THEMA: Wir sehen uns am Boteti! - Namibia/Botswana 2021
14 Jul 2022 18:32 #647294
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20.09. - Tiefsand, PCR-Tests und Elefanten

Heute mal wieder etwas textlastig.

Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker :blink: . Es ist noch stockfinster und wir packen Stühle und Feuerholz ein, dann fahren wir zu den Ablutions. Dort wird der Rest vom Abendessen abgewaschen und Zähne geputzt (mit Löwengebrüll in einiger Entfernung als Begleitmusik), und dann sind wir wie geplant um 6:00 Uhr unterwegs.

Wir starten bei genau 2.000 auf der Reise gefahrenen Kilometern in schummriger Dämmerung. Um 6:20 Uhr geht die Sonne auf. Das Licht ist ein Traum! Leider haben wir für Fotos gerade keine Ruhe. Ein schnelles Foto mit dem Handy muss reichen.


Sonnenaufgang Savuti

Die Stecke fährt sich wie befürchtet. Manchmal gibt es eine feste Piste, auf der man etwas zügiger unterwegs sein kann, aber dann kommen wieder sehr mühsame Abschnitte, die wohl von den gleichen Leuten präpariert wurde, die auch die Strecke zwischen Khwai und Savuti gebaut haben :evil: . Für 10 km brauchen wir eine halbe Stunde. Wenn das so weitergeht wird es eng mit dem PCR-Test! :pinch:

Um 7:15 Uhr kommen wir beim Ghoha Gate an. Was ist das? Das Gate ist mit Schranken geschlossen, die mit Schlössern gesichert sind und niemand ist da! Offensichtlich sind wir zu früh dran. :ohmy:

Links vorm Gate geht es zu einer kleinen Häuseransammlung, die immerhin mit Straßenlampen beleuchtet ist. Am Ende der Häuserreihe steht eine Frau an einem Wagen, die einen offiziellen Eindruck macht. Wir fahren zu ihr und fragen mal vorsichtig ob sie was über dass Tor weiß. Sie guckt uns grinsend an und sagt "Das Tor ist noch geschlossen, oder?" Jupp, so isses :lol: . Wir sollen schonmal hinfahren, sie käme gleich nach. :woohoo:

Nach ein paar Minuten kommt sie mit einer Kollegin im Auto zum Gate. Ich muss unser Permit vorzeigen und uns austragen. Wir bekommen noch den Tip, dass wir gleich hinter dem Gate links Richtung Linyanti fahren sollen, die Strecke soll bedeutend besser sein als der direkte Weg nach Kasane. Wir sollen nach 7,8 km rechts abbiegen, dann würden wir wieder auf die Hauptroute geführt.

Wir folgen der Empfehlung und erreichen den Abzweig Richtung Kasane. Aber mal ganz ehrlich, wenn das die bessere Strecke sein soll, dann möchte ich die schlechtere wirklich nicht fahren müssen! :S :evil: Alles ist sehr tiefsandig. Aber auch hier ist die Landschaft wunderschön im frühen Morgenlicht. Nur die Tiere schlafen wohl alle noch, jedenfalls sind keine zu sehen.

Nach gefühlten Stunden zeigt der Wegweiser nach Kasane nach schräg links in einen offensichtlich sehr schmalen und verbuschten Weg. Das Navi will geradeaus. Was jetzt? Letztendlich entscheiden wir uns für den Wegweiser und fahren die sehr schmale Sandpiste. Hier soll es ja Menschen geben, die sich hier auskennen. :woohoo: Links und rechts kratzen Dornen und Zweige am Lack. Dann endlich um kurz vor 9:00 Uhr erreichen wir die Teerstraße.

Die Landschaft öffnet sich zu einer weiten Ebene und tatsächlich sieht es rechts und links der Straße ein bisschen mehr nach Zivilisation aus.

Wenn man draußen mehr als zwei Leute zusammen sieht, tragen sie alle Maske, manchmal sogar, wenn sie allein unterwegs sind. Selbst wenn sie alleine im Auto sitzen, haben sie eine Maske auf. Es scheint hier die Regel zu sein, dass auch draußen Masken getragen werden muss wenn man mit Leuten zusammen kommt. Wann immer man einen Laden betritt wird einem sofort Desinfektionsmittel auf die Finger gesprüht. :silly:

Die erste Tankstelle auf dem Weg (Puma) wird gleich angesteuert und das Auto für 1.500 Pula vollgetankt. Wir klönen noch mit dem Fahrer eines Lodge-Fahrzeuges, Claudia kauf noch ein paar Dosen Getränke, dann geht es weiter.

Auf einmal sehen wir in der Ferne einen Elefanten die Hauptstraße kreuzen. Als wir an der Stelle ankommen, sehen wir, dass sich eine recht große Herde Elefanten rechts und links von der Straße verteilt hat. Auch ein Böckchen und ein größerer Vogel stehen direkt an der Straße. Hier muss man ziemlich aufpassen, dass einem nichts vor das Auto läuft. Ein paar Kilometer weiter sehen wir eine richtig große Affenherde, ich tippe mal auf Paviane.

Um etwa 10:15 Uhr kommen wir in Kasane an. Die Hauptstraße heißt hier wichtig „President Avenue“ :) . Wir haben die Adresse wo wir den PCR-Test machen lassen können, aber bevor wir überhaupt nach einer Adresse suchen können finden wir hinter dem Hospital eine Apotheke mit einer Werbung für Covid-19 Tests. Claudia fragt in der Apotheke nach, ob wir dort den PCR-Test machen können, und kurz danach kommt sie mit einem jungen Mann, offensichtlich dem Apotheker, nach draußen und winkt. Die Teststation befindet sich draußen vor der Apotheke hinter ein paar Paravents. Für 850 Pula pro Person können wir den Test machen. Alles wird akribisch notiert, incl. der Passdaten.

Als der junge Mann, der uns die Tests abgenommen hat, hört, wo wir in der nächsten Nacht wohnen werden, bietet er an uns das Ergebnis um 18:00 Uhr ins Camp bringen zu lassen, so dass wir die Ergebnisse nicht erst am nächsten Tag selbst abholen müssen. Das passt ja bestens, wunderbar :woohoo: ! Wir bezahlen die Tests bar, denn wir wollen unsere Bargeldbestände aufbrauchen. Morgen brauchen wir kein Botswanisches Geld mehr. Dann verabschieden wir uns von dem netten Apotheker.

Neben der Apotheke finden wir einen Souvenirladen in dem wir nebenbei noch einen wunderbaren Espresso serviert bekommen :P . Ich möchte zur Post und Briefmarken für die gerade frisch erstanden Karten kaufen. Man sagt mir dort, dass sie nicht international verschicken würden. Warum, habe ich nicht verstanden. Briefmarken kaufe ich aber trotzdem, einfach weil sie schön sind. ;)

In der Zeit sucht Claudia auf der anderen Straßenseite an den kleinen Ständen an der Straße nach weiteren Mitbringseln. In drei nebeneinanderliegenden Ständen haben sie ähnliche Waren. Die Händlerin in der Mitte hat die für Claudia schönsten Sachen. Für 250 Pula bekommt sie eine Holzschale, einen Leoparden aus Stein und einen Elefanten aus Ebenholz.

Nun müssen wir unsere Vorräte aufstocken. Im Spar finden wir alles was wir brauchen. Bier gibt es nur im Laden nebenan, da müssen wir nochmal los. Dort finden wir auch einen südafrikanischen Gin für unseren Sun Downer. Insgesamt gefällt uns Kasane sehr gut. Alles wirkt entspannt und unaufdringlich.





Nun geht es weiter zum Senyati Safari Camp, das 20 km süd-östlich von Kasane liegt. Auf der Fahrt dorthin freuen wir uns, dass das mit den PCR-Tests so gut geklappt hat. Plötzlich sagt Claudia "Die Tests haben wir doch bar bezahlt, oder? Hm, aber wir haben weder eine Quittung noch sonst was bekommen. Was ist, wenn jetzt niemand im Camp auftaucht?" :unsure:
Große Lust, nochmal zurück zu fahren, haben wir nicht. Wird schon klappen TIA! Sonst müssen wir morgen nochmal zurück.

Diese Campsite ist wirklich toll. Die einzelnen Stellplätze sind zwar deutlich kleiner als alles, was wir bislang hatten, aber jeder Stellplatz hat eine eigene kleinen Terrasse mit Sonnendach, Abwaschmöglichkeit und eigener Dusche und Toilette. Das ist hier echter Luxus für uns! Der Platz ist recht gut belegt. Hin und wieder sehen wir einen Angestellten wild gestikulierend hinter Affen her rennen, die hier zwischen den Campsites nach essbarem suchen.


Senyati Campsite No. 6

An der Rezeption kann man kalte Getränke und Kaffee kaufen und alle möglichen Schnickschnack wie T-Shirts und so weiter. Wir holen uns erst mal ein Bier und setzen uns auf unsere Terrasse auf unserem Stellplatz.

Auf der anderen Seite des Wegs in Sichtweite steht ein Camper auf Landcruiser-Basis, der extrem gut ausgestattet ist. Sie haben den Kühlschrank und den Küchentrakt ausziehbar auf einer Seite und ein Aufstelldach wie wir auch, aber auf der der Küche gegenüberliegenden Seite noch die Möglichkeit ein Stück Zelt auszufahren, so dass dort noch eine große Liegefläche entsteht.

Ich bin neugierig und gehe mal rüber. Wie üblich in dieser Gegend sind auch diese Leute hier sehr freundlich und aufgeschlossen. Die beiden kommen aus Südafrika und machen diese Reise relativ häufig. Wir klönen etwas über das Auto, ihre Art zu reisen und was sie so erlebt haben. Auf der Internetseite der Firma, die dieses Auto gebaut hat (www.bushlapa.com) erfahren wir später, dass man dieses Fahrzeug nicht mieten kann, das sind alles mehr oder weniger Sonderanfertigungen für potente Käufer.

Wir genießen den Nachmittag auf unserer Terrasse. Es ist so schön einfach nur mal in Ruhe irgendwo zu sitzen, selbst wenn es so heiß ist wie jetzt hier. Es gibt einen kleinen Pool auf der Anlage, den ich natürlich auch mal ausprobieren muss. :lol:


Senyati Pool

Als das Licht schön wird, laufen wir zur Rezeption um nach unseren COVID Testergebnissen zu fragen. Die sind aber noch nicht da. :dry:

Hinter der Rezeption gibt es eine Plattform mit Bar, die aber im Moment nicht geöffnet ist. Von dort kann man direkt auf ein Wasserloch schauen. Da ist jetzt richtig was los. Man hört die Elefanten trompeten und im Wasser planschen. Jetzt aber schnell hoch auf die Aussichtsplattform! Was wir sehen ist unglaublich: bestimmt 50 Tiere bewegen sich immer mal zum Wasserloch, stehen im Wasserloch, trinken, bespritzen sich mit Wasser. :woohoo: :woohoo: Die Halbstarken ärgern sich, die Babys bleiben fast im Schlamm stecken, weiter in der Ferne sind einige dabei, sich mit Staub zu duschen. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst gucken oder fotografieren möchte. :laugh:













Vom Erdgeschoss unter der Barplattform aus kann man eine steile Leiter Leiter hinunter in einen schmalen unterirdischen Gang steigen, der dann zu einem Hide führt, der auf der gleichen Ebene liegt wie das Wasserloch. Die Perspektive findet Claudia aber nicht so schön und klettert wieder hoch.

Das Wasserloch ist von den Sitzplätzen unter der Barplattform vielleicht 30 m maximal entfernt. Einige der Elefanten kommen auch durchaus mal auf unsere Seite des Wasserlochs.

Wir sitzen dort bis es zu dunkel zum Fotografieren wird. Es werden Lampen beim Wasserloch angezündet. Die Elefanten ziehen langsam ab und wir dann auch.







Unser Test ist immer noch nicht da. Langsam werden wir ein wenig nervös. :huh: Die Lady an der Rezeption versucht uns ein bisschen zu beruhigen, so sei eben Afrika. Das Testergebnis würde schon noch kommen. :silly:

Hier unter diesen doch luxuriösen Umständen werfen wir unseren Kocher an. Das Fleisch aus dem Kühlschrank wird kleingeschnitten, Zwiebeln, Möhren und Paprika ebenfalls und dann wird daraus mit Kokosmilch ein Curry gebastelt. Nachdem das so 45 Minuten vor sich hin geköchelt hat, ist es fertig und wirklich köstlich. :woohoo:

Es ist inzwischen stockdunkel geworden, da sehen wir einen Kleinwagen ins Camp fahren. Er wühlt sich mit hoch drehendem Motor durch den Tiefsand. Sind das vielleicht unsere Testergebnisse? :silly: Als der Kleinwagen wieder aus dem Camp fährt, gebe ich mit meiner Taschenlampe Zeichen. Der Kleinwagen hält und und ein freundlicher junger Mann fragt, ob wir das mit den PCR-Tests wären. Er hätte sie an der Rezeption abgegeben. Klasse, das klappt ja großartig! Dickes Dankeschön, und schon sind sie wieder weg. :laugh:

Wir sind sehr erleichtert! Etwas später kommt tatsächlich die Dame von der Rezeption noch bei uns vorbei und bringt uns die Testergebnisse - natürlich negativ. Jetzt können wir beruhigt schlafen gehen. :) :)

Morgen geht's dann wieder nach Namibia.

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 16 Jul 2022 11:07 von TinuHH.
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17 Jul 2022 14:08 #647470
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21.09. - Mavunje - wieder in Namibia

Beim Durchsehen der Bilder ist mir aufgefallen, dass der kommende Tag sehr mager ausgefallen ist. Kaum Bilder! Mist, irgenwas haben wir an dem Tag flasch gemacht. Das muss sich ändern!

6:00 Uhr scheint sich zu unserer üblichen Aufwachzeit zu entwickeln. Fast wie Zuhause... :unsure: Die Tiere um uns herum machen einen riesigen Radau. :woohoo: So haben wir aber auch noch richtig schön viel Zeit, bevor wir uns auf den Weg machen müssen.


Glanzstar

Wir genießen die wirklich gute Dusche und ich mache uns Rührei zum Frühstück. Wir haben jetzt auch noch die Gelegenheit, die Einreiseformulare für Namibia in Ruhe auszufüllen.




Um zehn sind wir wieder auf der Piste. Am Ausgang gibt es einen Hinweis nach links für normale Fahrzeuge und nach rechts für 4 × 4 Fahrzeuge. Klar, wir nehmen die 4 x 4 Route :woohoo: . Die führt uns prompt wieder durch die Pampa, aber irgendwann erreichen wir ohne größere Probleme die Hauptstraße.

Der Weg bis zur Ngoma-Bridge ist unspektakulär perfekt asphaltiert. Am Wegesrand sehen wir Elefanten, Kuhantilopen und komische Vögel :woohoo: . Gegen 11:15 Uhr erreichen wir den Grenzübergang. Für die Ausreise aus Botswana müssen wir beim Gesundheitscheck Pass und COVID Test vorlegen. Dort bekommen wir auch einen Ausreisezettel. Beim nächsten Häuschen bekommen wir Stempel in die Pässe und man möchte gerne noch mal in unsere Kühlbox gucken und auch hinten ins Auto. Klar, nur zu. Keine Beanstandungen. Dann dürfen wir weiterfahren.

Auf namibischer Seite ist man gewohnt mürrisch. Gehört das zur Jobbeschreibung? :laugh: Wir müssen Pass und Test vorgezeigen, dann werden noch Fotos von uns gemacht. Weiter geht’s zur Einreise, wo wir unsere vorausgefüllten Zettel abgeben können und Pass, Gesundheitsformular und Test auch noch mal vorzeigen müssen. War’s das jetzt? Nein, noch nicht ganz. Kurz vor dem eigentlichen Grenztor müssen wir noch mal halten, die Fahrzeugpapiere vorzeigen, ich muss als Fahrer meinen Pass vorzeigen und es werden noch Fahrzeugdaten wie Farbe, Motornummer und Chassisnummer abgefragt. Bei der Farbe frage ich den Grenzer, wie er die Farbe unseres Autos nennen würde. Wir einigen uns auf "braun", dann dürfen wir endlich nach Namibia. :woohoo:





Nach etwa 30 - 40 km kommen wir an einen Animal Disease Checkpoint. Unser Auto wird mit Chemie aus irgendwelchen Tanks eingesprüht, die die Angestellten auf dem Rücken tragen, und wir müssen wieder einmal mit den Schuhen in irgendeine Pampe steigen :sick: . Heute hat Claudia ihre Gummilatschen an, die kann sie glücklicherweise hinterher abduschen. Diese Prozedur müssen wir auf der Strecke noch weitere zwei Male über uns ergehen lassen. :S

Die weitere Fahrt ist unspektakulär bis langweilig. Wir tauschen unsere Botswanischen Telefonkarten gegen die Namibischen aus. Hier gibt es sogar LTE.

Es geht die B8 bis Katima Mulilo und dann weiter nach Westen bis Kongola. Ich hatte vor der Reise mit Dan geschrieben und ihn gefragt, ob er uns empfehlen kann, die Strecke "unten rum" zu nehmen, die über kleinere Straßen und daher vielleicht weniger langweilig von unten durch den Mudumu führt. Dan hat davon abgeraten. Er meinte, dass das Probleme mit den Parkgebühren gäbe, da es am südlichen Eingang des Parks keine Möglichkeit gäbe zu bezahlen. Wir bleiben also auf der B8 und kommen zügig bis Kongola. Dann biegen wir nach Süden ab und zum Camp geht es dann ein paar Kilometer über Sandpiste, dann erreichen wir das Mavunje-Camp.

Die Rezeption besteht aus einer kleinen unbesetzten Hütte. Man soll dreimal hupen, um sich bemerkbar zu machen, steht auf einem Schild. Drei Mal gehupt, dann warten. Tatsächlich kommt nach ein paar Minuten ein Mann um die Ecke, der uns auf englisch willkommen heißt und nach dem woher und wohin fragt. Als er hört, dass wir aus Deutschland kommen, schaltet er auf reinrassiges Schwäbisch um! :laugh: :woohoo: :silly: Schwäbisch! Nee, is klar, hört man ja hier ständig! :woohoo: Markus heißt er, er verbringt mit seiner Frau Christine seit einigen Jahren jeden Urlaub hier bei Dan und hilft wo es geht.

Markus steigt hinten auf die Stoßstange und fährt mit uns zu Campsite vier von vier :) . Der Platz liegt total abgelegen am Wasser, hat einen eigenen Grillplatz und einen Unterstand mit einem großen Tisch (mit hübscher Tischdecke), an dem acht Personen Platz finden. Es gibt ein eigenes Klohäuschen, eine Freiluftdusche und eine Küche, d.h. einen überdachten Abwaschplatz. Das Holz für das Lagerfeuer wird uns sogar gestellt.



Grillplatz



Buschklo



Waschhütte



Essplatz für 8 Personen

Claudia sind sehr froh, als wir erfahren, dass unser Bootstrip morgen erst um 10:00 Uhr losgeht. Wir werden den ganzen Tag unterwegs sein, Getränke und Essen sind dabei. Gegen Abend werden wir wieder zurück sein. Wir werden zusammen mit Christine und unserem Bootsführer alleine auf dieser Tour sein. Markus und seine Frau sind auch bei einem WWF Projekt dabei, bei dem Tierzählungen im Caprivi Bereich zwischen Sambia und Botswana vorgenommen werden.

Es ist mittlerweile sehr warm und so machen wir es uns am großen Tisch gemütlich und bewegen uns so wenig wie möglich bei der Hitze :blush: . Und da bleiben wir auch, bis es dunkel wird. In der Abenddämmerung gehen wir nochmal die wenigen Meter bis zum Wasser. Auf dem gegenüberliegenden Ufer können wir ein paar Wasserböcke beobachten.


Wasserböcke


Wasserböcke


Wasserböcke

Dann werden Reste von den Vortagen aufgewärmt, selbst auf ein Lagerfeuer haben wir keine Lust. Es ist einfach zu warm :blink: :blush: . Irgendwann kommt ein Mann vorbei, der sich als Simon vorstellt. Ich verstehe, dass er nur gucken will, ob alles in Ordnung ist, aber irgendwie verhält er sich merkwürdig :S . Später am Abend kommt er noch mal vorbei, macht aber seine Taschenlampe seltsamerweise aus, als er in Sichtweite kommt. Irgendwie ist er mir unheimlicher als die Tierwelt.

Kurz nach 20:00 Uhr sind wir im Bett. Selbst die dünnen Baumwollschlafsäcke sind uns heute zu warm.

Morgen gibt es dann wieder mehr zu erzählen, und vor Allem, es gibt wieder mehr Bilder!

Herzliche Grüße
Martin
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04 Aug 2022 19:23 #648556
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22.09. - Kwando

Um 7:00 werden wir wach. Uff, ganz schön lange gepennt, war wohl nötig :woohoo: ! Jetzt haben wir noch reichlich Zeit um gemütlich in unserem pompösen "Wohnzimmer" zu frühstücken. :lol:

Irgendwann kommt eine Angestellte vorbei (Brigit) und fragt, ob alles in Ordnung ist. Klar, alles bestens!
Um kurz nach neun kommt Isaac, unser Guide für die Bootstour, vorbei, um noch ein paar Details zu besprechen . Wir verabreden, dass wir um 10:00 Uhr direkt bei unserer Campsite am Wasser abgeholt werden. Pünktlich ist er dann auch zusammen mit Christine da.

Das Boot ist klein und flach mit einer niedrigen Reling, in das man von vorn einsteigt. In der Mitte sitzt Isaac am Steuer und wir verteilen uns auf Campingstühle um ihn herum.


Unser Gefährt für einen Tag

Los geht es durch schmale Seitenarme bis auf den Kwando-Fluss. Wir fahren durch mannshohes Papyrus. Isaac erzählt uns, dass daraus Matten und auch die Dachbedeckungen für die Hütten hergestellt werden. Er zeigt uns Bäume, aus deren Früchten Medizin hergestellt wird. Wir sehen alle möglichen unterschiedlichen Antilopenarten am Ufer; besonders viele Red Lechwes. Vögel gibt es in Mengen, auch sehr viele Bienenfresser. Christine und Isaac können so gut wie jeden Vogel bestimmen. Christine hat auch noch ein dickes Buch zur Vogelbestimmung dabei, was sie aber kaum benötigt. An jedem Vogel wird angehalten. Zwischendurch kommen wir auch an ein paar Hippo-Gruppen vorbei. Die machen Isaac offensichtlich Sorgen, denn er ist dann immer extrem vorsichtig und sieht zu, dass wir bald weiterkommen.


Kwando


Senegalkiebitz (danke Konni)


Schreiseeadler


Hippo-Bande


Bienenfresser


"Martin" - danke Konni. Den Vogel mag ich! :laugh:


Red Lechwe

Gute Bilder vom Wasser aus zu bekommen, ist gar nicht so einfach, zumal Isaac nicht so geübt darin ist, mit Fotografen unterwegs zu sein. Natürlich kann er mit dem Boot nicht punktgenau halten, aber er fährt gern schon mal wieder an, wenn wir noch am Fotografieren sind. :S


Red Lechwes


Hagedash Ibis (danke Konni)

Mittags machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Picknickplatz an Land. Die Stelle, die Isaac gerade ins Auge gefasst hat, müssen wir leider gleich wieder verlassen. Wir haben schon angelegt und freuen uns auf ein schattiges Plätzchen, da entdeckt Isaac im letzten Moment einen Büffel im Busch, der uns misstrauisch beäugt :evil: . So Typ "Hell's Angles Rocker" mit extrem kurzer Zündschnur :S :pinch: . Da suchen wir uns lieber einen anderen Platz. Nicht ganz so schön und schattig, aber man muss halt Kompromisse machen. :P


Er wollte nicht, dass wir bleiben


Baboons


Kwando

Die Campingstühle werden an Land getragen, der kleine Tisch vom Boot kommt auch dazu und diverse Plastikboxen. Es gibt Tomatensalat mit Oliven, Weißbrot, Käse, Salami und Schinken. Zu Trinken gibt es Cola, Wasser und Bier.

Nach gut einer Stunde klönen und essen geht es weiter, und das Licht wird mit der Nachmittagssonne immer schöner. Allerdings ist es auch richtig heiß! Wir sind froh, dass das Boot ein Sonnendach hat, sonst wäre es kaum auszuhalten. Es geht auch kaum Wind.

Wir kommen an einer steilen Uferböschung vorbei, in der die Bienenfresser ihre Nesthöhlen gegraben haben. Hier ist echt was los! Wir bleiben hier eine ganz Weile und fotografieren was der Chip hergibt! :woohoo: Und nicht nur Bienenfresser! :silly:


Bienenfresser 1


Bienenfresser 2


Bienenfresser 3


Malachite Kingfisher


Malachite Kingfisher


Libelle


Schwarzkehlchen (danke Konni)


Red Lechwe

Auf einmal sichtet Isaac am linken Ufer Elefanten :woohoo: ! Es ist eine Herde von bestimmt mindestens 30 Tieren. Sie kommen im gestreckten Galopp zum Wasser gelaufen, offensichtlich haben sie richtig Durst und dann beginnt die Show für uns :laugh: . Wir gucken ihnen gebannt beim Trinken und Spielen zu, bis, wie auf Kommando, die ganze Truppe im Schnellmarsch wieder abzieht. So aus der Wasserperspektive war das schon etwas ganz besonderes. Wir sind total begeistert! :woohoo: :woohoo:















Darauf gibt es dann einen Sundowner an Bord :) :P . Langsam wird es zu dunkel zum Fotografieren und wir genießen den kühlen Fahrtwind. In der späten Dämmerung sehen wir eine weitere kleinere Elefantenherde am Wasser trinken. Wir gleiten ganz langsam and den Elefanten vorbei. Sie fühlen sich offensichtlich durch uns nicht gestört, und wir genießen die Ruhe und die mampfenden Dickhäuter.





Die Flusspferde, die wir in größerer Zahl erwartet hatten, machen sich ein wenig rar. Auf der ganzen Fahrt sehen wir vier- oder fünfmal Hippos, die aber gleich untertauchen, als wir uns nähern.



Es ist jetzt schon fast stockdunkel. Der Mond leuchtet uns den Weg. Isaac kennt sich hier traumwandlerisch aus, er findet den Weg auch im Dunklen. Trotzdem ist er froh, als ich mit der Taschenlampe etwas leuchte. Wir kommen problemlos im Camp an und verabschieden uns von Isaac und Christine.

Wie es aussieht, haben sich heute alle Insekten der umliegenden 2 km² in unserem Sitzplatz versammelt. Unser Leuchtballon ist fast schwarz von den Viechern. Wir flüchten zeitig in unsere Schlafhöhle.

Morgen geht es dann immer mehr in die Zivilisation, unspektakuläre Campingplätze, weniger Abenteuer, aber das Ende unserer Reise war auch geruhsam geplant, und so war es dann auch.

Viele Grüße
Martin
Letzte Änderung: 06 Aug 2022 08:30 von TinuHH.
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03 Sep 2022 15:20 #650645
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Hallo allerseits,

die lange Funkstille tut mir Leid, aber zumindest habe ich eine einigermaßen brauchbare Entschuldigung. Wir waren im Urlaub! Nein, nicht Afrika oder ähnlich spektakuläres, aber der Schwarzwald kann auch nett sein! :woohoo:

23.09. - Riverdance am Okawango

Der Wind in den frühen Morgenstunden lässt mich nicht wirklich gut schlafen. Das Gegrunze und Geplansche der Hippos in etwa 30 m Entfernung klingt, als würden sie in einem Planschbecken neben unserem Auto baden. Spannend sind auch die Frösche. Der Ruf klingt wie ein sehr weiches und sehr lautes Klicken.

Wir frühstücken ausgiebig, dann verabschieden wir uns und machen uns gegen kurz vor 10:00 Uhr wieder auf den Weg.


Wie heißt noch dieser nette Vogel?


Wie heißt noch dieser nette Vogel?

Heute geht es weiter an den Okavango zur Riverdance Lodge über den Trans-Caprivi-Highway. Gleich nach den ersten Kilometern werden wir wieder gestoppt und müssen wieder an einer Tierseuchen-Kontrollstelle unsere Reifen abspritzen lassen und mit den Stiefeln beziehungsweise Flipflops in die Matsche treten. :sick:

Nach zwei Dritteln der Strecke werden wir von zwei Polizeibeamten angehalten. Eine etwas skurrile Situation. Es gibt natürlich keine echte Haltelinie und Ich bleibe offensichtlich etwas zu spät stehen. :S Daraufhin werde ich erstmal nachdrücklich dazu aufgefordert. diesen einen Meter zurück zu fahren. Nicht, dass ihr das falsch versteht, es gab weder eine Haltelinie noch sonst eine Markierung. Aber das war halt wichtig :woohoo: ! Als wir dann in den Augen des Ordnungshüters richtig stehen, werden wir freundlich begrüßt und man teilt uns mit, dass wir wegen der vielen Rinderherden, die am Straßenrand weiden, besonders vorsichtig fahren sollen. Klar, kein Problem! Dann dürfen wir weiter. :) B)

Hier ist wirklich einiges rechts und links von der Straße zu sehen. Einige Hütten, immer wieder mal eingezäunten Bereiche, Menschen auf der Straße und das angekündigte Viehzeugs in Form von Rindern. Leider haben wir so überhaupt keine Bilder gemacht, hat uns im Nachhinein echt geärgert. :S

Gegen 12:30 Uhr erreichen wir den Abzweig zur Riverdance Lodge. Damit ich nicht aus der Übung komme, gibt es auch gleich mal wieder eine holprige Gravel-Stecke :woohoo: . Der viele Asphalt verwöhnt einen glatt! Wir kommen an ein Tor, dass uns von einem freundlichen Herrn geöffnet wird. Nach ein paar Metern erreichen wir einen Parkplatz, der schon recht gut gefüllt ist. Dahinter geht es zur Rezeption. Es ist richtig schön hier! Von der Terrasse des Restaurants aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Okavango. Auf der anderen Flußseite beginnt bereits Angola. Essen können wir hier heute auch für 220 NAD pro Person. Ein Sundowner Drive würde uns 400 NAD pro Person kosten. Erst wollen wir uns aber mal die Campsite angucken.

Wir haben die Nummer zwei. Jede Campsite hat ein eigenes "Waschhaus" mit überdachter Abwaschmöglichkeit und einem Bad, dass einfach riesig ist. Richtig viel Platz :woohoo: ! Neben dem Grillplatz gibt es einen großen Tisch mit Bänken mit Blick auf den Fluss. Traumhaft schön!

Wir schließen das Auto an den Strom an und bringen dann unsere Wäsche zur Rezeption, die wir noch waschen lassen wollen. Wir setzen uns einen Moment auf die Restaurantterrasse. Mit Kaffee kann man sich an einem Automaten selbst bedienen. Wir bekommen die Auskunft, dass der Sundowner Drive per Boot leider schon ausgebucht ist. Falls noch mehr Interessenten kommen, haben wir aber vielleicht noch eine Chance.

Mit dem Boiler auf unserer Campsite gibt es wohl Probleme. Wir können aber auf die Campsite Nr. 3 wechseln, die fast noch schöner ist.

Wir genießen die Terrasse und die Aussicht. Später werden wir von Pascale, die gemeinsam mit Ihrem Mann Chris die Lodge leitet, herzlich begrüßt. Sie kommen aus der Schweiz, und - klar - kennen natürlich Chrigu! Die Welt ist klein! :lol:


Blick über den Okawango. Drüben ist schon Angola


Buschbrand in Angola

Dann können wir doch noch bei der Bootstour dabei sein. Wunderbar, um 16:00 Uhr soll es losgehen :woohoo: ! Claudia schaut auf die Uhr, es ist 14:45 Uhr, also kann sie noch in Ruhe duschen. Kaum ist sie weg, kommt der Guide, der uns mit dem Boot fahren will, zu mir und teilt mir mit, dass wir losfahren können :ohmy: . Moment, hatte nicht jemand was von 16:00 Uhr gesagt, jetzt ist es kurz vor drei :S ! Nee, nee, meint er, es ist kurz vor vier! Ich schaue auf mein Handy, und tatsächlich, kurz vor vier :pinch: ! Ich lasse alles stehen und liegen und renne zur Campsite. Hoffentlich steht Claudia nicht schon unter der Dusche! Glück gehabt, noch nicht. Schnell alles wieder wegpacken, dann sind wir pünktlich am Boot. :whistle:

Was war passiert? Als wir auf der Terrasse gesessen haben hat sich Claudias Handy in ein Angolansiches Netz eingebucht. Angola hat eine andere Zeit, ist eine Stunde hinter der Namibischen Zeit. Meins ist in Namibia eingebucht. Das soll einer ahnen!

Das Spanisch-sprachige Paar, das mit uns an Bord ist, hat glücklicherweise Verständnis, denen ist das mit der Zeitumstellung auch schon passiert. Los geht es auf dem Okavango Richtung Osten. Der Wasserstand ist sehr niedrig, so dass unser Bootsführer richtig aufpassen muss, um zwischen den Felsen und Sandbänken hindurch zu navigieren. Aber er ist hier zuhause, kennt sich super auf dem Fluss aus. Und er ist ein echter Künstler mit dem Boot, der sehr geschickt Strömungen und die Physik des Bootes ausnutzt um in den schmalen Bereichen mit genügend Tiefgang zu navigieren.

Sehr viele Tiere sehen wir nicht, aber die Landschaft und den Fahrtwind genießen wir sehr. Es gibt einige Vögel, Flusspferde und Krokodile zu sehen.




Wir werden aus Angola beobachtet!





An der Stelle, an der wir wieder umdrehen müssen, entdecken wir noch eine kleine Gruppe Hippos. Hier bleiben wir noch etwa 10 Minuten, um möglichst schöne Aufnahmen zu bekommen. Ein Nilpferd tut uns den Gefallen und gähnt ausgiebig, so dass wir den aufgesperrten Rachen gut fotografieren können.





Nun geht es so langsam wieder auf den Rückweg und es wird ein Platz für den obligatorischen Sundowner gesucht :lol: .



Unsere Bootsführer (das zweite Boot kommt auch dazu) finden eine Sandbank, wo die Boote aufgesetzt werden. Es wird ein Tisch mit Knabberkram und Getränken aufgebaut. Wir nutzen die Gelegenheit, ein wenig mit den anderen Gästen zu klönen, und die schöne Landschaft zu genießen und zu fotografieren.





Dann geht es weiter, wir müssen uns langsam beeilen, es wird immer dämmriger. Das Licht ist einfach phantastisch :) ! Wieder müssen die Bootsführer sehr vorsichtig die Strömungen einschätzen, um durch die Untiefen und zwischen den Felsen hindurch zu navigieren. Das machen sie sehr souverän und es gibt zu keiner Zeit ein Problem. Wir kommen pünktlich um 18:45 Uhr an der Lodge an. Chris meint anschließend, dass das wohl die letzte Fahrt für die nächste Zeit gewesen ist. Das Risiko, bei dem Wasserstand irgendwo aufzusetzten, wird einfach zu groß.

Schnell gehen wir noch zur Campsite, um uns noch ein wenig frisch zu machen. Dann geht es zurück zur Lodge, wo wir auf dem Balkon unser Abendessen serviert bekommen. Für unseren Geschmack ist es etwas arg düster. Hin und wieder brauchen wir eine Taschenlampe, um sehen zu können, was sich vor uns auf dem Teller befindet :woohoo: . Das Essen ist sehr gut, der Fisch ausgezeichnet. Wir genießen dazu einen Gin Tonic, anschließend gibt’s Bier für Claudia und Wein für mich.

Wir schlafen heute wieder wunderbar in unserer Schlafhöhle, heute mal mit eigenem Bad.

Herzliche Grüße
Martin
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04 Sep 2022 17:37 #650679
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24.09. - Hakusembe

Als ich mir heute die bisherigen Etappen unserer Reise nochmal durchgelesen habe, fiel mir auf, dass die Reise ab Mavunje ziemlich unspektakulär, fast ein wenig langweilig wurde :unsure: . Das mag mit daran liegen, dass ich als blutiger Botswana-Anfänger einerseits möglichst viel in diese erste Reise quetschen wollte, andererseits aber Sorge hatte, dass, wenn wir nur Botswana machen, die Erholung irgendwie auf der Strecke bleiben könnte. Daher der "Ausstieg" im Norden, und die Rückfahrt über recht unspektakuläre Strecken und völlig "ungefährliche" Unterkünfte. Aus heutiger Sicht würde ich das jetzt anders planen. Naja, die nächste Reise ist in Planung, und die wird etwas anders aussehen.

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Ausgeruht und frisch klettern wir aus unserer Koje und bereiten uns den Frühstückstisch auf dem Holztisch neben der Feuerstelle vor. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Okavango. Leo, einer der Hunde der Besitzer, kommt uns Gesellschaft leisten. Wahrscheinlich kalkuliert er auf einen Snack, aber da sind wir eisern! Später wechselt er sich mit seinem Kumpel Panther ab.









Ein deutschsprachiges Paar, das wir gestern beim Sundowner kennengelernt haben, kommt zu uns, weil sie sich einmal unser Auto ansehen wollen. Es wird noch ein bisschen gequatscht und dann der Rest eingepackt. Wir fahren zur Rezeption, um unsere Schulden zu begleichen.

Als ich heute morgen mal nach Mails schaue, finde ich eine Mail von Chrigu im Postfach, der uns fragt, ob wir das Sat-Tel, das wir von ihm geliehen haben, in Windhoek bei Carsten Möhle vorbeibringen können. Das ist natürlich kein Problem, nur haben wir die Stromversorgung und die ziemlich große Hülle, in der alles verpackt war, nicht mitgenommen. Chrigu bestätigt uns später, dass das kein Problem wäre. Bingo, dann schauen wir doch in Windhoek mal bei Carsten vorbei :woohoo: !

Um kurz nach 11:00 sind wir wieder auf der Piste. Bis Hakusembe sollen es 180 km sein.
An der Straße sehen wir immer mal wieder Ansammlungen von Hütten, die von der Größe und Aussehen sehr unterschiedlich sind. Manchmal stehen nur zwei oder drei Hütten zusammen. Dann gibt es größere Häusergruppen, in denen sich manchmal auch kleine schuhkartonförmige Steinhäuser befinden. Die Hütten sind in der Regel rund und mit Gras gedeckt. Der Zustand der einzelnen Ansiedlungen ist sehr unterschiedlich. Einige sind sehr akkurat mit Holzpalisaden eingezäunt, andere mit windschiefen Zäunen aus Gras. Andere sind gar nicht eingezäunt. Vereinzelt beherbergen die Schuhkartonsteinhäuser am Wegesrand entweder Kneipen (Shebeen) oder Minimärkte.

Je weiter wir Richtung Rundu kommen, desto mehr Verkaufsstände sehen wir am Wegesrand. Einige haben richtig vorgefertigte Gestelle für die Holzstapel. Und immer wieder werden wir von Vieh ausgebremst - gerade kreuzt eine Rinderherde die Straße :silly: .

Rundu scheint ein recht großer Ort zu sein. Je näher wir kommen, desto dichter stehen die Hütten und später werden es auch kleine Häuser. Als wir wieder aus dem Ort heraus fahren, kommen wir an einer Neubausiedlung mit vielen schicken Häuschen vorbei.

Bald kommt ein Schild, das uns den Weg nach rechts zur Hakusembe River Lodge weist. Viereinhalb Kilometer geht es über Schotterpiste. Die Landschaft ist hier schon wieder deutlich wilder mit schmalen Brücken, die wir überqueren. Dann erreichen wir das Tor. Die Lodge gehört zu „Gondwana Collection“. Alles ist grün, gepflegt angelegt, und die Wege perfekt geharkt. Ziemlich ungewohnt, muss ich sagen! :side:




Wir bekommen den Stellplatz Nummer 4, der am äußersten Ende liegt. Der Platz ist riesig und dort gibt es einen kleinen Ansitz mit Blick über Fluss und Landschaft. Auf der anderen Seite des Platzes geht es einen breiten Weg hinunter zu einem überdachten Anleger, wo ein kühles Lüftchen weht. Auch hier gibt es pro Campsite ein eigenes Toiletten- und Waschhäuschen. Nach der ersten Begeisterung stellen wir fest, dass der einzige Platz, an dem wir den Wagen einigermaßen gerade ausrichten können, mitten in der Sonne liegt. Schatten Fehlanzeige! :S

Ich möchte aber erstmal in den Pool. Wir nehmen unser Schwimm- und Fotozeug mit und die „Abkürzung“ zum Restaurant. Als wir dort ankommen, sind wir komplett durchgeschwitzt, es ist einfach schweineheiß heute :pinch: ! Claudia schlägt vor, dass wir versuchen die Campsite Nr. 3 zu bekommen, dort gibt es etwas mehr Schatten. Ich geht nachfragen und kommt nach einigen Minuten erfolgreich zurück.








Während ich das Auto umparke, schaut Claudia sich im Restaurant um. Alles sieht sehr schick und gediegen aus. Für mich ist das alles ein bisschen zuviel Schickimicki. Die River Dance Lodge ist bei mir immer noch auf Platz eins, auch was die Campsite angeht. Ich mag die großen aufgepimpten Lodges immer weniger. ;)

Jetzt geht es an den Pool. Einige Gäste sind schon da, wir bekommen aber noch zwei Liegen im Schatten. Uns werden Handtücher für die Liegen gebracht und ich kühle mich im Pool ab. Und Claudia kommt endlich mal dazu, ihre Afrika-Roman anzufangen.






Später setzen wir uns auf unserer Campsite in den Schatten und Claudia fotografiert auf die andere Flussseite nach Angola hinüber. Unsere letzten beiden Biere sind jetzt auch weggetrunken. Einen Makel hat diese Campsite leider doch. Hinter dem Auto stinkt es nach Kloake und der Boden ist ziemlich aufgeweicht :S .





Kurz vor 19:00 machen wir uns auf den Weg zum Restaurant, der immerhin ab dem Teil, wo die ersten Hütten stehen, auch beleuchtet ist. Wir sitzen auf der Terrasse vor dem Restaurant mit Blick auf den Okavango. Es ist wunderbar warm, das Licht ist toll. Schön hier!







Heute gibt es ein 4-Gänge-Menü für 436,- NAD pro Person. Es ist alles gut, besonders das Springbocksteak als Hauptgang und die Schokoladen-Mousse zum Nachtisch. Mir fällt auf, dass man sich hier enorm mit dem Essen beeilt! Kaum ist ein Gang aufgegessen, schon wird abgeräumt und der nächste Gang steht auf dem Tisch :woohoo: !

Eine - allerdings wenig schmusefreudige - Katze leistet uns Gesellschaft. Zum Sundowner ziehen wir uns auf unsere Campsite zurück. Die Reste müssen ja weg :laugh: .

Morgen geht's dann zu Roy's Resterampe - äh - Rest-Camp :whistle: . Wir sind gespannt! :woohoo:

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 06 Sep 2022 20:06 von TinuHH.
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25.09. - Roy's Restcamp

Heute sind wir tatsächlich erst um 7:00 Uhr wach. 10 Stunden geschlafen! Boah ey :woohoo: ! Dass wir spät dran sind, merken wir, als Claudia unser Tagebuch nachtragen möchte und es immer wärmer wird. Wir packen zusammen und bezahlen unsere Rechnung an der Rezeption. Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Süden zu Roy's Restcamp.

Fazit zur Hakusembe River Lodge:
Uns hat es insgesamt nicht so gut gefallen, obwohl alles sehr schön angelegt
war. Uns ist die Lodge einfach zu groß und auch zu kommerziell. Uns gefallen kleinere, familiäre Unterkünfte wesentlich besser.
3 von 5 Punkten

Auf der Fahrt nach Süden sehen wir immer häufiger Stände mit großen Schalen und Gefäßen oder auch kleineren Deko-Gegenständen am Straßenrand. An einem der Stände sehe ich aus dem Augenwinkel kleine geschnitzte Elefanten mit weißen Stoßzähnen, so etwas suche ich schon länger :cheer: ! Ich halte an und schaue mir die Elefanten an. Eigentlich haben wir ja keinen Platz mehr in den Taschen. Eigentlich :whistle: ! Für so einen ziemlich kleinen, wenn wir nochmal besser packen…. Sabbel nich, bei 50 NAD handel ich nicht, der muss mit! :woohoo: :woohoo:






Langsam werden die Siedlungen etwas spärlicher. Es gibt rechts und links neben der Straße einen Grünstreifen von etwa 20 bis 30 Metern Breite. Danach ist das Gelände eingezäunt.

Bei Mururani gibt es mal wieder eine Veterinärkontrolle. Diesmal wird nur gefragt, ob wir Fleisch im Kühlschrank haben, was wir guten Gewissens verneinen können. Kein Aussteigen und auch keine Matsche, durch die wir laufen müssen! :woohoo:

Gegen Mittag kommen wir In Roy’s Rest Camp an. Es liegt nur einen Kilometer neben der Hauptstraße. Bereits am Eingang hängen alle möglichen Schädel und Blechfiguren herum :lol: . Nach dem Tor wird es noch üppiger. Eine alte Tankstellenausstattung schmückt die Parkplätze und zur Rezeption geht es auch an allen möglichen ausrangierten und jetzt als Dekoration verwendeten Gegenständen vorbei. Skuril, aber irgendwie nett :silly: !




Wir melden uns bei der Rezeption und zu unserer Freude haben wir diese Campsite mit Abendessen gebucht. Das hatten wir gar nicht mehr auf der Reihe :silly: . Wir steigen wieder ins Auto und fahren zu den Stellplätzen. Es gibt diverse freie Schattenplätze, von denen wir uns den zweitnettesten aussuchen. Der beste ist bereits belegt von einem holländischen Paar. Die Campsites sind nicht sehr schön, wirken etwas trist, alles ist sehr trocken und staubig. Aber das passt schon :P !

Die Waschräume werden inspiziert und für gut befunden. Ich stelle das Dach auf und möchte den Strom anschließen, leider funktioniert das nicht. Er geht bei der Rezeption fragen und die Lady von der Rezeption kommt mit, nur um auch festzustellen, dass unsere Steckdose offensichtlich defekt ist. Wir sollen uns den Strom von der Nachbar-Campsite holen. Das Kabel reicht nicht, dann wird uns eben eine Verlängerungsschnur gebracht. So geht’ auch - wunderbar.









Ich geben alle unsere verderblichen restlichen Lebensmittel an der Rezeption ab. Wir müssen ja heute nicht mehr kochen. Das restliche Holz können wir auch dort lassen.

Die Holländer zieht es zum Pool; wir bleiben noch ein wenig im Schatten und sehen zu, wie zwei große 4 × 4 Wohnmobile auf die Campsite rollen. Basis Mercedes Sprinter, aber mit 4x4 Ausrüstung vom feinsten! Eins des Wohnmobile ziert drei Warzenschweine, genau wie unseren Landcruiser. Ob der wohl auch von der Savanna Autovermietung ist :side: ? Ich gehe rüber und frage, ob man diese Wohnmobile jetzt auch bei Savanna mieten kann. Der ältere Herr grinst mich nett an und meint dann, dass ihm der Laden gehört! Wie klein ist die Welt! :lol:

Wir klönen über die Fahrzeuge, über die Probleme der Autovermietungen durch die COVID-19 Pandemie und noch alles Mögliche. Für ihn ist das Modell, das wir fahren, das Optimum. Die Geländeuntersätzung ist seiner Meinung nach optimal, und deutlich kürzer untersetzt als z.B, beim Hilux. Ich habe keine Ahnung von sowas und höre gespannt zu :ohmy: .
Er erzählt uns auch, in welch katastrophalen Zustand manchmal die Mietwagen zurückgegeben werden. In der Hinsicht müssten wir eigentlich große Pluspunkte kassieren. Unser Auto ist zwar nicht gerade sauber, aber technisch nach wie vor in Top-Zustand. :)

Später am Nachmittag gehen wir zum Haupthaus, um den Pool auszuprobieren. Auch hier ist wieder aller möglicher Krempel zur Deko vorhanden. Das Wasser läuft aus einer alten Badewanne in den Pool :laugh: . Er ist wunderbar erfrischend! Wir setzen uns mit zwei Bier auf die überdachte Terrasse und wir nutzen das WLAN aus.




Vor dem Abendessen wird geduscht. Die Duschen sind wunderbar und man mag gar nicht mehr aufhören. Um 19:00 Uhr gibt es im Restaurant bei der Rezeption Abendessen. Es gibt einen hübsch gedeckten Innenbereich, der aber schon für’s Frühstück vorbereitet ist. Abendessen gibt es draußen auf der Terrasse, die wunderschön beleuchtet ist. Am Buffet kann man sich mit mehreren Salaten als Vorspeise bedienen. Als Hauptgericht gibt es Kudu-Gulasch, Reis, Rosenkohl und ein paar Kürbisküchlein. Wir sind begeistert und schlemmen uns durch's Buffet! :P :woohoo:




Nach dem Abendessen gehen wir nachschauen, ob am Wasserloch, dass sich etwas versteckt ein paar Minuten zu Fuß am Ende des Geländes befindet, noch etwas zu sehen ist. Den Blick auf das Wasserloch hat man durch einen Schlitz in Augenhöhe in einem Palisadenzaun mit einer Sitzbank davor. Nur mit meiner starker Taschenlampe entdecken wir im Hintergrund einige große Antilopen. Am Wasserloch selbst ist nichts los, also gehen wir zu unserem Schlafschiff und nehmen dort den obligatorischen Sundowner. Auf dem Gelände bewegen sich immer mal wieder zwei kleine Dikdiks. Sie sind an Menschen gewöhnt und laufen nicht weg, wenn man sich mit der Kamera nähert.









Im Schein unserer Taschenlampen sehen wir sie spielerisch kämpfen. In der Nacht werden wir davon geweckt, dass draußen laut an irgendetwas geknabbert wird. Das sind wieder die kleinen süßen Viecher, die an der Palme vor dem Auto knabbern.

Das wird unsere letzte Nacht im Camper! Etwas wehmütig sind wir schon, die kleine Bude ist uns schon etwas ans Herz gewachsen.

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 06 Sep 2022 20:10 von TinuHH.
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