08.09. - Auf nach Botswana!
Im Moment ist das alles noch etwas textlastig, mehr Bilder jibbet erst am Boteti. Bis dahin ist Strecke machen angesagt, da müsst Ihr jetzt durch!
Ziemlich früh sind wir wach, es dämmert noch. Aber wir haben für die erste Nacht sehr gut geschlafen! Die Matratze ist erstaunlich gut, ich schlafe wie ein Stein!
Auf dem Gaskocher wird Wasser für den Kaffee heiß gemacht und dann werden die Einkäufe aus Windhuk aufgetischt. Beim Frühstück tragen wir mehrere Schichten, denn es ist richtig kalt und windig.
Die Ablutions sind prima und die Dusche wird bis auf einen kurzen Aussetzer (natürlich gerade, als Claudia Schaum in den Haaren hat!

) auch gut warm. Hinter den Ablutions gibt es eine Abwaschmöglichkeit mit zwei Waschbecken mit richtig heißem Wasser. Sehr komfortabel!
Unser Frühstückstisch bietet Aussicht auf ein kleines Wasserloch, an dem die lustigen Helm-Perlhühner in einem Pulk auftauchen. Zwei Gabelracken (Lilac-Breasted Roller - die Tinker-Hefte sind für uns Birder-Laien perfekt!) tummeln sich auch in Sichtweite unserer Objektive, sonst ist nicht viel los. Wir sind ja sowieso absolut nicht auf Vögel geeicht, unsere Bestimmungen rangierte bisher immer bei "Vogel", "hübsch", "bunt"

. Das sollte sich erst im Laufe der Reise ändern, Robin und Mara haben uns das Thema doch deutlich näher gebracht!
Lilac-breasted Roller
White-Browed-Sparrow-Weaver - Mahaliweber
Ich strunze hier mit den Namen der Vögel rum, das habe ich alles von Robin abgekupfert!
Jetzt aber los Richtung Botswana. Die Strecke bis zur Grenze ist unspektakulär und kurz. Eigentlich wollte ich noch vor der Grenze tanken, aber bei 200L Tankvolumen lasse ich das mal ganz großspurig ausfallen. Ghanzi ist nicht weit, passt schon!
An der Grenze angekommen müssen wir erst aus Namibia mit dem üblichen Formular ausreisen. Die Damen hinter dem Tresen sind gewohnt mürrisch. Bloß nicht lächeln!

Dann geht es weiter zur Gesundheitskontrolle in Botswana. An einer Hütte hält man sein COVID-Testergebnis an die Fensterscheibe, die Daten werden auf der anderen Seite abgeschrieben. Dann bekommen wir einen hochoffiziellen Stempel auf einen kleinen Schnipsel Papier.
Weiter geht es zur Immigration. Die Einreiseformulare sind ähnlich wie in Namibia, aber winzig. Unser Kuli macht schlapp und ich fülle mit grünem Filzstift weiter aus. Das führt zu einem netten Geplänkel mit den Beamtinnen, ob die Eintragung auch mit grünem Stift gilt. Tut es. Die Damen sind im Gegensatz zu den Namibischen Kolleginnen wirklich sehr freundlich. Ständig haben sie was zu lachen. Und als sie hören, dass wir das erste Mal nach Botswana reisen, freuen sie sich und wünschen uns eine schöne Reise.
Wieder gibt es einen weißen Schnipsel. Und wie geht es nun weiter? Wir fragen beim Gate nach. Wir müssen zurück ins Gebäude, beim Zoll soll es den nötigen Stempel geben. Nein, dort müssen wir die Auto-Einreisepapiere vorzeigen. Den Stempel gibt es bei einem weiteren Schalter. Für die Einreise müssen wir 150 Pula Gebühren bezahlen. Namibische Dollar werden nicht akzeptiert, aber Kreditkarten. Claudias AmEx Karte funktioniert nicht, dafür aber die Visa. Aber dann sind wir durch, jetzt aber los,
hallo Botswana!
Ach ja, ehe ich es vergesse, für unseren Kühlschrank hat sich niemand interessiert!
Grenze Botswana
Kurz hinter der Grenze sehen wir die erste Laser-Kontrolle. Gut, dass ich mit sowas gerechnet habe, wir sind weit unter dem Limit. Es geht weiter auf langweiliger, aber gut gepflegter Schnellstraße mit breitem Seitenstreifen. Ab und zu müssen wir die Geschwindigkeit reduzieren, denn es weiden Ziegen, Kühe und Esel an der Straße.
In Ghanzi gibt es direkt an der Straße eine Art Shopping Mall mit einem Geldautomaten. Die Schlange davor ist lang, aber ich schaffe es bis zum Schalter und ziehe etwas Bargeld. Der Shoprite Supermarkt nebenan ist nicht so gut sortiert, aber einiges kriegen wir und schaffen alles zum Auto. Dann das Thema Telefonkarte. Es gibt einen Orange Telephoshop, aber Karte sind aus!
Wir erkunden noch etwas den Ort. Es gibt weitere Supermärkte und viele kleine Stände an der Straße. Der Spar sieht auch nicht so vielversprechend aus, aber wir finden noch das eine oder andere. Das Angebot ist halt nicht so üppig wie in der Maerua-Mall.
Aber nebenan gibt es auch ein BTC Office, wo wir Telefonkarten kaufen. Die Karten in Betrieb zu nehmen hätten wir ohne Hilfe der Angestellten nicht geschafft, das ist mal sicher! Man SMS't sich durch tiefe Menü-Bäume, muss genau wissen, was man jetzt für einen Ziffer schicken muss, muss die Antworten (wieder Menüs) deuten, und so weiter. Totaler Wahnsinn!

Dafür braucht man keine PIN, ein schwacher Trost! Wir kaufen jeweils 3G Datenvolumen für 14 Tage gilt. So richtig haben unsere Karten aber nicht funktioniert. Telefonieren konnten wir nicht, wir bekamen immer ein Besetztzeichen. Komischerweise bekamen aber die angerufenen die Mitteilung, dass wir sie versucht haben zu erreichen, und riefen dann zurück. Ok. so geht es natürlich auch. Aber die Internetverbindung ist problemlos.
Jetzt auf zum Thakadu Bush Camp. Nach kurzer Piste erreichen wir ein Tor, dann geht es ab in die Wildnis mit Sandpiste und Dornbüschen und steinigem Untergrund. Die Rezeption befindet sich in einem flachen Gebäude mit einem kleinen Pool nebenan, der, wie es aussieht, zur Zeit nicht betrieben wird. Wir werden freundlich von Banda begrüßt, der uns erzählt, dass das Camp lange wegen Corona geschlossen war und als es wieder öffnen durfte, überflutet wurde. Es ist erst seit Juni wieder geöffnet.
Wir sollen ihm im Auto folgen, er zeigt uns die Stellplätze. Beim Hauptgebäude gibt es Ablutions, es soll aber noch weitere geben. Wir suchen uns einen Stellplatz bei dem zweiten Waschhäuschen aus. Als Banda weg ist, schauen wir uns den Zustand der Ablutions Nr. 2 näher an. Alles ist seit Tagen nicht gefegt und nicht geputzt

. Das sieht alles andere als einladend aus. Wir überlegen, ob wir nicht doch näher an die Ablutions Nr. 1 ziehen. Die scheinen graduell besser in Schuss zu sein.
Auf der Campsite funktioniert der Landstrom, so dass hoffentlich die Batterie für den Kühlschrank wieder richtig aufgeladen wird.
Wir richten uns etwas ein und nehmen erstmal ein Fläschchen Savanna Dry.
Wat mutt, dat mutt!
Dann geht es zur Bar bei der Rezeption. Banda schenkt uns ein Bier ein, und wir erfahren von ihm, dass wir bei ihm auch essen können, die Karte ist erstaunlich umfangreich! Und was ich persönlich immer sehr gut finde - es gibt viele einheimische und selbst gekochte Gerichte

! Da kann ich doch nicht nein sagen, sparen wir uns doch das Abendessen am Auto. Ich entscheide mich für ein Eland-Potjie. Claudia traut der Angelegenheit nicht und will lieber nur probieren. So ganz unrecht hat sie nicht, das Fleisch ist nur grob zerteilt, mit Knochen und allem. Aber es ist wirklich köstlich!
Nebenan gibt es einen geschlossenen Craft-Shop. Wir sind noch auf der Suche nach einer Tischdecke für unseren spartanischen Camping-Tisch. Claudia frag mal bei Banda, was es alles gibt, und tatsächlich gibt es zwei hübsche quadratische Tischdecken mit Zebra-Motiv und wir nehmen eine mit.
Feuerholz können wir auch bekommen, allerdings erst morgen. Banda will es uns um 9:00 Uhr vorbeibringen. Der Weg zurück ist stockdunkel aber wir haben vorgesorgt, Taschen- und Stirnlampen tun ihren Job. Schnell noch Katzenwäsche und dann ab ins Bett.
Grüße
Martin