Nach mittlerweile einem Jahr nun rückblickend ein Fazit.
Flug
Es gibt immer wieder reichlich Diskussionen, ob man den direkten Flug, oder aber alternative Routen, z.B. über Adis Abeba nehmen sollte. Nach wie vor steht für uns die direkte Strecke ganz oben. Warum? Weil die am schnellsten geht! Ich habe keine Lust knapp 24 Stunden in Fliegern oder auf Flughäfen zu verbringen, mögen die Flüge noch so bequem oder komfortabel sein. EWD ist sicher kein HighLight, aber für uns absolut ok. Wir werden beim nächsten Mal vielleicht versuchen Premium Economy zu bekommen, aber sonst werden wir wieder mit EWD fliegen.
Auto
Wir haben uns bei der Wahl des Autos von den Eulenmuckels inspirieren lassen. Und wir haben es nicht bereut, obwohl ich hin und wieder arg geflucht habe (Thema: Getriebe!

). Das Auto war Klasse! Viel Platz, recht komfortabel, ein Bären-Motor, der wirklich durch nichts aus der Ruhe zu bekommen ist, und eine tolle Ausstattung. Dass man seine Ausrüstung aus einer ziemlich großen Palette an Möglichkeiten zusammenstellen kann, ist einfach super, daher würde unsere Wahl, so wir in Zukunft wieder von Windhoek starten werden, wieder auf Savanna fallen.
Klar, es gibt ein paar Dinge, die nicht so gut an dem Auto sind. Einmal ist der Eimer echt schwer. Der Aufbau bringt einfach viel Gewicht, da sind die Dachzelte deutlich leichter. Aber wenn man Bushcamper will, und wir wollen das, dann passt das schon.
Weiterhin hat uns persönlich gestört, dass die komplette Rückbank mit dem großen Kühlschrank belegt war. Damit hatten wir keinen, oder kaum Platz für unser Fotogeraffel. Auf kühle Getränke während der Fahr legen wir keinen Wert, daher stört das Ding tagsüber mehr, als es uns nützt.
Als wir Berti davon vorgejammert haben, guckte er uns nur erstaunt an und fragte, warum wir nicht gesagt hätten, man können das individuell umbauen. Entweder Kühlschrank innen, dann einen kleineren, oder nur die halbe Bank mit einem kleineren Kühlschrank, die andere Hälfte als Sitz. Na, hätten wir das gewusst! Ok, nächstes Mal.
Für uns war der Bush-Camper eine gute Wahl, auch wenn dieses Modell bei alteingesessenen Afrika-Kennern naserümpfend als "überschätzt" abgekanzelt wird. Klar, schwer und unhandlich, aber uns hat es gefallen. Und er hat wirklich alle Stecken, ob Tiefsand oder Hoppelpiste, klaglos bewältigt. Wir sind nicht ein Mal stecken geblieben.
Route
Klar, hinterher ist man immer schlauer, aber insgesamt war die Route schon ziemlich klasse, zumindest für eine Botswana-Ersttäter-Route. Wenn ich heute die Route nochmal so planen sollte, würde ich aber den Schlenker durch Namibia weglassen. Nach den zwei Wochen Botswana war das einfach nicht mehr so spannend. Dafür war es weit!
Camping
Wie ich ganz am Anfang geschrieben habe, haben wir, und speziell Claudia, leichte

Sorgenfalten auf der Stirn gehabt, was das Campen in der Wildnis angeht. Das hat sich definitiv in Luft aufgelöst

! Wenn selbst Claudia von sich aus sagt, dass sie das nochmal machen will, dann war das mehr als ok! Für mich persönlich ist das die optimale Form, um das südliche Afrika zu bereisen. Ja, hin und wieder darf eine feste Unterkunft sein, aber eben nur in Ausnahmefällen.
Begleitung
Ich muss schon sagen, dass wir echte Glückspilze waren weil wir ein paar Tage mit Mara und Robin fahren konnten. Nicht nur, dass sie schon dort waren und sich auskannten und uns Anfängern sehr viel gezeigt haben, es passte auch menschlich. Viel Spaß, die gleiche "Taktfrequenz" beim Fahren und Fotografieren - das war einfach mega! Danke!
Unterkünfte
Das ist ja immer eine ganz individuelle Sache, und komplett abhängig von persönlichen Vorliebe, Prioritäten und der persönlichen Leidensfähigkeit.
Mal kurz durchgehen:
Casa Piccolo in Windhoek: Super!. Nett Lodge, nette Betreuung, passt. Für den Start in Windoek ideal.
Kalahari Bush Breaks: Klasse, einfache, aber gute Campsite, nette Lodge, lecker Essen.
Takadu Bush Camp: Nö, würden wir nicht mehr machen. Ablutions sind (Stand September 2021) Mist. Restaurant ist einfach, aber recht gut. Es gibt Alternativen in der Gegend.
Boteti River Camp: Prima! Nette Campsite (wenn auch etwas eng), bei Bedarf kann man in Hütten wohnen, man kann da frühstücken und abends essen. Nette Betreuung. Machen wir wieder.
Baines Baobab Campsite: Highlight! Sehr einfach (Plumpsklo, Eimerdusche), aber genial gelegen, eine großartige Erfahrung!
Discovery Bed & Breakfast: Klasse! Nett gelegen, prima Hütten, sehr nette Betreuung, lecker Essen, sehr familiär. Machen wir unbedingt wieder.
Third Bridge: Nix zu meckern. Ablutions gut, Campsite ok, Lage großartig!
Xakanaxa: Tolle Lage! Ablutions gut, Campsite gut. Da müssen wir wieder hin!
Kwai North Gate: Obwohl die Campsite nichts dafür kann, ist sie für uns leider "verbrannt". Die Hyänen, die von irgendwelchen Voll-Honks gefüttert werden, machen den Aufenthalt dort für uns sehr unattraktiv. Klar, kann sein, dass das heute wieder anders aussieht, weil - andere Hyänen und andere Touris -, aber für uns war's das.
Ablutions sind ok, wenn auch nur bei Tageslicht nutzbar (Solarbetrieb), Campsite auch.
Savuti: Sehr tiefsandig, daher mühsam. Wenn man Pech hat weite Wege zu den Ablutions. Die sind aber gut. Wunderbare Lage, tolle Gegend. Machen wir wieder!
Senyati. Kleine Campsites, etwas wuselig, aber nett. Wasserloch mit tollem Ausblick. Kann man machen!
Mavunje: Super! Liebevoll gestaltete Campsites. Sehr familiär. Bootsfahrten sind ein Muss! Auf jeden Fall wieder, wenn wir in die Gegend kommen.
Riverdance: Was ganz anderes. Campsite mit Lodge-Anschluss. Dafür wirklich super! Familiär, nett, lecker, tolle Campsite mit super Ablutions.
Hakusembe: Nicht unsere Welt. Zu schick, zu groß, zu unpersönlich. Machen wir nicht mehr.
Roy's Restcamp: Skuril, nett, einfache Campsite, gute Ablutions. Netter Pool. Für uns war Roy's der Ersatz für Tigerquelle, aber ein guter Ersatz!
Frans Indongo: Kontrastprogramm zu Baines Baobab

. Komfort, großartig in jeder Hinsicht. Für uns nichts für jeden Tag (siehe meine Vorgeschichte), aber für einen Tag Entspannung und in Ruhe das Gerödel aus dem Camper wieder in die Taschen packen, genial!
Hilltop Guesthouse: Tja, das hat sich leider erledigt, und das aus zwei Gründen. Den ersten habe ich oben beschrieben, der zweit kommt noch.
Wenn es eine Vorgeschichte gibt, gibt es auch eine Nachgeschichte.
Ein paar Tage nach unserer Rückkehr telefonierte ich mit Maike. Immerhin hatten wir noch die Tasche, in der das Sat-Tel verpackt war, und das Ladekabel. Klar, dass wir etwas länger klönten und ich über unsere Reise erzählte. Maike war auch erschrocken, als sie unsere Erfahrungen mit dem Hilltop Guesthouse hörte. Auch für sie war die Unterkunft eine Bank, eine echte Empfehlung.
Eine halbe Stunden nach unserem Gespräch bekam ich eine Mail von Maike. Sie hatte gerade eine Mail vom Betreiber des Hilltop Guesthouse bekommen. Darin wurde ihr mitgeteilt, dass das Hilltop Gueshouse zum 1.11.2021 schließen würde

. Damit sind die schlimmsten Befürchtungen von Carmen leider wahr geworden. Maike frage noch, ob wir Kontaktdaten von Carmen hätte, damit sie ev. Unterstützung bekommen könnte, aber leider haben wir nicht daran gedacht. Im Nachhinein haben wir uns sehr darüber geärgert. Ein etwas bitterer Nachgeschmack!
Danke Euch allen für's Durchhalte, ich hoffe, es hat Spaß gemacht!
Bis zum nächsten Mal, herzliche Grüße
Martin