11.09. - Tiefsand und Baobabs
Wirklich gut geschlafen haben wir heute nicht, die Mugge aus dem Dorf war einfach zu nervig.
Auf dem Nachbarplatz ist die große Gruppe schon eifrig dabei, Frühstück zu machen. Das geht alles extrem routiniert, was bei so einer großen Gruppe sicher nicht selbstverständlich ist. Dann wird gepackt, und schon sind sie wieder vom Hof. Nicht schlecht!
Wir frühstücken in Ruhe, dann packen wir zusammen und fahren zur Rezeption, wo wir bei Mish unsere Rechnung begleichen und noch etwas klönen. Dann wird es Zeit, wir sind um 10:00 an der Fähre verabredet.
Auf der anderen Seite werden wir von diversen Touristen fotografiert, heute ist deutlich mehr los als gestern. Auf dem Camp-Ground treffen dann Mara und Robin, sie sind noch fleißig beim Einräumen.
Von den Ablutions auf der Camp-Site hatten sie und schon vorgeschwärmt, und Claudia probiert das natürlich gleich mal aus. Jo, passt, die sind super!
Dann machen wir uns auf den Weg. Wieder geht es am Flussufer entlang. Diesmal ist der tote Elefant voller Geier. Das muss natürlich festgehalten werden. So einen Anblick werden wir wohl nicht so bald wieder haben. Danach geht es wieder nach oben vom Flussufer weg und auf sandigen Pisten durch den Park.
Das große Fressen
Aufwärmen!
Weißrückengeier
Reiher
Guggst Du!
Auf der Flucht
Der Reifendruck ist schon entsprechend reduziert. Die Piste ist schon heftig tiefsandig, das muss ich sagen. Robin und Mara, die eine Zeitlang hinter uns her fahren, lachen sich tot, wie sie uns später sagen, weil unser Auto in den sandigen Wellen wohl ziemlich besoffen hin und her torkelt.

Hey, was glaubt Ihr, wie wir uns gefühlt haben???
Robin hält irgendwann an um uns darauf aufmerksam zu machen, dass es hier nach frischem Elefantendung riecht.

Äh, ja, tut es immer mal wieder, aber was ist daran so besonderes? Auf einmal sehen wir ein Solarpanel seitlich im Busch. Robin biegt dort ab. Das ist eigentlich nicht unsere Route – wo will er hin?

Wenige 100 Meter weiter kommen wir an ein Wasserloch, und dort stehen schon einige riesige Elefantenbullen. Aaaahhhja! Klar, die hat Robin wohl gerochen! Hat Robin vielleicht den Elefantenriecher? Vielleicht, aber das Wasserloch kannten Robin und Mara schon von ihrer letzten Reise! Damals hatten sie dort aber nur einen Elefanten gesehen und jetzt werden es immer mehr. Irgendwann sind es bestimmt 25 Elefanten, die sich mit Schlamm oder Wasser bespritzen. Was für ein Anblick. Wir stehen hier gefühlt mindestens eine Stunde.
Sorry, jetzt kommen ein paar Elefanten mehr, da müsst Ihr jetzt durch!
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefanten am Wasserloch
Elefant
Irgendwann reißen wir uns los. Weiter geht es bis zum Gate und wir verlassen die Makgadikgadi Pans. Nach wenigen Kilometer kommen wir am Nxai Pan Gate an und checken ein. Uns wird Baines Baobab Camp-Site #1 zugewiesen, aber Robin und Mara haben #2 im Voucher stehen, und wir bekommen die Info, dass wir heute alleine dort sind, uns also eigentlich aussuchen können, wo wir stehen wollen.
Nxai Pan Entrance Gate
Der erste Teil der Strecke besteht aus einer schnurgeraden und recht sandigen Piste. Kein großer Fahrspaß, zumal rechts und links auch nicht viel zu sehen ist. Dann geht es rechts ab Richtung Baines Baobabs.
Der Weg zu Baines Baobabs besteht entweder aus schmaler Sandpiste oder grobem Schotter mit reichlich Löchern darin. Zwischendurch machen uns Robin und Mara immer wieder auf Vögel aufmerksam, die im Gelände auf Büschen und Bäumen sitzen. Alleine hätten wir die wohl entweder nicht gesehen, oder einfach ignoriert. So langsam kommen wir auf den „Geschmack“, was die gefiederten Zeitgenossen angeht!
Ok, nur ein Strauß. Aber es wird!
Dann geht es ab zu der riesigen Salzpfanne, an der die großen Baobabs stehen. Ist das beeindruckend! Die Bäume sind riesig und dahinter erstreckt sich eine riesige weiße Fläche! Natürlich halten wir erstmal an, um den Blick zu genießen und festzuhalten. Bis zur Camp-Site Nr. 1 sind es bestimmt noch 2 km. Wir schauen uns die Nr. 1 und die Nr. 2 an, beide sind sehr schön, entscheiden uns dann aber für die Nr. 1, weil man von dort einen wunderbaren Blick über die Pfanne hat.
Baines Baobabs
Baines Baobabs
Salzpfanne
Salzpfanne
Wir stellen die Wagen Heck an Hack auf und dann wird alles für das Abendessen vorbereitet. Robin und Mara haben Springbock für dem Grill, ich schnippel Gemüse für den Potjie und Claudia bastelt uns einen Kartoffelsalat mit Kartoffeln, Zwiebeln, Gurken und Mayonnaise. Es gibt Sundowner und Bier.
Auf der Camp-Site gibt es zwei schneckenförmige Holzpalisaden. In der einen verbirgt sich das Plumpsklo. Es gibt sogar einen Klorollenhalter (natürlich leer). Die andere Schnecke enthält die Eimer-Dusche. Der Eimer hat unten ein Loch, in dem ein Duschkopf mit einem Hebel zum Auf- und Zudrehen angebracht ist. Den Eimer kann man über einen Flaschenzug herunterlassen, mit dem selbst mitgebrachten Wasser befüllen und wieder hochziehen. Robin, Mara und ich nutzen die Gelegenheit. Claudia hofft auf morgen und auf eine bequemere Gelegenheit zum Duschen. Sie hat definitiv was verpasst, finde ich!
Dann wird ausgiebig gegessen. Das ist wirklich eine großartige Location! Und wenn wir uns vorstellen, dass wir in diesem riesigen Gebiet vollkommen alleine sind, dann läuft mir heute noch der Schauer über den Rücken!
Bevor wir uns in die Schlafhöhle zurückziehen, scheucht Robin uns noch auf die Pfanne:
„Das müsst ihr euch ansehen!“ 
Recht hat er, der Sternenhimmel ist unglaublich! Hinten sind die Lichter von unserem Dachzelten und Autos zu sehen, oben die Milchstraße. Leider ist es so kalt, dass Claudia nach ein paar Minuten aufgibt. Mir gelingen aber ein paar ganz nette Bilder, aber bei Nacht/Sternenhimmel-Bildern habe ich definitiv Nachholbedarf, das muss ich noch üben.
Sternenhimmel über der Salzpfanne
Vor dieser Camp-Site hatte Claudia den meisten Bammel, wie sie mir sagte. Und jetzt, nachdem sie es live und in Farbe gesehen hat, und nach den Erlebnissen hier, ist sie völlig hin und weg. Letztendlich ist es für sie eins der HighLights dieser Reise! Und Ihr dürft mir glauben, dass mich das ganz besonders gefreut hat!
Herzliche Grüße
Martin