THEMA: Wo ein Wille ist, ist oft KEIN Weg! | Botswana '21
20 Feb 2022 11:34 #637800
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Zurück am Sehnsuchtsfluss

Wir verlassen das Gate und machen uns auf die Piste in Richtung Hauptstraße. Nach ca. halber Strecke kommen uns zwei Fahrzeuge entgegen. Wir bugsieren unser Auto die Böschung hoch und machen Platz. Der erste der beiden Jeeps hält bei uns an.

"You must be the germans!" :huh: :laugh:

Na das spricht sich aber schnell rum. Beide Jeeps werden von jeweils einer Dame gelenkt. Die beiden sind alleine unterwegs und haben ein kurzes Stück den Weg voraus die beiden Rentner aus Südafrika getroffen, die wir am Gate gesehen haben. Aha, wir dachten die wollen direkt nach Maun und würden die andere Strecke nehmen.

Sie spricht etwas Deutsch und wir unterhalten uns kurz. Da man so gut spontan reisen kann im Moment, sind auch sie spontan unterwegs und wollten am Gate fragen, ob etwas frei ist. Brauchen sie aber gar nicht, die beiden Südafrikaner haben ihnen zwei Nächte vermacht, da sie etwas früher aus dem Park raus sind. Läuft! :cheer:

Wir geben ihnen noch den Tipp mit den Geparden mit auf den Weg und setzen uns wieder in Bewegung und siehe da... kaum aus dem Park raus werden wir direkt ganz aufgeregt. Wir sehen erste Spuren im Sand, die untrüglich zuzuordnen sind. Ab jetzt sind wir hellwach und hoffen hier schon einen Elefanten zu sehen, wo auch immer der gerade hin will.





Daraus wird aber nichts, nach ca. 2/3 des Weges öffnet sich die Piste, wir fahren über dörre, harte Pisten mit Schlaglöchern und Gräben drin. Elefanten sehen wir keine, aber allerlei Farmvieh. Das wir hier aus der Wildnis kommend erst einmal quer durch bestelltes Farmland fahren werden, damit haben wir nicht gerechnet. Es geht langsamer weiter, als über den weichen Sand zuvor, die Strecke zur Hauptstraße ist aber nicht weit und bald erreichen wir Asphalt.





Der Abzweig in Richtung des CKGR, muss man schon dem Schild glauben, der Pfad ist sehr unscheinbar.



Mara hatte vor der Reise ausgemacht, dass wir in Rakops eine Tankstelle finden können, die wir auch brauchen, da wir über den Boteti noch in die NxaiPan weiter fahren wollen, bevor wir in Maun wieder aufstocken. Das ist nicht sonderlich weit, also fahren wir die paar Kilometer langsam mit wenig Luft, in der Hoffnung dank der Tankstelle den Kompressor nicht zu brauchen.

Am Wegesrand gibt es immer etwas zu sehen. Wir nennen das "Drive-By Dokumentation für Daheimgebliebene", denn nach diesen Eindrücken haben wir festgestellt, wird man wesentlich öfter gefragt, als nach Tierbildern. Das ist es was die meisten interessiert.

"Wie sieht's da aus?"
"Wie leben die Menschen vor Ort?"
"Wie sieht das bei euch auf den Campsites aus?"
"Ihr zeltet auf dem Dach, was für ein Auto habt ihr denn, wie sieht das aus?"


Dieses Jahr haben wir uns fest vorgenommen ein paar mehr dieser Fragen mit Bildmaterial begegnen zu können.

Rakops zum Beispiel ist ein richtig, nettes, kleines Örtchen, es hat...


Einen Supermarkt



Waschstraße... mit Wasser, was die durstigen Ziegen beweisen



Ein Paradies für jeden Klüngelkerl. Das müsste sich doch lohnen dort mit Dudelmusik rumzufahren und Metall zu sammeln. Autos liegen genug rum. ;)



Der mit Abstand modernste Laden ist der Reifenservice... das spricht Bände! :laugh:



Wir halten so ungerne mit den Kameras auf Menschen drauf, oftmals ärgere ich mich darüber, so auch hier, weil die Leute alle sehr freundlich waren. Es ware gerade Schule vorbei und die Schulkinder in ihren Uniformen winkten uns die ganze Zeit zu. Einfach nur so, einfach nur weil wir mal was anderes waren, einfach schön.

Und auch von der Tankstelle haben wir einfach vergessen Fotos zu machen. Warum?, so blöd. Die Puma besteht aus drei Zapfsäulen in einem Hinterhof, es hat sogar Luft, also auch die Reifen konnten wir aufpumpen. Service wier überall, auch wenn wir wirklich erst bei dritten Mal vorbeifahren die "Tankstelle" entdeckt haben.

Unser Tank wird schon befüllt, einer dieser kleinen Taxi-Busse hält an der Säule daneben und tankt. Er ist schnell fertig und bei uns läuft es weiter. Er kommt rum, schaut auf den Stand der Anzeige und ruft erstaunt aus: "85 Liter" :silly:

Wir sagen ihm, dass gut 140 Liter in den Tank passen. Er kann es nicht fassen, steigt kopfschüttelnd in seinen Bus und lacht sich noch kaputt als er schon wieder losfährt. Wir grinsen auch über beide Ohren ob seiner Reaktion. :lol:

Von hier an geht es recht langweilig über Asphalt gen Norden, zwei Dokumentationsfotos habe ich weggelassen, aber uns war fade genug um zu fotografieren, wie mit alten Kanistern und ähnlichem auf Holzpfählen kleine Pfade markiert werden, die im Busch verschwinden. Da jeweils davor immer Müllbeutel liegen an einer schmalen Kutschenspur die über den Seitenstreifen führt vermuten wir, dass die Müllabfuhrt mit Kutsche hier vorbeikommt (es ist ein Eselgespann wie wir irgendwann anders im Urlaub feststellen) und die bunten Kanister etc. pp. stellen wohl eine Art Hausnummer dar. Dieses Jahr müssen wir solche Details mal genauer begutachten.

Die Strecke ist fix überbrückt und wir halten beim Boteti River Camp.


2018 haben wir hier eine Nacht verbracht, diesmal campen wir im Park, um möglichst lange am Fluss bleiben zu können oder möglichst früh zum Fluss zu fahren. Das Boteti River Camp ist sehr schön, wie wir finden, aber man muss halt die Fähre nehmen und das geht nicht mit Sonnenaufgang.

Mish begrüßt uns an der Rezeption, er managed das Camp mittlerweile und wir unterhalten uns kurz. Auch die beiden Südafrikaner vom Gate treffen wir hier wieder, also doch nicht direkt nach Maun, sie bleiben hier für eine Nacht. Martin und Claudia sind noch nicht da, wir hatten gedacht, sie vielleicht schon anzutreffen, Maun ist ja nicht weit, aber so lassen wir zur Übergabe ein WalkieTalkie und eine kleine Überraschung für die beiden bei Mish, um sie in Botswana willkommen zu heißen. (eigentlich wollten wir das schon in Thakadu lassen, aber nach unseren Erfahrungen dort haben wir das lieber bleiben lassen)

Bevor wir uns zur Fähre und auf die andere Seite aufmachen, erspähe ich blaue Dosen im Kühlschrank... Mish hat einen kleinen Vorrat Bier auf Lager, zwei Dosen kann ich ihm abquatschen und Mara kauft sich lieber ein paar eisgekühlte Süßgetränke. :)

Mish begleitet uns zur Fähre, die mittlerweile vom Boteti River Camp betrieben wird. 2018 gab es noch einen Außenborder, jetzt ist die Fähre auf Handbetrieb umgestellt. Der frühere Fährmann ist gestorben, seine Söhne mussten den Motor zu Geld machen. Stattdessen ist jetzt ein Seil gespannt, an dem die Fähre entlang gezogen wird. Eine schweißtreibende Angelegenheit, die auf der Haben-Seite zu einer sehr ruhigen und entspannten Flussquerung führt. ;)














Einchecken am Gate geht schnell und unklompiziert. Wir entrichten unsere Parkgebühren, bei den netten und gut gelaunten Damen am Schalter. Auf unsere Frage nach dem Weg in die Salzpfannen bekommen wir diesen "verrückte Touristen" Blick und die Frage, warum wir das denn wollen?, mitsamt dem Ratschlag, wenn überhaupt, dann aber früh morgens zu fahren. (von wegen, da fährt man ja zum Fluss, also wenn dann nach einem Gamedrive) Aber entgegen unserer Pläne, schaffen wir es eh nicht diese in die Tat umzusetzen und auf die Makgadikgadi Pans rauszufahren, obwohl wir sie jetzt immerhin fehlerfrei aussprechen können. :whistle:

Weiter geht es zum Camp und wurden wir schon am Gate nett empfangen, so war die Begrüßung hier sehr nett. Sie erklärt uns kurz alles und um das gleich mal vorweg zu nehmen, so eine gute Orga und so einen sauberen Campingplatz hatten wir nie in Afrika, egal wo. Die Campmanagerin kommt jeden Morgen und Abend bei den Campsites vorbei und fragt ob alles in Ordnung ist, oder man etwas braucht. Sie bringt auf Anfrage auch Sachen von der anderen Flussseite mit, Feuerholz in unserem Fall zum Beispiel. Am Eingang zu den Ablutions liegen Welcome Matten aus, es gibt automatische Seifenspender, riecht immer frisch und sauber geputzt, was es auch ist und morgens wird der ganze Platz einmal durchgeharkt. :ohmy:

Wirklich, es ist top gepflegt.

Wir bekommen den Platz mitten in der Mitte, aber es ist dennoch ok und im Endeffekt schlafen wir hier nur, also geht es los zur Dusche, denn nur daran können wir gerade denken. Solange das Wasser warm ist, und da wir heute morgen und gestern Abend ohne los sind, wird es dringend Zeit.

Direkt vor den Ablutions treffen wir auf Ronda und Noel. Wir sprechen kurz über ihr Bodenzelt mit Stehhöhe, dass sie gerade aufbauen, drinnen werden 2 Felbetten zusammengestellt und ein richtiges Bett aufgebaut. Die wissen wie man es sich gut gehen lässt. Abends hängen Lichtergirlanden ums Camp. Als wir uns zur Dusche umdrehen bekommen wir von Ronda hinterhergerufen:

"Man duscht nicht getrennt... man duscht zusammen!"

Um das ins rechte Licht zu rücken. Noel feiert heute seinen 73. Geburtstag und die beiden haben es Faustdick hinter den Ohren. :laugh:

Zurück von der sehr erfrischenden Dusche singen wir erstmal ein "Happy Birthday" Ständchen für ihn und werden prompt zu einem Bier und Savanna eingeladen. Wir unterhalten uns etwas mit ihnen, spannende Geschichte. Noel war Accountant in einer Diamantenmine und viele Jahre in Maun, bevor die Mine geschlossen wurde und er mit Ronda zurück nach Südafrika sollte. Sie sind geblieben, in ihrem geliebten Maun. Sie geben uns noch den Tipp mit, dass wir in Maun einmal zum "The Duck" sollten, ein neues Restaurant, dass einen eigenen Gin destilliert, aus Mopane Bäumen, passenderweise Okavango Gin genannt.

Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen... eine Flasche hat den Weg bis nach Hause geschafft und ist natürlich für in Persona Treffen mit Forenbekanntschaften reserviert. B) :)




Zeit für den ersten Gamedrive, wir freuen uns schon drauf, wieder runter zum Fluss zu fahren. Als erstes sehen wir allerdings etwas, dass am Boteti auch allgegenwärtig ist... Knochen. Wirklich nirgends haben wir so viele gesehen wie hier. Die große Geierpopulation spricht schon dafür, dass oftmals etwas abfällt. Aber auch lebende Artgenossen, dem Namen nach Zebras sehen wir natürlich hier. Ein schöner Kudubulle kommt die Böschung hoch und am Picknickplatz mit Blick über den Fluss zeigt sich auch die erste kleine Herde Zebras. Kleine Grüppchen sind verteilt unterwegs, die Migration ist auch eher wieder vorbei, aber dazu am nächsten Tag mehr.











Der Picnic Spot liegt noch vor dem eigentlichen Gamedrive Gebiet und man hat einen ersten Blick auf den Fluss






Swallow-tailed Bee-eater | Schwalbenschwanzspint



Wir nehmen den ersten Abzweig die Böschung runter zum Fluss. Es ist zwar nicht viel los, aber das Gebiet lieben wir einfach, unten am Wasser entlang zu fahren, ist einfach toll. Nirgends kommt man so direkt ran wie hier und so hat man auch immer gute Möglichkeiten auf diverseste Wasservögel.





Reed Cormorant | Riedscharbe juvenile



Grey Heron | Graureiher



Glossy Ibis | Brauner Sichler (non breeding)



African Jacana | Blaustirn-Blatthühnchen



Über den hier freue ich mich ganz besonders. Das erste Mal, dass ich einen Hammerkopf fotografieren konnte UND man sieht auch seinen Kopf, denn darauf kommt es doch wohl an! :laugh:

Hamerkop | Hammerkopf



Vögel hat es an diesem Abend wirklich satt, egal wohin man schaut. Im Wasser, auf den Bäumen oder auch mal auf den Tieren. Dieses Zebra konnte einem wirklich leid tun, eine regelrechte Madenhacker Invasion musste es aushalten. Mehrfach lief es ein paar Meter und bockte um die Störenfriede loszuwerden, aber keine Chance. Ein kurzes Aufflattern und sofort waren sie wieder an dem Zebra dran und verrichteten ihr teils blutiges Werk. :unsure:








Kann mir jemand bei dem Vogel hier helfen... eigentlich ist der doch auffällig gefärbt, aber ich scheine blind zu sein. Ich habe mich schon gefragt ob es evtl. eine Common Myna mit Krankheit sein könnte, die erfasst manchmal etwas, dass die Federn ausfallen lässt und dann sehen die ähnlich gerupft aus??! :dry:

Wie erwartet bin ich einfach manchmal blind... danke Beatnick.

Wattled Starling | Lappenstar



Lilac-breasted Roller | Gabelracke



Das nächste, freu' ich mich drüber Bild, weil mir das beim Entwickeln untergekommen ist, dass dieses Perlhuhn knackscharf war und so nah dran, dass es irgendwie auch Spaß gemacht hat, mal mit dem Crop nur den Kopf rauszustellen. Irgendwann muss ich mal ein Perlhuhn Foto aus Bodenlevel machen. Ich liege eh' viel zu selten am Boden im Dreck um den Bildwinkel zu optimieren. :lol:


Helmeted Guineafowl | Helmperlhuhn






Wir fahren den ganzen Fluss entlang, anders als 2018 muss man manchmal auf die Böschung ausweichen und dann denn nächsten Pfad runter nehmen, da der Fluss durchaus gut Wasser führt und man nicht komplett durch kommt. Und dann endlich sehen wir ihn, wir hatten zwar mit mehr gerechnet und erhofft, aber egal, unser erster Elefant in diesem Urlaub. Er mampft sich ziemlich weit entfernt durch den Uferbewuchs. Hach egal, schön! :woohoo:

Die Liste wird direkt um die Überschrift Elefant erweitert, mit den vielen Tagen, die wir abseits Elefantengebieten fahren, werden wir zwar die Zahl von 2018 nicht schlagen, aber darum geht es ja auch nicht, lasst die Spiele beginnen... ähh, ich meine natürlich die 2. (in)offizielle Elefantenzählung Botswanas. :whistle:









Ein Stück weiter des Weges steht ein Mann ohne Oberbekleidung neben seinem Auto. Sein stattlicher Bauch fängt die späten Sonnenstrahlen ein und wieder mal ärgere ich mich, nicht in allen Situationen eine Kamera zu bemühen. ;)

Craig winkt uns freundlich zu, wir halten mal eben an und fragen ob er Hilfe braucht. Nein, nein, er kommt gerade vom Norden durch den Park und will bur wissen ob noch Campsites frei sind, er braucht noch einen Stellplatz für die Nacht. Wir geben mal den Daumen hoch, es sah doch ziemlich leer aus, da sollte er noch einen Platz finden. Er bedankt sich und fährt weiter... sein Aufbau hat diese Plexiglasscheiben und Mara fällt auf, dass die ganze Karre bis oben hin vollgestopft ist mit Feuerholz. Ich habe da nicht drauf geachtet, aber sie meinte später, man hat nix anderes in der Karre gesehen. (dazu kommen wir später noch)

Zebras hat es hier auch heute in allen Formen. :evil:










Das erklärt auch großteils die Knochen. Tiere verletzen sich und verenden am Ufer, es gibt halt je nacj Jahreszeit eine sehr große Zebramigration an den Boteti und da bleibt es nicht aus. Nur konzentriert es sich hier so dermaßen auf diese kleine Fläche am Boteti, dass die Gegend teils übersät ist mit Knochen.






Wir machen uns jetzt auch langsam zurück ins Camp. Die Sonne verschwindet langsam und taucht den Fluß noch mal in schönes Licht, ein paar Sichtungen, es sind eben in erster Linie Vögel schmeiße ich noch unsortiert dazwischen. Wenn man bedenkt, dass wir hier nur einmal hoch und runter gefahren sind, dann ist es doch durchaus erstaunlich, was so zusammen kommt und es wäre auch noch mehr dabei gewesen, aber ich bestimme nur was ich auch entwickele, sonst dauert die Wartezeit für euch ja noch länger, bis es weitergeht. :P




Little Egret | Seidenreiher



Double-banded Sandgrouse | Nachtflughuhn ... danke Bele! :kiss:






Yellow-billed Egret | Mittelreiher



Burchells Starling | Riesenglanzstar



African Jacana | Blaustirn-Blatthühnchen






Ein unspektakulärer Gamedrive, aber auch durch seine ruhige, friedliche Stimmung eben sehr schön. Man verweilt hier eher und schaut zu, da das Gebiet sowieso nur sehr klein ist. Nur machen wir uns mittlerweile schon Sorgen. Wir hatten damit gerechnet, dass Martin und Claudia schon lange da sein sollten und hatten das Funkgerät immer laufen lassen. Auch jetzt auf der Campsite testen wir aus, ob vielleicht die Reichweite bis zum Boteti River Camp reicht und wir setzen unseren Standardfunkspruch ab... na gut meinen Funkspruch. Von Mara kriege ich immer nur zu hören ich sei doof und solle das sein lassen! :blink:

Und so hört man auf Frequenz #3 auch des Abends noch die Rufe nach dem Reisepartner in den Funkwellen ergebnislos verebben:

"Elefant ruft Warzenschwein, bitte kommen. Warzenschwein bitte kommen!"
...
..
.
:P :laugh:


Unser Camp ist flugs aufgebaut. Es gibt eine große Freifläche zwischen den Campsites und wir sehen auf der anderen Seite hat Craig ein Nachtlager gefunden. Das schöne an Khumaga ist, dass man eben lange am Boteti bleiben kann, also wird auch nicht gebummelt und schnell Feuer gemacht... "Denkste"

Es ist so windig, dass ich lange tüfteln muss, bis das Feuer mal ordentlich greift. An diesem Abend lernen wir wieder eine Lektion. Das Feuer so entfachen, dass die Windrichtung die Flammen entlang der Scheite treibt. So brennt das Feuer mit der Windrichtung nieder und man kann auf den Kohlen schon grillen, solange daneben das Feuer noch brennt. Wieder was gelernt, es zieht nämlich echt wie Hechtsuppe hier und wer mir jetzt noch erklären kann, wo diese Redewendung herkommt, der bekommt morgen einen extra Nutticrust bevor es losgeht!

(über diesen Ausspruch haben sechs Erwachsene Männer sich mehrere Tage den Kopf zerbrochen in unserem Skiurlaub... googeln verboten, dass habe ich bis jetzt nicht gemacht)

Das Feuer kokelt vor sich hin irgendwann, eine nette Frau kommt vorbei und guckt uns etwas verdutzt an. "Ist das nicht die Nummer 2 hier?"

Sie hat es geschafft sich auf dem kleinen Platz nach ihrem Besuch der Ablutions zu verlaufen und irrt durch die Dunkelheit von Feuer zu Feuer. Das geht natürlich nicht, also schnappe ich mir unsere Taschenlampe und bringe sie zu ihrer Reisetruppe zurück, die sie mit reichlich Gelächter, Spot und Häme in ihren Reihen zurück empfängt. Jeden Tag, eine gute Tat.





Heute gibt es Oryx mit Maiskolben und Cuscus... auf unserer Smiley, der sich den Mund ableckt-Skala, hat das Essen 2 Smileys bekommen. Das bedeutet, dass es richtig lecker war. ;)
Noch so ein Learning... auch ohne Verbindung und Digital Detox haben wir die Handys verwendet um uns über den Tag kurze Notizen zu sschreiben, die dann bei Verbindung übertragen werden. So haben wir beide diverseste Infos abgespeichert, die man auch beim Schreieben des Tagebuchs, was manchmal erst ein paar Tage später passiert, nicht mehr auf dem Schirm hat. z.B. Zeiten oder Namen etc.

Nach dem Essen schweift unser Blick über den Platz. Da wo eigentlich Craig alleine ein kleines Feuerchen haben sollte lodert quasi ein Osterfeuer, was auch immer der macht um ein Feuer zu mmachen, er macht es richtig. Grund genug sich die Lampe zu schnappen und mal rüber zu gehen... der hat bestimmt gute Feuertipps und die holen wir uns ab.


Craig aus Capetown
Craig ist ein lustiger Geselle, kaum bin ich da, weiß man auch, der liebt es einfach hier zu sein. Noch mehr liebt er Campfeuer. Die können nicht groß genug sein und man benötigt das richtige Holz dafür und davon möglichst viel. Ohne das es richtig lodert, fängt er gar nicht erst an.

Er ist auf dem Rückweg nach Südafrika, den Wagen zurück fahren. Seine Frau ist ab Maun vorgeflogen und es ist seine letzte Campingnacht heute. Die beiden haben einen Rundtrip durch Botswana gemacht mit einem Highlight zum Schluss. Fünf Tage Fly-In Safari ins Delta... er schwärmt davon, dass war wohl richtig toll. B)

Wenn man es sich leisten kann und will ganz bestimmt. Denkste! Durch Corona bleiben auch die Lodges im Delta leer und sie haben Sonderangebote für BOTS oder SA Residents rausgehauen. Craig hat einen 84% Discount abgegriffen, sonst hätte er das nie machen können. Diese einmalige Gelegenheit wollten sie sich natürlich nicht entgehen lassen.

Er erzählt noch, dass er einen neuen Campingstuhl hat, seinen hat er gestern abgefackelt. Funkenflug, während er sich mit den Campnachbarn unterhalten hat und da war es geschehen. :laugh:
Seinem Gesprächspartner hat er dann einen seiner Campingstühle abquatschen können und abgekauft. Dieser Typ, einfach witzig.

Ich verabschiede mich, aber Craig hält mich noch auf. "Nimm' dir Feuerholz mit."

Das war keine Frage, sondern eine Frage der Ehre für ihn. ;)
Er sucht das beste Holz aus seinem enormen Stapel, Mara hatte recht, die ganze Karre war voll Holz. Das eine brennt schnell und kurz, toll zum anmachen, aber was ich brauche für ein gutes Feuer sind die Hölzer die lange brennen, da het er ein paar schöne Exemplare. Ich werde beladen wie ein Packesel und dieses "Brennt-so-lang-so-extralang" Holz wiegt gefühlt dreimal so viel wie normale Scheite UND ist ca. dreimal so groß. Gut das wir hier zwei Nächste sind, so können wir das vor Ort lagern, in den Wagen wird das kaum passen.

Ich verziehe keine Miene, bedanke mich artig und wünsche ihm noch eine gute und sichere Heimfahrt. Dann muss ich mich schnell umdrehen und im Dunkel verschwinden, weil ich das Gefühl habe meine Arme reißt es gleich raus. So schnell wie möglich bringe ich das Holz zu unserem Feuer, wir schreiben noch Tagebuch und hoffen, dass Warzenschwein auf der anderen Flussseite angekommen ist und auch gerade bei einem kühlen Getränk und brennendem Feuer den Sternenhimmel betrachtet.


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 20 Feb 2022 15:32 von Blende18.2.
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21 Feb 2022 23:42 #637955
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10.09.22 | Noch ein Morgen ohne Warzenschweine

6 Uhr

RAUS AUS DEN FEDERN!!!

Wir sind schließlich dieses Jahr nicht auf dieser Seite des Flusses, damit wir das nicht ausnutzen können. Also los, Zähne putzen und Katzenwäsche muss reichen. Zur Orientierung wo es hergeht anbei die Karte des Gebiets.


>> Detailansicht <<

Während wir aufrödeln schauen wir uns um und da zitiere ich uns mal selber im O-Ton aus unserem Tagebuch. Jetzt also mal ein Original, worauf sonst so die Texte hier locker basieren.

Next Day
- 6.00 Uhr Wecker, es war wieder windig nachts
- Craig löscht die letzte Glut, nur um 30 Min später wieder ein kleines Feuer für den Kaffee zu entfachen
- wir rödeln auf zum Gamedrive
- Craig fährt los und verabschiedet sich noch... was bleibt ist ein kleines, loderndes Feuer


:laugh: Ich musste selber sehr lachen, als ich das gelesen habe. Manchmal haben auch unsere Stichpunkte, die wir so mitkritzeln fast schon etwas poetisches, aber auch nur fast. :silly:


der letzte Rest von Craigs Feuer



Während wir unser Zelt packen werden wir schon aus vielen Richtungen beäugt und zweimal wird es laut an unserer Mülltonne und wir sehen etwas Graues weglaufen und die frei aufgehängte Tonne schwingt hin und her. Die Affen wissen genau wie man an den Inhalt der Tonnen kommt, aber bei uns beißen sie sich die kleinen Zähnchen aus. Wir haben den Verschluss mit einem Stück Draht vom Feuerholz zusätzlich gesichert, da haben sie keine Chance. :evil:

Aber niedlich sehen sie ja dann doch aus... so herzig.


Vervet Monkey | Südliche Grünmeerkatze



Auch bei Craig ist nix zu finden... der hat bis auf's Letzte alles verbrannt.



Wir verlassen als Zweite das Camp, als erste zum Gamedrive. Zuerst fahren wir oberhalb entlang der Böschung und sehen Elefantenknochen. Es hat fast den Anschein mit dem dunkleren Boden und den angekohlten Bäumen dahinter, als ob man hier Teile des Tieres verbrannt hat vor geraumer Zeit. So richtig schlau werden wir nicht daraus. Irgendwie grausig und diesen Morgen hätte man auch mit dem Titel "Morbider Sonnenschein" versehen können.





Aber erstmal geht es dann runter zum Boteti. Jedes Mal wieder eine tolle Aussicht. :woohoo:
Hatte nicht Bele geschrieben, dass sie den dunkelblauen Chobe so liebt. Hier kann ich das verstehen, auch der Boteti zieht sich heute morgen wie ein tiefblaues Band durch die Landschaft.





Kaum unten angekommen, erwarten einen schon die ersten fragenden Schnäbel. Vögel, die auf Ästen im schilfbewachsenen Ufer sitzen, dass ist der Klassiker schlechthin hier. Wenn man dem etwas abgewinnen kann, dann ist man hier richtig aufgehoben.


Was seid ihr denn schon so laut am frühen Morgen?!



Common Myna | Hirtenstar



Fork-tailed Drongo | Trauerdrongo



Reed Cormorant | Riedscharbe (juvenile)



African Darter | Afrikanischer Schlangenhalsvogel (juvenile)



Ein Stück weiter sehen wir ein verletztes Zebra... eher das verletzte Zebra. Im Tagebuch habe ich gerade gelesen, dass wir es auch am Vorabend schon gesehen hatten. Da humpelte es am Wasser entlang. Wo andere Zebras vor dem Wagen wegliefen, blieb es stoisch stehen, nicht mehr in der Lage, richtig zu laufen. Die Nacht hat es überlebt, was uns sehr wundert. Wir hätten gewettet, dass es von Beutegreifern erlegt wird. Es quält sich und liegt mittlerweile am Rande des Wassers. Es hat mehrere Wunden im Gesicht, der Kiefer scheint gebrochen und das es nicht mehr richtig laufen kann, wissen wir ja von gestern. :(





An ausgeblichenen Knochen findet man wirklich alles...



Immer am Wasser entlang fahren wir die knapp 12km lange Strecke. Zwischendurch für ein kleines Stück die Böschung hinauf, also mal Tiefsandgraben oder auch mit Schmackes über die Kante drüber. Jedesmal spannend und klar macht dieser kleine Off-Road Part auch immer Spaß. Der Morgen ist sehr dünn besiedelt, wir sehen praktisch nur Vögel. Nichtmals Zebras sind am Fluss diesen Morgen, aber da waren ja auch gestern schon nicht mehr so viele unterwegs.


Burchel's Cuckoo | Weißbrauenkuckuck



Black-winged Stilt | Stelzenläufer






Southern Pied Babbler | Elsterdro



Glossy Ibis | Brauner Sichler (non breeding)



Nicht jeden Vogel erwischt man noch hübsch im Ansitz und gerade bei den Kingfishern freue ich mich doch immer über... ne wartet mal, ist eigentlich gar nicht schlimm. Die möchte man doch eigentlich viel lieber im Rüttelflug sehen und davon ein schönes Foto kriegen. Davon habe ich vier Bilder bekommen und da hatte ich mal eine andere Idee. :cheer:


Pied Kingfisher | Graufischer



Kann sein, dass ihr etwas warten müsst, bis der Browser das Bild richtig läd'.



Am Ende der Strecke wenden wir und fahren quasi denselben Weg zurück, dennoch zeigen sich immer wieder neue Arten. Auch mehr Knochen und das Zebraskelett des Vortages schauen wir uns diesmal etwas genauer an.





Spur-winged Goose | Sporngans















African Darter | Afrikanischer Schlangenhalsvogel (adult)



Auf dem Rückweg sehen wir dann einen großen LKW am Ufer stehen. Mehrere Männer der Armee stehen dort und ein kleines Boot liegt im Wasser.





Wir halten an und fragen nach, ob sie uns erklären würden, was gerade vor sich geht. Alles in allem sind locker 10-12 Leute unterwegs. Es ist nicht nur die Armee, sondern auch Mitarbeiter des DWNP vor Ort. Auf der anderen Flussseite liegt ein Elefantenkadaver im Wasser, er soll wohl eines natürlichen Todes gestorben sein, aber er liegt nun in der Nähe des bewohnten Ufers und dort kann er nicht bleiben. Die Mitarbeiter des DWNP wollen ihn mit dem Boot rüberziehen, die Armee ist vor Ort um zum Einen die Aktion abzusichern und zum Anderen, dann später die Stoßzähne sicher zu stellen.

Das wird wohl noch eine ganze Zeit lang dauern und erst nach Erklärung des Soldaten erkennen wir den Elefanten im Wasser liegen, der war uns heute morgen noch nicht aufgefallen.





Wie gesagt... Knochen, ein toter Elefant, ein verletztes Zebra... ein ziemlich morbider Morgendrive. Wenigstens können wir den, bevor es für eine Dusche und ein Frühstück wieder zur Campsite geht, noch mit einer schönen, dieser typischen Ansitz-Sichtungen beenden. Bestes Licht, schöne Pose und halbwegs nah dran. :)


Martial Eagle | Kampfadler



... mal abgesehen von einem toten, gar keinen Elefanten gesehen diesen Morgen?? :huh: Auch das muss besser werden. Aber in erster Linie ist auch diesen Drive das Walkie Talkie wieder stumm geblieben. Was ist da bloß los, Warzenschwein hat sich immer noch nicht gemeldet. So ganz ohne die Möglichkeit Kontakt aufzunehmen, kann ja alles passiert sein. Eine Panne, Flug hatte Verspätung, bis hin zum verpatzten PCR Test. :unsure:
(das es nicht so ist, wisst ihr ja schon, aber das waren so unsere Gedanken vor Ort)

to be continued...


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 21 Feb 2022 23:53 von Blende18.2.
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Wir sehen uns am Boteti!

Wir sind zurück auf der Campsite, gehen Duschen und ich mache ien paar Fotos der umliegenden Camps. Die Plätze sind zwar eher eng beieinander, aber es gibt ein paar Plätze, die am Rand liegen und etwas schöner sind.

Khumaga Campsite #5



Khumaga Campsite #7



Die Südafrikaner, bei denen ich gestern die verlorene Camperin abgegeben habe, sind unterwegs, ihre Zeltstadt bleibt stehen. Ist ja schon nett, wenn man seinen ganzen Kram dalassen kann, aber Anhänger, dass wäre nix für uns. ;)




Es ist so verdammt windig auf dem Platz, dass wir unseren Tisch direkt hinter die Reifen stellen müssen und uns hinter den Wagen kauern. Es gibt ein Müsli und da endlich!!! - das Walkie Talkie knackt: "Warzenschwein an Elefant??!"

Wir verstehen kaum etwas, aber das ist auch egal, Hauptsache ist, die beiden sind jetzt angekommen und der zweite Teil unserer Reise kann jetzt richtig losgehen. Die beiden erzählen uns wohl etwas von an der Fähre treffen. In unserem Tagebuch steht, "...die beiden brauchen wohl noch, wir fahren wieder los."

Das fasst die Qualität der Verbindung ganz gut zusammen, also alle aufsatteln, es geht wieder an den Boteti.

Oben auf der Böschung beobachten wir eine kleine Herde Streifenkuschler. Ist es nicht schön, wenn man immer jemanden hat auf dem man seinen müden Kopf ablegen kann... :)







Streifenkuschler müsste man sein! :lol:






Wir kommen oberhalb des Flusses raus und was ist denn hier los?? :woohoo:

Die Zebras sind angekommen. Egal wo wir hinschauen, die Zebras sind schon da. Der ganze Fluss steht quasi voll mit Zebras. So weit das Auge reicht. Tausende haben sich heute hier versammelt.



Unten am Fluss geht es direkt weiter. Es sind immer kleinere Herden gemeinsam unterwegs und an manchen Stellen sammeln sie sich auch in großen Mengen. Wir fahren am Ufer entlang und sehen schon aus etwas Entfernung, dass die Bergungsaktion des Elefanten anscheinend erfolgreich verlaufen ist. Er liegt mittlerweile auf dieser Flussseite.






Als wir näher kommen, sehen wir, dass die Männer in der brütenden Hitze ihrer blutigen Aufgabe nachkommen. Mit sichtlich wenig Freude, aber die Stoßzähne müssen ab... ein animiertes Gif lasse ich mal bleiben, ein Bild muss reichen. :(




Die Geier warten schon...



Hier bleiben wir nicht stehen, wir dokumentieren nur die Szene und fahren schnell weiter. Widmen wir uns lieber wieder den lebenden Tieren hier. Eine Riedscharbe posiert für uns und natürlich Zebras... überall Zebras.

Juvenile Reed Cormorant | Riedscharbe






Und Tschüss...



Das ist kein besonderes Bild, aber achtet mal drauf... ALLE haben die Birne unten und grasen. Nicht einer guckt hoch. :silly:









Beim Boteti haben Gamedrives eine beruhigende Regelmäßigkeit, es geht am Wasser entlang, man sieht ein paar Vögel und , na was wohl... heute sind es eben Zebras.


Three-banded Plover | Dreibandregenpfeifer









Little Bee-Eater | Zwergspint






Manche Zebras prusten und grunzen uns an, wenn wir vorbeifahren. Das sind wohl dann die ganz Mutigen, die meisten nehmen eher Reißaus. Wir gehen dazu über in die Offensive zu gehen und prusten einfach zurück, aber mit ihren lappigen Oberlippen müssen wir klein bei geben. Die können das wesentlich besser und vorallem lauter. :P







Wir kommen am Geierstrand vorbei, schon 2018 haben wir diese eine Stelle hier so getauft. Die Geier versammeln sich hier, sitzen auf den Bäumen und wärmen sich auf dem Sand unten auf. Der ganze Weg sitzt voll, man kann gar nicht anders als mitten durch. Nase zu auf allen Plätzen... es stinkt hier zum Himmel, aber Geier strahlen einfach auch eine Faszination aus und können sehr fotogen sein. Natürlich sind auch hier Ergebnisse ihrer Arbeit zu sehen. :unsure:




White-backed Vulture | Weißrückengeier












Unser Walkie-Talkie schickt wieder statisches Rauschen in unseren Wagen, wir sind gerade an den Hippo Pools, recht weit hinten im Gebiet. Wir wenden den Wagen und fahren über den oberen Weg, zurück bis das Signal besser wird. Die beiden kommen uns entgegen und wir sagen Ihnen, sie sollen nach dem Elefanten Ausschau halten, der am anderen Ufer zwischen Tausenden Zebras steht. Dort treffen wir uns und dann sehen wir den Bushcamper oberhalb des Flusses auf uns zu fahren. Wir parken nebeneinander, begrüßen uns kurz und verabreden uns entlang des Flusses zu fahren, am Ende hat es ein paar offene Flächen, die auch die Gamedrive-Fahrzeuge für Frühstückspausen oder den Sundwoner nutzen. :)

Von oben zeigen sich wieder die Zebras und auch der erste Weg die Böschung runter steht schon wieder voller Zebras, soweit die Augen reichen, an beiden Ufern stehen sie.








... hilft nix, da kommen wir jetzt runter. Martin übernimmt die Führung, er ist da recht konsequent. Vorsichtig aber bestimmt... so wissen die Zebras auch direkt was los ist. Es ist aber auch so, man kann auch im langsamsten Schleichgang der Welt nur mit Viertelradumdrehungen sich voran tasten, aber irgendwann rennen die ja doch weg. :dry: :pinch:





Wir zockeln am Fluss entlang, wenden und stellen uns an eine freie Fläche am Ufer. Die Zebras begrüßen uns schon, eine kleine Herde beäugt uns aus sicherer Entfernung und wir begrüßen uns erstmal ausgiebig. Erste Geschichten müssen ausgetauscht werden und jetzt wird auch schnell klar, was denn eigentlich los war und wir hören von ihrer kaputten Batterie und warum sie gestern einfach zu spät erst im Camp angekommen sind. Da wird uns so einiges klar jetzt.




Die Zebras haben sich an uns gewöhnt, aber weichen müssen sie über kurz oder lang dann doch. Während wir hier stehen, taucht ein Elefant hinter den Zebras auf... dann ein zweiter und dann noch ein Dritter. :woohoo:

Was für ein Timing. Martin und Claudia sind wie erschlagen, dass gibt es doch nicht und auch wir sind hin und weg. Haben wir doch bisher nur weit weg und nicht in schön Elefanten beobachten können. Das wurde aber auch Zeit und einen besseren Zeitpunkt hätten sie sich nicht aussuchen können. Die Stimmung ist jetzt richtig wundervoll, ein ganz besonderes Erlebnis für uns alle.



















Nicht schon wieder... jetzt hauen die beiden wieder so viele Elefantenbilder raus! :P

Nein nein... macht euch keine Sorgen. Die Elefanten gehen am Ufer ein Stück auf uns zu, trinken ein paar Rüssel voll Wasser und dann bewegen sie sich in den Fluss um zu fressen. Das kennt man ja, davon braucht man kein Foto... sondern ganz viele!!!

Auch nach ein paar Jahren Afrika, wir können einfach keine Elefantenbilder aussortieren. :whistle:

Da müsst ihr durch, aber eigentlich sollte jeder wissen mittlerweile, was ihn erwartet. :laugh:



















Die drei tummeln sich im Wasser und bieten uns eine Show. Sie rücken beständig näher und bewegen sich gemächlich und bedächtig durch das Wasser, schlagen sich den Wanst voll... genau so sehen glückliche Dickhäuter aus. B)




















So jetzt reicht es aber auch langsam mal. Schließlich gibt es auch noch andere Tiere hier... auf dem ersten Bild mit dem einzelnen Elefanten sieht man ihn schon und anders als die Zebras, die mittlerweile das Feld geräumt haben, hält der Reiher die Stellung.

Yellow-billed Egret - Mittelreiher



Ach was solls... ein paar könnt ihr noch vertragen. :silly:














Alles hat irgendwann ein Ende und die Elefanten verlassen das Wasser, stauben sich noch einmal kurz ein und ziehen dann in Richtung der Büsche von dannen. Macht es gut und danke für die schöne Zeit.





Vor ein paar Monaten hatten wir uns das erste und bis zu diesem Zeitpunkt einzige Mal getroffen und mit den

"Wir sehen uns am Boteti!"

verabschiedet. Besser hätte unser Fluss des Herzens nicht abliefern können! :woohoo:


to be continued...


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 03 Mär 2022 23:46 von Blende18.2.
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07 Mär 2022 19:42 #638981
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Full House am Fluss

Wir verabschieden uns von Martin und Claudia und fahren noch einmal zurück ins Camp. Die beiden drehen die Runde noch etwas länger. Wir verabreden uns auf den nächsten morgen um 10 Uhr und fahren dann zusammen zu den Baines Baobabs und unserer ersten gemeinsamen Campsite.

Es geht hoch über den Fluss mit gewohntem Blick...



... und dann wieder runter ans Ufer. Jedes Mal kann man eine neue Sichtung auf die Liste schreiben. Ein kleiner Wasservogel fällt mir auf und weckt meine Aufmerksamkeit. Ich hoffe mal ich liege richtig und es handelte sich um einen Zwergtaucher. Auch ein Kaptäubchen lässt sich noch ganz hübsch ablichten, auf die Idee, die "Ratten der Lüfte" in unseren Gefilden hier rund um Köln abzulichten würde ich auch nie kommen! :P

Wir folgen wieder den Pfaden bis wir beim toten Elefanten ankommen. Die Geier sitzen direkt im Baum daneben, auch links am Strand haben sich schon gut ein Dutzend Geier versammelt. Aus einem, sich uns nicht erschließenden, Grund, geht keiner der Geier an den Kadaver. Sie sitzen nur in der Nähe, auch als wir später noch einmal losfahren ist es dasselbe Bild. Keiner nähert sich dem Kadaver??! :huh:


Little Grebe | Zwergtaucher






Namaqua Dove | Kaptäubchen






Zurück im Camp wird gerade eine Stadt neu errichtet! :blink: :pinch:

Sage und schreibe 11 Fahrzeuge, teils mit Hänger sind gerade mit aufbauen beschäftigt und belegen quasi den gesamten Platz. Na hier ist was los. In der Mitte der Campsites wird eine Art zentraler Braii-Platz angelegt mit einem großen Grill und ein paar Stühlen drumherum. Wir schlendern mal rüber zum recht offensichtlichen Häuptling der Truppe.



Es handelt sich um eine 10-tägige Tour, geführtes Campen in Botswana für Neulinge. VERDAMMT!!!, das war doch unsere Geschäftsidee. :laugh:

Der Führer der Truppe macht das aber auch nicht, weil er davon reich wird, eher als Passion. Er betreibt eine Firma, ich glaube irgendwas im Bausektor, in Südafrika und organisiert einmal im Jahr eine solche Tour nebenbei als Freizeitprojekt. Wir tauschen uns etwas aus, dass wir aus Deutschland kommen und wo es noch hingeht etc., das übliche, wenn man sich trifft.

Er hat auf jeden Fall alle Hände voll zu tun und ständig kommt irgendwer mit Fragen auf ihn zu, da stören wir auch lieber nicht länger, das Chaos scheint Programm zu haben, aber da lassen wir uns lieber nicht mit reinziehen... wir fahren besser wieder los. Irgendwie vermuten wir, dass das heute Abend noch laut genug wird. :side:

Gegen 16:30 Uhr fahren wir wieder aus dem Camp. Unsere neuen Nachbarn sind auch fertig und wir stecken etwas im "Stau" hinter ihnen fest. Das erste Stück ist immer eine tiefsandige Piste durch das Hinterland, auf der man fürchterlich schaukelt und vor uns wird dem begegnet, in dem man im Standgas über die Schlaglöcher schleicht. Ich bin etwas genervt... Mara ist das ganz lieb, weil ich meist zu schnell unterwegs bin auf solchen Strecken für ihren Geschmack und Magen. :whistle:

Am View Point biegt die Kolonne ab, das ist unsere Chance und so können wir die Führung übernehmen und sind als erste wieder unten am Fluss. Bevor es aber wieder runter geht, bekommen wir endlich einen Schreiseeadler in guter Nähe vor die Linse und ein Hippo zieht eine Show ab, dass wir uns an das Spiel "Kroko-Doc" erinnert fühlen, warum hat man dafür eigentlich ein Krokodil genommen, Maul aufreißen kann keiner so gut wie ein Hippo!

African Fish Eagle | Schreiseeadler



(achja... das ist wieder animiert, also ist etwas Geduld gefragt)



Wir zockeln am Ufer entlang und genießen die langsam immer schöner werdende Lichtstimmung.


Wattled Starling | Lappenstar






Grey Go Away Bird | Grauer Lärmvogel



African Jacana | Blaustirn-Blatthühnchen



Wir suchen uns eine schöne Stelle mit Blick über eine der Flusskehren. Zebras kommen an dieser Stelle wie an der Schnur gezogen die Böschung herunter, trinken noch einen Schluck und verschwinden dann im Hinterland in den Mopane Büschen. Wir zücken unseren Sundowner und genießen einfach die Aussicht und wunderbare Ruhe der Gegend.








Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen über die Baumwipfel, es wird also auch Zeit für uns. Das ist das schöne, wenn man auf dieser Seite bleibt, man kann bis zum letzten Sonnenstrahl am Wasser stehen.








Auf dem Weg zurück liegt das verletzte Zebra am Wegrand. Immer wieder hält ein Zebra an und steckt seinen Kopf runter. Es sieht aus als nähmen die anderen Zebras Anteil oder wollten Trost spenden. Die Szene ist herzzereißend, auch wenn es grausam klingt, wir hatten gehofft, es würde die Nacht nicht überleben... es quält sich nur noch.




Ein letzter Blick, ein letzter Eli... er trottet gemächlich entlang des Flußufers und zeigt sich nur noch als weiterer Kandidat für die Serie "Afrika von Hinte(r)n"




Zurück im Camp herrscht geschäftiges Treiben bei der großen Safaritruppe. Es lodert ein großes Feuer und nach und nach sammeln sich alle. Anders als erwartet, wird aber nicht zusammen gegrillt, sondern jeder hat seine eigenen Lebensmittel und kann am großen Feuer, bzw. dem dort stehenden Grill auch seine Sachen zubereiten. Es entzünden sich aber auch einige kleinere Feuer und entgegen unserer Befürchtung entsteht keine laute Partystimmung, sondern ein ruhiges Miteinander oder private Zweisamkeit. :)

Es ist wieder windig, aber wir haben unsere Feuertechnik verfeinert und arbeiten mit dem Wind und nicht dagegen an. Das sieht dann so aus, dass aus Windrichtung kommend die erste Kohle entsteht, dort kann gegrillt werden und dahinter brennt das Feuer hoch.

Zwei neue Scheite bilden die Seiten und keilen die Glut ein und dienen als Auflage für den Grillrost. Ein bisschen stolz sind wir auf diese Konstruktion schon. :lol:





Zwei Schatten lösen sich aus der Zeltstadt und kommen zu uns ans Feuer. Es gibt einen netten Plausch, die beiden können deutsch, der Reiseleiter hatte ihnen erzählt, dass wir aus Deutschland kommen. Sie kommen aus Südafrika, aber ihre Vorfahren waren Deutsche aus Namibia. Sie hat auch zehn Monate lang in Köln gelebt und ist in Südafrika auf eine deutschsprachige Schule gegangen.

man versteht sich also prächtig und wir unterhalten uns eine Weile, bis es für uns wie auch die beiden Zeit wird, sich ums Abendessen zu kümmern. Oryx kommt auf den Grill, dazu Couscous vom Vortag als Beilage und wir probieren mal aus, Butternut zu grillen. Ohen alles... einfach nur in Taler geschnitten und auf den Grill gelegt. Mmmhhhh... ein Gedicht!...

Eine feine Note von verbranntem Gemüse, garniert mit faserigem Biss, der steinhart ausfällt und als nichts anderes besser zu beschreiben wäre als: Roh und verbrannt! :pinch: :side:

Na gut, das geht besser. Wir einigen uns darauf, dass es einen neuen Versuch geben wird. Dann aber in Alufolie eingeschlagen mit etwas Öl und Salz und dann auf den Grill. Gesagt, getan... das werden wir die nächsten Tage ausprobieren.

Wie immer wird es spät, wir schreiben ein paar Zeilen in unser Tagebuch, lassen die letzten Scheite runterbrennen und verziehen uns ins Dachzelt. Im Camp bleibt es angenehm ruhig, ich meine sogar, dass eher wir beiden so mit die Letzten waren, die ihr Feuer verlassen.





Morgen geht es dann so richtig zu viert weiter, wir freuen uns drauf. :)


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 07 Mär 2022 20:33 von Blende18.2.
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20 Mär 2022 19:31 #639982
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Ein Bierchen am Morgen...

... können wir aktuell noch nicht besorgen. Wir haben ja keins, aber Martin und Claudia wollten drüben den Kühlschrank leerkaufen. Ich hoffe schon. :silly:

Was tatsächlich blöd ist, es gibt auch keinen Kaffee für euch, wir starten ja wieder direkt. Aber das wird nächstes Mal besser. Wir haben schon einen Plan. Wir haben eine Thermoflasche die locker 12-24 Stunden heiß hält und eine so große Öffnung hat, dass wir schon am Vorabend den Kaffee kochen können. Da freuen wir uns schon total drauf. Kaffee auf dem ersten Gamedrive des Tages. Warum sind wir da nicht früher drauf gekommen...

... so muss es heute wieder einfach so losgehen. Gestern waren wir so ziemlich die Letzten, heute sind wir die ersten die wach sind. Diese Schnarchnasen um uns herum hier. Unglaublich.




Unsere Mitfahrer kommen erst später rüber, also schauen wir noch schnell einmal am Fluss vorbei. 6:45 Uhr geht es los, das ist unsere neue Bestzeit! B)

Interessierte Augenpaare verfolgen unseren frühen Start, auch wenn ich nicht glaube, dass dieses Gnu uns wirklich gesehen hat. Gefühlt standen wir im toten Winkel. :laugh:




An der Stelle mit den Elefantenknochen, bei der es so wie verbrannter Boden aussieht (weiß jemand ob das einfach durch Verwesung kommen kann), picken mehrere Perlhühner im Boden rum. Da wir diesen Gedanken der Verwesung im Kopf haben, ist das ein irgendwie unapetitliches Bild.


Helmeted Guineafowl | Helmperlhuhn



Unten am Fluss angekommen begrüßt uns erst dieses ungleiche Paar, die aber wohl nichts miteinander zu tun haben wollen oder es gab wohl Streit auf dem Baum. Zumindest die Riedscharbe würdigt den Darter keines Blickes. :P




Ein Stück weiter kommen wir wieder bei dem toten Elefanten vorbei. Wir riechen es schon, bevor wir ihn sehen und über Nacht scheint der richtige Geier vorbeigekommen zu sein und hat die dicke Haut des Elefanten geöffnet. Es gibt keine Zurückhaltung mehr, überall sind Geier und Belagern den Kadaver. Es ist ein richtiges Gezeter und man neidet sich die besten Plätze oder kämpft um die besten "Leckerbissen"... naja, aus Geiersicht eben. :sick:

Auf jeden Fall ist es ein faszinierendes Schauspiel und wir brauchen eine zeitlang uns davon losreißen zu können.

White-backed Vulture | Weißrückengeier









Etwas weniger blutig, aber ebenso fedrig geht es auf dem weiteren Weg zu. Vieles mit 4 Hufen ist noch nicht unterwegs, in erster Linie ist es ein kleiner, feiner Birding-Drive. Dafür ist dieses Flussgebiet wirklich bestens geeignet.


African Jacana | Blaustirn-Blatthühnchen



Common Redshank | Rotschenkel Black-Winged Stilt | Stelzenläufer (juvenil) danke Ingrid :)



Little Stint | Zwergstrandläufer, ist das richtig?



Juvenil?



Wir tuckern bis zum Ende des Weges untenrum am Fluss und dann wieder zurück, es soll nur eine kurze Runde sein, wir haben uns verabredet gegen 9 Uhr das Walkie Talkie anzumachen. Die üblichen verdächtigen vertreiben uns die Zeit und tummeln sich in schönem Licht im oder am Wasser und den Bäumen oder Ästen am Strand.

Red-billed Hornbill | Rotschnabeltoko



Meves Starling | Mevesglanzstar



Yellow-billed Stork | Nimmersatt



Nochmal die Frage... warum ist das nicht mehr der Nationalvogel Botswanas? :huh:
Der ist doch sooooo schön!!!


Lilac-breasted Roller | Gabelracke



Quelea | Blutschnabelweber danke Friederike :)



Bevor es zurück zum Camp geht, kommen wir noch einmal beim Elefanten vorbei. Es sind nochmal mehr Geier vor Ort, eine solche Masse belagert den Kadaver, dass man teilweise nur noch Federn sieht. Wirklich Wahnsinn... anbei noch ein paar Bilder und dann auch mal Bewegtbild von dieser mehr als beeindruckenden Sichtung.







Draufklicken um zum Video zum kommen...



Auf dem Rückweg zum Camp kommt uns die Südafrikanische Truppe entgegen. Sechs Autos in Reihe, wir fahren von der PAD runter und lassen sie alle passieren. Es gibt freundliches Winken und Kopfnicken zurück. Im letzten Auto sitzen zwei bärtige, sehr gut gelaunte Männer auf der Rückbank... von den beiden gibt es weder das eine, noch das andere. Zwischen ihnen ist eine große Kühlbox auf dem Rücksitz und uns wird überschwänglich zugeprostet. :unsure:

8:44 Uhr und die erste Kanne ist schon am Hals. Respekt, geht also doch! :whistle: :laugh:


Zurück im Camp gibt es wieder ein Frühstück im Windschatten des Autos. Müsli und Knäckebrot mit Nutella... Mara kennt das nicht, ich kann es kaum fassen. Dabei ist doch Nutella auf Knäckebrot wie leckere Schokokekse essen. Richtig lecker. :woohoo:

Jetzt wo sie das kennt, gibt es das öfter im Urlaub. Wieder jemand überzeugt, aber irgendwas haben wir vergessen? :dry:

Achja... um 9 Uhr das Walkie Talkie anmachen. Es ist schon 9:35 Uhr und kaum angemacht knackt die Verbindung, noch ist nichts zu hören. Also schnell duschen, zusammenpacken und fertig werden. Das klappt natürlich nicht. Ich stehe unter der Dusche als die beiden ankommen und Mara ist beim Abwasch. :pinch:

Jetzt aber fix aufrödeln. Und wieder ein Learning für den nächsten Urlaub mitnehmen. Arbeitshandschuhe sind je total sinnvoll. Während ich mir Splitter in die Hände vom Brennholz jage, packt Martin ein paar Handschuhe aus. Was für eine fantastische Idee! :silly: :lol:


Dafür kann man Mara mit ihrem Kaffeefilter punkten. Frisch gebrühter Kaffee ohne viel Aufwand. Kaum zusammen unterwegs, da tauscht man seine guten Ideen aus. Claudia ist übrigens unsere sehr ambitionierte, "immer mal draufhalten und vieles dokumentieren" Fotografin. Da wir da immer zu faul zu sind, profitieren wir ab jetzt auch von diversen Fotos von ihr. :)


Bild von Claudia


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 24 Mär 2022 21:39 von Blende18.2.
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31 Mär 2022 20:52 #640702
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Bewegende Bilder vom Boteti

Alles ist gepackt... es geht ein letztes Mal runter an den Fluss in diesem Jahr. Ein wenig Wehmut ist dabei, die Zeit hier war mal wieder wunderschön, aber es ist ja nicht so, als ob es nichts zum drauf freuen gäbe.

Endlich zusammen und dann direkt zum nächsten Sehnsuchtsort in Botswana, den Baines Baobabs. Wobei es uns da eher um das drumherum geht, nicht direkt um die Bäume selber. Wir sind immer wahnsinnig fasziniert von der riesigen Salzpfannen.

Aber eins nach dem anderen. Die Route geht erstmal durch bekanntes Gebiet.


>> Detailansicht findet sich hier <<

Wir halten erstmal wieder am Viewpoint. Am Fluss sind Zebras unterwegs, Knochen liegen auch hier überall rum. Ein Bee-Eater spielt "Hasch mich" mit uns, ich erwische ihn zwar, aber durch die Kompression der Linse und die Zebras di soweit dahinter am Fluss stehen, sieht das Bild aus, wie in Photoshop zusammen gesetzt. :side: :S








Swallow-tailed Bee-eater | Schwalbenschwanzspint



Als wir am Fluss ankommen sind die Geier bei ihrem schmutzigen Handwerk... MOMENT MAL!

Ich hab' da vorne eine Lanze brechen hören. Nachdem ich gestern ein wenig recherchiert habe zum Thema Geier muss ich einiges revidieren. Zum ersten mal sind das schon arg faszinierende und fotogene Tiere. Zum anderen ist mir zwar klar gewesen, dass Geier ja eigentlich nur das Aas wegschaffen und dementsprechend einen wichtigen Job machen, aber ein paar Details wusste ich nicht.

Die Magensäure von Geiern ist so stark, dass sie nicht nur das Gammelfleisch verarbeitet, sondern auch ein halbes Dutzend extrem gefährlicher Krankheiten, die ansonsten für die übrige Tierwelt sehr gefährlich werden könnte, z.B. die Schweinepest oder Anthrax Bakterien. :blink: B)

Geier sind also ganz schon toll und man muss da ausnahmslos sagen, dass die toll sin... MOMENT MAL!

Geier pinkeln sich auf die eigenen Beine um sie zu desinfizieren, nachdem sie in Kadavern rumgelaufen sind und auch einfach mal so, um sich Abkühlung zu verschaffen. :sick: Desweiteren göbeln die ihren Mageninhalt aus, wenn sie in Bedrängnis geraten, um schneller starten zu können... man hat aber mittlerweile bewiesen, dass sie dabei nicht speziell auf ihre Angreifer zielen und sie angöbeln... na immerhin. :laugh:


White-backed Vulture | Weißrückengeier


Ganz so viele sind nicht mehr vor Ort wie am Morgen. Anscheinend haben sich die meisten erstmal sattgefressen. Denn wusstet ihr schon, dass Geier sich so vollstopfen, wie es irgendwie geht und sie so gerade eben noch völlig lethargisch einen Rastplatz erreichen um im Fressdelirium zu verharren. Mensch, hier lernt man noch was! :whistle:





Lappet-faced Vulture | Ohrengeier



Das große Fressen geht am Ufer weiter, wenn auch in kleinerem Ausmaß. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass der Karminspint eine dieser fetten weiß-schwarzen Bienen/Hornissen? erwischt hatte. Ich dachte nur der streckt die Flügel.


Carmine Bee-eater | Karminspint



Jetzt wundert euch nicht, aber das wird nur ein kurzes Kapitel. Wir biegen recht zeitig auf die Böschung ab, schauen ein letztes Mal auf den Boteti und werden von einem seiner gewöhnlichsten Bewohner verabschiedet.





Bevor es hier morgen weitergeht und wir über sandige Pisten gen Norden rumpeln, wird es Zeit für den Abschluss des Kapitels Boteti. Mara hat sich wieder einmal durch die vielen Clips geklickt und ein Video zusammengstellt, dass euch hoffentlich in Verbindung mit dem geschriebenen Wort ein paar "bewegende" Eindrücke vom Boteti gibt.

Sei es als Sehnsuchtsschub, für die, die schon da waren oder als Anregung, für die, die diese schöne Gegend bislang nicht auf dem Safari-Radar hatten. :)


>> Auf das Bild klicken bringt euch zum Video <<


Fazit: Khumaga Campsite
Die Campsites liegen eher um einen zentralen Platz recht dicht beieinander, aber das hat uns nicht gestört. Die Anlage war mit Abstand die gepflegteste der Reise, das Personal so aufmerksam, mit Welcome Matten und automatischen Seifenspendern in den Ablutions. Haben wir so noch nicht gesehen, alle Daumen hoch dafür. Die Lage auf dieser Seite des Flusses birgt den riesigen Vorteil, dass man direkt morgens und spät Abends an den Fluss kann. Satte 4 von 5 Sternen und wir wollen nicht nur, wir werden wiederkommen. Ist schon gebucht. B)


Morgen gehts dann richtig weiter...


Gruß,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 31 Mär 2022 20:53 von Blende18.2.
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