THEMA: Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg! | Botswana '21
07 Aug 2022 11:24 #648702
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Ein Gamedrive im Khwai

Traditionell gibt es noch ein kleines Video als Abschluss für den Tag. Einmal quer durch den Khwai... :)


>>> Auf das Bild klicken um zum Video zu gelangen. <<<


Sala Sentle,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 07 Aug 2022 11:25 von Blende18.2.
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21 Aug 2022 15:58 #649791
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Erst links, dann rechts, dann Wasser...

Guten Morgäähhhn.


Was eine tolle Nacht gestern. Da lassen wir ganz gemütlich bei einem schönen Frühstück den Tag beginnen. Das Frühstück kredenzt Rico und kein Bashin zu sehen... müssen wir da doch jemand aus seinem Bett holen?! :laugh: , aber NEIN, er taucht kurz später auf um sicher zu gehen, dass er ja auch noch ein Foto mit uns machen muss und erinnert uns daran.

Der Kreditkarten-Leser funktioniert für ein paar Minuten, da halte ich mich raus und halte unsere Unterkunft noch kurz im Bild fest.







Red-billed Firefinch | Senegalamarant... Erstsichtung. :)




Irgendwann ist es dann soweit.. gar nicht so spät sagt unser Tagebuch. 9:15h brechen wir auf, aber natürlich gibt es vorher noch die Fotosession. Überraschenderweise kommt die ganze Crew zusammen, alle wollen mit auf dem Foto sein. :cheer:

Theo gibt uns noch seine Mail-Adresse, damit wir ihm später das Bild schicken können. Das war dann auch das erste Bild, dass zu Hause fertig gemacht und verschickt wurde. Mit Sonnenbrille, das ist Theo und hinten zwischen den Damen sitzt Bashin.



Fazit: African Excursions
Wir können hier nur die Herzlichkeit und unseren Aufenthalt hier bewerten. Zu grade mal 50% des Preises, was beim drumherum für die Bewertung egal ist. Eine schöne, kleine Unterkunft, nichts besonderes, aber schön familiär. Vom Preisgefüge eine Alternative zum Khwai Guest House, für uns glatte 5/5 Sternen


Wir fahren ein letztes Stück noch zusammen, beim Abzweig zum Khwai River Drive heißt es dann Abschied nehmen. Martin und Claudia fahren weiter nach Savuti und wir wollen den Weg über Mababe Village nehmen, einmal rum um den Park und dann nach Southgate hoch. Kurz bevor wir uns trennen haben die Flammen eine letzte Barriere in den Weg gelegt... der Baum lag da gestern noch nicht. :huh:



Wir schauen kurz, rechts kann man durch die Böschung vorbei, aber Martin hat schon das Kabel seiner Winde in der Hand und plant den Baum zur Seite zu ziehen und die Straße frei zu machen. Eigentlich hätten wir ihn machen lassen sollen, dass haben wir noch letztes Wochenende zu Besuch bei den beiden in Hamburg bereut, aber die "Lass das bleiben, da geht nur was schief und wir stehen dumm hier" Mentalität hat dann doch gesiegt.

Jetzt stehen wir hier eh' gerade rum, dann können wir auch gleich Abschied nehmen. Beim Frühstück war schon alles gesagt, so bleibt uns nur gegenseitig eine gute Reise zu wünschen und dann sind wir wieder unterwegs... plötzlich wieder allein. :dry:

Wenn man ein paar Tage zusammen unterwegs ist, dann fühlt es sich im ersten Moment komisch an, wenn man dann alleine unterwegs ist. So geht es uns zumindest, ein wenig Wehmut ist immer dabei. Der Tag bringt aber mit sich, dass wir da nicht allzu lange dran werden denken können, aber erstmal geht es gemütlich den Khwai River Drive entlang.

Da startet es mit einer wahren Afrika von Hinte(r)n Parade am Wasser. :lol:



Wir haben natürlich die Kleinen im Blick, immer süß und immer gut versteckt in der Herde.











Schön, so können Gamedrives beginnen. :)
Und dann marschiert die ganze Herde durch's Wasser auf die andere Seite des Flusses, schönes Spektakel zum Schluss noch mal.



Unser Plan sieht so aus, dass durch das Chobe Gebiet dem Fluss folgend durchfahren und dann links hoch zur Umgehungspiste fahren um von dort aus dann über Mababe Village zu fahren. Außen um den Park rum und dann wieder zurück zum Southgate. Evtl. dort dann zum späten Nachmittag noch mal los, aber die Blackpools sind recht weit weg, daher wollen wir uns eher Zeit im Khwai nehmen und unsere neu entdeckte Lieblingsstrecke noch mal nutzen.

Bis dahin geht es entlang des Wassers und wieder sehen wir viele Elefanten und typische Bewohner dieser Gegend.

African Fish Eagle | Schreiseeadler





Fork-tailed Drongo | Trauerdrongo


Die haben wir vor Ort gar nicht so realisiert... da ist ja eine Erstsichtung mit drauf... Wattled Crane | Klunkerkranich



Lilac-breasted Roller | Gabelracke







Goliath Heron | Goliathreiher





Unterwegs treffen wir Paul und Jennifer auf ihrer Campsite direkt am Khwai wieder. Paul meint, man müsste wohl die erste Durchfahrt durch den Khwai schaffen um unseren Plan hinzubekommen, aber das könnte etwas tricky sein. "Don't make your tyres wet, when you're alone!" ist seine Warnung an uns.

Wir kommen in den Chobe Teil des River Drives.



Es geht direkt wieder gut los, hier ist einfach immer was zu sehen, es geht teils direkt am Wasser entlang, eine schmale Fahrspur und zu sehen ist immer was.

Magpie Shrike | Elsterwürger


Wieder eine Erstsichtung... den kennen wir noch nicht. B)

Rufous-bellied Heron | Rotbauchreiher








Marabou Stork | Marabu und ein bissel was anderes... egal alles hübsch. :P


Tsessebe Antelope


Die Picknick-Mentalität, die wir in diesem Urlaub allenortes erleben verwundert uns immer wieder aufs Neue. Es ist schon erstaunlich, wenn dann mit Blick auf's Wasser, Rücken zum Busch. Fast genau dort standen wir gestern 15 Minuten vor dem stinkigen Jungbullen... man badet auch mal im Khwai. Alles dennoch entspannt, von den Guides und Rangern hier völlig geduldet. Unabhängig des Schildes ist es eben doch eigentlich ein Teilstück des Khwai, offiziell beginnt der Chobe Nationalpark erst ab dem Mababe Gate. Hier gilt noch Khwai Regeln und die sind kaum vorhanden.



Saddle-billed Stork juvenile | Sattelstorch




Wir kommen wieder zu den Geierbäumen und alle Äste sind gut gefüllt. Manchmal wundert man sich, wie voll manche Bäume sind und andere frei bleiben. Da sitzen dann alle aufgereiht eng an eng. Während wir hier ein paar Bilder machen und ich mich an den einfachen Motiven an Flugaufnahmen teste steigt uns ein süßlicher Duft... NEIN! :sick: , ein beißender Gestank in die Nase. :S

Gestern haben wir den Elefantenkadaver nicht entdeckt, mit gedrehter Windrichtung riechen wir ihn erst, bevor wir einen kleinen Pfad in den Wald hoch finden und wir die Szenerie dann auch sehen. Es ist mehr oder minder alles abgefressen, die Verwesung auch dem Geruch nach, schon weit fortgeschritten. Es erklört die vielen Geier hier, aber nur einer pickt sich ein paar letzte Happen noch aus dem Schädel. Dafür eine Geierart die wir noch nicht ablichten konnten... heute ist mal wieder Erstsichtungstag. :cheer:



White-backed Vulture | Weißrückengeier




Hooded Vulture | Kappengeier



Angekommen an der angekündigten Wasserdurchfahrt haben wir direkt unseren Wahlspruch des Urlaubs im Kopf. "Wo ein Wille ist, ist oft..." ABER MOMENT MAL!



Ein kurzes Stück zurück führt eine neue Fahrspur nach linksm grob dem Fluss folgend. Wir nehmen diese Piste und kommen nach ein paar hundert Metern an eine Stelle an der man das Wasser doch noch kreuzen kann. Wir hatten erwartet, dass wir vor einem Zufluss standen an der Furt, es ist aber nur ein Wasserarm der sich hochgestaut hat und so lässt sich die Stelle dann doch umfahren. Weiter folgend führt der neue Weg wieder zurück zur Piste die wir befahren wollen, endet dann aber doch kurz davor an einer Stelle mit ein paar Knochen und einem Boden, der die braune Verfärbung von Verwesung aufweist. Offensichtlich wurde diese Piste von den Gamefahrzeugen genutzt um an einen Riss zu kommen und nicht allein dafür, die Wasserdurchfahrt zu umgehen. Zeigt uns auf jeden Fall, dass die Durchfahrt wohl eher nicht geklappt hätte.

Wir sehen unsere Spur, fahren das letzte Stück rüber und sehen rehcts der Spur die Büffelherde stehen. Hunderte Tiere, trotz riesigem panorama wird die Masse nicht deutlich.



Der Karte nach folgt der Weg dem Fluss und dann irgendwann kommt ein Abzweig. Links hoch zur Umgehungsstrecke, weg vom Wasser. Bis dahin müssen wir es schaffen, dann haben wir es geschafft und können den Weg hierher nehmen. Und wir haben Glück, denn der Weg entpuppt sich zwar als sehr schwer zu finden, denn hier war wohl tatsächlich seit Monaten niemand mehr, alles ist überwachsen und wir fahren quasi mitten durch hohes Gras, manchmal einer klar erkennbaren Spur, oftmals nur noch zwei grob erkennbaren Rinnen folgend. Aber das Wasser schlängelt sich rechts entlang, weit genug weg und nur selten mal zu sehen.

Ein paar Herden tummeln sich in der Mittagshitze, beim Grasen, entlang des Weges. Jeder schaut erstmal verwundert hoch, dass hier mal wieder jemand langkommt und dann haben wir es geschafft.







Das Ziel erreicht, ab jetzt geht es weg vom Wasser. B)



Wir biegen nach links ab, es geht in einen dichten Mopanewald auf eine sehr ruppige Piste. Ausgewaschene Löcher sorgen dafür, dass wir nur langsam und vorsichtig vorkommen und plötzlich ist eines dieser Löcher mit Wasser und Schlamm gefüllt. Naja, noch kein Beinbruch, aber es wundert uns schon. Es ist nur ein kleines und klar nicht tiefes Stück, also durch. Nur 200m später kommen wir um eine Biegung und dann steht der ganze Wald unter Wasser??! :blink:

Was ist denn hier los. Etwas ratlos stehen wir am Rande des Wassers, damit haben wir jetzt so gar nicht gerechnet. Später nachgeschaut müssten wir hier in der Nähe des Pankwa Wasserlochs stehen.

Stellt sich die Frage, wie tief ist das Wasser?
Und davon ab, wo genau geht denn der weitere Weg lang?
Und davon ab, sehen wir auch kein Ende des Wassers!

Während wir noch überlegen ob es evtl. links am Wasser vorbei einen Weg geben könnte oder ob man es wagen könnte sich vorsichtig vorzutasten schwimmt mitten im Wald ein Hippo vorbei! :ohmy: :pinch:
(leider haben wir da kein Foto gemacht... der Stresslevel war schon etwas gestiegen im Auto) ;)

Das beantwortet alle unsere Fragen. Zumindest stellenweise zu tief, mit Hippos vor Ort ist vortasten zu Fuß auch keine Option und unter dem Aspekt, dass wir wohl seit Monaten die ersten hier sind sollten wir auch nicht riskieren uns in diesem Nirgendwo festzufahren.

Ich drehe also mal schnell den Wagen... Mara hat mitgezählt im dichten Mopanewald. Wenden in 16 Zügen... :laugh:

Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg!

Wir fahren zurück zum Abzweig und versuchen dann eben doch den Weg direkt zur Mababe Village. Der geht laut Karte aber dann doch nochmal direkt am Wasser entlang. Nach einem Stück ist es dann auch soweit und der Fluss kommt in Sicht... und erstmal toll, denn es ist wunderschön. Wir fahren genau auf der Böschung entlang des Ufers. :woohoo:



Das hebt die Stimmung direkt wieder, aber nicht genug um ein Foto zu machen von dem wunderschönen See vor dem wieder nur Minuten später stehen. Immerhin müssen wir hier nicht erst entscheiden und diskuttieren ob und wie man diesen Weg nehmen kann, wir sehen auf mindestens 100m nur Wasser vor uns, keine Chance, auch hier ist sofort klar.

Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg!

Wir haben ja versprochen, dass hier ist der Tag, der das Motto geprägt hat. Irgendwo im Nirgendwo und jetzt gibt es nur noch den Weg zurück. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen haben wir über eine Stunde benötigt und es ist mittlerweile 14 Uhr. :dry:



Ohne Umschweife begeben wir uns wieder auf den Weg zurück, denn die Zeit könnte dann so langsam doch arg knapp werden. Während wir unterwegs sind entscheiden wir schon mal, dass wir die Cutline später hochnehmen werden und dann doch durch Northgate auf die Piste gehen, die geradewegs zum Southgate führt.

Der Fluss kommt wieder in Sicht und WAS IST DAS? :pinch:

Die Büffelherde hat sich weiter bewegt und auf die komplette Ebene zwischen uns und dem Fluss verteilt. Tja, da ist guter Rat teuer. Wir tasten uns noch ein paar Meter vor und bleiben dann zwischen zwei Gebüschen stehen mit besten Blick auf unseren Weg, der komplett verstellt ist. Motor aus, Fenster runter und dumm am Kopf kratzen, mehr bleibt uns nicht über. Ach doch, wir können uns noch böse anfunkeln lassen...



Unser Weg nach vorne ist blockiert... in die andere Richtung Wasser an dem man nicht vorbeikommt und die Uhr tickt auch einfach so weiter, könnte ja mal ne Pause machen. Das dümmste dran ist, dass wir uns ja selber hier reinmanövriert haben, konnte man zwar so nicht vorhersehen, aber leider auch keinen anderen dafür schuldig machen.

Und ein weiteres Mal, in kürzester Zeit...

Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg!

Mara überlegt ob man nicht ein Stück zurück kann und dann einen weiten Bogen querfeldein am Wald entlang schlägt. So als Notfallplan, wenn gar nix geht. Ich bin eher auf so lange Warten, bis die Zeit nichts anderes mehr zulässt... und wie wir da so stehen und noch überlegen, was man machen kann, da lösen sich manche Dinge von ganz alleine, wenn auch nicht so wie geplant.

Wir stehen hier seit 15 Minuten, Motor aus und gucken doof aus dem Auto. Die große Herde teilt sich in mehrere kleinere Gruppen auf, die von links nach rechts ziehen und in einer dieser Gruppen bleibt ein Büffel stehen, schaut unser Auto an, wir schauen ihn an und plötzlich rennt das dusselige Vieh los. Erst folgen zwei, dann drei, dann ein Dutzend und dann die gesamte Büffelherde. :ohmy: :pinch:

Wir stehen in einer großen Staubwolke, mitten in der Stampede und schauen uns verdutzt an.


>>> klick auf's Bild für's passende Video <<<


Naja, der Weg ist frei, aber ich schaue erstmal mit dem Fernglas auf die andere Flussseite, wenn ich da stehen würde, dann würde ich denken, dass da Löwen jagen und die Büffel flüchten oder sowas. (tatsächlich hatten wir gestern von der anderen Seite aus auch einmal die Herde rennen sehen) Dennoch wollen wir jetzt nicht mit der weißen Karre aus dem Staub auftauchen, auch wenn wir nix gemacht haben, außer da rumzustehen. Mittags ist aber mal wieder keiner unterwegs, den "Drive of Shame" :silly: können wir uns also ersparen und wir sehen zu, dass wir auf den Weg kommen.

Jetzt lässt sich der restliche Weg zumindest besser planen und so ist auch wieder ein wenig Zeit und links und rechts ein paar Sichtungen.

Hamerkop | Hammerkopf






Paul und Jennifer haben auch am Fluss einen Picknickplatz bezogen. Sie plauschen mit einem anderen Auto und wir warten geduldig, halten dann auch selber noch kurz an und geben ihnen das Update, dass man Mababe aktuell nur über den Seeweg erreichen kann. Er schaut skeptisch auf unser unten rum nasses Auto... "You touched water!" :whistle:



Wir verabschieden uns, wünschen ihnen eine schöne Zeit und bedanken uns noch mal für den Tipp zu dieser neuen Gegend. Dann geht es weiter, Zeit zu verschenken haben wir heute auch nicht mehr.

Ein einzelnes Zebra...


... und zwei Zebras auf einem Bild. ;) :cheer:


Es geht hoch auf der Cutline, an einigen Elefanten vorbei, aber nur einer der kurz im Weg rumsteht. Unterwegs nach Southgate bleiben wir noch einmal auf einer der Brücken kurz vor der Khwai Village stehen, wo ein paar Graufischer sich von der Brücke ins Wasser stürzen und dann bleiben die Kameras aus. Die Strecke Northgate nach Southgate ist eine fürchterlich langweilige, fürchterlich ruppige, einfach fürchterliche Wellblechpiste. :pinch: :side:




Pied Kingfisher | Graufischer



Bei Southgate angekommen verschaffen wir uns einen kurzen Überblick, wir haben die #5, aber die liegt mitten im Camp. Die #10 gefällt uns besser. Wir fragen beim Check-In, aber heute sind sie fully booked. Außer uns ist nur ein anderes Fahrzeug zu sehen und dabei bleibt es dann auch. Wir gehen erstmal duschen und belegen dann die #10, nicht nur für heute, auch für den nächsten "fully booked" Tag, da waren dann immerhin drei Campsites besetzt.

Das Begrüßungskomitee in Form süßer Baumhörnchen ist schon da, es wird noch Wäsche gemacht, das Camp bezogen und tatsächlich brennt sogar frühzeitig unser Feuer, es gibt Steakstreifen mit gebratenen Nudeln und Gemüse... auf die Aufregung des Tages einen kräftigen Gin und dann schreiben wir noch ein paar Zeilen in unser Tagebuch.










Wir ziehen uns in unser Zelt zurück, haben fast Vollmond, was den Platz auch ohne Feuer erhellt. Ein paar Minuten nachdem wir im Zelt sind und Ruhe eingekehrt ist schleicht eine Hyäne über die Plätze, sie schaut kurz und trollt sich. So soll das sein.

Augen zu und Kraft tanken für morgen unter Afrikas Sternenhimmel... und einem irre klarem Mond heute Nacht.





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36, 37, 38... ne warte mal, Stop :blink:

Wir lassen es ruhig angehen, schließlich haben wir hier noch eine weitere Nacht und den heutigen Tag komplett als ausgedehnten Gamedrive geplant. Southgate ist natürlich für die meisten eher eine Notlösung oder als Zwischennacht gedacht, aber wir haben bewusst hier zwei Nächte eingeplant, damit wir uns einmal das Gebiet der Blackpools anschauen können, an dem man sonst eigentlich nur vorbeifährt. So haben wir alles einmal gesehen und können unser Gesamtbild weiter abrunden.


>>> Detailansicht hier klicken <<<

Unser erster Blick des Morgens gilt demnach unserer Campsite, wir schauen uns mal den Bakkie genauer an, muss auf jeden Fall ordentlich geputzt werden... und ein paar Vögel springen schon durch's Geäst oder beäugen unser Frühstücksmüsli sehr genau.



Arrow-marked Babbler | Weißstrichel-Drosselhäherling


White-crested Helmetshrike | Weißschopf-Brillenwürger


Yellow-billed Hornbill | Gelbschnabeltoko



Auf dem Weg in Richtung der Blackpools ist in erster Linie die Vogelwelt schon wach. Überall finden sich schöne Motive, für den, der Willens ist auch Federvieh als Teil der Safarisichtungen einzubauen. Nur einmal rennen und springen plötzlich Impalas neben dem Auto her. Wir bleiben natürlich stehen und halten nach möglichen Verfolgern Ausschau, aber kurz danach geht ganz gemütlich eine andere Herde Impalas des Weges, völlig unbeeindruckt. Hier kommt wohl nichts mehr.



White-browed Sparrow-Weaver | Mahaliweber


Fork-tailed Drongo | Trauerdrongo


Gut ausgeschildert ist die Strecke, wir kommen am Abzweig vorbei und biegen rechts ab zu den Pools. Es geht weiterhin durch Buschland und vorbei an noch mehr gefiederten Gesellen, die trillernd den Morgen begrüßen.

Yellow-billed Hornbill | Gelbschnabeltoko


Burchells Sandgrouse | Fleckenflughuhn


Der nächste Abzweig und ihr ahnt es schon... :silly:



Scaly-feathered Finch | Snurrb


Crowned-Lapwing | Kronenkiebitz


An der ersten Gabelung fahren wir den Pitsi Drive, eine sehr gute Entscheidung. Die Landschaft öffnet sich und wir sehen eine ganze Ansammlung an Elefantenherden über die weite Graslandschaft ziehen. Das ist natürlich für uns ein wunderschönes Bild. :cheer:



Das Reisetagebuch wird gezückt und die Zählung beginnt. Aber PUUHHHHH, das ist echt nicht ganz einfach. Man steht weit weg, es gibt immer auch Gruppen von Büschen, die die Sicht versperren... nachdem wir beide zweimal durchgezählt haben, können wir uns weiterhin nicht einigen. :lol:

Man muss das schon gewissenhaft und ordentlich ausführen, da sind wir uns einig, also schnappe ich mir die lange Linse und Mara das Fernglas und dann gehen wir von rechts nach links genau alles ab, damit wir eine verlässlichere Zahl bestimmen können.

Ich zähle so durch und murmel in Kopf mit. "10 - 20 - 30 --- 36-37-38... HÄÄÄHHHH???!" :huh:


Ich schaue noch mal genau hin und setze grade an, mit...

"Mara, ich glaube..."

"... da sind Nashörner mitten in der Herde!!!!!" beendet sie den Satz. :woohoo:



WOW, was für ein irres Glück. Damit haben wir so gar nicht gerechnet und dann auch noch eine Mutter mit ihrem Kalb und friedlich grasend inmitten der Elefanten. Was geht denn hier ab? :woohoo:

Aber Moment mal, ist das eigentlich wirklich so ganz richtig?, schauen wir uns den obigen Satz mal genau an. Eine Phrase stimmt nicht so ganz: Damit haben wir so gar nicht gerechnet...

Ich spule mal gedanklich zurück in den Moremi. Wir haben gerade unsere Leopardensichtung beendet und fahren vom Baum aus raus auf die Grasfläche. Dort sehen wir einen einzelnen Büffel. Wir sagen uns, dass wir damit jetzt 3 von 5 der Big5 voll haben und Martin ja unbedingt Löwen finden will, also klappt das bestimmt noch. Nashörner aber wohl eher nicht.

Da sage ich zu Mara: "Wenn wir Nashörner sehen, dann haben wir in den Blackpools wohl die besten Chancen, als wir 2018 welche aus dem Flieger gesehen haben müsste das auch die Gegend bei den Blackpools gewesen sein." :P

Klugscheißer-Modus aktiviert, aber wirklich damit gerechnet und bis zu diesem Augenblick dran gedacht haben wir natürlich nicht wirklich. Es ist auf jeden Fall eine tolle Sichtung und so haben wir nach 2018 doch tatsächlich auch wieder die Big5 vollgemacht. :cheer:







Damit ist natürlich das Highlight des Tages schon durch. Wir fahren eine südliche Runde, erwarten mehr Wasser, aber fahren durch eine rumpelige, trockene Piste, ein paar Tümpel hat es, aber alles in allem ist es hier eher karg. Den Bogen nutzen wir aus, um danach zur Mokutshomo Picnic Site zu fahren und dort eine kleine Pause einzulegen.

Diese Giraffe war noch klasse... wer keine Arme hat und die Beine zu weit weg vom Kopf sind, der sucht sich andere Möglichkeiten um das juckende Ohr zu kratzen. :laugh:


Red-faced Mousebird | Brillenmausvogel






Am Picknickplatz angekommen ist da allerdings eher nicht dran zu denken, eine längere Pause einzulegen. Die letzten Jahre sind der Location eher schlecht bekommen, alles ist kaputt, der Ausblick über die Tsessebe Alley an der er liegt allerdings sehr schön.







Double-banded Sandgrouse | Nachtflughuhn


Alles kaputt...


... aber schöner Blick ;)





Da suchen wir uns lieber eine andere Pausenstelle und fahren wieder den Pitsi Drive zurück, sehen noch mal die Nashörner, die sich jetzt tief im Busch in den Schatten gelegt haben und fahren den oberen Bogen an der Ebene vorbei über den Motowana Drive.

Swallow-tailed Bee-eater | Schwalbenschwanzspint





Lilac-breasted Roller | Gabelracke


Während wir hier unterwegs sind fallen Mara die Augen zu. Oha! :ohmy: , jetzt heißt es Aufgepasst!! Die Erfahrung zeigt, dass sie mit ausgeruhten Augen ein echter Katzenfinder ist. Also fahre ich so vorsichtig wie es geht weiter und versuche sie nicht zu wecken. Soviel vorweg... das es kein unnötiger Cliffhanger wird hier, heute bestätigt sich die Regel nicht. :P :lol:

Ich steuere die Motsaudi Alley an und auch hier war ganz offensichtlich seit Monaten keiner mehr. Nirgends ist auch nur ein abgeknickter Ast am Rand der Fahrspur zu sehen, es geht durch hohes Gras und durch dichte Büsche.

Red-billed Quelea | Blutschnabelweber





Red-billed Quelea | Blutschnabelweber



Toll ist, dass bei den Blackpools im der tinkers Karte überall die Namen der Dives und Alleys stehen, so kann ich anhand unserer Zählungseinträge ganz genau nachvollziehen, wo wir hergefahren sind. :laugh:

Es geht also weiter über den Morangwa River Loop. Entlang des Mogogelo Drives, dort machen wir zwischendurch eine Pause an den Hippo Pools und dann noch eine Runde über die Unyati Road.

Am Loop treffen wir eine Filmcrew. Sie filmen aber nicht für ein spezielles Projekt, sondern sammeln einfach generell Material, dass sie für verschiedene Produktionen nutzen können. Etwas spannendes haben sie heute noch nicht gesehen, wir geben ihnen den Tipp es am Pitsi Drive zu versuchen, was dankbar angenommen wird. Den Versuch ist es wert.







In der Perspektive wirkt dieser Baum doch gigantisch und alles andere winzig, oder?! :blink:



Wir umrunden den Mogogelo Hippo Pool etwas abenteuerlich mitten durch das hohe Gras direkt am Ufer entlang. Der Weg ist extrem zugewachsen, aber noch erkennbar und dem Namen gerecht werdend tummeln sich locker zwei Dutzend Hippos im See und Wasservögel landen in Schwärmen und heben wieder ab. Hier gefällt es uns sehr gut, wir wenden und stellen uns an eine Stelle mit guten Überblick, holen unseren Pausensnack raus und genießen das bunte Treiben. :)



Enten :whistle:


Spur-winged Goose | Sporngans


Black-winged Stilt | Stelzenläufer




Von hier aus fahren wir langsam raus aus den Blackpools, sehr schön war es, sicher nicht unser Lieblingsgebiet, aber mit den Nashörnern hat es sich natürlich mehr als gelohnt und wir hätten nie mit so vielen Elefantensichtungen gerechnet. Entlang der Unyati Road und auf dem Weg in Richtung der Xini-Lagoon treffen wir auch noch mehr unserer grauen Freunde. :)






Lilac-breasted Roller | Gabelracke







Nix besonderes das nächste Bild, aber es gibt so Fotos, da freut man sich dann doch einen Ast, wenn man sie hat. Unterwegs waren immer wieder Fuchsmangusten unterwegs, aber mir wollte einfach kein Bild gelingen. Dann endlich habe ich mal eine erwischt... mehr braucht es doch gar nicht um glücklich zu sein. :laugh:

Yellow Mongoose | Fuchsmanguste







Eigentlich ist es schon etwas spät, aber jetzt wollen wir dennoch hoch zu den Xini Lagoons, die wir auf dem Weg hoch nach Thirdbridge nur angekratzt haben. Genug Zeit ist jetzt schon noch, aber um die Lagune komplett abzufahren, dafür reicht es eigentlich nicht und das schaffen wir auch nicht wirklich. Was wir sehen sind unglaublich viele Elefanten. Quasi an jeder Ecke stehen sie auf den Wegen, viele kleine oder auch größere Herden sind unterwegs. Das Licht wird zum Ende hin immer schöner und am knuddeligsten sind zwei ganz kleine Elefanten, die mit hoch erhobenen Rüsseln und aufgeschlagenen Ohren ihre Kräfte messen, ganz wie die Großen. :blush:

Davon habe ich nicht ein Bild, aber im Video haben wir die beiden festgehalten. :)

Deswegen gibt es jetzt die Xini Lagoon als Bilderflut und die Endabrechnung der Elefanten ganz zum Schluss... aber keine Sorge, nur ein paar Beispielbilder für Elis, ihr müsst jetzt nicht durch dutzende Eli-Bilder scrollen. (aber auch nur weil die meistens wenig hübsch gegen die sinkende Sonne standen...) :whistle:



Saddle-billed Stork | Sattelstorch






Tsessebe - Leierantilope


Kori Bustard | Riesentreppe




Blue Waxbill | Angola-Schmetterlingsfink


Red-billed Hornbill | Rotschnabeltoko








Tja... haben wir gedacht wir hätten heute viele Elefanten in den Blackpools gesehen... haben wir, aber mit weiteren 170 in den Xini Lagoons verdoppeln wir diese Zahl sogar noch. Wahnsinn, was ein ergiebiger Tag heute. Das treibt unsere Zählung ja doch noch unerwartet hoch und zumindest noch in Richtung der 2018er Zahlen. Hätten wir nicht mit gerechnet. :)


Um 17:50h sind wir zurück im Camp und waren wirklich den ganzen Tag lang unterwegs. Wir richten schnell unser Camp ein und haben wieder die #10. Es sind heute 4 Plätze belegt, unter anderem mit dem Dummschwätzer aus Xakanaxa, da versuchen wir uns einfach mal geschickt aus deren Sichtfeld zu halten. Also schnell unter die Dusche, noch eben ein Bild von der Elefantenherde am Camp machen und die Tageszählung final abschließen... ;)

Es gibt heute die letzten Kudusteaks aus Maun mit Tomaten, Gurken und Feta Salat... den letzten Rest unserer Nudeln von gestern und Schluck Wein gepaart mit einem sehr zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht.






Fazit Southgate
Wir haben oft gelesen, dass es hier nicht schön ist und ich kann auch verstehen warum. Der Großteil der Plätze liegt offen verteilt rund um die Ablutions, man sieht die nahen Häuser der Parkmitarbeiter, das ist nicht sonderlich idyllisches. Aber wenn man die höheren Nummern bekommt, also #8, #9 oder unsere #10, dann hat man durchaus schöne Plätze die etwas separat liegen. Die #8 unter dem großen Baum ist dabei wohl am besten. Kein Favourit der Platz, leider keine direkt dran gelegenen Gamedrive Möglichkeiten, daher 3 von 5 Sternen.


Unsere aktuelle Zählung beläuft sich nach diesem Tag auf:



Morgen geht es zu unserem persönlichen "Da haben wir uns mal was gegönnt"-Highlight der Reise. Unserem privaten Elefantenhaus!!! :woohoo:


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28 Aug 2022 11:46 #650236
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In Ton und Bild durch die Blackpools und die Xini Lagoon

Gestern habe ich ja noch das Video vergessen... :ohmy:

>>> ein Klick auf's Bild führt zum Video <<<


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28 Aug 2022 17:51 #650252
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"Le Tour de Bruce" und dann die Vollbremsung von 100 auf 0

Heute ist ein langer Fahrtag eingeplant. Erstmal raus nach Maun und dort noch mal Einkaufen, Tanken und Getränke Vorräte füllen. Wir sind positiv aufgeregt, geht es doch heute zur Omogolo Lodge. Das ist in dem Sinne keine Lodge, sondern ein Zelthaus zur Selbstversorgung inkl. einem eigenen Wasserloch und kleinem Gamedrive Gebiet. 40km abseits der Zivilisation in der Knüste der Panhandle gelegen. Die drei teuersten Nächte, die wir nicht nur in Afrika, sondern uns generell mal gegönnt haben. Aber als Elefanten-Liebhaber, bei den tollen Bildern und der Aussicht ein "eigenes" Wasserloch zu haben, bei dem ich meinem Zielbild des Urlaubs nachgehen kann... eine eingerichtete Küche, lecker kochen, Elis schauen mit einem kühlem Getränk in der Hand und einfach 3 Tage lang die Seele baumeln lassen. :)

Ihr merkt schon, dass ist natürlich voll nach unserem Geschmack und die Vorfreude ist riesig.

Aber fangen wir vorne an. Erstmal müssen wir ja noch raus aus dem Park. Die Buschzeitung gibt uns Rätsel auf, neue Spuren haben sich in den Sand neben unser Fahrzeug gedrückt... ich schätze mal Hyäne, die waren ja auch die Nacht davor unterwegs, leider vergesse ich immer etwas zum Größenvergleich daneben zu legen. *Gedankennotiz gemacht*



Auf dem Weg raus sehen wir noch ein paar Tiere, das ist ganz schön, wenn man Southgate den Park verlässt, dann ist die Safari noch nicht ganz vorbei.



Yellow-billed Hornbill | Gelbschnabeltoko





Unterwegs nach Maun kommen wir an diesem Art-Shop vorbei. Er ist offen und hat ein paar schöne Sachen, aber leider ist niemand zu finden, auch wenn wir laut auf uns aufmerksam machen. Den merken wir uns für dieses Jahr mal vor und halten auf dem Weg zum Park noch mal an.



Maun selber ist schnell erzählt. Wir machen unsere Erledigungen und kaufen für Küche statt Feuer ein. Exotische Dinge wie Chips, ganze Mangos, ganz viel Gemüse, dass uns sonst zu kompliziert zum schnippeln ist, Schokolade etc. pp. finden den Weg in unseren Einkaufswagen.

Delta Meat Deli wird noch einmal aufgesucht, schönes Fleisch eingepackt und wir erzählen den beiden Damen, dass sie das beste Billtong verkaufen, dass wir kennen. "Wir schauen uns kurz um und dann nehmen wir alles mit, was ihr abgepackt habt!"

Bei dem Satz gucken die beiden noch sparsam, aber als wir diese Androhung am Ende des Einkaufs wahrmachen und noch fragen, ob sie uns noch 2-3 Packungen zusätzlich fertig machen können lachen sie sich kaputt. Wir laden so viel Billtong ein, wie geht... leider hält so ein Vorrat nie bis zum nächsten Urlaub. :lol:

Und dann geht es auch schon los. Bei Sehithwa geht es auf die Westverbindung Richtung Namibia, die A35 geradewegs hoch nach Norden. Dieser Strecke folgen wir entlang an Buschfeuern und einigen Arbeitern, die um eine Überlandleitung eine Feurschneise anlegen und immer auf die Autogroßen Schlaglöcher achtend die sehr sporadisch auf der Straße auftauchen.



Bei Tsau geht es dann rechts ab und rein in die Panhandle. Wir haben eine Beschreibung des Weges und zwischendurch tauchen auch Schilder auf am Rande des Weges. Braucht man auch, zwischendurch sind wir uns nicht so sicher, ob wir richtig unterwegs sind.



Unverhofft steht dann ein Jeep am Rand und als wir um die Ecke kommen wird der Fahrer aufmerksam auf uns und winkt. Er steht direkt an einem Abzweig nach Omogolo, das kann kein Zufall sein und ist es auch nicht. Er stellt sich als Bruce vor und hat hier auf uns gewartet, um uns die letzten Kilometer bis nach Omogolo zu begleiten. :blink:

WIE LANGE STEHT DENN DER JETZT SCHON HIER??! :huh:

Naja, er fährt vor, wir schalten die GoPro ein und entweder kennt er einfach nichts, oder er hat einfach ausprobiert wie schnell wir wohl folgen können/würden. Diese Fahrt haben wir "Tour de Bruce" getauft. Es geht in irrwitzigem Tempo über zugestaubte Pisten durch den Wald. Meistens können wir ihn vor uns gar nicht sehen, weil wir durch seine Staubfahne fahren, aber ist locker mit 50+ unterwegs über die kleinsten Pisten, die sich in engen Kehren um die Bäume winden.

An einem Flussbett hält er kurz an, wir wollen gerade neben ihn fahren, da gibt er Vollgas, runter ins Flussbett und eine ausgewaschene Regenrinne auf der anderen Seite mit Vollschub hoch. :S :silly:

Der Typ ist irre und wir direkt hinterher... wir haben so eine Mischung aus Spaß, Unglaube und "ach was solls" im Auto. Es ist auf jeden Fall jetzt schon ein echtes Erlebnis. (warum es jetzt hier kein Video gibt, erklärt sich noch, vielleicht mache ich das irgendwann mal)

Wir kommen bei Omogolo an und werden schon erwartet. 4 Leute sind dort aufgereiht. Einer mit Tablett und Begrüßungsgetränk, es gibt warme, nasse Handtücher und ein warmes Hallo. :)
(wir sind etwas überfordert, dass ist jetzt nicht so wie erwartet und so gar nicht unseres, versuchen es aber mit einem Lächeln zu überspielen)

Der Service ist auch nur zur Begrüßungs-Show, eigentlich ist die Hütte ein privater Rückzugsort. Man gibt eine Zeit an, wann gereinigt werden kann und ansonsten hat man nur die Möglichkeit per WalkieTalkie jemanden zu rufen, wenn man was braucht.

Bruce verabschiedet sich wieder und eine Dame übernimmt die erste Führung... erstaunlich lust- und lieblos und uninformiert für eine solche Unterkunft. Dabei ist es hier doch nun wirklich "herrschaftlich". :dry:





Das Hauptzelt ist gute 5m hoch (das wird noch wichtig), vorne ist das Private Deck und links und rechts sind die Schlafzimmer... man beachte, dass da nur eine halbhohe Mauer dazwischen ist, das Dach überspannt einmal alles. (das wird auch noch wichtig für die Gefühlslage)

Wir werfen einen kurzen Blick auf's Deck und bei mir macht sich schon eine dunkle Vorahnung breit. Nach kurzem Überblick verabschiedet sich die Hausmanagerin und Mara entschwindet ins Bad, ich mit zwei kühlen Getränken für uns beide auf's Deck.




Mara kommt auf's Deck, wir sind keine 10 Minuten hier und es tut mir immer noch Leid, aber sie hat überhaupt keine Chance. Meine Laune ist schon auf dem Tiefpunkt. Das obere Bild stellt das Wasserloch dar... das gar nicht existiert. Das gibt es nur in der Regenzeit, nicht mal ein Schlammloch ist da. Es gibt nur diesen Betonschacht im Boden, um den sich die Elefanten scharen um irgendwie an Wasser zu kommen. Ich will das gar nicht lange ausführen, ich bin wirklich arg angefressen, vor allem hatten wir in aller Kommunikation vorher auch drüber gesprochen, dass wir uns drauf freuen, Elefanten am Wasserloch den ganzen Tag beobachten zu können.

Ich bin sauer, Mara ist genervt, weil ich genervt bin und die Situation hier gibt von Vorfreude immer weiter um. In aller Kürze:

# die Elefanten können nirgends hin, durch diese Wasserquelle hält man sie meines Erachtens am Haus
# es gibt einen großen Salzblock, der gerne genutzt wird... aber wieso liegt der genau vor dem Deck? - das ist nicht tiergerecht, dass macht man nur, damit die Elefanten möglichst nah ans Deck kommen :angry:
# während ich auf dem Deck sitze pinkelt ein Elefant einen kleinen See und schon kommen zwei Glanzstare angeflogen, endlich was zu trinken :sick:
# da zu wenig Platz ist, gibt es immer wütendes Gerangel an der Tränke (Interaktion von Elefanten gibt es zu sehen, aber sowas passt nicht in unsere Gefühlswelt) :(

Mir reicht es jetzt komplett, ich kann es echt nicht ertragen und wir sind, glaube ich, keine Stunde vor Ort, da melde ich mich per WhatsApp bei der Vermieterin und frage, wo denn das Wasserloch ist und schildere unsere Verwunderung. Sie schreibt mir eben zurück, dass es das nur in der Regenzeit gibt, aber ihre Elefanten sehr viel Interaktion zeigen... ja, ums Wasser prügeln. :side:

ABER ACHTUNG, ich will hier nicht unfair sein. Man muss ganz klar sagen, dass es für viele Leute eine tolle Erfahrung in der Hütte sein kann und sicher auch ist. Wir sind da aber anders gepolt und auch die Vermieterin war immer sehr nett. Schon zuvor, aber auch bei unserem Kontakt ab jetzt.



Ich bespreche mit Mara unsere Optionen. Sie ist wenig begeistert, aber ihr ist auch klar, dass wir hier nicht bleiben können, das wären keine schönen Tage mit mir. :P

Ich schreibe nochmal an die Vermietung, dass wir unsere letzten Tage in diesem Urlaub irgendwo verbringen werden, wo wir uns wohlfühlen und sage ihr, dass sie doch bitte ihren Angestellten Bescheid geben soll, dass die sich nicht wundern. Wir werden mit den ersten Lichtstrahlen abfahren und uns etwas anderes suchen. Über Geld habe ich bewusst nicht gesprochen, darum ging es uns einfach nicht in erster Linie.

WÄHRENDDESSEN...

Parallel lädt Mara das Essen aus, während ich kommuniziere und plötzlich rennt irgendeine Manguste wie bekloppt über das Deck an mir vorbei und ins dunkle zweite Schlafzimmer. Was war das?

Wir schnappen uns Licht, gehen ins Schlafzimmer und das kleine Vieh flitzt uns um die Beine und über die Treppe wieder raus aus der Hütte. :laugh:

Mara macht sich dran, heute mal was richtiges zu kochen, legt alles auf die Arbeitsplatte, dreht sich kurz weg und quiekt laut auf. Sie sieht nur noch einen langen Rattenschwanz hinter dem Kühlschrank verschwinden. Ich komme dazu, sehe nicht, wir gucken uns kurz an und zack rennt das Vieht wieder über die Platte und weg hinter die Spüle.

Nervfaktor wird shcon wieder höher. Ich schlage vor, dass wir Käse, Wurst, Cornichons, Tomaten etc. haben und uns auch einfach eine kalte Platte machen können. Dann haben wir auch weniger zum säubern, soll morgen ja früh los gehen und der Stimmung folgend wird es genauso gemacht. Eine große Platte wird hergerichtet, der Sundwoner vorbereitet und dann sitzen wir auf dem Deck.

weiter geht's...

Während wir jetzt auf dem Deck sitzen, meldet sich die Vermieterin. Es tut ihr schrecklich leid, aber sie kann verstehen, dass es für uns, mit entsprechend anderen Safari-Erfahrungen eben nicht passt. Das Geld überweist sie uns natürlich zurück, aber wir sollen uns ein Feuer in der Boma anmachen und versuchen uns den Abend schön zu gestalten und das Haus dennoch zu genießen.

Also wirklich sehr nett!

Ich sage ihr, dass wir diese eine Nacht bezahlen werden, da wir sie eben auch nutzen und damit wünscht sie uns noch gute Tage und auch die nächsten Tage bleiben wir noch im Kontakt. Alles hat geklappt, alles gut.

Also sitzen wir jetzt hier und endlich kann auch Mara das Deck mal nutzen, bislang haben meine dunklen Gedanken sie fern gehalten. Die Sonne sinkt zu Boden, in dem Augenblick setzt die Pumpe aus, die offensichtlich mit Solar funktioniert und die Wasserquelle versiegt für den heutigen Tag... wir sitzen da, trinken was, Essen Kleinigkeiten und hören die Elefanten, wie sie erfolglos versuchen Wasser anzusaugen. Hört sich an, als ob ein riesger Staubsauger läuft... :( es bricht uns wirklich das Herz und wir sind jetzt beide klar dabei, dass es gut ist, diesen Ort wieder zu verlassen. Nach etwas hin und her entscheiden wir uns, nochmal hunderte Kilometer in Angriff zu nehmen und zum Boteti zu fahren. Viele Unterkünfte, wir sind uns sicher was im Boteti River Camp zu bekommen und es ist mit zwei Nächten so möglich, noch 1,5 Tage Safari zu erleben und die Makgadikgadi Pfannen wollten wir ja eh' noch sehen.

Die gesamte Situation führte dann auch zu wenigen Fotos und bis heute Unlust, die Videos zu schneiden.

Dem allem zum Trotz, Details gehen natürlich dennoch gut...

Rüssel






Haut






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Könnte hier jetzt auch gut und vorbei sein. Eigentlich ist alles gesagt... aber vielleicht auch nicht. Es folgt ja noch die:

Chaosnacht des Terrors :pinch: :evil:


Während wir auf dem Deck sitzen und eine Tüte Chips aufmachen, mittlerweile mit der Situation im Reinen und unter dem Deck unseren ersten Honey Badger überhauot erspähen konnten, blitzt es am Horizont. :huh: B)

Ach Quatsch, das sieht ja cool aus. Es braut sich was zusammen, aber Ende September nicht wirklich sehr wahrscheinlich. Aber doch, immer wieder zucken vereinzelte Blitze über den Himmel. Ein tolles Schauspiel und wer hätte es gedacht, ein paar wenige, vorsichtig tröpfelnde Spritzer Wasser fallen auf das Deck und entwickeln sich tatsächlich zu einem leichten Nieselregen.

Wir ziehen die schweren Holzstühle ein Stück zurück und freuen uns über das wenige Wasser das fällt... NOCH!



Denn dann schlägt das Wetter um und uns schlägt kein Wind, sondern Sturm ins Gesicht oder sorry, dass ich es so sagen muss, es haut uns den Regen voll in die Fresse! :laugh:

Das 5m hohe Zelt entpuppt sich als wunderbarer Windkanal, dummerweise einer den man nicht schließen kann. Das führt dazu, dass nahezu alles im Zelt durch die Gegend fliegt und der mittlerweile Starkregen bis in die Mitte des Zelts, also gute 8m weit ins Zelt getrieben wird. Die Bilder fliegen von der Wand, die Wandteppiche flattern wild durch's ganze Zelt.

Wir retten was zu retten ist und sammeln alles ein und versuchen die Einrichtung so gut es geht vor Wind und Regen zu schützen. Wir sammeln alles auf und bringen es aus dem Regen und verstecken es hinter schwerem Material, dass der Wind nicht wegpfeift.

Das Gewitter ist mittlerweile da und die Blitze schlagen rund um die Hütte ein. Wir stehen hier im Nassen, es ist eiskalt, totales Chaos... um das einzuordnen, das oben beschriebene spielt sich über einen Zeitraum von über 2 Stunden ab. Es ballert uns das ganze Zelt um die Ohren.

Bissel Spaß muss sein... die Bilder sind eigentlich von etwas später. ;)


Der Wind dreht etwas und kommt jetzt von schräg vorne, damit schlägt es jetzt das Wasser ins zweite Schlafzimmer. Dort sind so Rollos, die man von innen umlaufend mit Klett befestigt. Wir versuchen die zu schließen, aufgebläht wie ein Segel, müssen wir uns zu zweit dagegen stemmen, um die zu schließen. Wir sind nass, der halbe Raum ist nass, aber was soll man machen.

An das WalkieTalkie haben wir nicht gedacht, aber irgendwie hätte ich so im Nachhinein betrachtet mal gedacht, dass jemand dann doch mal vorbeikommt, zumal ich zwischendurch an die Vermieterin und Bruce getextet habe, dass uns die Hütte um die Ohren fliegt.

Es gibt eine kurze Windpause und wir trauen uns wieder auf das Deck. Jetzt mache ich auch die obere Blitzbild und während wir da so sitzen und ein Blitz runterschlägt, denke ich so im Augenwinkel "Krass, sogar vom Baum der durch das Deck wächst, sind die Äste abgebrochen!"

Komisch nur, dass sich der Ast aufrichtet. Ich springe weg, bedeute Mara sie soll ins Zelt gehen und die große Taschenlampe holen und ich hole die Kamera. Irgendwas in meiner Stimme macht wohl klar, dass dies keine Frage, sondern nicht verhandelbar ist.

Dazu sei gesagt... wir haben keine Ahnung, aber im Büro der Hütte liegt ein "First-Aid Snakebite Kit", ein langer Schlangenhaken hängt an der Tür dort, inkl. einem Poster mit den "Snakes of Omongolo", auf dem 90% als giftig angegeben sind und mehrfach finden sich Schilder im Haus mit der Aufforderung "Don't kill our Snakes!" :ohmy:

Wir wagen uns also auf's Deck, leuchten den Eindringling an, der versucht unter's Dach zu kommen und ins Trockene. Ihr erinnert euch, das Dach überspannt alles, inkl. unserem Schlafzimmer. :pinch:

Ich glaube ungiftige: Spotted Bushsnake - Gefleckte Buschschlange


Irgendwann schlängelt sie sich vom Baum auf's Deck und kommt auf uns zu. Ich schiebe ihr den schweren Stuhl entgegen und lasse den etwas angehoben auf's Deck knallen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man mit Erschütterungen Schlangen vertreiben kann... keine Ahnung ob es stimmt, aber es reicht, dass sie den Rückzug antritt und welch ein Glück, sie kann durch die Rillen im Boden verschwinden... also auch dort wieder auftauchen.

Der Regen und Wind wird wieder mehr, wir verziehen uns ins Zelt und schauen raus. Ich versuche noch ein paar Blitzbilder, eine Tüte Chips gegen den Resthunger wird aufgemacht. Ich texte weiterhin Bruce an, irgendwo scheint es zu brennen, östlich von uns glüht der ganze Himmel rot/orange.

Mara reicht es jetzt endgültig. Sie steht auf und verkündet: "Mir reicht's, ich mach jetzt die Augen zu und dann ist mir das alles egal!!!" :laugh:

Natürlich nicht, ohne von einem Gecko überrascht zu werden, der sie schon im Schlafzimmer erwartet. Aber der ist ja eher niedlich und frisst die Mücken weg des Nachts. Der darf bleiben.

Turner's thick-toed gecko | Dickzehengecko


Ich gehe zurück ins Hauptzelt, sehe die noch halbvolle Chipstüte und irgendwie denke ich mir, eigentlich hat sie recht... ab ins Bett. Ich komme um die Ecke, Mara faltet die Überdecke und hat schonmal die Bettdecke zurück geschlagen. Mir entfernt so ca. ein:

"Uhhhhööörggg." (so grob) ;)

Was ist denn jetzt schon wieder?

Hast du das nicht gesehen?

Auf dem Bett sitzt Egon, seineszeichens eine handtellergroße Spinne inkl. Beine aber. Der hat wohl unter der Bettdecke ein kuscheliges Plätzchen gefunden. Das Maß ist übervoll. Ich schnappe mir eine Tupper und fange Egon und lasse ihn dann im hohen Bogen vom Deck fliegen. (natürlich ohne die Tupper)

Danach reinige ich das weitere Bett von allerhand Käfern und kleineren Vertretern Egons und schlußendlich machen wir das Licht aus und... knarrzz, rrrauschhhh

Das WalkieTalkie springt an. Wirre Stimmen kommen über den Äther, ich erkenne Bruce Stimme und melde mich. Nach 2-3 Anläufen kommt ein fragendes "Robin, ist that you?"

Es brennt am Buffalo Fence und alle sind unterwegs um das Feuer zu löschen. Sie nutzen jetzt aber den Kanal unseres Walkie Talkies und organisieren die Löscharbeiten. ACH NEEE... ist ja nicht so, als hätte ich das nicht schon vor zwei Stunden an ihn geschrieben, gute Nacht. Das war es für uns. :laugh:

Fazit Omogolo
Ich spare mir die Bewertung, wir haben es versucht mit dieser Unterkunft, aber...
Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg!


Die 2. (in)offizielle Zählung:



Sala Sentle,
Robin & Mara
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31 Aug 2022 22:38 #650479
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Im Land der Seelofanten

Es ist noch dunkel und der Wecker schellt. Wir nutzen schnell die Dusche und packen nebenbei direkt das Auto. Wie geplant fahren wir so früh wie möglich wieder los. Die hiesigen Webervögel beheben schon fleißig die Sturmschäden der letzten Nacht.



Schnell noch die Malarone mit einem Schluck Milch nehmen und dann..... Abends auf der nächsten Campsite feststellen, dass die Milch fehlt.Eingepackt hat die keiner, also stand sie offen auf dem Dach und wir haben sie als Andenken auf dem Parkplatz hinterlassen. :whistle:

Wir fahren 450km wieder in die Richtung, aus der wir gerade erst gekommen sind, aber da wir so früh unterwegs sind schaffen wir die Strecke recht fix und vertreiben uns die Zeit damit, die gestrige Nacht ins Tagebuch zu schreiben. Um 12 Uhr klingeln wir beim Boteti River Camp und finden Mish, der sich zwar wundert, dass wir wieder hier stehen, aber uns natürlich noch eine Campsite für die nächsten zwei Nächte anbieten kann. Wir haben noch etwas Auswahl und entscheiden uns für die #7.

Nach einem kühlen Getränk an der Bar, ein paar Bier für den abendlichen Gamedrive und der Erledigung der Formalitäten fahren wir direkt zur Fähre weiter und wollen unsere Mittagspause irgendwo am Fluss verbringen.





Es fühlt sich schon jetzt richtig an, dass wir spontan die Pläne umgeworfen haben. Schon von der Böschung runter sehen wir die typischen Bewohner der Gegend. Es sind wieder sehr viele unterwegs heute.



Wir fahren runter zum Fluss und sehen zuerst den Elefantenkadaver, eigentlich komplett abgenagt, nur ein Helmperlhuhn sucht immer noch nach Verwertbarem.





:sick: ... denken sich wohl sogar die nahe sitzenden Geier :lol:

White-backed Vulture | Weißrückengeier


Helmeted Guineafowl | Helmperlhuhn


Wir mögen es einfach hier am Fluß entlang zu gondeln und das holt uns direkt etwas runter nach dem gestrigen Tag. Man sieht Zebras und diverse Vögel, die eigentlich fast immer irgendwie fotogen am Fluß sitzen. Am besten natürlich auf den zahlreichen, abgestorbenen Ästen die aus dem Wasser ragen.

Wattled Starling | Lappenstar


African Fish Eagle juvenile | Schreiseeadler


Great Sparrow | Rotbrauner Sperling


Swallow-tailed Bee-eater | Schwalbenschwanzspint


African Fish Eagle | Schreiseeadler


Und dann sehen wir sie, den Grund warum wir eigentlich wieder hierher gekommen sind. Nach den traurigen Bildern gestern und unserem angeknacksten Seelenfrieden, brauchen wir einfach ein paar glückliche Elefanten. Welche die baden können, was zu fressen haben und sich einstauben können nach Herzenslaune.

Was wir brauchen sind: Seelofanten!, wie z.B. ... :woohoo:

Im Wasser Rumstehofanten...



... oder auch einen Spazierofant.



Wird das Wasser zu tief, muss der Rüssel eingesetzt werden und siehe da, ein Schnorchofant. :whistle: :cheer:




Hier gibt es sie in allen Formen, hach was ist das schön. Ein wahres Elidorado für uns. Wir suchen uns eine schöne Ecke, beobachten das Treiben am Fluss. Mara nickt irgendwann ein, die gestrige Nacht war einfach zu kurz. Wir stehen mitten in der Sonne und nach einer Weile starte ich den Wagen und wir suchen uns einen schönen Schattenplatz in der Böschung. Wir stellen uns hier jetzt hin, packen unsere Brote und Picknick aus und beobachten schier endlose Reihen Zebras, wie sie zum Fluß kommen, trinken und wieder die Böschung hoch verschwinden, dabei kommt es regelmäßig zu Staus.

Hier und da springt ein Snurrb durch den Sand und natürlich tummeln sich unsere Seelofanten im Wasser.



Scaly-feathered Finch | Snurrb




Trinkofant



Buddyfanten






Fressofant



Rüsselfanten



Auch an anderer Stelle versammeln sich vereinzelt Fahrzeuge und frönen ihrer Siesta. Manch einer eher an exponierter Stelle. Die Jungs stehen dort auf einer kleinen Insel, die man über einen Zuweg erreichen kann. Mitten in den Elefanten steht sich anscheinend auch gut. :dry:

And I said, "What about Picnic at Elephants?"
She said, "I think I remember the film
And as I recall, I think we both kinda liked it"
And I said, "Well, that's the one thing we've got"


Tiffany-Fanten :P



Da wir auf der anderen Flusseite bleiben, muss man die Fähre rechtzeitig zurücknehmen und während wir hier gestanden haben, haben wir uns quasi immer mal wieder mit dem kurz wegdösen abgewechselt. Es wird also Zeit und wir fahren zurück, noch einmal am Wasser entlang und finden einen weiteren, "alten Bekannten" wieder. Das unglückliche Zebra von vor zwei Wochen hat es hinter sich...





Staubofant



Auf dem Weg zurück sehen wir dieses, naja, wir vermuten mal ein kleines Straußenküken. :huh:
Oder gibt es irgendwelche Vögel die so aussehen als ob?

Komisch wäre es schon, denn wir haben hier noch nie Straußen gesehen, warum also sollte das völlig alleine hier rumlaufen. Falls ihr uns nicht sagen könnt, dass das eigentlich etwas anderes ist, bahnt sich die nächste Tragödie am Boteti an. :unsure:



Wir fahren endgültig zurück, sehen noch ein paar Vögel und am Elefantenkadaver, versammeln sich doch noch weitere Leichenfledderer. Es geht zurück ins Camp.

Pied Kingfisher | Graufischer




Southern carmine Bee-eater | Karminspint




Zurück im Camp beziehen wir unsere #7 und gehen erstmal Duschen. Auf dem Weg zurück treffe ich ein junges, französisches Paar auf der Nachbar-Campsite, die mit ihrem Gaskocher kämpfen und lade sie spontan zum Essen ein, sollte das nichts mehr werden.



Wir versuchen uns an einem Eintopf im Potje, bei dem das Fleisch allerdings außer zäh nix wurde. Trotz guten zwei Stunden köcheln... er hätte wohl noch eine Stunde auf zwei gebraucht und die beiden Franzosen hatten dafür wohl den richtigen Riecher. Irgendwann kommen sie rüber, aber gegessen haben sie schon. So wird es einfach nur ein schöner Abend. Die beiden haben mehrere Monate in Hilfsprojekten mitgearbeitet und sind jetzt auf einer Tour durch Botswana, als Abschluss ihres Aufenthalts. Coole Leute, sehr nett und echte Weltenbummler. Ich stehe mit beiden noch in Kontakt und sie kommen ganz schön rum. :)

Der Abend wird spät und als die beiden gehen fallen wir totmüde in unsere Koje. Heute können wir wieder gut schlafen und träumen, na von was wohl...

von Schmusofanten



Und in dem Zuge wird es Zeit für mein persönliches Lieblingsvideo des Urlaubs... voll mit Seelofanten! :cheer:

>>> Klick auf's Bild führt zum Video <<<


Die (in)offizielle Zählung erhöht sich auf:




Sala Sentle,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 31 Aug 2022 22:44 von Blende18.2.
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