19.01. Die ersten großen Unterschiede zu unserer üblichen Reisezeit Ende August: Es ist bis 19:30 Uhr hell. Und es ist warm. Nach dem Frühstück geht’s um 7.00 bei 23° Richtung Grenze. Nach einer Stunde sind wir da, das LKW Chaos auf SA Seite ist nicht so groß wie befürchtet und die Ausreise braucht nur ein paar Minuten. Auf der Bots Seite müssen wir die PCR Tests zeigen. Die Kontrolle dauert etwas, die beiden Mitarbeiter sind nicht so richtig motiviert. Das Wort „negativ“ steht aufgrund unterschiedlicher Tests an unterschiedlichen Stellen, das macht es nicht einfacher..
Etwas undurchschaubarer wird es am Schalter für die Road Tax. Es ist nur ein Schalter geöffnet, an dem etwa 15 LKW Fahrer ihre Papiere aufgereiht haben. Der Beamte weißt mich barsch an, mich in die Schlange zu stellen, er würde mich aufrufen. Das erscheint mir nicht logisch, ich habe ja nichts zu verzollen. Draußen frage ich einen anderen SA-Touri, wie das Prozedere ist. Es gibt wohl eine (lange ) Schlange für Barzahler und eine ( kürzere) für Kartenzahler. Ok, dann zahle ich die 152,00 Pula mit Karte, obwohl ich genug Bargeld habe. Ich frage ihn noch einmal, ob ich richtig bin, wieder ein barsches „ in die Schlange, ich rufe Sie auf“. Er bearbeitet alles Anträge im Schneckentempo und ist sich sichtlich seiner Wichtigkeit bewußt. Als ich dran bin, gähnt er laut, steht auf und geht weg… Kurz bevor ich Schnappatmung bekomme, dreht er sich um und bearbeitet doch meinen Vorgang. Insgesamt hat das fast eine Stunde gedauert. Das erste Mal, dass ein Grenzer mit Vergnügen die Leute so gängelt, aber die LKW Fahrer sind ja noch schlechter dran.
In Palapye machen wir unseren Großeinkauf an der Kreuzung, Tanken und fahren weiter Richtung Khama. Die letzte Station, die ich vorgebucht habe und unser Camping Test.
Um kurz nach 12 sind wir dort. Die letzten Tage waren jeweils nur einzelne Touristen im Park. Das wird von nun an auch bei allen anderen Camps so bleiben. Wir kaufen noch Holz (35 Pula) , da wir in Bot keinen Stand an der Strasse gesehen haben. In SA waren einige, da haben wir es aber noch nicht auf dem Radar gehabt.
Der nächste große Unterschied: Alles ist grün, das Gras steht hoch und man kann außerhalb der Fahrspur kaum etwas erkennen.
Wir beziehen unsere Campsite und sortieren uns noch ein wenig. Ich habe ein Iglo Zelt für mich dabei, so hat jeder sein Schlafzimmer. Dann geht es auf dem Loop runter zur Pan, die wir umrunden.
Es wimmelt vor Tieren und überall stehen dekorativ Nashörner dazwischen. Außerhalb der Pan zu fahren macht keinen Sinn, man sieht wieder nur den Track. Aber die großen Herden machen auch so viel Spaß.
Endlich gibt es den ersten Sundowner umringt von Zebras, Elen und Nashörnern.
Kaum zu toppen. Auch, weil außer uns niemand da ist.
Heute grillen wir das erste und letzte Steak, das Fleisch ist einfach nicht unser Geschmack.
Grundsätzlich ist das Auto gut ausgestattet. Aber wie immer habe ich bei der Übergabe nicht auf meine Checkliste geschaut. Zwar wird die Liste schon seid Jahren weitergeschrieben und verfeinert, hilft aber nur, wenn man sie nutzt. Wir haben keinen Grillrost und keine Grillzange. Und keinen Potje um zu backen. ( Schlauerweise verschenken wir das Mehl erst ein paar Tage später nachdem die Packung sich geöffnet hat, das Mehl sich im Schrank verteilt und schließlich zusammen mit dem Tropfwasser des Hahns einen schmierigen Film gebildet hat, der unzählige Fruchtfliegen anlockt).
Außerdem haben wir statt der Schlafsäcke wie bei Bushlore nur ein großes Laken und eine große Bettdecke. Da die Nächte so warm sind, ist das kein Problem.
Mit einem letzten Bier geht es in eine ruhige und erholsame Nacht.