THEMA: Wir sehen uns am Boteti! - Namibia/Botswana 2021
17 Feb 2022 21:33 #637648
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9.9. - Von defekten Batterien und dem Boteti-River-Camp

Wir haben beide gut geschlafen und freuen uns auf das Frühstück mit neuer Tischdecke. Was wir im Dunkeln beide nicht gesehen haben: die Tischdecke hat heftige Flecken und dunkle Knickränder. Vielleicht können wir sie noch tauschen.



Gegen 10:00 Uhr kommt Banda und fragt uns, ob wir das Holz noch wollen. Ja, natürlich, und wir wollen die Decke umtauschen. Beides geht. Wir wollen Holz und Decke bei der Abfahrt holen.

Wir bekommen Besuch von einem sehr zutraulichen Yellow billed Hornbill, der sich unser Auto, speziell den Scheibenwischer als Aussichtsplattform wählt. Wir machen uns schon Sorgen, dass er die Gummidichtungen und die Gummis vom Scheibenwischer gut finden könnte, aber glücklicherweise interessiert er sich mehr für sein Spiegelbild.


Yellow-billed Hornbill - Südlicher Gelbschnabeltoko


Yellow-billed Hornbill - Südlicher Gelbschnabeltoko


Yellow-billed Hornbill - Südlicher Gelbschnabeltoko


Crimson-breasted Shrike - Rotbauchwürger


Crimson-breasted Shrike - Rotbauchwürger

Leider funktioniert die Batterie für unseren Kühlschrank trotz einer Nacht am Landstrom immer noch nicht richtig, das kann so nicht bleiben. :S
Ich rufe bei der Autovermietung an und frage ob wir in Maun vielleicht eine neue Batterie bekommen können. Leider gibt es in Maun keine Vertragswerkstatt oder ähnliches, aber Marc will sich kümmern. Kurze Zeit später bekommen wir eine SMS:

"Maun Long Man - <Telefonnummer>" - Aaaaaha! :blink: ! "Maun Long Man". Nee, is klar, klingt doch eindeutig nach einer Fachwerkstatt :woohoo: .

Ich rufe an, es ist besetzt, aber gleich werde ich zurück gerufen. Das ist der Effekt, von dem ich gestern schrieb. Ich verstehe ihn kaum, aber ich bekomme soviel mit, dass wir uns in Maun melden sollen, wenn wir da sind, er würde dahin kommen. Klingt gut, so machen wir das!

Am Empfang bekommen wir Holz für 30 Pula, das eben noch für uns gehackt wurde. Wir begleichen unsere Rechnung vom Abend, lassen noch was in der Tipp-Box, dann geht es los.

Fazit Thakadu Bush Camp:
Das Camp war nur als Zwischenstop eingeplant, wir hatten keine großen Erwartungen. Aber das, was da zum Thema Ablutions geboten wurde, war schon unteres Ende der Skala. Auch rückblickend im Vergleich zu allen anderen, die wir unterwegs hatten. Robin und Mara hatten offensichtlich noch schlechtere Eindrücke als wir.
Der Platz selber ist ganz ok. Viel Platz, Landstrom, und Banda ist ein netter Typ. Man kann da gut essen, es gibt kühles Bier, das passt ganz gut. Trotzdem, es gibt bessere Alternativen in der Gegend, denke ich.
Nachdem jetzt einiges an Zeit vergangen ist -
optimistische 2 von 5 Punkten!

Es geht über die gut ausgebaute A3 bis Maun. Die Landschaft hier ist deutlich anders als in Namibia. Es gibt hohe Bäume in weiten Abständen zueinander bis hin zur Straße. Dazwischen niedriges Buschwerk. Neben den grünen Bäumen mit Schirmdach gibt es zwischendurch auch immer mal welche mit rosa- oder lilafarbene Blüten.

Alles Vieh (Ziegen, Schafe, Esel, Kühe) weidet auf dem Grünstreifen an der Straße. Man muss schon sehr aufpassen, denn ab und an verirrt sich doch mal ein Tier auf die Straße, oder es kreuzen ganze Herden von Ziegen und Kühen die Straße.


Road Block

In Maun entern wir erstmal eine Tankstelle, ich habe nämlich auch Ghanzi ausgelassen. 200L Tank, da wollen wir doch nicht hektisch werden :woohoo: !
Der Typ am Zapfhahn fängt bei 50L an vorsichtig zu werden. Sehr langsam macht er weiter, bis ich ihm sage, dass er ruhig laufen lassen kann, da ginge noch was! Gut 1200 Pula haben wir letztendlich auf der Uhr, das hat er wohl auch nicht so oft. Wir bekommen, nachdem wir bezahlt haben, eine 1,5L Flasche Cola geschenkt. Auf meinen fragenden Blick sagt er mir, dass es immer Cola gibt, wenn man für mehr als 1000 Pula tankt! :woohoo: :laugh:

Dann suchen wir das Delta Meat Deli, wo wir auf Fleisch hoffen, und wo es laut Internetseite auch verschiedene Käsesorten geben soll. Claudia möchte schon mal einkaufen, während ich mich bei "Maun Long Man" melde. Leider ist der Laden nicht zu finden, aber wir finden stattdessen die Beef Boys direkt neben Riley's Garage. Früher war genau da wohl Delta Meat, aber egal, auch gut so! Claudia bunkert dort Rinderfilet und Käse. Alles andere von unserer Einkaufsliste gibt es hier nicht.

Nach 20 Minuten taucht ein Mann auf, der sich als "Maun Long Man“ vorstellt, obwohl er weniger "long" als "short" ist. Er sagt uns, dass wir ihm zu seiner Werkstatt folgen sollen, die wir alleine nie finden würden. Klingt ja so richtig einladend! :blink:

Wir fahren einige Kilometer hinter ihm her. Es geht in die Außenbezirke über kleine sandige Pisten und Hinterhöfe bis in einen heruntergekommenen Werkstatthof. Stimmt, das hätten wir nie gefunden. Fachwerkstatt, ganz klar! :woohoo:

"Maun Long Man" und zwei weitere Mitarbeiter machen sich ans Werk und testen alles durch. Das Laden funktioniert wohl, aber die Batterie ist offensichtlich hin! Na toll, und jetzt? Ohne Kühlung macht das alles nur halb so viel Laune.


Der Herr links, im blauen Shirt, is "Maun long Man"!

"Maun Long Man" schnappt sich die ausgebaute Batterie und fährt in einen KFZ-Zubehörladen, der ein paar Straßen weiter liegt. Und tatsächlich kommt er mit einer (fast) passenden Batterie zurück :lol: ! Nur die Anschlüsse passen nicht richtig, die Gewindebolzen sind etwas dicker als bei der alten Batterie. Aber, hey, wo sind wir denn hier? Was nicht passt, wird passend gemacht! :whistle:

Die Jungs graben eine Bohrmaschine aus, die "beachtlich" ist. Aus dem Griff kommen zwei einzelne „verwuselte“ Kabel, am anderen Ende mit Bananensteckern, die in die Steckdose gepfriemelt werden. :unsure: :pinch:

Sabbel nich, dat gait!

Dann werden die Löcher in den Stahlstreifen, über die die vielen Anschlüssen an die Batterie geschraubt werden, aufgebohrt, alles angeschlossen - passt!



Ok, der obere Halter für die Batterie ist nicht mehr ganz da, wo er hin soll, aber, hey, bisschen Verlust ist immer! Hält alles, sieht gut aus, so lassen wir das! Der Rest ist Kosmetik und würde uns nur noch mehr Zeit kosten. :)

Claudia telefoniert inzwischen mit der Autovermietung. Alles gut, man wird uns die Kosten für die Batterie bei der Rückkehr erstatten. Dann höre ich, wie Claudia plötzlich etwa laut und sehr nachdrücklich wird. "Nein, DAS werden wir sicher nicht machen, das haben wir schonmal gemacht, und das war eine Katastrophe!“, dann ist das Gespräch schnell zu Ende. Dann erzählt sie mir, dass Marc eigentlich wollte, dass wir die alten Batterie wieder mit zurück bringen. Nee, vergiss es, wir transportieren kein 15 oder 20kg Monster drei Wochen über Hoppelpisten durch den Moremi und Chobe! Wir hatten das Thema mal in Namibia, da haben wir auch eine Ersatzbatterie gebraucht und haben uns überreden lassen, die alte wieder mitzubringen. Was war das ein Krampf, die konnte man nirgends brauchbar festmachen, die flog dauernd irgendwo rum. Nee, da hat sie Recht, das fällt definitiv flach. :evil:

Um 16:45 Uhr ist endlich alles erledigt. "Maun-Long-Man" hat die Batterie auf Vertrauen von dem Laden bekommen, wir fahren zusammen hin um sie zu bezahlen. Bei "Maun Long Man" bezahlen wir 300,- Pula, lassen noch ein ordentliches Trinkgeld da, dann geht es endlich nach zweieinhalb Stunden wieder auf die Piste.

Man mag im ersten Moment schimpfen, dass die Batterie kaputt war, und dass man die vor der Abfahrt in Windhoek nicht ordentlich geprüft hat, wie kann man uns überhaupt mit sowas losfahren lassen, und überhaupt - aber letztendlich war das für uns Teil des Abenteuers. Wir hatten ein tolles Erlebnis mit witzigen Typen und einer abenteuerlichen Werkstatt, die haben da einen super Job gemacht. Und die Batterie - das als Vorgriff - hat ab da wunderbar funktioniert! TiA! :woohoo:

Einkaufen fällt aber jetzt flach, es ist schon zu spät, wenn wir noch im Hellen im Boteti River Camp ankommen wollen. Außerdem sind wir schon am Stadtrand in der richtigen Richtung. Hinter Maun passieren wir den ersten Vet Fence, bei dem wir mit dem Auto durch eine Desinfektionslösung fahren müssen. Dann müssen wir aussteigen und mit den Sandalen auf eine mit der Lösung getränkte Matte treten. Schön ist anders! Und ich hab’ nur FlipFlops an! :sick:

Glücklicherweise sind die folgenden 150 km vor uns asphaltiert, sogar neu und ohne die von Robin und Mara in ihrem ersten Reisebericht beschriebene Schlagloch-Piste. Es geht zügig voran und wir kommen gegen 18:30 Uhr im Camp an. Wir machen das Tor auf und fahren zur Rezeption, aber da ist niemand mehr! Es wird immer dunkler und wir irren durch die Gegend, bis ich jemanden finde, den ich einfach mal frage. Er telefoniert kurz, dann sagt er uns, dass wir uns einen Platz aussuchen sollen. Mish, der Camp-Manager, ist mit seinen Leuten an der Fähre, da ist was kaputt, er würde später rum kommen um uns zu begrüßen.

Der erste Platz, den wir nehmen wollen, hat ein Problem: jemand hat die Steckdose mit Klebstoff verschmiert :angry: ! Deppen gibt es überall, da scheint jemand mir irgendwas nicht zufrieden gewesen zu sein! Aber kein Problem, hier ist wenig los, wir suchen uns eine andere Camp-Site. Da ist alles in Ordnung.

Neben uns auf der nächsten Camp-Site steht ein südafrikanisches Paar aus Johannesburg, etwa in unserem Alter. Beide sehen aus wie Althippies und sind sehr sympathisch, wie sich bei einem kleinen Plausch herausstellt. Sie haben ein ähnliches Land Cruiser Modell wie wir, aber nur ganz oberflächlich gesehen. Sie haben den Wagen um ca. einen Meter verlängert! Klar, kein Problem, macht man ja ständig :woohoo: ! Damit haben sie deutlich mehr Platz. Sie sind schon eine ganze Weile unterwegs, und sie wollen wohl auch nicht so schnell wieder zurück.

Dann kommt Mish zu uns auf die Camp-Site. Er begrüßt uns herzlich, fragt uns ob alles ok ist und wir klönen einen Moment. Er drückt uns ein kleines rundes "Tablett" in die Hand, auf dem ein Handfunki, Ladegerät und KFZ-Kabel, und ein Zettel mit einem Gruß von Robin und Mara liegen. Großes Kino! Wir freuen uns sehr!



Klar, wir hatten vereinbart, dass Robin und Mara zwei kleines Funkgeräte mieten und eins bei ihrer Durchreise bei Mish für uns da lassen, aber dass das so wunderbar klappt ist einfach riesig :woohoo: ! Das "Tablett" stellt sich später übrigens als eine Sternkarte der südlichen Hemisphäre heraus, mit dem man Sterne am südlichen Sternenhimmel bestimmen kann. Die beiden haben sie einfach mit einer Serviette dekoriert. Großartig! :laugh: :woohoo:

Claudia checkt erstmal die Ablutions und geht duschen. Die Ablutions hier sind sehr schön mit afrikanischen Motiven auf den Duschvorhängen vor den beiden großen Duschkabinen. Alles ist nach oben hin offen und sauber, überall hat man Blick auf Blumen und Bäume. Nur Krabbel- und fliegende Viecher gibt es hier reichlich. Und die Dusche ist kalt! Bei mir gibt es später warmes Wasser, da hat Claudia wohl gerade Pech gehabt.

Als Claudia vom Duschen zurückkommt, habe ich schonmal Feuer gemacht. Claudia bekommt erstmal ein Bier in die Hand gedrückt, dann sorgen wir für Licht in der Küche.

Mit dem Feuer auf der einen und der Lampe auf der anderen Seite haben wir jetzt ausreichend Licht, um das Projekt „Grillen“ in am Angriff zu nehmen. Wir grillen Würstchen und Filet aus dem Supermarkt. Für den ersten Versuch ist es erstaunlich gut. Beim nächsten Mal muss aber der Grill heißer sein, ich war zu ungeduldig. Mit knurrendem Magen grillen ist ungünstig! :whistle: :woohoo:

Noch ein Bier, dann lassen wir das Feuer runter brennen und gehen ins Bett. War doch ein aufregender Tag!
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26 Feb 2022 17:57 #638314
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10.09. - Wir sehen uns am Boteti!

Wir haben großartig geschlafen! Hätte ich nie gedacht, dass wir in dieser Sardinenbüchse so tief und fest schlafen können.

Die Aussicht auf eine heiße Dusche lockt Claudia aber dann doch aus der Schlafhöhle. Die Duschen hier sind wirklich genial. Die beiden Kabinen sind riesig mit ausreichend Haken für Kleidung und Waschzeug und das Wasser heiß und reichlich.



Frisch geduscht wird gefrühstückt und dann versuchen wir Robin und Mara zu erreichen. Es klappt tatsächlich, obwohl die Verbindung lausig ist, aber "Warzenschwein ruft Elefant!" - es klappt :woohoo: ! Klar, der alte Funkamateur in mir weiß natürlich, dass die Entfernung auf die andere Flussseite, und dann noch eine unbekannte Strecke zur jeweiligen Camp-Site, schon grenzwertig für die kleinen Quatschkisten ist. In sofern bin ich sehr zufrieden, dass wir uns über die Entfernung verständigen können. Wir verabreden uns an der Fähre auf der anderen Flussseite. Als wir abfahrbereit sind, wollen wir Bescheid sagen, erreichen aber die beiden nicht. Wir warten noch eine halbe Stunde und fahren dann los.


Southern Pied Babbler / Elsterdrossling

An der Rezeption treffen wir Mish und quatschen etwas. Dann sagen wir Mish, dass wir auf die andere Seite wollen. Er macht sich auf den Weg zum Fluss und wir fahren die wenigen 100m zur Fähre.

Ganz ehrlich, als wir aus dem kleine Dorf die kurze sandige Piste runter zum Boteti gefahren sind, sind wir leicht sprachlos und total begeistert! Das Licht, die Aussicht über den Fluss, Kühe und Ziegen, die am Ufer weiden - das ist einfach großartig! Unsere Gefühle können die alten Hasen vielleicht nicht mehr ganz nachvollziehen, aber wir, als totale Anfänger in Sachen Botswana, waren echt überwältigt! :woohoo: :woohoo: :woohoo:


Fähre am Boteti


Boteti

Die Fähre über den Boteti ist schon ein Abenteuer für sich, Ihr kennt das :silly: . Wir haben ja viel darüber gelesen und viele Videos gesehen, aber life ist das nochmal viiiel besser :woohoo: ! Die Fähre liegt auf der anderen Seite, Mish und ein Kollege fahren mit einem kleinen Ruderboot rüber. Die Fähre hat keinen Motor (mehr), sie wird von Hand an einem Seil gezogen.



Als die Fähre sehr dicht am Ufer ist, bekommen wir das Zeichen, dass wir auf die Fähre fahren können. Erst geht es ein paar Meter durchs Wasser, dann die beiden Rampen hinauf :ohmy: . Passt alles, wir werden eingewiesen und fahren bis ganz nach vorn. Dann ziehen die beiden Männer die Fähre per Hand langsam auf die andere Seite.



Der Blick über den Boteti ist einfach großartig! Wir genießen die recht lange Fahrt ausgiebig. Kurz vor dem anderen Ufer müssen wir das Auto etwas zurücksetzen, damit die Fähre vorn etwas hoch kommt, so dass sie weiter ans Ufer gezogen werden kann. Dann dürfen wir hinunterfahren und durch das knietiefe Wasser auf das Ufer. Dann geht es die Böschung hoch und wenige Meter später stehen wir vor der Einfahrt zum Makgadikgadi Pans Nationalpark.



Am Tor zum Park kommt uns ein LKW mit Mitarbeitern des DWNP und des Militärs entgegen. Den Grund dafür sollten wir später erfahren. Wir müssen uns registrieren. Alles läuft freundlich, aber auch etwas chaotisch ab. Wir sollen erst bei Ausfahrt zahlen und zwar 220 Pula pro Person und Tag und 50 Pula für das Auto. Dann geht es über tiefsandige Pisten durch den Park. Was für eine Landschaft! Niedrige trockene Büsche, grauweißer Sand, toll :woohoo: !

Wir fahren erst mal zur Camp-Site, vielleicht treffen wir ja Mara und Robin dort. Leider sind sie nicht mehr da, aber wir bekommen von anderen Campern die Auskunft, dass die beiden Richtung Hippo-Pool gefahren sind. Weiter geht es über die Piste an lustigen Hühnern und Zebra-Herden vorbei. Landschaft und der Blick auf den Boteti begeistern uns total!

Wir erreichen eine Stelle, wo es offensichtlich runter zum Boteti geht. Davon haben Robin und Mara in ihrem 2018'er Reisebericht geschrieben. Nich lang schnack’n, runter da! Vorsichtig fahren wir ans Ufer des Boteti. Es ist einfach traumhaft! Massen an Tieren, große Zebra-Herden, Kudus, jede Menge Federvieh - wir könnten hier stundenlang rumfahren.


Blick über den Boteti


Immer schön in Kolonne gehen!




Intermediate Egret / Ardea - Mittelreiher. (Danke, Ingrid!)


Auch das gehört wohl dazu.

Wir kommen an einem Baum vorbei, auf und um den herum Massen von Geiern sitzen. Den Grund dafür sehen wir erst auf der Rückfahrt. Hinter dem Baum am Wasser liegt ein toter Elefant :S . Der ist auch der Grund für den LKW mit den DWNP-Leuten. Der Elefant ist eines natürlichen Todes gestorben, leider lag er wohl auf der "falschen", nämlich bewohnten Seite des Flusses. Um zu verhindern, dass das Elfenbein auf dem Schwarzmarkt landet, wurden die Stoßzähne vorsorglich "ausgebaut" und mitgenommen. Robin und Mara waren früher im Park und haben Bilder davon gemacht.


Geierbaum


Whitebacked Vulture (Weißrückengeier), Boteti River, Botswana

Gleich darauf haben wir die erste Elefantensichtung (sehr lebendig) am Wasser!

Irgendwann geht es nicht mehr weiter und wir erkennen eine Fahrspur, die wieder nach oben führt. Naja, was man so Fahrspur nennt :laugh: ! Sagen wir mal, hier ist wohl schonmal jemand gefahren :lol: . Ansonsten sieht das ziemlich tiefsandig aus. Und es steht eine Herde Zebras im Weg. Ok, auf Einzelschicksale können wir jetzt keine Rücksicht nehmen, da müssen wir jetzt durch! Sicherheitshalber versuchen wir es mal mit 4x4L. Wenn wir da problemlos hoch kommen, dann kann uns nicht mehr viel schocken, würde ich sagen. Gesagt, getan. Der Dicke Panzer wühlt sich langsam, aber stetig und ohne irgendwelche Probleme durch den Sand den Hang hoch. Und auch die Zebras stört das nicht sonderlich, sie machen einfach Platz und schauen etwas irritiert aus dem Fell :woohoo:.

Oben setzen wir wieder ein "Warzenschwein ruft Elefant!" ab, und es klappt, wir erreichen die beiden mit dem Walkie-Talkie. Kurz danach sehen wir den Wagen von Robin und Mara, gut erkennbar am gelben Seil am Kuhfänger vorn. Erste Begrüßung durch die Fenster, dann verabreden wir, uns unten am Wasser eine gute Stelle zu suchen, wo wir uns hinstellen können. Bald ist ein passender Platz gefunden und wir können uns herzlich begrüßen und für das Walkie-Talkie bedanken. Dann gibt es einen ginfreien Begrüßungs-Tonic und wir genießen ausgiebig diese Stimmung am Boteti, das Licht, die Wärme, die Tiere, und die Gesellschaft, die wir jetzt noch ein paar Tage genießen dürfen. :)
Und es hat tatsächlich geklappt - "Wir sehen uns am Boteti!" Das ist schon etwas sehr besonderes für uns! :woohoo: :woohoo:

Während wir da so stehen und uns unterhalten und fotografieren, kommen drei Elefanten am Ufer in unsere Richtung! Ein bisschen mulmig ist Claudia schon :unsure: , aber die Elefanten ziehen friedlich durch’s Wasser. So haben wir jede Menge Zeit, sie ausgiebig zu beobachten und zu fotografieren. Mampfend waten sie durch das seichte Wasser. Einfach großartig! Irgendwann ziehen sie die Uferböschung nach oben. Das Sandbad können wir leider nicht fotografieren, aber der Anblick ist toll.


Macht mal Platz!













Irgendwann verabschieden wir uns von Mara und Robin und verabreden uns für 10:00 Uhr am nächsten Tag an der Fähre. Ab morgen werden wir ein paar Tage gemeinsam unterwegs sein. :woohoo:

Auf dem Rückweg geraten wir tatsächlich in einen Stau :S ! Drei Autos sind vor uns und halten am Geierbaum. Nun können wir auch den toten Elefanten sehen. So genau möchte Claudia den aber gar nicht ansehen und sie ist froh, als die anderen vor uns weiterfahren :sick: .

Dann melden wir uns am Gate ab. 580 Pula kostet uns der Besuch für heute und morgen. Der Mitarbeiter am Gate ruft noch netterweise bei Mish an, der aber schon auf dieser Seite des Flusses auf uns wartet.



Es geht zurück und rauf ins Camp. Wir sind von den ganzen Eindrücken ganz schön erledigt und wollen erst gar kein Feuer mehr anmachen.

Ich beschäftige mich erstmal mit Daten-Hygiene und Claudia bastelt aus unseren Vorräten ein Abendessen. Dann machen wir doch noch ein Feuer, immerhin ist das deutlich gemütlicher :lol: .

Das südafrikanische Paar ist heute weiter gefahren, der Platz ist leer. Bis jetzt jedenfalls. Dann kommt ein HiLux mit Dachzelt. Und noch einer. Und noch einer. Fünf Hilux, alle exakt gleich, mit deutschen Campern, kommen auf die Camp-Site! Mit erstaunlicher Routine bauen sie ihr "Dorf" auf und sorgen für Abendessen. Die machen das nicht zum ersten Mal! :silly:

Total erledigt hauen wir uns hin, leider werden wir die ganze Nacht von nicht sehr lauten, aber sehr nachdrücklichen Bässen genervt, die aus dem Dorf rüber wummern. Es ist Freitag, und man macht wohl erstmal Party. Irgendwann schlafen wir aber doch wieder ein, nur um vor Sonnenaufgang von lautem Vogelgeschrei aufgeschreckt zu werden :S . Auch das ist Afrika.

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 25 Mär 2022 06:09 von TinuHH.
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22 Mär 2022 19:51 #640126
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11.09. - Tiefsand und Baobabs

Wirklich gut geschlafen haben wir heute nicht, die Mugge aus dem Dorf war einfach zu nervig.

Auf dem Nachbarplatz ist die große Gruppe schon eifrig dabei, Frühstück zu machen. Das geht alles extrem routiniert, was bei so einer großen Gruppe sicher nicht selbstverständlich ist. Dann wird gepackt, und schon sind sie wieder vom Hof. Nicht schlecht!



Wir frühstücken in Ruhe, dann packen wir zusammen und fahren zur Rezeption, wo wir bei Mish unsere Rechnung begleichen und noch etwas klönen. Dann wird es Zeit, wir sind um 10:00 an der Fähre verabredet.

Auf der anderen Seite werden wir von diversen Touristen fotografiert, heute ist deutlich mehr los als gestern. Auf dem Camp-Ground treffen dann Mara und Robin, sie sind noch fleißig beim Einräumen.



Von den Ablutions auf der Camp-Site hatten sie und schon vorgeschwärmt, und Claudia probiert das natürlich gleich mal aus. Jo, passt, die sind super! :cheer:

Dann machen wir uns auf den Weg. Wieder geht es am Flussufer entlang. Diesmal ist der tote Elefant voller Geier. Das muss natürlich festgehalten werden. So einen Anblick werden wir wohl nicht so bald wieder haben. Danach geht es wieder nach oben vom Flussufer weg und auf sandigen Pisten durch den Park.


Das große Fressen


Aufwärmen!


Weißrückengeier


Reiher


Guggst Du!


Auf der Flucht

Der Reifendruck ist schon entsprechend reduziert. Die Piste ist schon heftig tiefsandig, das muss ich sagen. Robin und Mara, die eine Zeitlang hinter uns her fahren, lachen sich tot, wie sie uns später sagen, weil unser Auto in den sandigen Wellen wohl ziemlich besoffen hin und her torkelt. :woohoo: Hey, was glaubt Ihr, wie wir uns gefühlt haben??? :evil: :sick:

Robin hält irgendwann an um uns darauf aufmerksam zu machen, dass es hier nach frischem Elefantendung riecht. :blink: Äh, ja, tut es immer mal wieder, aber was ist daran so besonderes? Auf einmal sehen wir ein Solarpanel seitlich im Busch. Robin biegt dort ab. Das ist eigentlich nicht unsere Route – wo will er hin? :unsure: Wenige 100 Meter weiter kommen wir an ein Wasserloch, und dort stehen schon einige riesige Elefantenbullen. Aaaahhhja! Klar, die hat Robin wohl gerochen! Hat Robin vielleicht den Elefantenriecher? Vielleicht, aber das Wasserloch kannten Robin und Mara schon von ihrer letzten Reise! Damals hatten sie dort aber nur einen Elefanten gesehen und jetzt werden es immer mehr. Irgendwann sind es bestimmt 25 Elefanten, die sich mit Schlamm oder Wasser bespritzen. Was für ein Anblick. Wir stehen hier gefühlt mindestens eine Stunde. :woohoo:

Sorry, jetzt kommen ein paar Elefanten mehr, da müsst Ihr jetzt durch!


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefanten am Wasserloch


Elefant

Irgendwann reißen wir uns los. Weiter geht es bis zum Gate und wir verlassen die Makgadikgadi Pans. Nach wenigen Kilometer kommen wir am Nxai Pan Gate an und checken ein. Uns wird Baines Baobab Camp-Site #1 zugewiesen, aber Robin und Mara haben #2 im Voucher stehen, und wir bekommen die Info, dass wir heute alleine dort sind, uns also eigentlich aussuchen können, wo wir stehen wollen. :woohoo:


Nxai Pan Entrance Gate

Der erste Teil der Strecke besteht aus einer schnurgeraden und recht sandigen Piste. Kein großer Fahrspaß, zumal rechts und links auch nicht viel zu sehen ist. Dann geht es rechts ab Richtung Baines Baobabs.

Der Weg zu Baines Baobabs besteht entweder aus schmaler Sandpiste oder grobem Schotter mit reichlich Löchern darin. Zwischendurch machen uns Robin und Mara immer wieder auf Vögel aufmerksam, die im Gelände auf Büschen und Bäumen sitzen. Alleine hätten wir die wohl entweder nicht gesehen, oder einfach ignoriert. So langsam kommen wir auf den „Geschmack“, was die gefiederten Zeitgenossen angeht! :)


Ok, nur ein Strauß. Aber es wird!

Dann geht es ab zu der riesigen Salzpfanne, an der die großen Baobabs stehen. Ist das beeindruckend! Die Bäume sind riesig und dahinter erstreckt sich eine riesige weiße Fläche! Natürlich halten wir erstmal an, um den Blick zu genießen und festzuhalten. Bis zur Camp-Site Nr. 1 sind es bestimmt noch 2 km. Wir schauen uns die Nr. 1 und die Nr. 2 an, beide sind sehr schön, entscheiden uns dann aber für die Nr. 1, weil man von dort einen wunderbaren Blick über die Pfanne hat.


Baines Baobabs


Baines Baobabs


Salzpfanne


Salzpfanne

Wir stellen die Wagen Heck an Hack auf und dann wird alles für das Abendessen vorbereitet. Robin und Mara haben Springbock für dem Grill, ich schnippel Gemüse für den Potjie und Claudia bastelt uns einen Kartoffelsalat mit Kartoffeln, Zwiebeln, Gurken und Mayonnaise. Es gibt Sundowner und Bier.

Auf der Camp-Site gibt es zwei schneckenförmige Holzpalisaden. In der einen verbirgt sich das Plumpsklo. Es gibt sogar einen Klorollenhalter (natürlich leer). Die andere Schnecke enthält die Eimer-Dusche. Der Eimer hat unten ein Loch, in dem ein Duschkopf mit einem Hebel zum Auf- und Zudrehen angebracht ist. Den Eimer kann man über einen Flaschenzug herunterlassen, mit dem selbst mitgebrachten Wasser befüllen und wieder hochziehen. Robin, Mara und ich nutzen die Gelegenheit. Claudia hofft auf morgen und auf eine bequemere Gelegenheit zum Duschen. Sie hat definitiv was verpasst, finde ich!

Dann wird ausgiebig gegessen. Das ist wirklich eine großartige Location! Und wenn wir uns vorstellen, dass wir in diesem riesigen Gebiet vollkommen alleine sind, dann läuft mir heute noch der Schauer über den Rücken!







Bevor wir uns in die Schlafhöhle zurückziehen, scheucht Robin uns noch auf die Pfanne: „Das müsst ihr euch ansehen!“ :woohoo: Recht hat er, der Sternenhimmel ist unglaublich! Hinten sind die Lichter von unserem Dachzelten und Autos zu sehen, oben die Milchstraße. Leider ist es so kalt, dass Claudia nach ein paar Minuten aufgibt. Mir gelingen aber ein paar ganz nette Bilder, aber bei Nacht/Sternenhimmel-Bildern habe ich definitiv Nachholbedarf, das muss ich noch üben. :whistle:


Sternenhimmel über der Salzpfanne

Vor dieser Camp-Site hatte Claudia den meisten Bammel, wie sie mir sagte. Und jetzt, nachdem sie es live und in Farbe gesehen hat, und nach den Erlebnissen hier, ist sie völlig hin und weg. Letztendlich ist es für sie eins der HighLights dieser Reise! Und Ihr dürft mir glauben, dass mich das ganz besonders gefreut hat! :woohoo: :woohoo:

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 22 Mär 2022 19:52 von TinuHH.
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So, weiter geht's!

12.09. - Wasserloch und Reifen

Im Morgengrauen sind wir alle wach. Robin und ich schnappen uns erstmal die Kameras und laufen auf die Pfanne. Noch ist die Sonnen nicht zu sehen, das Licht ist fantastisch, und wir genießen die absolute Ruhe hier. Als die Sonne dann langsam über den Horizont kommt, wird das Licht mystisch.


Sonnenaufgang auf der Pfanne


Campsite #1

Zum Frühstück gibt es Rührei mit Tomaten und was der Kühlschrank sonst noch so hergibt. Wir lassen uns Zeit. Heute begleiten wir Robin und Mara noch zum South Gate Camp, dort bleiben die beiden eine Nacht, und das Wasserloch dort soll großartig sein. Wir haben heute schon die erste Nacht in Maun gebucht, Robin und Mara wollen morgen dazu kommen.


Frühstück

Wir fahren den bekannten Weg zurück, machen noch einen kurzen Stop an den Baobabs, und auf der Hauptpiste biegen wir Richtung South-Gate ab. Dann sehen wir einen SUV quer auf der Piste stehen :unsure: . Als wir näher kommen, sehen wir, dass das linke Vorderrad fehlt :blink: . Auf der Piste kommt man nicht an dem Auto vorbei, wir müssen über die Böschung ausweichen. Später erfahren wir am South Gate, dass das der Wagen vom Putzpersonal war – die müssen erstmal einen neuen Reifen organisieren. Geputzt wird später! :laugh:


Road Block

Beim South Gate melden Robin und Mara sich an und dann geht es zum Wasserloch. Und hier ist wirklich jede Menge los! Massen an Zebras und Springböcken, einige große Elefanten sind schon da, jede Menge Federvieh, Gnu-Herden, es ist großartig!
Immer mehr Elefanten kommen aus verschiedenen Richtungen, man weiß garnicht so recht, wo man sich hinstellen kann, ohne zu stören. :woohoo:

Wie so oft: Wir haben da mal ein paar Bilder gemacht!
Und wie immer gilt: Da müsst Ihr jetzt durch! B) :woohoo:


"Ich kannte ihn, war 'n prima Kumpel!"









Rufous-naped Lark - Kurzhaubenlerche








































Robin und Mara stehen offensichtlich mitten in einer „Zufahrt“, ein Elefant bleibt etwas irritiert direkt hinter ihnen stehen, um dieses unerwartete Hindernis zu begutachten. Aber er lässt sich nicht lange stören, weiter geht’s zum Wasser!










Wir fahren noch weiter durch den Park auf der Suche nach Leoparden, die hier vor kurzer Zeit beobachtet wurden, leider vergeblich. Noch ein kurzer Halt am Wasserloch, dann verabschieden wir uns von Robin und Mara und machen uns zurück auf den holprigen Weg nach Maun. :)

Kurz vor dem Abzweig nach Baines Baobabs reißt es das Auto sehr plötzlich links in die niedrige Sand-Böschung. Was war das jetzt? Ich war’s nicht, ich hab’ nix gemacht! :woohoo: :whistle:

Ich fahren vorsichtig rückwärts zurück in die Spur, und dabei merke ich, dass da was nicht stimmt. Kurzer Check, alles klar, der linke Vorderreifen ist hin :angry: . Aber so richtig! Kein Loch, das man noch flicken könnte, der Reifen ist ziemlich flächendeckend geschreddert. :evil: :evil:


Finito! Der ist hin!


Erster Gedanke eines verwöhnten Teutonen: „222222 - mal beim ADAC anklingeln!“.
Lass mal überlegen, Handy-Verbindung: nicht existent. ADAC: jibbet hier nicht. Sonst irgendjemanden, der helfen könnte: Fehlanzeige. Ok, dann müssen wir wohl selber ran!
Nicht, dass wir das Problem nicht in Namibia schonmal hatten, aber man kann ja mal fragen! :woohoo:

Glücklicherweise erweist sich der Sand als nicht sehr tief, man kommt mit der Schaufel schnell auf eine fest Schicht. Damit ist der sichere Stand für den Wagenheber kein Problem.

Wir hatten uns bei der Übernahme des Autos versichert, dass die Radmuttern nur „handwarm“ angezogen sind, nicht mit Schlagschrauber oder mit brutaler Kraft. So ist es kein Problem, die Muttern zu lösen.

Das Ersatzrad lasse ich nach dem Lösen der Radmuttern vorsichtig runter plumpsen, aber das Hochheben des defekten bringt mich an meine Grenzen. Die großen Räder sind einfach sauschwer! Alter Mann hat Rücken, so muss Claudia mit helfen.

Dann ist alles fertig, schnell noch den Reifendruck anpassen, und dann kann es nach einer guten halben Stunde wieder los gehen. Am Gate checken wir aus, pumpen die Reifen wieder auf normalen Druck, dann ab nach Maun. Den Grund für den geschredderten Reifen haben wir übrigens nicht gefunden, wir haben allerdings auch nicht lange danach gesucht.



Die Einfahrt zum „Discovery Bed & Breakfast“ geht direkt von der B334 ab. Nach wenigen 100m kommen wir an das Tor und werden von Carol eingelassen. Das Gelände ist mit einzelnen kleinen Hütten sehr nett angelegt. Unsere Hütte hat, anders als erwartet, die Dusche innen. Eigentlich sollten wir eine Hütte mit Außendusche haben, aber so ist es natürlich auch super. Nur der Platz ist etwas beengt.



Wir laden das Auto aus und versuchen, etwas Ordnung zu schaffen und Akkus zu laden. Dann duschen wir und um 19:00 Uhr gibt es Abendessen. Das gibt es auf der überdachten Terrasse beim Haupthaus. Alles ist sehr schön gestaltet, man guckt auf Kakteen, Bäume und Blüten. Gegessen wird gemeinsam an einem großen Tisch. Wir sind zu sechst, ein Paar aus Holland, das auch mit einem Bush-Camper aus Windhouk angekommen ist, und Marije und René, die Eigentümer der Lodge, die ebenfalls aus Holland stammen.

Das Abendessen wird von Maggy, der Küchenchefin, vorgestellt. Es gibt Hühnchenschenkel in einer leckeren Soße, Gemüse, Reis, Bohnen und Rote-Bete-Salat. Alles sehr lecker! Getränke holt man sich am Kühlschrank und macht Striche auf der beiliegenden Liste. Gezahlt wird später. Natürlich wird in der netten Runde ausgiebig geklönt. :silly: :lol:

Kur vor neun holen wir uns noch ein Savanna Dry aus dem Kühlschrank, dann geht es zu der Terrasse bei Carol’s Coffee Shop, auf der WLAN verfügbar ist. Wir wollen das WLAN noch für ein Gespräch mit unseren Freunden in Deutschland nutzen und ihnen erzählen, wie es uns geht, und was sie alles verpassen. Mit ihnen haben wir nämlich bisher alle Reisen nach Namibia gemeinsam gemacht, aber zu Camping ließen sie sich trotz eifriger Überzeugungsarbeit nicht überreden. Dann fallen wir todmüde ins Bett.

Schönes Wochenende, dann geht es weiter in Maun!

Grüße
Martin
Letzte Änderung: 09 Apr 2022 16:20 von TinuHH.
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17 Apr 2022 14:08 #642049
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  • TinuHH am 17 Feb 2022 21:33
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Moin allerseits!

Ich wünsche Euch ein schönes Osterfest! :)
Und jetzt geht es weiter!

13.09. - Orga-Tag und neuer Reifen

Für 7:30 Uhr sind wir zum Frühstück angemeldet. Wir sortieren unser Wäsche, die wir noch waschen lassen wollen. Duschen, dann ab zum Frühstück. Außer uns ist nur noch das holländische Paar vom Abend vorher mit uns beim Frühstück. Auch das Frühstück ist sehr gut, mit selbst gemachter Marmelade und Frühstücksei nach Wunsch. Was für ein Luxus! :woohoo:







Draußen bereitet Maggy auf einem Feuer in einem Potjie das Abendessen vor. Claudia lässt sich die Zubereitung von Maggy erklären. Erst kommt eine Schicht Zwiebeln mit Öl und Salz in den Topf, dann bis oben hin nur grob zerteiltes Fleisch dazu. Das Ganze soll dann 5 Stunden vor sich hin köcheln und nennt sich Seswaa. Um das Feuer herum stehen schöne Holzstühle mit Schnitzereien in der Rückenlehne. Jeder Stuhl ist anders, wunderschön.










Beim Frühstück haben wir Katzenbesuch. Erst ist die zutrauliche von den vier hauseigenen Katzen bei mir, dann besetzt sie meinen Stuhl, als ich mal Nachschlag hole. Sie wird kurzerhand hochgenommen und auf Claudias Schoß platziert, was sie mit Schnurren kommentiert. Katzen sind immer gut! :woohoo:




Nachdem Claudia die fehlenden zwei Tage Tagebuch nachgetragen hat, machen wir uns um 10:30 Uhr auf zu unseren Erledigungen.



Besuch beim Tagebuchschreiben

Das wichtigste ist der Reifen! Wir fahren zu Supaquick, wo es einen in der richtigen Größe, wenn auch von einem anderen Hersteller gibt. Der Laden macht seinem Namen alle Ehre, nach 15 Minuten haben wir den neuen Reifen für 2.280 Pula am Auto. Punkt eins auf der Liste abgehakt! :woohoo:




Nun geht es zum DWNP (Department of Wildlife & National Parks), um unsere Nationalparkgebühren zu zahlen, das sind für die Zeit vom 14. bis 20. September 2.030,- Pula. Die Mitarbeiterinnen sind sehr freundlich, alles geht zügig, und wir klönen noch etwas. Erfolglos versucht sie mir noch eine Tinkers Map von dem Gebiet zu verkaufen. Hätte ich gerne gemacht, aber wir haben schon eine. :lol:

Jetzt fahren wir zum Tanken zu Riley’s Garage. Viel los hier! Aber das Gewusel macht viel Spaß. Plötzlich hupt es nachdrücklich, und als wir zur Straße gucken, sehen wir das Südafrikanische Paar, das wir mit ihrem Monster-Cruiser im Boteti River Camp getroffen haben. Leider sind sie schnell wieder weg. :)

Das Delta Meat Deli suchen wir auch heute vergeblich :dry: . Wir fragen überall nach, aber niemand kann uns sagen, wo die jetzt sind. Also geht es wieder zurück zu den Beef Boys und ich kaufe das Fleisch dort. Leider gibt es kein Wild, also wird Beef mitgenommen.

Dann ab zu Shoprite, Vorräte aufgefüllt. Wir werden von zwei Mädchen in Schuluniform verfolgt, die uns giggernd und kichernd eine Schokolade und einen Schokoriegel hinhalten, mit der Bitte, ihnen das zu kaufen :P . Die beiden sind echt niedlich, und wir machen den Spaß mit. An der Kasse kaufen wir noch eine stabile Einkaufstasche, die wohl ganz gut in die Fächer des Campers passen könnte. Am Ausgang treffen wir dann die beiden Mädchen, die sich über die Schokolade sehr freuen. Hoffentlich wird das jetzt nicht eine Masche! :whistle:

Wir machen uns auf die Suche nach dem Restaurant „The Duck Café and Bar“ in der Nähe vom Flughafen. Dort wird „Okawango Gin“ destilliert, über den ich gelesen habe. Das Restaurant liegt direkt gegenüber des Flughafens. Der Laden macht einen ziemlich „gehobenen“ Eindruck. Gin gibt es reichlich, und ich nehme gleich mal zwei Flaschen mit. :woohoo: :silly: :whistle:

Ein paar 100m weiter finden wir dann auch einen Geldautomaten ohne die übliche lange Schlange, so dass wir unsere Bargeldbestände ausreichend auffüllen können. Nun fehlt nur noch Bier und Feuerholz. Nach vier Stunden in der Hitze haben wir aber keine Lust mehr auf Einkäufe :blush: . Also auf zurück ins Discovery Bed & Breakfast. Noch haben wir ja auch etwas Bier im Kühlschrank, und für heute können wir uns in der Küche versorgen. Und warum auch immer ich zwei Nächte in Maun geplant hatte, das war genau richtig. Soviel zu Thema „was wollt Ihr denn zwei Nächte in Maun!?“ :laugh: :evil: .

Robin und Mara sind schon angekommen, sie wollen aber noch ein paar Erledigungen machen und fahren gleich wieder los. Wir setzen uns derweil in Carol’s Coffee Shop an einen Tisch, es gibt leckeren Milchkaffee, Vanilla Milkshake, Banana Bread und nette Gespräche mit neuen Gästen (wieder Holländer) und Marije.


Carrol's Coffeeshop

Um 19:00 Uhr gibt es wieder Abendessen. Wir sitzen mit Robin und Mara an einem Tisch und die Holländer und zwei weitere Gäste an einem anderen. Robin und Mara haben übrigens nach ausgiebiger Detektivarbeit das Delta Meat Deli gefunden! :woohoo:

Das „Seswaa“-Fleisch, dass stundenlang im Potjie gegart wurde, ist köstlich! Es wird nicht, wie Claudia befürchtet hatte, mit Knochen, Sehnen und Fett serviert, sondern sorgfältig von allem nicht essbaren befreit und ist vergleichbar mit Pulled Pork. Dazu gibt es Milipapp, Chakalaka und eine Gemüse-Quiche. Als Nachtisch gibt es Crème brûlée. Unglaublich! Wir sind dann die letzten Gäste, die noch bei Getränken sitzen und klönen.

Morgen geht's in den Moremi!

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 17 Apr 2022 17:19 von TinuHH.
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30 Apr 2022 17:31 #642764
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  • TinuHH am 17 Feb 2022 21:33
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Moin allerseits!

sorry für die lange Funkstille, es gab Gründe. :S

14.09. - Moremi - Xakanaxa - nicht wirklich!


Wieder Frühstück um 7:30 Uhr, wir haben heute noch einiges vor! Wieder lecker und ausgiebig, zu den Eiern gibt es heute Speck. Wir sammeln unsere Wäsche ein und suchen uns von den aus Grashalmen hergestellten Schalen und Armreifen, die neben der Küche zum Verkauf angeboten werden, eine kleine Schale und ein Armband aus. Die Sachen sind von den Angestellten hergestellt worden, die dann das Geld auch direkt bekommen.

Wir bezahlen unsere Rechnung und packen den Rest unserer Sachen ein. Marije verkauft uns noch ein paar Dosen Bier, das haben wir ja gestern nicht mehr geschafft. :whistle:

Die Anlage ist so hübsch, dass alles noch ausgiebig festgehalten werden muss. Claudia lässt sich von Marije einige der Rondavels zeigen, die die Dusche außen haben. Sowas hatten wir eigentlich laut Voucher gebucht. Die Rondavels gefallen uns sehr, das könnte was für ein nächstes Mal sein.

Auch ein paar Vögel, die hier auf der Anlage rumfliegen, müssen noch abgelichtet werden. Nur bei der Bestimmung komme ich teilweise nicht weiter und benötige Eure Hilfe. ;)


Marico Sunbird (female) (Danke, Friederike)


Grey-backed Camaroptera (Danke, Bele!)



Das müsste ein Yellow Weaver sein, oder?Holub's Golden Weaver (Danke, Bele)


Robin und ich füllen die Brauchwassertanks an unseren Fahrzeugen und nach einer herzlichen Verabschiedung machen wir uns auf den Weg.

Fazit Discovery Bed & Breakfast:
Uns hat es hier ausgesprochen gut gefallen! Die Lage ist prima, die Hütten nett, auch wenn der Platz etwas knapp ist, zumindest in der Hütte, die wir hatten. Aber die Betreuung ist super, das Essen lecker und reichlich - für uns 4,5 von 5 Punkten!

An der Straße hatten wir schon viele Holzverkäufer gesehen, und so halten wir bei einem Stand an, um Holz zu bunkern. Ein Bündel kostet nur 10 Pula! 18 Bündel kaufen wir insgesamt, so günstig haben wir nie wieder Holz kaufen können! :woohoo:


Feuerholz! Reichlich Feuerholz!

Heute soll es nach Xakanaka gehen. Bis zum South Gate vom Moremi Wildreservat ist die Strecke unspektakulär. Beim South Gate tragen wir uns ein und fragen nach Sichtungen. Ok, das ist ja immer so eine Sache. Nur weil jemand irgendwo was gesehen hat, muss das ja nicht mehr da sein, wenn wir da endlich vorbei kommen! Aber man erzählt uns von Löwen, die gesehen worden sind. :lol:





South Gate Entrance Gate



Hartlaub's BabblerArrow-marked Babbler (Danke, Bele)


Robin schlägt vor, dass wir nicht die direkte Strecke nach Xakanaxa fahren, die ziemlich langweilig ist. Statt dessen möchte er sich über die kleinen Wege durch den Makerekwa Loop nach Xakanaxa durchschlagen. Natürlich sind wir einverstanden. Wir schalten sofort auf „Du Guide - wir keine Ahnung“-Modus um. Die beiden waren schonmal hier, wir nicht, also sind wir total gespannt was da kommen wird. :woohoo:


Giraffen sind einfach nur schön!


Elefanten, klar. Auch der 100'ste ist toll!





Impala






Beachtliche Bauwerke der ganz kleinen.


Die Strecke, die wir jetzt fahren, ist für uns absolut beeindruckend! Die Landschaft, die Mengen an Tieren, das Fahren auf verschlungenen Pfaden, das alles ist für uns ein großartiges Erlebnis. Es geht am Makowane Loop vorbei Richtung Nord-Westen. Dann biegen wir Richtung Bodumatau Loop ab. Der Weg wird immer schlammiger und unebener, und dann geht es nach einer kleinen Wasserdurchfahrt nicht mehr weiter :S . Das Buschwerk ist einfach zu dicht. Und die eben noch deutlich erkennbare Fahrspur ist nicht mehr wirklich sichtbar. Wir drehen um und fahren auf der breitere Route weiter.



Yellow-billed Stork



Impala-Mädel

Impalas sehen für uns immer so aus, als ob sie frisch aus der Maske kommen. Da sitzt kein Härchen falsch, die Wimpern tiptop, einfach super! :woohoo:


Glanz-Star



Die Gnus fanden irgendwas total witzig.


Bei Hatab 13 Bodumatau Lagoon sehen wir rechts und links von uns Elefanten. Auf einmal hält Robin an. Vor uns queren Elefanten den Weg. Wir sind mitten in der Elefantenherde. Robin und Mara zählen 65 Tiere – wahrscheinlich sind es noch mehr :woohoo: . Und nun? Wir wollen ja im Hellen noch auf der Camp-Site ankommen. Irgendwann gibt es eine kleine Lücke in der Reihe, Robin gibt Gas und wir hinterher. Raus sind wir aus der Herde :woohoo: . Nur um gleich danach vor dem nächsten Road-Block aus Elefanten zu stehen :unsure: . Was für ein Erlebnis! Dann können wir ja eigentlich den Motor ausmachen und warten, bis die mampfende Bande endlich durch ist!


Road-Block I



Road-Block II



Road-Block III



Road-Block IV



Road-Block V



Road-Block VI


Die Zeit rennt, die Eindrücke sind für uns unglaublich schön und beeindruckend. So könnte es weiter gehen, aber die Sonne steht schon recht tief, so langsam müssen wir weiter.









Grau-Reiher



juveniler Black-winged Stilt (Danke Bele!)



Red Lechwe



Impalas


Wir kommen über eine kleine Holzbrücke, und kurz danach bleiben die Beiden stehen und winken uns neben sich. Sie machen einen etwas zerknirschten Eindruck, als sie uns erzählen, dass das eben wohl First-Bridge war, und dass wir auf dem falschen Weg sind :ohmy: . Das GPS sagt zwar, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber das GPS weiß auch nicht, dass Third Bridge kaputt ist :laugh: . Es sieht so aus, als ob die Strecke durch die Pools nicht befahrbar ist. Einziger Weg nach Xakanaxa: die langweilige Strecke ab South Gate. Das wären aber ca. 50km zurück und 70km wieder nach Norden, dafür ist es aber nun zu spät. Wat nu? :silly:

Ich zitiere an dieser Stelle mal aus Robins Reisebericht von 2018:
„Gute Safari-Guides versuchen ihren Gästen immer mal etwas Besonderes zu bieten. Wenn das dann noch unerwartet passiert, umso besser. Einfache Formel und daran halten wir uns.“

Sauber! Passt! Wenn das nicht was besonderes ist :laugh: ! Und es ist unerwartet! Danke, wir sind begeistert! :woohoo: :woohoo: :woohoo:

Robin versucht per Satellitentelefon herauszufinden, ob die Third Bridge Camp-Site geöffnet ist. Die Dame am anderen Ende ist schwer zu verstehen, die Camp-Site ist offen, aber ob ein freier Platz für uns existiert, kann sie uns nicht sagen. :silly:

Egal, wir machen uns auf den Weg nach Third Bridge. In schönstem Abendlich kommen wir am Gate an und fragen, ob wir bleiben dürfen. Man verweist uns an die Camp-Managerin, die in ihrer kleinen Hütte direkt nebenan residiert. Sie blättert wichtig in langen Listen mit eng beschriebenen Tabellen :pinch: , um uns dann freudestrahlend zu sagen, dass noch ein Platz frei ist :woohoo: ! Super, Bingo! Für 2.000,- Pula pro Fahrzeug sind wir im Spiel! Nicht gerade ein Schnäppchen, aber da die Alternativen rar sind, streiten wir nicht! :laugh: :laugh:

Hier am Gate erfahren wir dann auch, dass eigentlich bekannt ist, dass der Weg durch die Pools z.Zt. nicht befahrbar ist, das hätte man uns am South Gate eigentlich sagen müssen. Danke dafür! Aber unser Ärger hält sich in sehr engen Grenzen, ich verweise da wieder auf Robins Zitat (s.o.). :whistle:

Wir fahren auf unsere Camp-Site und stellen uns direkt unter einen riesigen Leberwurstbaum (danke Friederike), der dauernd große klebrige Blüten abwirft. Mir fällt so ein Blüte klatschend in den Nacken, und das Zeug ist echt klebrig. :pinch:





Auf das Abenteuer gibt es nach dem Aufbau unserer Schlafhöhlen und dem Anfachen eines ordentlichen Feuers, erst mal einen fachgerechten Gin Tonic für alle. Zum Grillen haben wir keine Energie mehr, aber zu Nudeln mit Tomatensoße reicht es noch.
Was für ein Tag - wieder mal!

Noch ein schönes Wochenende und bis bald!

Martin
Letzte Änderung: 14 Mai 2022 09:49 von TinuHH.
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