THEMA: Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg! | Botswana '21
28 Aug 2022 15:20 #650243
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lilytrotter schrieb:
das tut ja schon'n bissl weh... B) :silly:
die Ohren sind dreieckig... :(
hingegen zeigt die Abbildung bei euren Zählungen den afrikanischen... :)

BTW:
Eine Cutline ist einfach eine Feuerschneise im Busch, die sind mehr oder weniger gepflegt (von Busch freigehalten ) und mehr oder weniger öffentlich befahrbar.

Hallo lilytrotter, umso schöner, dass du deinen Weg hierhin gefunden hast. Bei eurer Reiseerfahrung kann ich verstehen, dass man nicht mehr viele Berichte liest. :)

@Dreickige Ohren :( :( :(
Wie ein Autounfall... jetzt kann ich nicht mehr wegsehen, aber korrigieren ist zu langwierig. Ich habe nur auf die Größe geschaut, aber die ist ja bekanntlich nicht alles. :whistle: :laugh:

@Cutline
Die Erklärung macht Sinn, im Khwai ist sie zusätzlich als Piste eingezeichnet und genutzt.


Gruß,
Robin
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28 Aug 2022 16:42 #650249
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  • TinuHH am 28 Aug 2022 16:42
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Hallo Mara und Robin,

wunderbar! Da kommt sofort wieder Fernweh auf! Tolle Bilder, tolle Filme! Und Ihr habt wirklich alles mitgenommen was geht! Danke!

Ich muss auch wieder weitermachen. Immerhin habe ich eine gute Ausrede für die lange Pause - wir waren im Urlaub. Aber nun muss ich nachziehen! :woohoo:

LG
Martin
Letzte Änderung: 28 Aug 2022 16:42 von TinuHH.
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28 Aug 2022 17:51 #650252
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"Le Tour de Bruce" und dann die Vollbremsung von 100 auf 0

Heute ist ein langer Fahrtag eingeplant. Erstmal raus nach Maun und dort noch mal Einkaufen, Tanken und Getränke Vorräte füllen. Wir sind positiv aufgeregt, geht es doch heute zur Omogolo Lodge. Das ist in dem Sinne keine Lodge, sondern ein Zelthaus zur Selbstversorgung inkl. einem eigenen Wasserloch und kleinem Gamedrive Gebiet. 40km abseits der Zivilisation in der Knüste der Panhandle gelegen. Die drei teuersten Nächte, die wir nicht nur in Afrika, sondern uns generell mal gegönnt haben. Aber als Elefanten-Liebhaber, bei den tollen Bildern und der Aussicht ein "eigenes" Wasserloch zu haben, bei dem ich meinem Zielbild des Urlaubs nachgehen kann... eine eingerichtete Küche, lecker kochen, Elis schauen mit einem kühlem Getränk in der Hand und einfach 3 Tage lang die Seele baumeln lassen. :)

Ihr merkt schon, dass ist natürlich voll nach unserem Geschmack und die Vorfreude ist riesig.

Aber fangen wir vorne an. Erstmal müssen wir ja noch raus aus dem Park. Die Buschzeitung gibt uns Rätsel auf, neue Spuren haben sich in den Sand neben unser Fahrzeug gedrückt... ich schätze mal Hyäne, die waren ja auch die Nacht davor unterwegs, leider vergesse ich immer etwas zum Größenvergleich daneben zu legen. *Gedankennotiz gemacht*



Auf dem Weg raus sehen wir noch ein paar Tiere, das ist ganz schön, wenn man Southgate den Park verlässt, dann ist die Safari noch nicht ganz vorbei.



Yellow-billed Hornbill | Gelbschnabeltoko





Unterwegs nach Maun kommen wir an diesem Art-Shop vorbei. Er ist offen und hat ein paar schöne Sachen, aber leider ist niemand zu finden, auch wenn wir laut auf uns aufmerksam machen. Den merken wir uns für dieses Jahr mal vor und halten auf dem Weg zum Park noch mal an.



Maun selber ist schnell erzählt. Wir machen unsere Erledigungen und kaufen für Küche statt Feuer ein. Exotische Dinge wie Chips, ganze Mangos, ganz viel Gemüse, dass uns sonst zu kompliziert zum schnippeln ist, Schokolade etc. pp. finden den Weg in unseren Einkaufswagen.

Delta Meat Deli wird noch einmal aufgesucht, schönes Fleisch eingepackt und wir erzählen den beiden Damen, dass sie das beste Billtong verkaufen, dass wir kennen. "Wir schauen uns kurz um und dann nehmen wir alles mit, was ihr abgepackt habt!"

Bei dem Satz gucken die beiden noch sparsam, aber als wir diese Androhung am Ende des Einkaufs wahrmachen und noch fragen, ob sie uns noch 2-3 Packungen zusätzlich fertig machen können lachen sie sich kaputt. Wir laden so viel Billtong ein, wie geht... leider hält so ein Vorrat nie bis zum nächsten Urlaub. :lol:

Und dann geht es auch schon los. Bei Sehithwa geht es auf die Westverbindung Richtung Namibia, die A35 geradewegs hoch nach Norden. Dieser Strecke folgen wir entlang an Buschfeuern und einigen Arbeitern, die um eine Überlandleitung eine Feurschneise anlegen und immer auf die Autogroßen Schlaglöcher achtend die sehr sporadisch auf der Straße auftauchen.



Bei Tsau geht es dann rechts ab und rein in die Panhandle. Wir haben eine Beschreibung des Weges und zwischendurch tauchen auch Schilder auf am Rande des Weges. Braucht man auch, zwischendurch sind wir uns nicht so sicher, ob wir richtig unterwegs sind.



Unverhofft steht dann ein Jeep am Rand und als wir um die Ecke kommen wird der Fahrer aufmerksam auf uns und winkt. Er steht direkt an einem Abzweig nach Omogolo, das kann kein Zufall sein und ist es auch nicht. Er stellt sich als Bruce vor und hat hier auf uns gewartet, um uns die letzten Kilometer bis nach Omogolo zu begleiten. :blink:

WIE LANGE STEHT DENN DER JETZT SCHON HIER??! :huh:

Naja, er fährt vor, wir schalten die GoPro ein und entweder kennt er einfach nichts, oder er hat einfach ausprobiert wie schnell wir wohl folgen können/würden. Diese Fahrt haben wir "Tour de Bruce" getauft. Es geht in irrwitzigem Tempo über zugestaubte Pisten durch den Wald. Meistens können wir ihn vor uns gar nicht sehen, weil wir durch seine Staubfahne fahren, aber ist locker mit 50+ unterwegs über die kleinsten Pisten, die sich in engen Kehren um die Bäume winden.

An einem Flussbett hält er kurz an, wir wollen gerade neben ihn fahren, da gibt er Vollgas, runter ins Flussbett und eine ausgewaschene Regenrinne auf der anderen Seite mit Vollschub hoch. :S :silly:

Der Typ ist irre und wir direkt hinterher... wir haben so eine Mischung aus Spaß, Unglaube und "ach was solls" im Auto. Es ist auf jeden Fall jetzt schon ein echtes Erlebnis. (warum es jetzt hier kein Video gibt, erklärt sich noch, vielleicht mache ich das irgendwann mal)

Wir kommen bei Omogolo an und werden schon erwartet. 4 Leute sind dort aufgereiht. Einer mit Tablett und Begrüßungsgetränk, es gibt warme, nasse Handtücher und ein warmes Hallo. :)
(wir sind etwas überfordert, dass ist jetzt nicht so wie erwartet und so gar nicht unseres, versuchen es aber mit einem Lächeln zu überspielen)

Der Service ist auch nur zur Begrüßungs-Show, eigentlich ist die Hütte ein privater Rückzugsort. Man gibt eine Zeit an, wann gereinigt werden kann und ansonsten hat man nur die Möglichkeit per WalkieTalkie jemanden zu rufen, wenn man was braucht.

Bruce verabschiedet sich wieder und eine Dame übernimmt die erste Führung... erstaunlich lust- und lieblos und uninformiert für eine solche Unterkunft. Dabei ist es hier doch nun wirklich "herrschaftlich". :dry:





Das Hauptzelt ist gute 5m hoch (das wird noch wichtig), vorne ist das Private Deck und links und rechts sind die Schlafzimmer... man beachte, dass da nur eine halbhohe Mauer dazwischen ist, das Dach überspannt einmal alles. (das wird auch noch wichtig für die Gefühlslage)

Wir werfen einen kurzen Blick auf's Deck und bei mir macht sich schon eine dunkle Vorahnung breit. Nach kurzem Überblick verabschiedet sich die Hausmanagerin und Mara entschwindet ins Bad, ich mit zwei kühlen Getränken für uns beide auf's Deck.




Mara kommt auf's Deck, wir sind keine 10 Minuten hier und es tut mir immer noch Leid, aber sie hat überhaupt keine Chance. Meine Laune ist schon auf dem Tiefpunkt. Das obere Bild stellt das Wasserloch dar... das gar nicht existiert. Das gibt es nur in der Regenzeit, nicht mal ein Schlammloch ist da. Es gibt nur diesen Betonschacht im Boden, um den sich die Elefanten scharen um irgendwie an Wasser zu kommen. Ich will das gar nicht lange ausführen, ich bin wirklich arg angefressen, vor allem hatten wir in aller Kommunikation vorher auch drüber gesprochen, dass wir uns drauf freuen, Elefanten am Wasserloch den ganzen Tag beobachten zu können.

Ich bin sauer, Mara ist genervt, weil ich genervt bin und die Situation hier gibt von Vorfreude immer weiter um. In aller Kürze:

# die Elefanten können nirgends hin, durch diese Wasserquelle hält man sie meines Erachtens am Haus
# es gibt einen großen Salzblock, der gerne genutzt wird... aber wieso liegt der genau vor dem Deck? - das ist nicht tiergerecht, dass macht man nur, damit die Elefanten möglichst nah ans Deck kommen :angry:
# während ich auf dem Deck sitze pinkelt ein Elefant einen kleinen See und schon kommen zwei Glanzstare angeflogen, endlich was zu trinken :sick:
# da zu wenig Platz ist, gibt es immer wütendes Gerangel an der Tränke (Interaktion von Elefanten gibt es zu sehen, aber sowas passt nicht in unsere Gefühlswelt) :(

Mir reicht es jetzt komplett, ich kann es echt nicht ertragen und wir sind, glaube ich, keine Stunde vor Ort, da melde ich mich per WhatsApp bei der Vermieterin und frage, wo denn das Wasserloch ist und schildere unsere Verwunderung. Sie schreibt mir eben zurück, dass es das nur in der Regenzeit gibt, aber ihre Elefanten sehr viel Interaktion zeigen... ja, ums Wasser prügeln. :side:

ABER ACHTUNG, ich will hier nicht unfair sein. Man muss ganz klar sagen, dass es für viele Leute eine tolle Erfahrung in der Hütte sein kann und sicher auch ist. Wir sind da aber anders gepolt und auch die Vermieterin war immer sehr nett. Schon zuvor, aber auch bei unserem Kontakt ab jetzt.



Ich bespreche mit Mara unsere Optionen. Sie ist wenig begeistert, aber ihr ist auch klar, dass wir hier nicht bleiben können, das wären keine schönen Tage mit mir. :P

Ich schreibe nochmal an die Vermietung, dass wir unsere letzten Tage in diesem Urlaub irgendwo verbringen werden, wo wir uns wohlfühlen und sage ihr, dass sie doch bitte ihren Angestellten Bescheid geben soll, dass die sich nicht wundern. Wir werden mit den ersten Lichtstrahlen abfahren und uns etwas anderes suchen. Über Geld habe ich bewusst nicht gesprochen, darum ging es uns einfach nicht in erster Linie.

WÄHRENDDESSEN...

Parallel lädt Mara das Essen aus, während ich kommuniziere und plötzlich rennt irgendeine Manguste wie bekloppt über das Deck an mir vorbei und ins dunkle zweite Schlafzimmer. Was war das?

Wir schnappen uns Licht, gehen ins Schlafzimmer und das kleine Vieh flitzt uns um die Beine und über die Treppe wieder raus aus der Hütte. :laugh:

Mara macht sich dran, heute mal was richtiges zu kochen, legt alles auf die Arbeitsplatte, dreht sich kurz weg und quiekt laut auf. Sie sieht nur noch einen langen Rattenschwanz hinter dem Kühlschrank verschwinden. Ich komme dazu, sehe nicht, wir gucken uns kurz an und zack rennt das Vieht wieder über die Platte und weg hinter die Spüle.

Nervfaktor wird shcon wieder höher. Ich schlage vor, dass wir Käse, Wurst, Cornichons, Tomaten etc. haben und uns auch einfach eine kalte Platte machen können. Dann haben wir auch weniger zum säubern, soll morgen ja früh los gehen und der Stimmung folgend wird es genauso gemacht. Eine große Platte wird hergerichtet, der Sundwoner vorbereitet und dann sitzen wir auf dem Deck.

weiter geht's...

Während wir jetzt auf dem Deck sitzen, meldet sich die Vermieterin. Es tut ihr schrecklich leid, aber sie kann verstehen, dass es für uns, mit entsprechend anderen Safari-Erfahrungen eben nicht passt. Das Geld überweist sie uns natürlich zurück, aber wir sollen uns ein Feuer in der Boma anmachen und versuchen uns den Abend schön zu gestalten und das Haus dennoch zu genießen.

Also wirklich sehr nett!

Ich sage ihr, dass wir diese eine Nacht bezahlen werden, da wir sie eben auch nutzen und damit wünscht sie uns noch gute Tage und auch die nächsten Tage bleiben wir noch im Kontakt. Alles hat geklappt, alles gut.

Also sitzen wir jetzt hier und endlich kann auch Mara das Deck mal nutzen, bislang haben meine dunklen Gedanken sie fern gehalten. Die Sonne sinkt zu Boden, in dem Augenblick setzt die Pumpe aus, die offensichtlich mit Solar funktioniert und die Wasserquelle versiegt für den heutigen Tag... wir sitzen da, trinken was, Essen Kleinigkeiten und hören die Elefanten, wie sie erfolglos versuchen Wasser anzusaugen. Hört sich an, als ob ein riesger Staubsauger läuft... :( es bricht uns wirklich das Herz und wir sind jetzt beide klar dabei, dass es gut ist, diesen Ort wieder zu verlassen. Nach etwas hin und her entscheiden wir uns, nochmal hunderte Kilometer in Angriff zu nehmen und zum Boteti zu fahren. Viele Unterkünfte, wir sind uns sicher was im Boteti River Camp zu bekommen und es ist mit zwei Nächten so möglich, noch 1,5 Tage Safari zu erleben und die Makgadikgadi Pfannen wollten wir ja eh' noch sehen.

Die gesamte Situation führte dann auch zu wenigen Fotos und bis heute Unlust, die Videos zu schneiden.

Dem allem zum Trotz, Details gehen natürlich dennoch gut...

Rüssel






Haut






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Könnte hier jetzt auch gut und vorbei sein. Eigentlich ist alles gesagt... aber vielleicht auch nicht. Es folgt ja noch die:

Chaosnacht des Terrors :pinch: :evil:


Während wir auf dem Deck sitzen und eine Tüte Chips aufmachen, mittlerweile mit der Situation im Reinen und unter dem Deck unseren ersten Honey Badger überhauot erspähen konnten, blitzt es am Horizont. :huh: B)

Ach Quatsch, das sieht ja cool aus. Es braut sich was zusammen, aber Ende September nicht wirklich sehr wahrscheinlich. Aber doch, immer wieder zucken vereinzelte Blitze über den Himmel. Ein tolles Schauspiel und wer hätte es gedacht, ein paar wenige, vorsichtig tröpfelnde Spritzer Wasser fallen auf das Deck und entwickeln sich tatsächlich zu einem leichten Nieselregen.

Wir ziehen die schweren Holzstühle ein Stück zurück und freuen uns über das wenige Wasser das fällt... NOCH!



Denn dann schlägt das Wetter um und uns schlägt kein Wind, sondern Sturm ins Gesicht oder sorry, dass ich es so sagen muss, es haut uns den Regen voll in die Fresse! :laugh:

Das 5m hohe Zelt entpuppt sich als wunderbarer Windkanal, dummerweise einer den man nicht schließen kann. Das führt dazu, dass nahezu alles im Zelt durch die Gegend fliegt und der mittlerweile Starkregen bis in die Mitte des Zelts, also gute 8m weit ins Zelt getrieben wird. Die Bilder fliegen von der Wand, die Wandteppiche flattern wild durch's ganze Zelt.

Wir retten was zu retten ist und sammeln alles ein und versuchen die Einrichtung so gut es geht vor Wind und Regen zu schützen. Wir sammeln alles auf und bringen es aus dem Regen und verstecken es hinter schwerem Material, dass der Wind nicht wegpfeift.

Das Gewitter ist mittlerweile da und die Blitze schlagen rund um die Hütte ein. Wir stehen hier im Nassen, es ist eiskalt, totales Chaos... um das einzuordnen, das oben beschriebene spielt sich über einen Zeitraum von über 2 Stunden ab. Es ballert uns das ganze Zelt um die Ohren.

Bissel Spaß muss sein... die Bilder sind eigentlich von etwas später. ;)


Der Wind dreht etwas und kommt jetzt von schräg vorne, damit schlägt es jetzt das Wasser ins zweite Schlafzimmer. Dort sind so Rollos, die man von innen umlaufend mit Klett befestigt. Wir versuchen die zu schließen, aufgebläht wie ein Segel, müssen wir uns zu zweit dagegen stemmen, um die zu schließen. Wir sind nass, der halbe Raum ist nass, aber was soll man machen.

An das WalkieTalkie haben wir nicht gedacht, aber irgendwie hätte ich so im Nachhinein betrachtet mal gedacht, dass jemand dann doch mal vorbeikommt, zumal ich zwischendurch an die Vermieterin und Bruce getextet habe, dass uns die Hütte um die Ohren fliegt.

Es gibt eine kurze Windpause und wir trauen uns wieder auf das Deck. Jetzt mache ich auch die obere Blitzbild und während wir da so sitzen und ein Blitz runterschlägt, denke ich so im Augenwinkel "Krass, sogar vom Baum der durch das Deck wächst, sind die Äste abgebrochen!"

Komisch nur, dass sich der Ast aufrichtet. Ich springe weg, bedeute Mara sie soll ins Zelt gehen und die große Taschenlampe holen und ich hole die Kamera. Irgendwas in meiner Stimme macht wohl klar, dass dies keine Frage, sondern nicht verhandelbar ist.

Dazu sei gesagt... wir haben keine Ahnung, aber im Büro der Hütte liegt ein "First-Aid Snakebite Kit", ein langer Schlangenhaken hängt an der Tür dort, inkl. einem Poster mit den "Snakes of Omongolo", auf dem 90% als giftig angegeben sind und mehrfach finden sich Schilder im Haus mit der Aufforderung "Don't kill our Snakes!" :ohmy:

Wir wagen uns also auf's Deck, leuchten den Eindringling an, der versucht unter's Dach zu kommen und ins Trockene. Ihr erinnert euch, das Dach überspannt alles, inkl. unserem Schlafzimmer. :pinch:

Ich glaube ungiftige: Spotted Bushsnake - Gefleckte Buschschlange


Irgendwann schlängelt sie sich vom Baum auf's Deck und kommt auf uns zu. Ich schiebe ihr den schweren Stuhl entgegen und lasse den etwas angehoben auf's Deck knallen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man mit Erschütterungen Schlangen vertreiben kann... keine Ahnung ob es stimmt, aber es reicht, dass sie den Rückzug antritt und welch ein Glück, sie kann durch die Rillen im Boden verschwinden... also auch dort wieder auftauchen.

Der Regen und Wind wird wieder mehr, wir verziehen uns ins Zelt und schauen raus. Ich versuche noch ein paar Blitzbilder, eine Tüte Chips gegen den Resthunger wird aufgemacht. Ich texte weiterhin Bruce an, irgendwo scheint es zu brennen, östlich von uns glüht der ganze Himmel rot/orange.

Mara reicht es jetzt endgültig. Sie steht auf und verkündet: "Mir reicht's, ich mach jetzt die Augen zu und dann ist mir das alles egal!!!" :laugh:

Natürlich nicht, ohne von einem Gecko überrascht zu werden, der sie schon im Schlafzimmer erwartet. Aber der ist ja eher niedlich und frisst die Mücken weg des Nachts. Der darf bleiben.

Turner's thick-toed gecko | Dickzehengecko


Ich gehe zurück ins Hauptzelt, sehe die noch halbvolle Chipstüte und irgendwie denke ich mir, eigentlich hat sie recht... ab ins Bett. Ich komme um die Ecke, Mara faltet die Überdecke und hat schonmal die Bettdecke zurück geschlagen. Mir entfernt so ca. ein:

"Uhhhhööörggg." (so grob) ;)

Was ist denn jetzt schon wieder?

Hast du das nicht gesehen?

Auf dem Bett sitzt Egon, seineszeichens eine handtellergroße Spinne inkl. Beine aber. Der hat wohl unter der Bettdecke ein kuscheliges Plätzchen gefunden. Das Maß ist übervoll. Ich schnappe mir eine Tupper und fange Egon und lasse ihn dann im hohen Bogen vom Deck fliegen. (natürlich ohne die Tupper)

Danach reinige ich das weitere Bett von allerhand Käfern und kleineren Vertretern Egons und schlußendlich machen wir das Licht aus und... knarrzz, rrrauschhhh

Das WalkieTalkie springt an. Wirre Stimmen kommen über den Äther, ich erkenne Bruce Stimme und melde mich. Nach 2-3 Anläufen kommt ein fragendes "Robin, ist that you?"

Es brennt am Buffalo Fence und alle sind unterwegs um das Feuer zu löschen. Sie nutzen jetzt aber den Kanal unseres Walkie Talkies und organisieren die Löscharbeiten. ACH NEEE... ist ja nicht so, als hätte ich das nicht schon vor zwei Stunden an ihn geschrieben, gute Nacht. Das war es für uns. :laugh:

Fazit Omogolo
Ich spare mir die Bewertung, wir haben es versucht mit dieser Unterkunft, aber...
Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg!


Die 2. (in)offizielle Zählung:



Sala Sentle,
Robin & Mara
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28 Aug 2022 18:31 #650259
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  • MichaelAC am 28 Aug 2022 18:31
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Hi ihr zwei.

Ich fühle mit euch ... da plant man und freut sich drauf einen besonderen Abschluss der Reise ... und dann so was. Puuhhh ...

Falls ihr noch einmal in die Gegend kommt: Etwas weiter nördlich ist die Xaro Lodge, da waren wir 2019. Eine Oase ... hier nachzulesen.
Viele Grüße, Michael
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28 Aug 2022 20:56 #650269
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  • Blende18.2 am 28 Aug 2022 15:20
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MichaelAC schrieb:
Hi ihr zwei.

Ich fühle mit euch ... da plant man und freut sich drauf einen besonderen Abschluss der Reise ... und dann so was. Puuhhh ...

Falls ihr noch einmal in die Gegend kommt: Etwas weiter nördlich ist die Xaro Lodge, da waren wir 2019. Eine Oase ... hier nachzulesen.

Ja, das war sehr ärgerlich, aber es wurde dann doch noch schön. Wir haben es danach ganz gut getroffen.

Xaro Lodge gerade mal angeschaut, sieht auch sehr gut aus. Bissel wie Drotskys habe ich den Eindruck. Das Bild mit den Palmen am Wasser ist natürlich schon schick. Danke für den Tipp. :)


@ Ad Rian
Hier das versprochene Bild... ca. im roten Kasten müsste der Leo gesteckt haben.





Gruß,
Robin
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28 Aug 2022 22:12 #650271
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  • Ad Rian am 28 Aug 2022 22:12
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Nach einer solchen Nacht müsste ich meine Frau davon überzeugen, dass ein vorzeitiger Abbruch der Reise nicht die beste Option wäre.
Danke für das rote Rechteck. :-)
Adrian
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