Samstag, 30.07.22: Auf nach Kasane!
Am Morgen erwartet uns der gleiche Meerkatzenalarm wie am Vortag, aber diesmal sind wir vorbereitet und passen auf wie die Luchse… So haben die kleinen hübschen Kerle keinerlei Chance, etwas Essbares zu ergattern.
Nach dem Frühstück erledigen wir den Küchenkram und packen zusammen. Währenddessen kommt Matthias mit unserem Nachbarn ins Gespräch, der begeistert von Sambia erzählt, wo er ein Gästehaus eröffnen möchte. Er hat vor mehreren Monaten seinen Gästebetrieb in Südafrika verkauft und befindet sich gerade auf einer längeren Campingtour durch Botswana und Sambia. In Sambia hat er wohl bereits mehrere Jahre gelebt. Er schwärmt von den Menschen dort, bemängelt aber die Infrastruktur.
Schließlich bauen wir unsere Dachzelte ab und verabschieden uns vom Muchenje-Camp. Vorher werden aber noch ein paar Kleinigkeiten im Shop gekauft.
Fazit: Muchenje-Camp
Die Lage ist toll. 7,2 km vom Chobe-Nationalpark-Ngoma-Tor entfernt bietet das Camp die idealen Voraussetzungen, um den westlichen Teil der Chobe Riverfront zu erkunden. Auf dem Weg Richtung Kasane oder auch von Kasane Richtung Namibia (oder in die andere Richtung Botswanas) kann man das Camp gut einplanen. Die „Betreuung“ ist prima. Für uns war die Campsite Nr. 10 optimal, da direkt mit Blick auf die Überflutungsebene und am Rand. Ist viel los, kann es sein, dass man in „2. Reihe“ stehen muss, aber auch das fände ich nicht schlimm. Für die 10 Zeltplätze gibt es vier saubere und gemauerte Wascheinheiten. Vor der abschließbaren Tür befindet sich ein Spülbecken für das Geschirr. Strom und Wasser gibt es auf jeder der schön bewachsenen Campsites. Um W-Lan zu nutzen, kann man sich an die Rezeption setzen. Hier gibt es auch einen kleinen Shop, in dem man neben den gängigen Souvenirs auch Grundnahrungsmittel, Brennholz, saisonales Gemüse aus dem eigenen Garten, Fleisch und die „Tinkers-Tourist-Maps“ erwerben kann. Wer also noch eine Karte benötigt, kann sie hier erstehen.
Vorsicht vor den diebischen Meerkatzen! Zu uns kamen sie glücklicherweise nur am Morgen, aber andere haben wohl auch schon am Abend mit der Bande zu tun gehabt…
Am Parkeingang erwartet uns schon der nette Herr von gestern mit den Worten: „Oh! I know you! You are the lady who speaks my language.“ Ja, genau zwei Wörter…
Es wird wieder herzlich gelacht.
Wir kämpfen uns wieder durch die ersten rumpeligen Kilometer runter an den Chobe.
Nach etwa einer halben Stunde Fahrt und den „Tributen von Panem“ auf den Ohren, entdecken wir ein liegendes, großes, graues Etwas. Es ist ein Flusspferd, das auf der Seite in der Sonne liegt. Während wir überlegen, ob es wohl tot ist, meint Matthis zu erkennen, dass sich die Seite hebt. Es scheint also zu atmen.
Auf dem kompletten Körper verteilt befinden sich kleine, rötliche Tropfen in recht gleichmäßigen Abständen. Ich überlege, ob es sich eventuell um Schweißtropfen handelt.
Wieder zu Hause finde ich heraus, dass Flusspferde nicht schwitzen können und auf Gewässer zur Abkühlung angewiesen sind. Schweiß scheidet also schon einmal aus…
2004 haben japanische Forscher herausgefunden, dass Flusspferde ein zunächst farbloses Sekret ausscheiden können, dass sich später rot verfärbt. Produziert wird der zähe Schleim in Drüsen unter der Haut. Die Tröpfchen können ultraviolette Strahlung effektiv abschirmen und das rote Pigment wirkt zudem noch antibakteriell. Es könnte also sein, dass es sich bei den Tröpfchen auf unserem liegenden Hippo um eine antiseptische Flusspferd-Sonnencreme handelt…
Vielleicht weiß jemand von euch da noch näheres. Ich fand es jedenfalls mega spannend.
Und weiter geht es vorbei an einem Vogel-Meeting
mit großen Gruppen von Nimmersättigen, Löfflern, Klaffschnäbeln und Heiligen Ibissen,
mehreren Schreiseeadlern und
einer Horde rüsselnder Pumbas.