16. November 2021 - Pleiten, Pech und Autopannen Teil 1
Boteti River Camp, Makgadikgadi National Park - Baines Baobab, Nxai Pan
Auch heute gehen wir gut ausgeschlafen um 7 Uhr zum Frühstück und verabschieden uns von dem netten deutsch/schweizer Paar. Wir fahren zeitig nach dem Frühstück los Richtung Nxai Pan. Wir fahren nicht durch den Makgadikgadi Nationalpark, sondern außen herum, da wir hier auf Asphalt fahren können und das wesentlich schneller geht. Außerdem haben wir für heute kein Permit mehr und müssten das erst mal am Gate kaufen.
Wir kommen nach einer relativ kurzen Fahrt am Nxai Pan Gate an, wo ich im Office die Formalitäten erledige. Leider hatten wir den Camping-Voucher im Auto vergessen, sodass Martin noch mal zurückgeht. Leider kommt er mit keinen guten Nachrichten zurück - ein Reifen zischt so dermaßen laut, dass es keinen Zweifel gibt: der ist hinüber.
Einerseits: wie scheiße ist das denn bitte? Andererseits: wie viel Glück haben wir bitte, dass es ausgerechnet hier am Gate passiert. Martin fragt, ob er sich direkt unter das Gate stellen darf zum Reifenwechsel, da dies die einzige Ecke mit Schatten ist. Und bei der Bullenhitze ist das nicht ganz unwichtig. Dürfen wir zum Glück. Ich bin nun zum ersten Mal (aber nicht zum letzten Mal!) richtig froh, dass wir bei der Übergabe die Demos der einzelnen Gerätschaften am Auto mitgefilmt habe. Denn, Trommelwirbel an dieser Stelle, wir hatten in all den Jahren, die wir nun schon zusammen reisen, noch nie einen platten Reifen! Wir sind nicht nur in Afrika, auch in Nordamerika schon werweißwieviele Kilometer auf den unterschiedlichsten Strecken ohne Asphalt gefahren, darunter auch schon Strecken, die als “Reifenkiller” galten - noch nie hatten wir einen Platten.
Aber irgendwann ist immer das erste Mal! Hieß aber auch im Umkehrschluss: wir hatten entsprechend null Erfahrung (auch zuhause noch nie einen Platten gehabt) und mussten erst mal Videos gucken.
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Nadine, auf Flickr
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Bushlore sagte bei der Übergabe, dass man den Highjack fürs Reifenwechseln nicht nutzen solle, da viel zu gefährlich. Lieber den normalen Wagenheber nehmen. Und da wir hier auf gepflastertem Untergrund standen, sprach natürlich auch nichts dagegen. Erst mal mussten wir herausfinden, wie man die blöde Plastikabdeckung abbekommt, die auf den Radmuttern steckte. Antwort nach 15 Minuten erfolglosen Versuchen: mit roher Gewalt!
Das Teil wird nämlich nur aufgesteckt. Muss man auch erst mal wissen. Bis das erledigt war, war der Reifendruck so gering, dass wir den Wagenheber nicht mehr positionieren konnten. Also wieder Reifen mit Kompressor aufpumpen. Mittlerweile erregten wir wohl das Mitleid der Männer des Office und man fragte, ob wir Hilfe brauchen.
War wohl recht offensichtlich. Die hatten das wohl schon unzählige Male gemacht und waren entsprechend routiniert. Ersatzreifen 1 von 2 wurde also aufmontiert. Im kaputten Reifen steckte übrigens ein dickes Metallteil (das Foto habe ich erst später gemacht).
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Kann man definitiv nicht mehr reparieren, da zu groß. Wir passten dann noch den Reifendruck auf allen 4 Rädern an, da es ab jetzt richtig tiefsandig werden sollte. Am Gate wurde uns noch gesagt, welche Strecke wir fahren sollen und welche bitte nicht. Wir sollten die westliche (also die linke auf der Karte) Route fahren, da die östliche noch viel tiefsandiger ist. Wir müssen schon sagen: selbst die westliche war schon sowas von extrem tiefsandig, da will ich die andere gar nicht erleben.
Die Aktion des Reifenwechsels hat so etwa 45 Minuten gedauert und natürlich bekommen die Jungs ein Trinkgeld für ihre Hilfe. Ohne sie hätten wir deutlich länger gebraucht.
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Am Gate unterhalten wir uns kurz mit zwei Deutschen. Sie boten uns Hilfe beim Reifenwechsel an, aber da sie in der Hinsicht genauso jungfräulich waren wie wir, hätten wir sie nur unnötig aufgehalten. Wir sollten uns aber später noch mal bei Baines Baobabs treffen und einen schönen Abend miteinander verbringen.
Wir graben uns also durch den Tiefsand in nördlicher Richtung hoch zum Wasserloch. Die Fahrt dauert vom Gate aus so ca. 40 Minuten. Unterwegs sehen wir praktisch nichts. Am Wasserloch sollten aber eigentlich bei jedem Besuch Elefanten sehen.
Nxai Pan National Park, Botswana by
Nadine, auf Flickr
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Auch ein Sekretär kam zum Wasserloch.
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Weiter geht's im 2. Teil ...