobten Besserung.
Das gierige Tier blieb von all der Aufregung unter seinem Baum völlig unbeeindruckt. Auch der letzte Rusk verschwand in seinen Vorratstaschen. Ein Wunder, dass es nicht an dem trockenen Gebäck erstickte.





Den Gefallen, uns wenigstens den Müll entsorgen zu lassen, tat uns die Meerkatze auch nicht. Sie hatte die Tüte irgendwie in den Ästen verhakt und trollte sich nach dem letzten Krümel sehr zufrieden Richtung Nachbarpicknick-Platz. Nun denn, dann konnten wir hier auch nichts weiter ausrichten, außer zu lernen, noch vorsichtiger zu sein.
Wir verabschiedeten uns von Biggi und ihrem Mann und fuhren über eine Querverbindung zur Hauptstraße.

Letzte Änderung: 26 Mär 2023 16:45 von Eulenmuckel.
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26 Mär 2023 16:47 #664165
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Von dort ging es nach Westen zum Ngoma-Grenzübergang. Die Ausreise aus Botswana sowie die Einreise nach Namibia gingen schnell vonstatten. Mit dem Ausfüllen aller Formulare, dem Stempeln der Pässe, dem Kontrollieren der PCR-Tests und der Registrierung der Fahrzeuge dauerte der Übertritt weniger als eine Dreiviertelstunde.





Wieder auf namibischem Boden fuhren wir nach Norden Richtung Katima Mulilo. Vor der Stadt bogen wir bereits nach Osten zum Zambezi Mubala Camp ab. Für Martin und seine Familie ging es zunächst noch in die Stadt, um wenigstens einen der kaputten Reifen flicken zu lassen.
Die Straße durch den Ost-Caprivi ist seit ein paar Jahren geteert, und so erreichten wir schnell und ohne besondere Vorkommnisse das Camp, wenn man einmal von diversen Fußduschen absieht. Aus der Klimaanlage lief nämlich mittlerweile in jeder Rechtskurve das gesammelte Kondenswasser in unseren Fußraum. Zwei Handtücher waren bald völlig durchtränkt. Heute bekam sogar Uwe, der bisher verschont geblieben war, nasse Füße und das in einer Linkskurve.
Im Camp erhielten wir den Stellplatz Nummer 3, der direkt am Sambesi gelegen war. Im eigenen Dusch- und Toilettenhäuschen machten wir uns frisch und stellten uns in den Schatten. Ruth bereitete einen Käse-Wurstsalat. Da uns die Zwiebeln ausgegangen waren, fragte Uwe bei unseren Campnachbarn, die uns glücklicherweise aushelfen konnten. Als der Salat fertig war, trafen auch schon unsere Freunde ein. Beide kaputten Reifen, die sie dabei hatten, konnten leicht geflickt werden. Nun fahren wir wieder mit etwas mehr Reserve.





Wir aßen den Salat und duschten. Dabei leistete uns ein kleiner Gecko an der Wand des Waschhäuschens Gesellschaft.



Dann machten wir uns bereit für den Besuch der Karminspint-Kolonie. Darauf hatte sich Uwe schon seit Jahren gefreut. Wir hatten einen Mitarbeiter des Camps gefragt, ob er uns den Weg dorthin beschreiben könne. Er meinte, dies sei nicht so einfach und bot uns an, ihn uns zu zeigen. So starteten wir gegen 16 Uhr mit beiden Autos. Während der Guide bei Uwe saß und den Weg wies, fuhr Martin netterweise mit Ruth hinterher und nahm den Camp-Mitarbeiter anschließend wieder mit zurück. So konnten wir – so lange wir wollten – bei den Vögeln bleiben, ohne dass sich die Nicht-Vogel-Interessierten langweilen mussten.
Obwohl das Brutgeschäft noch nicht begonnen hatte, waren die Massen an Vögeln für uns schon jetzt unvorstellbar. Vor uns auf der Ebene und in den angrenzenden Bäumen saßen unzählige rote Bienenfresser. Permanent flogen einige von ihnen hin und her. Andere gruben Erdhöhlen für die bevorstehende Brut.















Es war überall etwas los, und ein permanentes Zwitschern lag in der Luft. Wir setzten uns mit unseren Stühlen und später einfach mit einem Handtuch in die Nähe der Bienenfresser und nahmen die Fotoapparate in die Hand.





Die Vögel auf dem Boden sitzend zu fotografieren, war keine große Herausforderung. Das Licht war gut, und wenn sie saßen, hielten sie auch einigermaßen still.













Nun wollten wir sie aber auch gerne im Flug erwischen. Und das brachte uns an unsere fotografischen Grenzen. Es war uns kaum möglich, scharfe Bilder von den schnellen Vögeln zu bekommen. Wir gaben unser Bestes, mussten aber eingestehen, dass noch viel Luft nach oben blieb. Uwe schoss eine Serie Fotos nach der anderen und löschte sie danach meist sofort und vollständig wieder. Trotz der richtigen Kameraeinstellungen gelangen uns nur wenige, unseren Ansprüchen genügende Bilder. Während sich Uwe abmühte, gab Ruth schnell auf und entschloss, anstatt zu fotografieren, einfach den Augenblick zu genießen. Tarnung ist übrigens alles! :)















Es war wirklich ein außergewöhnliches Schauspiel, diese Massen an Vögeln unmittelbar neben und über uns zu beobachten. Wir wussten oft nicht, wohin wir schauen sollten. Ab und zu näherte sich aus der Luft ein Milan. Dann flogen alle Karminspinte auf, um kurz darauf wieder zu landen.



Total beeindruckt und glücklich fuhren wir mit Sonnenuntergang wieder zurück ins Camp. Zum Abendessen gingen wir zum Restaurant.



Durch die Umbuchung von zwei auf eine Nacht hatten wir noch ein Guthaben, das wir in ein Abendessen investierten. Burger und Pizza waren lecker. Aber uns steckten die vielen intensiven Tage in Botswana in den Knochen, und so fielen wir todmüde ins Bett, kurz nachdem wir wieder zurück bei unseren Autos waren. Morgen wartet die bisher längste Fahretappe auf uns.

Kilometer: 169
Letzte Änderung: 26 Mär 2023 16:59 von Eulenmuckel.
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26 Mär 2023 19:54 #664177
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Liebe Eulenmuckels!
Eure Ansprüche sind wirklich sehr sehr hoch!!! :whistle:
Ich finde eure Karminspint Bilder wunderschön - tolle Atmosphäre!
Da wäre ich gerne dabei gewesen!
Viele Grüße,
Kathrin
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