Who let the dogs out?
Guten Morgen Mitfahrer, guten Morgen Sonne, guten Morgen Martin, Guten Morgen Wildhunde, guten Morgen...
warte mal was??!
Es ist früh am morgen, wir sind gerade erst aus dem Zelt gekrochen. Auch Martin ist schon wach und als er um seinen Wagen herumkommt hören wir nur ein typisch nordisch, trockenes
"Leute... Wildhunde!"
Wir drehen uns um und kaum zehn Meter hinter uns kommt ein kleines Rudel Wildhunde aus dem hohen Gras heraus. Sechs schlanke Renner strolchen an uns vorbei und laufen über die Sandpiste an allen Campsites vorbei und raus aus dem Camp. Hektische Betriebsamkeit bricht überall aus, die Kameras werden gezückt, aber alles ist noch völlig verstellt vom Vorabend, die Einstellungen um ein Lagerfeuer oder Landschaft zu fotografieren ist hier nicht förderlich. Kein einziges Bild gelingt.
Wie sich dann rausstellen soll, war es schlau wenigstens einmal kurz die Videotaste zu drücken und so habe ich eine kurze Sequenz der Wildhunde, wie sie über die Sandpad laufen.
Merke #1: Abend immer die Kameras wieder richtig einstellen, bevbor man sich hinlegt... man weiß ja nie.
Merke #2: Wenn zu wenig Licht für Fotos da ist, Videos klappen dann trotzdem fast immer.
ABER, wir wollen hier gar nicht meckern auf ganz hohem Niveau anfangen. Wildhunde stehen auf unserer Sichtungs-Wunschliste ganz oben an erster Stelle und die sind gerade völlig unvorbereitet abgehakt worden. Jetzt nicht perfekt, aber das war dennoch toll.
Da links beim Baum kamen sie raus...
Das Bild der Campsite zeigt ganz schön, was Xakanaxa so besonders macht finde ich. Diese geniale Lage auf der "Insel" zwischen hohem Gras und dem Shilf auf der anderen Seite. Einfach genial.
Eigentlich wollte ich ja raus um einen Zeitraffer vom Sonnenaufgang zu machen, aber so richtig toll will das nicht gelingen, dann wird halt gefiederten Viechern nachgestellt. Ich finde zwei Bee-Eater, die immer wieder zwischen zwei Büschen hin und her fliegen und fast an selber Stelle ansitzen. Zusammen habe ich die nie drauf, aber je nachdem, ob man gegen oder mit dem Licht fotografiert, kommen ganz andere Bilder dabei heraus. Ich pirsche also immer wieder von links nach rechts und nicht lange, da pirschen Martin und ich zu zweit und versuchen jeweils "unser" Bienenfresser Bild zu kriegen.
Mit der Sonne... Little Bee-Eater | Zwergspint
Gegen die Sonne...
Wir stromern weiter über den Platz und eine erneute Erstsichtung tut sich gütlich an den Blüten eines Leberwurstbaums. Ein braun-grün-gelber Papagei klettert durch einen Baum.
Meyers Parrot | Goldbugpapagei
Beobachtet wird er dabei mit evtl. hungrigen Augen, keine Ahnung was dieser schnieke Geselle hier gerne frisst...
Yellow-billed Kite | Schwarzmilan-aegyptius
... aber zumindest vor diesem Gesellen ist er sicher, der mich auch wieder sehr freut. Ein Bild hatte ich schon mal, aber mehr als Farbklecks weit weg. Jetzt mal in halbwegs vernünftiger Entfernung und schöner Einrahmung.
Striped Kingfisher | Streifenliest
Burchells Coucal | Spornkuckuck
Eine schöne, erfolgreiche
"Camping-Platz Safari" geht damit zu Ende und es wird sich um Abwasch, Technik etc. gekümmert.
Mittlerweile hat es fast 8 Uhr und wir haben Hummeln im Hintern. Martin und Claudia wollen aber lieber noch ein wenig bleiben und den Tag ruhiger beginnen. Gar kein Problem, wir erklären den beiden unsere Route, sie wollen innerhalb der nächsten zwei Stunden nachkommen und wir erwarten sie dann bei den Paradise Pools. Das Gebiet fanden wir letztes Mal so toll, dass wir dort gerne etwas mehr Zeit verbringen und ab da geht es dann zusammen weiter in Richtung Northgate.
Gesagt getan, wir packen den letzten Kram ein, verabschieben uns bis nachher und rollen vom Platz. Es geht vorbei an allen Campsites und gegenüber des aktuell unbesetzten Tuck-Shops schalten wir unser Walkie Talkie ein:
"Elefant ruft Warzenschwein, seid ihr schon auf Sendung?"
"Ja sind wir."
"Die Wildhunde liegen am Ende der Campsites im Gras." ach komm, da gehen sogar drei
Keine Ahnung wie die beiden das schaffen, aber nur wenige Minuten später rollen sie heran. Das kann und will man sich nicht entgehen lassen. Soviel zum Thema, es mal ruhig angehen lassen. Ein Wildhund ist etwas abgesondert und läuft direkt vor ihrem Wagen her um sich dann als perfektes Fotomodell zu platzieren. Wir haben nur die Ansicht von hinten.
Ganz ungestört stehen wir hier eine ganze Zeit lang nur zu zweit mit den Wildhunden herum. Bestimmt über eine halbe Stunde lang, nur wir mit der Sichtung. So schön und wir freuen uns riesig, dass wir doch noch die Chance haben unsere ersten Wildhunde länger beobachten zu können.
Wir beobachten weiter die Wildhunde. Nicht mehr lange und wir haben die Hunde komplett weggeknippst.
Foto von MC
Es ist aber auch eine besondere Situation hier. Quasi noch auf der Campsite stehend und die Hunde liegen im Gras, mal geht ein Kopf hoch, ganz selten wird sich mal ein Meter bewegt um seine Position dem Schatten anzupassen.
Mal kurz hochgeschaut... da kommt etwas Bewegung ins Spiel.
Ein Gamedrive Fahrzeug kommt dazu. Wir machen sie auf die Wildhunde aufmerksam und sie nehmen die noch offene Spitze des Dreiecks und so stehen wir dann zu dritt hier. Allerdings auch nicht wahnsinnig lange, der Drive war wahrscheinlich auf dem Rückweg zum Camp und da auch nicht viel passiert und auch nicht davon auszugehen ist, dass was passiert, mal abgesehen davon, dass man sich von Schatten zu Schattenplatz rollt, fährt das Lodgefahrzeug auch recht bald weiter. Wir beziehen auch noch mal eine etwas andere Position mit besserem Blickwinkel, so ganz lösen wollen wir uns noch nicht.
Irgendwann müssen aber auch wir einsehen, dass hier komplette Ruhe einkehrt. Das kleine Rudel hat es sich mittlerweile auf einem Knubbel bequem gemacht. Sie liegen teils mehr übereinander als nebeneinander und mehr, als das mal ein Kopf kurz hochzuckt ist nicht mehr zu sehen.
Wir starten die Motoren, fahren noch einmal für eine Pinkelpause die 50m zu den Ablutions zurück für eine Pinkelpause bevor es dann Richtung Northgate weitergehen soll. Auf einer der Campsites direkt am Wasser steht noch ein Wagen. Wir berichten von den Wildhunden, die quasi 50-60m neben ihrer Campsite seit 3 Stunden im Gras liegen und noch während wir in den Ablutions sind startet deren Motor.
Wegen der tollen Sichtung hätte ich fast vergessen, dass da ein Elefant am Tuck-Shop durch's Schilf schlenderte, während wir bei den Wildhunden standen, der muss sein, gehört sich schließlich alles korrekt gezählt.
Bevor wir uns dann wirklich auf zum Drive machen, hat Mara von dieser, sehr speziellen Erstsichtung für uns, auch noch ein kleines Video erstellt mit dem Titel:
Morning Dogs
>> auf's Bild klicken führt zum Video <<
Sala Sentle,
Robin & Mara