22.09. - Kwando
Um 7:00 werden wir wach. Uff, ganz schön lange gepennt, war wohl nötig
! Jetzt haben wir noch reichlich Zeit um gemütlich in unserem pompösen "Wohnzimmer" zu frühstücken.
Irgendwann kommt eine Angestellte vorbei (Brigit) und fragt, ob alles in Ordnung ist. Klar, alles bestens!
Um kurz nach neun kommt Isaac, unser Guide für die Bootstour, vorbei, um noch ein paar Details zu besprechen . Wir verabreden, dass wir um 10:00 Uhr direkt bei unserer Campsite am Wasser abgeholt werden. Pünktlich ist er dann auch zusammen mit Christine da.
Das Boot ist klein und flach mit einer niedrigen Reling, in das man von vorn einsteigt. In der Mitte sitzt Isaac am Steuer und wir verteilen uns auf Campingstühle um ihn herum.
Unser Gefährt für einen Tag
Los geht es durch schmale Seitenarme bis auf den Kwando-Fluss. Wir fahren durch mannshohes Papyrus. Isaac erzählt uns, dass daraus Matten und auch die Dachbedeckungen für die Hütten hergestellt werden. Er zeigt uns Bäume, aus deren Früchten Medizin hergestellt wird. Wir sehen alle möglichen unterschiedlichen Antilopenarten am Ufer; besonders viele Red Lechwes. Vögel gibt es in Mengen, auch sehr viele Bienenfresser. Christine und Isaac können so gut wie jeden Vogel bestimmen. Christine hat auch noch ein dickes Buch zur Vogelbestimmung dabei, was sie aber kaum benötigt. An jedem Vogel wird angehalten. Zwischendurch kommen wir auch an ein paar Hippo-Gruppen vorbei. Die machen Isaac offensichtlich Sorgen, denn er ist dann immer extrem vorsichtig und sieht zu, dass wir bald weiterkommen.
Kwando
Senegalkiebitz (danke Konni)
Schreiseeadler
Hippo-Bande
Bienenfresser
"Martin" - danke Konni. Den Vogel mag ich!
Red Lechwe
Gute Bilder vom Wasser aus zu bekommen, ist gar nicht so einfach, zumal Isaac nicht so geübt darin ist, mit Fotografen unterwegs zu sein. Natürlich kann er mit dem Boot nicht punktgenau halten, aber er fährt gern schon mal wieder an, wenn wir noch am Fotografieren sind.
Red Lechwes
Hagedash Ibis (danke Konni)
Mittags machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Picknickplatz an Land. Die Stelle, die Isaac gerade ins Auge gefasst hat, müssen wir leider gleich wieder verlassen. Wir haben schon angelegt und freuen uns auf ein schattiges Plätzchen, da entdeckt Isaac im letzten Moment einen Büffel im Busch, der uns misstrauisch beäugt
. So Typ "Hell's Angles Rocker" mit extrem kurzer Zündschnur
. Da suchen wir uns lieber einen anderen Platz. Nicht ganz so schön und schattig, aber man muss halt Kompromisse machen.
Er wollte nicht, dass wir bleiben
Baboons
Kwando
Die Campingstühle werden an Land getragen, der kleine Tisch vom Boot kommt auch dazu und diverse Plastikboxen. Es gibt Tomatensalat mit Oliven, Weißbrot, Käse, Salami und Schinken. Zu Trinken gibt es Cola, Wasser und Bier.
Nach gut einer Stunde klönen und essen geht es weiter, und das Licht wird mit der Nachmittagssonne immer schöner. Allerdings ist es auch richtig heiß! Wir sind froh, dass das Boot ein Sonnendach hat, sonst wäre es kaum auszuhalten. Es geht auch kaum Wind.
Wir kommen an einer steilen Uferböschung vorbei, in der die Bienenfresser ihre Nesthöhlen gegraben haben. Hier ist echt was los! Wir bleiben hier eine ganz Weile und fotografieren was der Chip hergibt!
Und nicht nur Bienenfresser!
Bienenfresser 1
Bienenfresser 2
Bienenfresser 3
Malachite Kingfisher
Malachite Kingfisher
Libelle
Schwarzkehlchen (danke Konni)
Red Lechwe
Auf einmal sichtet Isaac am linken Ufer Elefanten
! Es ist eine Herde von bestimmt mindestens 30 Tieren. Sie kommen im gestreckten Galopp zum Wasser gelaufen, offensichtlich haben sie richtig Durst und dann beginnt die Show für uns
. Wir gucken ihnen gebannt beim Trinken und Spielen zu, bis, wie auf Kommando, die ganze Truppe im Schnellmarsch wieder abzieht. So aus der Wasserperspektive war das schon etwas ganz besonderes. Wir sind total begeistert!
Darauf gibt es dann einen Sundowner an Bord
. Langsam wird es zu dunkel zum Fotografieren und wir genießen den kühlen Fahrtwind. In der späten Dämmerung sehen wir eine weitere kleinere Elefantenherde am Wasser trinken. Wir gleiten ganz langsam and den Elefanten vorbei. Sie fühlen sich offensichtlich durch uns nicht gestört, und wir genießen die Ruhe und die mampfenden Dickhäuter.
Die Flusspferde, die wir in größerer Zahl erwartet hatten, machen sich ein wenig rar. Auf der ganzen Fahrt sehen wir vier- oder fünfmal Hippos, die aber gleich untertauchen, als wir uns nähern.
Es ist jetzt schon fast stockdunkel. Der Mond leuchtet uns den Weg. Isaac kennt sich hier traumwandlerisch aus, er findet den Weg auch im Dunklen. Trotzdem ist er froh, als ich mit der Taschenlampe etwas leuchte. Wir kommen problemlos im Camp an und verabschieden uns von Isaac und Christine.
Wie es aussieht, haben sich heute alle Insekten der umliegenden 2 km² in unserem Sitzplatz versammelt. Unser Leuchtballon ist fast schwarz von den Viechern. Wir flüchten zeitig in unsere Schlafhöhle.
Morgen geht es dann immer mehr in die Zivilisation, unspektakuläre Campingplätze, weniger Abenteuer, aber das Ende unserer Reise war auch geruhsam geplant, und so war es dann auch.
Viele Grüße
Martin