So, weiter geht's!
12.09. - Wasserloch und Reifen
Im Morgengrauen sind wir alle wach. Robin und ich schnappen uns erstmal die Kameras und laufen auf die Pfanne. Noch ist die Sonnen nicht zu sehen, das Licht ist fantastisch, und wir genießen die absolute Ruhe hier. Als die Sonne dann langsam über den Horizont kommt, wird das Licht mystisch.
Sonnenaufgang auf der Pfanne
Campsite #1
Zum Frühstück gibt es Rührei mit Tomaten und was der Kühlschrank sonst noch so hergibt. Wir lassen uns Zeit. Heute begleiten wir Robin und Mara noch zum South Gate Camp, dort bleiben die beiden eine Nacht, und das Wasserloch dort soll großartig sein. Wir haben heute schon die erste Nacht in Maun gebucht, Robin und Mara wollen morgen dazu kommen.
Frühstück
Wir fahren den bekannten Weg zurück, machen noch einen kurzen Stop an den Baobabs, und auf der Hauptpiste biegen wir Richtung South-Gate ab. Dann sehen wir einen SUV quer auf der Piste stehen
. Als wir näher kommen, sehen wir, dass das linke Vorderrad fehlt
. Auf der Piste kommt man nicht an dem Auto vorbei, wir müssen über die Böschung ausweichen. Später erfahren wir am South Gate, dass das der Wagen vom Putzpersonal war – die müssen erstmal einen neuen Reifen organisieren. Geputzt wird später!
Road Block
Beim South Gate melden Robin und Mara sich an und dann geht es zum Wasserloch. Und hier ist wirklich jede Menge los! Massen an Zebras und Springböcken, einige große Elefanten sind schon da, jede Menge Federvieh, Gnu-Herden, es ist großartig!
Immer mehr Elefanten kommen aus verschiedenen Richtungen, man weiß garnicht so recht, wo man sich hinstellen kann, ohne zu stören.
Wie so oft:
Wir haben da mal ein paar Bilder gemacht!
Und wie immer gilt:
Da müsst Ihr jetzt durch!
"Ich kannte ihn, war 'n prima Kumpel!"
Rufous-naped Lark - Kurzhaubenlerche
Robin und Mara stehen offensichtlich mitten in einer „Zufahrt“, ein Elefant bleibt etwas irritiert direkt hinter ihnen stehen, um dieses unerwartete Hindernis zu begutachten. Aber er lässt sich nicht lange stören, weiter geht’s zum Wasser!
Wir fahren noch weiter durch den Park auf der Suche nach Leoparden, die hier vor kurzer Zeit beobachtet wurden, leider vergeblich. Noch ein kurzer Halt am Wasserloch, dann verabschieden wir uns von Robin und Mara und machen uns zurück auf den holprigen Weg nach Maun.
Kurz vor dem Abzweig nach Baines Baobabs reißt es das Auto sehr plötzlich links in die niedrige Sand-Böschung. Was war das jetzt? Ich war’s nicht, ich hab’ nix gemacht!
Ich fahren vorsichtig rückwärts zurück in die Spur, und dabei merke ich, dass da was nicht stimmt. Kurzer Check, alles klar, der linke Vorderreifen ist hin
. Aber so richtig! Kein Loch, das man noch flicken könnte, der Reifen ist ziemlich flächendeckend geschreddert.
Finito! Der ist hin!
Erster Gedanke eines verwöhnten Teutonen:
„222222 - mal beim ADAC anklingeln!“.
Lass mal überlegen, Handy-Verbindung: nicht existent. ADAC: jibbet hier nicht. Sonst irgendjemanden, der helfen könnte: Fehlanzeige. Ok, dann müssen wir wohl selber ran!
Nicht, dass wir das Problem nicht in Namibia schonmal hatten, aber man kann ja mal fragen!
Glücklicherweise erweist sich der Sand als nicht sehr tief, man kommt mit der Schaufel schnell auf eine fest Schicht. Damit ist der sichere Stand für den Wagenheber kein Problem.
Wir hatten uns bei der Übernahme des Autos versichert, dass die Radmuttern nur „handwarm“ angezogen sind, nicht mit Schlagschrauber oder mit brutaler Kraft. So ist es kein Problem, die Muttern zu lösen.
Das Ersatzrad lasse ich nach dem Lösen der Radmuttern vorsichtig runter plumpsen, aber das Hochheben des defekten bringt mich an meine Grenzen. Die großen Räder sind einfach sauschwer! Alter Mann hat Rücken, so muss Claudia mit helfen.
Dann ist alles fertig, schnell noch den Reifendruck anpassen, und dann kann es nach einer guten halben Stunde wieder los gehen. Am Gate checken wir aus, pumpen die Reifen wieder auf normalen Druck, dann ab nach Maun. Den Grund für den geschredderten Reifen haben wir übrigens nicht gefunden, wir haben allerdings auch nicht lange danach gesucht.
Die Einfahrt zum „Discovery Bed & Breakfast“ geht direkt von der B334 ab. Nach wenigen 100m kommen wir an das Tor und werden von Carol eingelassen. Das Gelände ist mit einzelnen kleinen Hütten sehr nett angelegt. Unsere Hütte hat, anders als erwartet, die Dusche innen. Eigentlich sollten wir eine Hütte mit Außendusche haben, aber so ist es natürlich auch super. Nur der Platz ist etwas beengt.
Wir laden das Auto aus und versuchen, etwas Ordnung zu schaffen und Akkus zu laden. Dann duschen wir und um 19:00 Uhr gibt es Abendessen. Das gibt es auf der überdachten Terrasse beim Haupthaus. Alles ist sehr schön gestaltet, man guckt auf Kakteen, Bäume und Blüten. Gegessen wird gemeinsam an einem großen Tisch. Wir sind zu sechst, ein Paar aus Holland, das auch mit einem Bush-Camper aus Windhouk angekommen ist, und Marije und René, die Eigentümer der Lodge, die ebenfalls aus Holland stammen.
Das Abendessen wird von Maggy, der Küchenchefin, vorgestellt. Es gibt Hühnchenschenkel in einer leckeren Soße, Gemüse, Reis, Bohnen und Rote-Bete-Salat. Alles sehr lecker! Getränke holt man sich am Kühlschrank und macht Striche auf der beiliegenden Liste. Gezahlt wird später. Natürlich wird in der netten Runde ausgiebig geklönt.
Kur vor neun holen wir uns noch ein Savanna Dry aus dem Kühlschrank, dann geht es zu der Terrasse bei Carol’s Coffee Shop, auf der WLAN verfügbar ist. Wir wollen das WLAN noch für ein Gespräch mit unseren Freunden in Deutschland nutzen und ihnen erzählen, wie es uns geht, und was sie alles verpassen. Mit ihnen haben wir nämlich bisher alle Reisen nach Namibia gemeinsam gemacht, aber zu Camping ließen sie sich trotz eifriger Überzeugungsarbeit nicht überreden. Dann fallen wir todmüde ins Bett.
Schönes Wochenende, dann geht es weiter in Maun!
Grüße
Martin