THEMA: Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg! | Botswana '21
01 Apr 2022 21:05 #640774
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1.. 2.. 3.. es geht wieder los!

Kaum sind wir weg vom Boteti geht es geradewegs in den Norden, mitten durch dichtes Buschland. Zu sehen gibt es nicht mehr viel, außer diese tiefsandige Piste, die gepaart mit tiefen Löchern ordentlich ausgefahren ist und unsere Reisepartner hörbar noch mehr durchschüttelt als uns. Im Walkie Talkie hören wir so manchen Kommentar dazu, dass diese Piste grausig ist und wie wir denn so schnell unterwegs sein könnten? :huh:

Wir einigen uns auf den kürzeren Radstand, das geringere Gewicht und das der Hilux nicht so eine hecklastige Gewichtsverteilug hat. Dadurch lässte er sich wohl weniger aufschaukeln... so weit die Theorie, aber ob das auch nur halbwegs nah an der Realität ist, davon haben wir keine Ahnung.

Wir beschließen auf jeden Fall, dass wir uns das mal aus der Nachfahrer-Perspektive anschauen müssen. Ich finde zwar, dass die Kamera das Spektakel nicht ganz so gut rüberbringt, aber wir haben schon gut was zu lachen gehabt, wie Martin und Claudia da vor uns am rauf und runter springen waren. :P


>> Klick auf's Bild zum Video <<


Nach einer Weile übernehmen wir wieder die Führung, wir haben noch etwas vor. ;)

Auf dem Weg liegt das Wasserloch, an dem wir 2018 mit unserer Elefantenzählung angefangen haben und wir hoffen natürlich darauf, dass wir auch dieses Mal Elefanten dort finden. Man sieht das Wasserloch vom Weg aus nicht, nur ein Solarpaneel im Busch lässt erkennen, wo man vom Weg, in einen kleinen Pfad abbiegen muss, der mitten in die Büsche führt.

Ein Gamedrive-Fahrzeug kommt uns entgegen. Wir fahren beide die Böschung hoch und lassen ihn passieren. Ich versichere mich beim Guide, ob am Wasserloch auch wirklich Elefanten stehen... wir sagen aber natürlich nix, wollen wir doch die beiden damit überraschen. :)

Wir sehen die Solaranlage, rechts des Weges und biegen in den kleinen Pfad ab. Der Ausrichter unserer 12er Truppe aus Khumaga steht hier schon, ebenso sind schon einige Elefanten im Wasserloch. Wir rangieren uns so zurecht, dass wir alle einen guten Blick auf's Wasser und die Elefanten haben und im Walkie Talkie hören wir: "Woher habt ihr das denn gewusst???" :blink:

Aus den Fenstern ragen die Kameras, es bietet sich ein Schauspiel, denn wie schon 2018, kommen nach und nach immer mehr Elefanten am Wasserloch an. Aus allen Richtungen versammeln sie sich hier Mittags am Wasser.
(wenn ihr denkt, ich lasse mir die Chance entgehen, richtig viele Elfeantenbilder hier reinzustellen, wenn sich die Chance mal bietet, dann liegt ihr falsch!) :silly: :laugh:

















Kaum verschwinden die ersten Elefanten im Buschland, da tauchen die nächsten auch schon wieder auf und dann wird im Wasser losgeplanscht...














Und wenn man schon mal im Wassser steht, dann kann man sich natürlich auch das Wellnessprogramm mit einer ordentlichen Schlammpackung nicht entgehen lassen. Mara hat auch das per Video eingefangen, einfach schön, dass wir diesmal auch so viel Bewegtbild mal haben. B)


>> Klick auf's Bild zum Video <<




















Wir könnten hier ewig stehen und das tun wir gefühlt auch. Es ist einfach nie langweilig und immer wieder aufregend, wenn plötzlich hinter den Autos Elefanten auftauchen und sich ihren Weg zum Wasser suchen... wir haben unsere Plätze gut gewählt uns stehen niemandem im Weg. So dürfen wir friedlich beobachten und werden geduldet. Kein Antröten oder Ohrenschütteln, so mögen wir das. :)























Eine Sache können wir sehr schlecht und eine Sache können wir sehr gut... das werden unsere Reisepartner auch noch merken.

Nur schlecht können wir uns von Elefantensichtungen trennen.

Sehr gut können wir Elefanten finden, manchmal auch zu viele. (aber das hat noch ein paar Tage Zeit) :whistle: ;)


Dennoch müssen wir irgendwann weiter, ein letzter Blick auf das immer noch gut gefüllte Wasserloch und die sich speigelnden Dickhäuter und dann geht es weiter in Richtung Gate.









Nach so vielen Elefantenbildern sollte natürlich klar sein, dass wir diesen Punkt nutzen wollen, um unsere Zählung wieder aufzunehmen, an dem Ort, wo wir damals die Idee zum ersten Mal hatten. Schließlich haben wir ja einen "wissenschaftlichen Auftrag" und dem müssen wir möglichst gewissenhaft nachkommen. :laugh:


(nicht wundern... zu den 28 hier am Wasserloch, kommen noch zehn dazu, die wir schon am Boteti gesehen haben ;))


Mal ne kurze Pause zum verrüsseln, äh verschnaufen...


Gruß,
Robin
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02 Apr 2022 19:33 #640828
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Unendlichkeit unter'm Sternendach

Wir verlassen die Makgadikgadi Pans, biegen auf die A3 ab und stehen flugs schon am nächsten Gate. Wenn euch die Strecke Gate zu Gate interessiert, sagt Bescheid... wir haben vergessen die GoPro auszumachen und einfach mal 40 Minuten langweiligstes Videomaterial zu bieten. :pinch:





Am Gate zur Nxai Pan angekommen melden wir uns an und erfahren, dass wir alleine bei den Baines sind heute und die freie Wahl der Campsite haben. Wie schön, damit steht zumindest schonmal fest, dass wir uns erstmal orientieren und die Campsites anfahren um zu entscheiden, wo es uns am besten gefällt.





Ich lasse gerade Luft aus den Reifen, als Martin oder Claudia, ich weiß es nicht mehr genau sagt:

"Da war gerade eine Eule, die ist hier vorne am Gate vorbeigeflogen."


Wir begeben uns auf die Pirsch, sehen sie kurz und dann ist sie auch schon wieder weg. Also weiter geht's... wieder durch's Gate und in die andere Richtung. Manch Angestellter dort schaut uns eher verwundert nach. Das ist uns egal, hier ist irgendwo eine Eule unterwegs. Dann entdecken wir sie wieder... weit weg hinter dem Zaun, hat sie sich unter das Dach eines Unterstands gesetzt.

Besser ging es nicht, aber immerhin, eine Erstsichtung für uns. :)

Barn Owl | Schleiereule



Wieder einmal rät' man uns vom direkten Weg am Gate ab, diesmal halten wir uns dran und nehmen die direkte Route gen Norden. Der andere Weg soll extrem tiefsandig sein, mit besten Chancen sich festzufahren. Wir glauben das gerne, denn auch der einfachere Weg ist schon eine ziemlich ruppige, tiefsandige und teils wellblechige Strecke. Wir kommen aber trotzdem gut durch, so abseits des Parks sieht man aber irgendwas zwischen sehr wenig und nix... ein einzelner Laufvogel steht kurz still und verschwindet dann im Busch. Schon bald sehen wir den ersehnten Abzweig in Richtung Baines.


Northern Black Korhaan | Weißflügeltrappe






Kurz nach dem Abzweig folgt auch schon der nächste Hinweis zur Strecke. 14km sind es ab hier, bis zu den Baobabs zwitschert uns ein Vögelchen... :silly:





Apropros Vögelchen... wir probieren unsere Adleraugen aus und versuchen links und rechts des Weges ein paar gefiederte Freunde zu finden und funken immer unsere, zugegeben recht spärlichen, Sichtungen an Martin und Claudia. Die Piste geht speziell am Anfang durch dichte Dornenbüsche und ist teils sehr ruppig, da kommt man nicht gut voran, aber so hat man aber etwas Zeit sich mal die Blüten anzuschauen und ich versuche mich diese in Szene zu setzen. Mischen wir mal zwischen die Tiere ein paar botanische Aufnahmen... ich übe noch, aber wenn ihr wisst was das ist, dann freue ich mich auch hier über jede Bestimmung. ;)





Ant-eating Chat | Termitenschmätzer






Ostrich | Strauß



Dann sehen wir ein Nest und bei genauerem Hinsehen guckt da doch was raus. :woohoo:
Unheimlich weit weg, wir sehen in der Nähe einen Greif kreisen und hatten schon gedacht, es könnte sich um ein Elterntier handeln, aber bei genauerer Betrachtung, passt der Greif nicht zu diesem Geiernest, denn ein Geier schaut etwas verstohlen zu uns rüber.








Steenbok | Steinböckchen






Wir kommen raus aus den Büschen und rein in ein Gräsermeer. Schon von weitem kann man die Baines sehen und sie ragen aus der Landschaft heraus. Wir fahren raus auf die Salzpfanne und parken die Fahrzeuge um uns die Baobabs genauer anzuschauen. Sie sind schon beeindruckend, man kommt sich winzig vor im Schatten dieser imposanten Bäume.





Was Claudia wohl in dem Moment gerade denkt? :)






Hier steht Martin im Bild, so dass man die Dimension und Größe dieser Bäume besser einschätzen kann. Da mittig, das ist er, der kleine Kerl da. :P



Gegenüber der Baines ist die Campsite #1, mit Blick zurück auf die Baumgruppe. Die schauen wir uns als erstes kurz an, natürlich nicht ohne noch ein erstes Gruppenbild für die Erinnerung zu machen. Nachdem wir die Campsite inspiziert haben, fahren wir noch einmal raus auf die Pfannen und in Richtung der anderen Campsites.








Diese Gegend hier hat wirklich etwas magisches. Am Rande der Pfannen stehen vereinzelt mächtige Baobabs, die hier schon standen, als das Gebiet noch ein riesiges Binnenmeer war. Früher standen diese Bäume am Strand... man fragt sich, was sie wohl schon alles gesehen haben. Den Kontrast bildet die weite und leere Pfanne. Dieser Anblick fasziniert uns fast noch mehr, man kann das Ende nie erahnen, weil alleine durch die Hitzschlieren in der Luft, die Pfannen unendlich scheinen.





Wir folgen den Spuren in Richtung der Campsite #2, die passenderweise von zwei Baobabs eingerahmt wird. Hier haben wir 2018 unser Nachtlager errichtet. Es ist schon spät und da wir wissen, dass die #3 weniger attraktiv ist, stellt sich die Frage ob es für unser Nachtlager 1 oder 2 wird. So recht entscheiden mag sich keiner, also plädiert Mara für die #1 mit Blick auf die Baines. Auch Claudia hat diese Tendenz und so ist dann doch schnell beschlossen, dass wir dort unsere erste Nacht zu viert verbringen werden.


Campsite #2



Eine gute Entscheidung, so fahren wir nochmal auf die Pfannen raus ins Abendlicht. B)


Spuren menschgemacht


Spuren tiergemacht



Anbei auch wieder ein kleiner Mitschnitt vom Gebiet der Salzpfannen. :)


>> Ihr kennt das jetzt ja... klick auf's Bild zum Video <<


Auf der Campsite angekommen wird aufgecampt, also Zelte aufrichten und als erstes noch schnell den Sundowner einschütten, anstoßen und dann zum Gruppenbild vor den Baines im besten Abendlicht postieren.





Ich kümmere mich schon mal ums Feuer. Nach und nach wird die Eimerdusche genutzt. Claudia verzichtet heute Abend auf diese Erfahrung und geht ihrem liebsten Nebenjob nach, Fotos machen vom drumherum, so gibt es auch mal Fotos von mir beim Holzscheite schichten. :)


Foto von M&C



Foto von M&C


Nachdem das Feuer brennt, nutze ich das letzte Licht mit langer Brennweite um die Baumgruppe auf der anderen Seite der Pfanne auch noch einmal in was größer auf den Sensor zu bannen.





Als es schon dunkel ist, schnappe ich mir auch eine unserer Camplampen und nutze die Dusche. Es ist immer noch so schön warm, dass eine kalte Dusche gut tut. Wir stellen eh' fest, dass es Abends noch sehr lange warm bleibt, aber morgens dann doch arg kühl ist.

Zwischenzeitlich wird schon am Abendessen gewerkelt. Wir schmeißen alle zusammen und es gibt ein 5* Mahl.

- Frischer Kartoffelsalat
- Ratatouille
- dazu gegrillter Springbock
- Gin-Tonic

Und Martin öffnet die Schatztruhe und stellt 8 eiskalt runtergekühlte Dosen Gerstensaft, die er Mish im Boteti Rivercamp abquatschen konnte zur Verfügung. "This must be heaven, this must be heaven for only the four of us" kommt mir in den Sinn.




Endlich haben wir mal richtig Zeit uns über unsere jeweils ersten Tage auszutauschen und genießen einen schönen Abend am Feuer, der schon bald von bierseeliger und satter Bettschwere beendet wird. Alle sind müde und wollen ins Bett. Ich möchte noch einmal auf die Pfanne raus und schauen ob ich ein paar Sternenbilder machen kann, aber keiner möchte mehr mit. Stattdessen werden die Zahnbürsten rausgekramt, während ich mein Stativ schultere und raus auf die Pfanne marschiere.

Durch den weißen Untergrund und den schon aufgegangenen Mond ist es so hell, dass man, sobald man auf der Pfanne steht sehr gut sehen kann. Ich richte die Kamera mit dem Weitwinkel grob aus, stelle die Fokusdistanz auf das, was ich für Unendlich halte ein und mache ein Testbild. Die 20 Sekunden mache ich die Taschenlampe aus und gewinne erst jetzt meine Nachtsicht zurück.

Bevor ich mir die Testaufnahme auch nur anschauen kann bin ich geplättet. Jetzt spätestens ist klar, dass die Campsite #1 ein Jackpot ist. Durch die direkte Lage an der Pfanne, kann man hier eben auch gut rausgehen in die Dunkelheit. Was sich über mir erstreckt ist gigantisch. So einen klaren Sternenhimmel habe ich selbst 2017 in Namibia nie gesehen.

Ich stapfe zurück ins Camp: "Jetzt muss ich mal ein Machtwort sprechen. Ihr nehmt euer Stativ und ne Kamera mit oder kommt zumindest mit raus auf die Pfanne. Das werdet ihr sonst bereuen!" :ohmy: :laugh:

Der Vehemenz folgt dann doch jeder und nachdem die Taschenlampen aus sind und man sich an die Dunkelheit gewohnt hat, können wir alle zusammen noch eine Weile staunen und uns kaum sattsehen. Das Band der Milchstraße leuchtet direkt über uns und man kann gefühlt mit bloßem Auge in die Unendlichkeiten des Weltalls blicken. Es ist wirklich wunderschön! :woohoo:

Aber seht selbst. :)





Gruß,
Robin & Mara
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10 Apr 2022 21:19 #641609
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Von alten Bäumen zu alten Seelen

Heute geht es für uns hoch zur Nxai Pan, für uns neu und das Gebiet wollen wir dieses Jahr ein erstes Mal besuchen. Martin und Claudia übernachten dort nicht, sie fahren heute nach Maun und bleiben dort zwei Nächte, wo wir morgen wieder dazustoßen werden.


>> Detailansicht <<


5.56 Uhr... nein wir stehen nicht auf. Ich stehe schon auf der Pfanne. :ohmy:
Nur kurz danach stößt Martin dazu.




Einen Timelapse vom Sonnenaufgang möchte ich machen und schauen, dass ich ein schönes Bild von den Baines im ersten Tageslicht bekomme. Beides gibt es hier jetzt nicht zu sehen. Auf dem Weitwinkel-Timelapse ist quasi nix zu erkennen und wenn die Sonne irgendwo hinter/neben den Bäumen aufgeht sorgt das Licht nur für eine schöne Stimmung in die andere Richtung (siehe Martins Bild unserer morgigen Campsite, er war so klug sich mal umzudrehen) :laugh:

Stattdessen gibt es aufgeplatzte Salzpfanne, irgendwas muss ja bei rumkommen. Ist quasi wie die Dünen im Sossusvlei... naja fast. :P








Bild von M&C


Reisepartner sind übrigens was richtig schönes... ihr müsst euch gar nicht in Richtung Auto begeben und die bereitgelegten Kekse mümmeln. Heute kredenzt Martin frisches Rührei!!! B)

Während er damit beschäftigt ist streune ich mit der Kamera noch etwas über die Campsite und jage einer Krähe nach, die rund um "unseren" Baobab hüpft. Zeit auch mal die Früchte und Samen des Baumes genauer zu begutachten.

Pied Crow | Schildrabe












Nach dem Frühstück beschäftigen sich Mara und Claudia mit der Küche des Bushcampers und fangen an alles einmal rauszuräumen, neu zu sortieren, Kleinigkeiten, die das Leben einfacher machen werden ausgetauscht, bis die beiden zufrieden sind und alles dort seinen Platz hat, wo es wohl hingehören soll. Mal sehen wie lange das bei der nächsten Rumpelpiste hält. :whistle:

Dann rödeln wir auf und werfen einen letzten Blick von hier aus auf die Baines. Noch einmal dieses Ort festhalten.


Bild von M&C









Gegen halb zehn verlassen wir den Platz und halten noch einmal kurz bei der Baumgruppe. Die Sonne steht recht hoch, hartes Licht, da kann man ja ein bissel Blödsinn machen. Allzu viel Zeit lassen wir uns aber nicht, denn Martin und Claudia schmeißen ihre Tagespläne etwas um und kommen noch für einen kleinen Abstecher mit in die NxaiPan, bevor es dann für die beiden nach Maun geht.





Bild von M&C



Nah dran sieht es schon stark aus, wie die Kruste hier aufgebrochen ist.



Bild von M&C



Wir folgen wieder der längeren, aber besser zu befahrenen Route, raus aus dem Gebiet der Baines und dann geht es Richtung Norden. Diese Route ist halt echt langweilig, bis dann plötzlich ein Auto im Weg steht. Niemand zu sehen und es sieht auch eher so aus, als ob der Wagen schon eine zeitlang hier steht. Am Gate folgt die Erklärung, anscheinend gehört das Auto der Putztruppe, zumindest wird uns das erzählt, direkt mit der Erklärung nachgeschoben, dass die Ablutions also auch ein paar Tage nicht gereinigt wurden. :dry:
(wir erwarten schlimmes, aber es ist alles bestens in Schuß, dass schon mal vorab)


Kurz vor dem Gate sehen wir einige Elefanten durch die Büsche streifen. Nur schwer zu erkennen und meistens auch sehr verdeckt, bis auf den einen Kollegen mit mieser Laune... wir werden erstmal angetrötet und ohrgeschlackert. Wie unhöflich! :ohmy:









Wollen wir mal hoffen, dass dieser erste Eindruck trügt und nicht für die allgemeine Gastfreundschaft hier steht!

Beim Check-In am Gate vertrödeln wir Zeit, weil der Herr im Office gelinde gesagt tranig ist. Leben kommt erst dann in ihn als wir nach Holz fragen und er den Tuck-Shop anpreisen kann. Darauf wollen wir dann später noch einmal zurückkommen, jetzt soll es erstmal losgehen, schließlich haben Martin und Claudia heute noch einiges an Weg vor sich.

UND... wir haben am Baines Gate einen Tipp erhalten, wo in den letzten tagen ein Leopard gesichtet wurde. Davon weiß hier am gate allerdings niemand etwas. Auf unsere Frage nach aktuellen Sichtungen wird auch nur aufgezählt, dass und was man hier so sehen kann. Eben alles, wenn es denn aktuell im Gebiet ist. :lol:

Danke für die Info. Dann wissen wir ja jetzt Bescheid. Dann versuchen wir einfach mal unser Glück in Richtung Wasserloch.

Es ist brutal trocken, es scheint hier nichts zu geben, ein paar einzelne Gnus kommen uns entgegen, allerdings gibt es überall Spuren von Elefanten. Ein Schädel liegt auf einer Pfanne, die Gnus halten nach und nach dort an und beschnuppern diesen. Irgendwie ein komisches Verhalten, so richtig erklären können wir uns das nicht, liegen diese Knochen hier anscheinend schon sehr lange rum.











Andere Anzeichen für Elefanten werden als Ausguck benutzt. :sick:


Capped Wheatear | Erdsteinschmätzer



Ein Stück weiter des Weges sehen wir dann schon die ersten unserer Lieblinge, wie sie sich am Horizont abzeichnen. Wir brauchen keine Wegbeschreibung mehr, wir wissen wo es zum Wasserloch geht. :)


to be continued...



Gruß,
Robin
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20 Apr 2022 00:02 #642143
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Metsi - Die Quelle des Lebens

Metsi ist Setswana und bedeutet Wasser. Wasser bedeutet Leben und das können wir an diesem Tag sehr beeindruckend erleben. Während wir auf das Wasserloch in der NxaiPan zurumpeln wird klar, was es bedeutet, wenn es nur eine einzige ständige Wasserquelle im Umkreis eines so großen Gebiets gibt. Es kommt einfach alles zu diesem Wasserloch was Rang und Namen hat.

Man weiß einfach nicht wo man zuerst hinschauen soll?! :ohmy: :woohoo:




Unsere Lieblinge sind auch schon da, dieses Mal aber unter dem Motto: Elephants & Friends. Denn hier kann man quasi nichts beobachten ohne drumherum auch alles mögliche andere zu sehen und zu sichten. :cheer:


Mal mit Springböcken...



... oder auch Zebras dazu, wer möchte garniert mit Helmperlhühnern und einem Schackal im Anschnitt.



Besonders gerne mag ich den Dicken mit seinem schlammigen Kumpel hier. :silly:



Natürlich kann man auch Fotos machen, ohne das ein Elefant im Bild ist, genug Motive sind ja wahrlich vorhanden. Warum also nicht mal mitten in die Springböcke halten, kann auch schön sein. Oder die überall umherflitzenden Perlhühner... die kommen zumindest auch etwas leichter ans Wasser. Sie sind so klein, dass sich keiner dran stört.





Helmeted Guineafowl | Helmperlhuhn



Natürlich kann man auch Fotos machen, ohne das ein Elefant im Bild ist, einzig so viel Sinn macht es nicht. :P :laugh:





Die Zebras gucken etwas sparsam drein. Solange sich die Elefanten im Wasser tummeln, kommen sie nur schwerlich ans begehrte Nass, man könnte auch sagen gar nicht. Die Elefanten verteidigen ihr Wasser mit vehementer Ausgelassenheit, zum Leid des Rests, aber sehr zu ihrer eigenen Freude, wie man gut erkennen kann. Die Zebras können da nur mal einen Blick unter einem Elefanten hindurch vom Wasserloch erhaschen. :huh:











Aber keine Sorge, manchmal schaffen sie es dann ja doch bis zum Wasser, aber sie müssen sich sputen. Mehr und mehr der grauen Riesen kommen aus den Büschen und schieben sich in Richtung Wasserloch.









Wir stehen verteilt und beobachten das Treiben. Wir von der einen Seite des Wasserlochs, Martin und Claudia von der anderen Seite aus. Satt sehen kann man sich und öfter knarzt das WalkieTalkie und wir können nur "Irre, was hier los ist!" über den Äther schicken.

Dann hören wir doch mal was anderes.

"Ich glaub ihr steht dem ihm Weg, der mag euch nicht!"

"Wem, was, WO?"

"Da ist ein Elefant direkt hinter euch."

Den haben wir gar nicht gesehen, er hat sich wohl genau im toten Winkel angeschlichen und wollte uns erschrecken. Mal schauen ob wir trötefest sind. Mal den Kopf schütteln und dann obsiegt doch die Lust auf Wasser und nicht die Neugier, wer da auf SEINEM Trampelpfad steht.








Das sehen Martin und Claudia (danke Claudia für's Bild)



Und nach dem Hinweis entdecken wir ihn dann auch im Spiegel.




Beim Wasserloch wird es auch langsam voller.




Neben uns taucht eine Windhose auf. Dieses Bild veranschaulicht eindrücklich, wie trocken und staubig die Gegend ist. Alle Tiere müssen hier hin kommen und so tauchen auch immer wieder andere Gäste auf, wir freuen uns über eine kleine Kudufamilie und entscheiden uns dann für eine kleinere Runde, wo vor ein paar Tagen ein Leopard gesichtet worden sein soll.

Wir finden ihn nicht und auch sonst sehen wir praktisch nichts auf der Runde. Ein paar Elefanten streifen durch die Büsche und man sieht, wie das abgetrocknete Staubbad die Elefanten hier so weiß färbt, wie schon die, die wir auf dem Weg zum Gate gesehen haben.











Wir fahren wieder zurück zum Wasserloch und sehen ein paar Vergleichofanten.

Einmal im Vergleich der "Vollgematschofant"



Fehlt noch der "Halbgetrocknofant", auch liebevoll "Milchschokofant" gennant.



Und dann sind sie da! :woohoo:

Das wurde aber auch Zeit!

Ihr habt ja jetzt lange genug Elefantenbilder durchscrollen müssen!

Gut, dass es an diesem Wasserloch ja auch einiges anderes zu sehen gibt!

Und deshalb hat es uns extrem gefreut...

..

.

Das sich jetzt endlich auch kleine Elefanten blicken lassen. OH WIE NIEDLICH!!! :whistle: :P

Dieser hier wird von Mama aber erstmal eingestaubt. :ohmy:
Da braucht er danach natürlich erstmal etwas Kuschel... ähhh Rüsseleinheiten.





(auch wieder im Bewegtbild... dauert vielleicht etwas das zu laden)







Bei so viel Knuddelfaktor hätten wir beinahe unsere erste Jagdszene überhaupt verpasst. :ohmy:

Für viele ist es ja das Highlight einer jeden Safari, aber bislang blieb uns dieses Erlebnis verwehrt. Do mitten am hellichten Tag rechnet man ja auch nicht mehr damit. Wir wissen nicht genau was vorgefallen ist, aber diese Straußendame hatte die wilde Hatz eröffnet und rannte links, stoppte ab und wieder nach rechts zurück. Von da aus wieder nach links und dann sahen wir in einer Lücke zwischem dem Gras den Flüchtigen davonstoben.

Ein Schakal rannte, als ob der Vogel Strauß persönlich hinter ihm her wäre und wurde quer durch's hohe Gras davon gejagt.





Spannend diese Jagdszenen. Jetzt können wir verstehen, warum das alle so interessant finden. :silly:

Aber wenden wir uns friedlicheren Szenen zu... die Generationen versammeln sich.









Wir waren nicht ganz eine Stunde auf der Runde unterwegs und das Wasserloch ist mittlerweile von den Elefanten eingenommen worden.





Das ganze Wasserloch? - Nein, ein kleines gallisches... falsche Gegend. Aber ein kleiner Teil ist frei und dort dürfen auch mal die anderen ran. Zumindest muss dieser Kudubulle wohl schon ein Bad genommen haben, sieht man sich den matschigen Bauch an.





Aber auch Kleinchen bleibt wieder nicht aus... so süß! - Hab' ich schon erwähnt, oder?

Egal, der kleine Kerl tappst mit seiner Familie in Richtung Wasserloch und uns geht das Herz auf. Wir sind da wirklich schlimm vernarrt und können auf ewig und drei Tage Elefanten im Generellen, aber solchen Kleinen im Speziellen, zuschauen.
























Ich hätte gedacht, dass auch Martin den Kleinen vor der Linse gehabt hat, zumindest hätte dieses Portrait dafür gesprochen, aber ich glaube er hat den nächsten großen Bullen im Visier gehabt der zum Wasserloch unterwegs war.


Martin auf Motivjagd. :)






Langsam wird es Zeit für die Beiden und sie verabschieden sich per Funk. Diese Nacht verbringen sie schon in Maun um mit etwas mehr Ruhe und Zeit den Wagen für die anstehende, ausgedehnte Campingphase zu perfektionieren. Wir bleiben die Nacht in NxaiPan und vorerst noch ein wenig am Wasserloch stehen.

Wie wir später erfahren haben sie kein Glück auf dem Rückweg und schreddern einen Reifen auf dem Weg raus zum BainesGate. Das zerschießt natürlich auch die Tagesplanung gewaltig, gibt aber auch einen Haken auf der Botswana-Anti-Bucketlist.



ist hiermit abgehakt. B)


Sala Sentle,
Robin & Mara


PS. Da ich euch hier nicht vorgewarnt hatte... hole ich dies jetzt nach und warne vor'm nächsten Teil. Es bleibt grau und knuddelig. :lol: ;)
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Metsi - Die Quelle des Lebens II

Kurzer Blick nach rechts, kurzer Blick nach links... Keiner mehr da. :dry:

Jetzt wo Martin und Claudia "on the road" sind, stehen wir hier völlig alleine rum. Naja nicht ganz... am Wasserloch ist weiter reges Treiben und ein ständiges Kommen und Gehen. Wir brüten weiter in der Hitze vor uns hin und können uns einfach nicht losreißen. Immer wieder machen wir neue Striche in unser Zählungsbuch. :lol:

Es ist so heiß, da ist jeder glücklich, wenn er sich dem kühlenden Nass nähert oder sieht der Dicke hier nicht mal glücklich aus nach seinem Schlammbad.






Auch die nächste Familie trifft ein... jetzt geht es wieder los und weiter. Graues Bilder-Einerlei, egal wohin man schaut.






Die etwas eintönige Safari hat wohl den ein oder anderen langsam eingeschläfert auf den Besucherplätzen, gut das auch mal zwischendurch die ein oder andere Abwechslung vorbeikommt. Aber man kann fast machen was man will, die Elefanten sind kaum aus dem Bild zu bekommen. Oder vielleicht wollen wir das auch gar nicht. :whistle: :laugh:







Immer wieder wundern wir uns wie viele kleine Elefanten wir sehen, während die etwas größeren schon im Schlamm rumtollen, werden die ganz Kleinen noch gut behütet in die Mitte der Herde genommen. Wenn kleine Elefanten in der Nähe sind, dann bräuchten wir eigentlich gar nicht weiterfahren. Stellt uns da ab, lasst uns stehen und wir sind glücklich.







Einer der Halbstarken stellt für sich fest, dass er anscheinend Perlhühner nicht mag und jagt ihnen einmal rund ums Wasserloch hinterher, die Familie mit dem ganz Kleinen beäugt ihn kritisch, wir glauben, dass sich da bald jemand einer Bullengruppe anschließen wird, damit er ein paar Manieren lernt.









Wieder mal ein anderes Bild zwischendurch machen... von wegen.



Dann stelle ich fest, dass wir eben nicht auf Teufel kaum raus unterwegs sind. Wir wollen nicht zu viel rangieren und uns andauernd in eine neue Position bringen, aber hier hätte ich es dann doch gerne gemacht. Da wird bei Mama getrunken und just in dem Moment stellt sich ein Impala in den Weg und will aber auch partout nicht weichen. :pinch:


















Am Wasserloch ist kein Platz und rund ums Wasserloch schieben sich die Herden aus Impalas, Zebras und Gnus vorbei. Nur selten gibt es eine Lücke zum Wasserloch...





... was kein Wunder ist. Mittlerweile ist das große Plantschen in vollem Gange. Es wird sich tief in den Schlamm geworfen, Wasser Schlamm oder Staub hochgeworfen. Immer mehr Elefanten gesellen sich dazu und der Platz im Wasserloch wird immer mehr zugestellt. Der ein oder andere hat sichtlich Probleme da wieder raus zu kommen.















Geschafft! :whistle:



Das Wasser ist eine richtige Plörre mittlerweile, da würden wir am liebsten schnell unsere Schwimmsachen packen und selber direkt ins Wasser hüpfen und mal eine Bahn durch's Becken ziehen... NICHT! :sick: :unsure:








Bei so viel Action, kann man mal müde werden. Immer gut, wenn ein passender Termitenhügel in der Nähe ist. :woohoo:





Ein Blick den Weg entlang sehen wir, dass die Straußenfamilie offensichtlich recht erfolgreich darin ist, die Schakale zu vertreiben. Alle Küken kriegen wir gar nicht auf's Bild und es sind auch einfach zu viele zum zählen. Erstaunlich wie viele das sind und wie winzig sie im Vergleich zu den Elterntieren aussehen. :blush:




Am Wasserloch zeigt einer der Großen, wie man elegant wie eine Nixe aus dem Wasser steigt. Da können sich die Youngster noch was abschauen. :lol:









Richten wir den Blick wieder zu unserer kleinen Familie... sorry, dass dieser Part im Endeffekt einfach nur eine Bilderflut ist. :whistle:












Wir könnten ewig hier stehen und ich habe nicht das Gefühl uns könnte langweilig werden. Rund um's Wasserloch tummeln sich immer allerhand Tiere. Auf der anderen Seite sehen wir einen Sekretär, irgendwie sehen wir die immer nur weit weg und in der brütenden Mittagshitze. Irgendwann einmal erwischen wir den bestimmt mal in halbwegs fotogen.

Während der eine in der Sonne trocknet...


... schauen die Zebras wieder ob sich eine Lücke ergibt...


... und durstige Springböcke strolchen durch die Gegend...


... während der Schakal schon weiß, da ist kein rankommen gerade! :S


Aber das gilt eben nicht für jeden, andere genießen den Spa-Bereich in vollen Zügen.





Secretary Bird - Sekretär








Es wird Zeit für uns und wir reißen uns endlich los. Die Waschmaschine im Aufbau sollte mittlerweile fertig sein und dann können wir auch direkt mal einen Blick auf die Campsite werfen. Wir werfen noch einen Blick auf den ganz kleinen Elefanten und sehen, dass er einen großen Aufpasser bei sich hat, da können wir ganz beruhigt fahren, während am Horizont schon wieder die nächsten Elefanten auftauchen.







Nur ein Stück entfernt stehen die Strauße in der Ebene und sowas haben wir auch noch nicht gesehen. Die Elterntiere spenden den Küken Schatten, der hier sonst nirgends zu finden ist. Sie stehen in der brütenden Hitze und bilden Sonnenschirme. So cool! B) :woohoo:





Auf dem Rückweg sehen wir noch mehrfach Elefanten, zehn an der Zahl. In der Nähe der Campsite steht eine große Herde im Schatten eines Waldes, nochmal 18 Tiere können wir zählen und als wir an der Campsite ankommen, stromern auch dort vier Graue durch den Wald. Keine Sorge, da kommen jetzt nur stellvertretend zwei Bilder... sonst bekommt ihr alle noch den "Grauen Star" vom Bildergucken. :silly:














Auf der Campsite angekommen sind wir auch hier wieder alleine. Wir schauen uns um und die #6 gefällt uns am besten. Schön groß, Schattenbäume und wenn eh alles leer ist, kann man auch gut den Platz direkt an den Ablutions nutzen.

Da es erst mittag ist, fahren wir noch mal schnell zum Gate um Bescheid zu geben, dass wir unsere Campsite wechseln wollen, falls noch jemand kommt. Also rein ins Xomae Office und endlich mal wieder so ein T.I.A. Moment. :lol:

Ob überhaupt noch was anderes frei ist heute Abend, dass weiß der gute Mann leider nicht. Naja... es ist doch außer uns beiden jetzt gerade niemand im Park. Sollen da echt noch 10 Parteien kommen. Nicht soooo wahrscheinlich aber gut, das muss anscheinend geprüft werden. :whistle:

Jeder der schon ein paar mal dort war, wird wissen was kommt. Der Telefonhörer wird erstmal in die Hand genommen und die nächsten 25 Minuten wird sich ausgetauscht, irgendein Main-Office kontaktiert und... ja keine Ahnung was eigentlich. Ich gehe erstmal in den Tuckshop und hole uns zwei kalte Getränke. Es ist brüllend heiß und die Frage ob die #6 frei ist, hätten wir besser nie gestellt.

Endlich gibt es Neuigkeiten. Es ist wohl noch eine andere Campsite belegt. Da muss der Supervisor kommen und nur wenige Minuten später schlurft er dann auch ins Office rein. Ein Buch wird geöffnet, da stehen alle Reservierungen des Tages drin. :blink:

Tolles Ding, hätten wir da nicht schon vor einer halben Stunde einfach reingucken können??!

Er zeigt in sein tolles Buch, lässt den Finger über die Zeilen streichen...

"Es kommt noch eine Gruppe heute, ihr könnt nicht wechseln."

"Wie viele Plätze sind denn reserviert, könnten die nicht eine andere Campsite nehmen?"

"Nein, die #6 ist belegt, schau' hier."

:huh: "Aber die #6 ist doch frei???"

"Nein, du musst hier schauen, da steht das Datum. Der 12.06.!"

"Jaaaaa... und #6 ist erst morgen belegt. Am 12.06. ist der frei."

"Oh. Stimmt."

:side: :laugh:

Ein kühles Getränk und verschwendete 40 Minuten Lebenszeit später fahren wir zur Campsite und ab jetzt gibt es auch wieder mehr zu erzählen und nicht nur Bilder... aber dazu später mehr. Morgen geht's hier weiter. ;)


Sala Sentle,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 01 Jun 2022 22:04 von Blende18.2.
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Metsi - Die Quelle des Lebens III

Wir kommen an der Campsite an und beziehen nun doch endlich unsere gewählte #6. Es ist weiterhin kein anderes Fahrzeug zu erspähen, also rödeln wir erstmal kräftig auf.



Die # 8-10 sind auf den anderen Seite der Ablutions gelegen, ohne so direkten Zugang und anscheinend Plätze für größere Gruppen. Die anderen Plätze liegen inmitten eines Waldes und Gewirr aus Bäumen. Jeder Platz ist mit ein paar Klötzen abgetrennt, aber den eigentlichen Weg sehen wir erst beim rausfahren. Wir fahren einfach quer durch die Campsites.



Kaum sind wir ausgestiegen sitzt auch schon ein Toko im Baum neben uns. Niedlicher kleiner Racker... und da schau an. Schwupps sitzt noch einer daneben. TOLL :)

Klar, auf Campsites fällt immer mal was ab, logisch das das Vögel anzieht. Wir nennen die ansässigen dann immer gerne die eigentlichen "Campsite Besitzer" UND SCHWUPPS... da ist ja noch einer. UND DA, auch noch einer... :unsure:

Es gleicht einer kleinen Invasion, der Platz hier gehört nicht einem Tokopaar, nein, es ist die gesamte Sippschaft.

Der Herr der Tokos! :laugh:


Yellow-billed Hornbill | Gelbschnabeltoko


Wir legen los, mit den Dingen, die so getan sein wollen. Speziell, da wir planen heute das Licht auszukosten und später noch einmal mit einem kühlen Getränk zum Sundowner in Richtung Wasserloch zu fahren.

- also erstmal Abwasch machen... wir gehen manchmal dazu über, unseren dreckigen Kram einfach mitzunehmen, wenn es morgens früher losgehen soll :whistle:

- dann wird die Waschmaschine geleert und alles zum trocknen aufgehängt, natürlich unter den strengen Augen der Hausherren, ob Mara auch alles richtig macht ;)



- das ganze Feuerholz raus aus der Karre, schonmal vorschichten und alles bereit legen... ein großartiger, neuer Ausguck ist geschaffen. :silly:



- und schonmal vorschnippeln für das Abendessen. Es gibt ein Curry mit Couscous und Gemüse. Das Gemüse bereiten wir schon vor, so geht es heute Abend schneller. Eigentlich wäre ja Reis dazu geplant, aber mit Couscous kriegen wir das schneller zusammen und können nur mit Topf und Gaskocher arbeiten und müssen nicht auf's Feuer warten, bis wir Kohle für den Potje haben.


Vor der Abendrunde geht es zu den Ablutions. Ich kenne die Geschichten, dass hier die Elefanten aus den Toiletten getrunken haben sollen. Die "neuen" Verteidigungsanlagen verhindern dies aber effizient. Es bleibt nur ein kleiner Fußweg zwischen den Abwehrplatten frei, in den man gerade so einen Fuß reinstellen kann. Ob wir den Schildern am Zaun glauben schenken sollen, wissen wir nicht, ausprobieren wolllen wir das aber auch nicht, also lieber ganz behände wenn man zum Tor greift. :unsure:

:laugh: :laugh: :laugh: Ich sehe jetzt gerade erst beim Korrekturlesen, dass sich auf dem bild ja auch ein Toko eingeschlichen hat... das ist mir beim Entwickeln der Bilder noch gar nicht aufgefallen... :silly:






Wir sind fertig, ein kaltes Getränk wird nach vorne in den Wagen geholt und mit Beginn des schönen Abendlichts rollen wir aus dem Wald der Campsite wieder los. Ein letzter Blick... sieht alles gut aus und der Sicherheitsbeamte hat auf einem Holzpflock Platz genommen und schaut pflichtbewusst drein. Ich denke, er wird gut auf unsere Sachen aufpassen.

:P



Ich wundere mich immer wieder, wie wir dieses schöne Licht bislang so selten nutzen konnten. Einfach herrlich und alles wirkt so viel schöner mit den sanften Schatten. Eine Riesentrappe streift durch das hohe Gras, Gnus grasen in den Flächen und Zebras schauen uns hinterher, während wir uns unseren Weg vorbei an den Schlaglöchern suchen.

Kori Bustard | Riesentrappe






Näher am Wasserloch laufen tiefe Rillen über die Fahrbahn, die waren uns schon mittags aufgefallen. Da gibt es kein drumherum. Da heißt es runterbremsen und einmal durch... reduziert man hier nicht die Geschwindigkeit, dann rumpelt es, aber gewaltig. Ich weiß gar nicht warum, aber tagsüber ist uns das noch gar nicht aufgefallen. Jetzt schauen wir genauer hin und diese Rillen sind nicht natürlich geschaffen... es sind Elefantenstraßen. Ein eindrucksvoller Beweis, dass Elefanten immer die selben Wege nehmen. Ich schätze wohl über Jahrzehnte, wenn nicht länger wurde diese "Fantenbahnen" in die Erde eingetreten. :ohmy:



Sogar bei GoogleMaps kann man diese Spuren sehen. Irre.


Schon auf der Anfahrt sehen wir, dass wir kaum enttäuscht werden können. Es haben sich schon wieder einige Elefanten versammelt am Wasserloch. Und ein Blick in die Ferne zeigt, es sind noch weitere unterwegs. Wir positionieren uns geschickt mit der Sonne und haben dann auch unsere Lieblinge im besten Licht.





Da hat man auch wieder mal Gelegenheit, die Serie "Afrika von Hintern" zu erweitern.



Hierüber freue ich mich besonders... sich einstaubende Elefanten im Abendlicht wollte ich auch mal erwischen, leider schauen sie nicht, dafür aber wunderbar synchron. :)



Es ist wieder ein ähnliches Bild, alles was keinen Rüssel hat umlagert das Wasserloch und sucht nach Lücken um sich dem Wasser zu nähern. Insgesamt sind aber weniger andere Tiere vor Ort. Der Abend gehört den grauen Riesen, der Rest ist eher in den weitläufigen Graslandschaften verstreut.

Auch jetzt ist es wieder kaum möglich mal keinen Elefanten mit auf dem Bild zu haben. Vielleicht wollen das die Fotografen aber auch einfach nicht. :blush:









Dann geht es mit dem Schlammbaden los, nochmal eine letzte, schützende Schicht auflegen, die gegen die Parasiten bis zum nächsten Morgen schützt. Jetzt ist richtig was los. Wir haben ganze Serien davon, eine kleine Auswahl davon habe ich zusammen gestellt.




Das hier war das erste Bild, dass ich direkt nach dem Urlaub entwickelt habe. Das hatte ich schon beim ersten sichten vor Ort im Auge. B)







Das Sonne wandert immer weiter in Richtung Horizont... es ist aber auch herrlich hier. :woohoo:


Mit schwindendem Licht, schwinden auch langsam ein paar der Elefanten. Das ist die Chance, dass auch die Zebras mal zum Zuge kommen und flugs starten sie in Richtung Wasserloch...






... ohhhh. Doch noch nicht! :evil:



Aber auch wenn noch einige Elefanten sich hier tummeln, so ziehen sich doch alle auf die rechte Seite in Richtung der Schlammgrube zusammen, Der Weg zum Wasser ist damit doch frei und einige Gnus und Zebras finden dort einen Flecken um ihren Durst zu stillen. Langsam schwindet das Licht.







Wir machen uns jetzt auch langsam auf, aber nach nur wenigen Metern müssen wir noch einmal anhalten. Von hier aus haben wir einfach die perfekten Bedingungen. Die Silhouetten der Tiere am Wasserloch mit tiefstehender Sonne dahinter und am Himmel haben wir jetzt auch die sich immer stärker ausbildenden Wölkchen mit im Bild. Fotografenherz, was willst du mehr... zumindest wenn man es auf kitschige, afrikanische Sonnenuntergänge abgesehen hat. :lol:






Auf dem Rückweg lassen wir uns treiben. Wir werden eh nur noch mit dem allerletzten Licht ankommen. Natürlich zählen wir alle Elefanten auf dem Rückweg, die unseren Weg kreuzen, so viel Zeit muss sein.





Am Camp angekommen greifen die gewohnten Automatismen. Es ist fast schon dunkel, aber wir sind gut vorbereitet. Ich starte ein kleines Feuer und nutze das letzte Licht um unser Dachzelt aufzubauen. Mara schnappt sich den Gaskocher und setzt das Curry auf. Nachdem das Zelt steht wird Wein eingeschüttet und angestoßen. Das Feuer wird geschürrt und unsere Camplampen an taktisch guten Positionen als zweiter Lichtkreis verteilt. Wir sehen ein paar Elefanten die am Camp vorbei in Richtung Norden ziehen, vielleicht wollen sie auch noch zum Wasserloch.

Schon bald sitzen wir am Feuer, genießen unsere Getränke und das Essen.




Neben uns kommt etwas um den Wagen geschlichen... wir sehen den Schatten zuerst und es taucht ein Schakal auf. Er schaut uns an, wir schauen ihn an. Dann schleicht er weiter, direkt am Feuer vorbei und hat keinerlei Scheu. Wir schauen uns überrascht an und sind noch wesentlich perplexer, als er sich uns gegenüber direkt am Feuer zusammenrollt, seinen Kopf auf die Pfoten legt und es sich am wärmenden Feuer bequem macht. Solange er uns nicht stört, lassen wir ihn auch in Ruhe und freuen uns über unseren nächtlichen Besuch, bis er sich irgendwann aufrafft und verschwindet.




Plötzlich hören wir wütendes Schnauben. :ohmy:

Zwei große Elefantenbullen haben sich am Zaun der Ablutions eingefunden. Wir leuchten in Richtung der Ablutions um zu sehen was los ist, immer darauf bedacht, nur genug Licht in die Nähe zu bringen und nicht direkt die Elefanten anzuleuchten. Wir können zwei Schemen erkennen, die vor dem Zaun stehen und es hört sich fast an, als seien sie frustriert, dass die ehemalige Wasserquelle unerreichbar ist. Sie stehen dort und schnauben, aber in einiger Entfernung zwei Campsites weiter. Wir widmen uns unserem Tagebuch und Wein und schreiben noch ein paar Zeilen.

Es vergeht einige Zeit und dann knackt es fürchterlich laut hinter uns. Irgendwas großes ist mitten durch die Büsche am Rande der Campsites gebrochen. Keine Frage was das wohl gewesen sein könnte. Wir stehen auf und spähen über den Wagen, nichts zu sehen im fahlen Licht des Feuers und unserer Solarlampen. Die große Funzel wollen wir nicht direkt nutzen und dann kommt auch schon ein gewaltiger Bulle aus dem Nichts. :blink:

Nachts sind alle Elefanten grau... wie auch am Tage, aber nachdem er durch die Büsche war, bewegte er sich so lautlos über den Sand und war im Zwielicht nicht auszumachen. Wir wollen die Tür am Auto aufmachen und uns nach drinnen verziehen, aber der Wagen hat sich selber zugesperrt. Ich habe den Knopf nicht betätigt der den Wagen offen hält. Ansonsten schließt er sich nach einer Weile automatisch ab. Leider hat unser Wagen die dumme Angewohnheit zu piepen und wild zu blinken, wenn man ihn aufschließt.

Der Bulle steht schon neben dem Wagen und kommt gerade an der Motorhaube vorbei. Wir wollen ihn nicht erschrecken mitten in der Nacht und während er uns aus seinen großen Augen beobachtet und nur wenige Meter an uns vorbeigeht, stehen wir wie angewurzelt neben dem Wagen. Auch ohne Absprache, sind wir beide jederzeit bereit in Richtung Ablutions zu verschwinden und ich höre mich sagen:
"Ruhig Dicker, hier gibt es nichts zu sehen."

Er zieht langsam am Feuer vorbei, vorsichtig und bedacht seine Schritte setzend. Dann verschwindet er wieder in der Nacht, als ob er nie dagewesen wäre. :whistle:

Wir atmen erleichtert auf und wie das dann so ist, muss man auch erstmal die Anspannung weglachen. Wir lieben ja Elefanten, aber das war sogar uns dann doch etwas zu nah. Es ist kurz vor 22.00 Uhr. Ich lege einen letzten Scheit auf das Feuer, wir gehen zu den Ablutions und gönnen uns eine kalte, frische Dusche. So kriecht es sich schöner ins gemütliche Zelt.

Kaum stehen wieder aber am Zaun zeigt sich schon wieder ein Elefant. Zwischen ihm und uns liegen aber gute zehn Meter dieser Bodenplatten. Also geht es geschwind zum Feuer, Lampen löschen und ab ins Zelt. Der Abend war aufregend genug.





Wir ziehen den Reißverschluss zu und hören immer wieder Elefanten, wie sie nahe des Zauns der Ablutions stehen, aber es ist Ruhe eingekehrt. Sie brummen und wummern, aber schnauben nicht mehr lautrüsselnd. Mit diesem sonoren Brummen im Ohr, schlummern auch wir zügig ein.


Zeit für eine kleine Zwischenbilanz nach einem so "elefantösen Tag".



Sala Sentle,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 02 Jun 2022 23:09 von Blende18.2.
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