|
Tatsächlich... Afrika!
Vier Wochen vor der Reise haben wir selber noch nicht daran geglaubt, dass es in 2021 wirklich wieder losgehen könnte. Ein Besuch in Botswana war eher dieser unwahrscheinliche, kaum denkbare Wunschgedanke und plötzlich wurde es zu einer realistischen Option. Irgendwie aber auch nicht mehr... wirklich daran glauben konnten wir erst als wir im Flieger saßen. Sicher waren wir uns erst, als die botswanische Grenze hinter uns lag. Aber dazu später mehr, ich will mich diesmal gar nicht aufhalten mit einem langen Intro. Viel mehr mit einer kurzen Erklärung des diesjährigen Mottos der Reise. Bei uns baut sich das immer über einen Urlaub auf oder leitet sich aus etwas ab, dass uns den ganzen Urlaub über begleitet hat. Mehrfach haben wir gescherzt über die Reise, dass wir auch einfach "Adventure Tour 2021" drüber schreiben könnten, aber wir haben es immer versucht, wir waren redlich bemüht... egal was kam. Diese Reise handelt von - Wasser, wo keines sein sollte - Herden, in denen wir nicht stehen sollten - Nähe, wenn wir keine gebraucht hätten - Orte, wo wir eigentlich gar nicht hin wollten - Entscheidungen, die wir richtig gut getroffen haben - Begegnungen und Menschen, die wir im Herzen behalten werden ![]() Und manchmal, hin und wieder, ziemlich oft oder man könnte auch sagen andauernd… mussten wir entweder feststellen oder uns irgendwann selber eingestehen: ![]() Wartet mal eben, da sind ja 4 Safaristi im Logo? Gut aufgepasst. Einen guten Teil der Reise verbringen wir nämlich mit Martin und Claudia (im Forum als TinuHH anzutreffen), mit tollen Sichtungen, manchmal zu viel Abenteuer und immer lustigen Gesprächen am Lagerfeuer, oder wie die beiden sagen würden: "Wir haben immer was zum klönen gehabt." Wir treffen die beiden im Makgadikgadi Gebiet und reisen von dort eine Woche gemeinsam über die Nxai Pan und Moremi bis hin zur Khwai Concession. Gerade an den Tagen versuche ich mal unsere Sichtweise genauer zu schildern, denn ihr Bericht steht auch schon in den Startlöchern und wir sind sehr gespannt, so manche Situation aus ihrer Sicht nachzulesen. ![]() ![]() Und da die beiden jetzt direkt nachgelegt haben, auch direkt der Link zu ihrem Bericht: Wir sehen uns am Boteti! - RB von Martin und Claudia Jetzt kennt ihr schon einen Teil der Reiseroute, also wird es Zeit mal die Karte aufzuschlagen und einen genaueren Blick auf unsere geplante Route zu werfen. Im Groben stimmt das eigentlich, aber ein gutes Drittel der Nächte haben wir im Endeffekt nicht dort verbracht wo wir am Abend vorher oder manchmal auch noch Mittags gedacht hätten. ![]() 03.09. Hinflug über Nacht 04.09. Voigtland Guesthouse 05.09. Thakadu Bush Camp 06.09. CKGR - Passarge Valley #3 07.09. CKGR - Deception Vally / CKWIL 7 (Ausweichcampsite ohne Ablutions) 08.09. CKGR - Sunday Pan #2 09.-10.09. Khumaga Campsite 11.09. Baines Baobabs #1 12.09. Nxai Pan - Southcamp 13.09. Maun - Discovery B&B 14.-15.09. Moremi - Xakanaxa 16.-17.09. Khwai - Northgate 18-19.09. Moremi - Southgate 20.-22.09. Panhandle - Omogolo Bush Lodge 23.09. Thakadu Bush Camp 24.09. Kalahari Bush Breaks 25.09. Rückflug Abends Im Gegensatz zu unserer Reise in 2018 haben wir im Khwai umgedreht, dafür aber andere Dinge eingebaut, die wir noch nicht kannten. Natürlich in erster Linie die Zentralkalahari direkt am Anfang. Schön so direkt ins Abenteuer zu starten und etwas ganz Neues zu entdecken. Da kribbelt es direkt vor Aufregung und der Spannungsbogen war direkt ganz oben auf Anschlag. Wenn auch nur für eine Übernachtung, so konnten wir die Nxai Pan einbauen, ohne viel vorweg zu nehmen... wir waren die einzigen Gäste im ganzen Park. Zum Ende der Reise wollten wir das nachholen, was am Anfang der Reise fehlt, Elefanten! ![]() ![]() Eine Selbstversorger-Unterkunft, ganz nah am Okavango Delta mit eigenem Wasserloch und einem Deck, von dem man den ganzen Tag Elefanten aus nächster Nähe beobachten kann. Da wir Elefanten so lieben, einfach perfekt und mal mehrere Tage so richtig runterkommen, darauf freuen wir uns. Zusätzlich kann man im privaten Gebiet auch selbständig auf Gamedrives gehen, quasi ein eigenes Areal, nur für einen alleine zum Erkunden. So also ist der Plan. Die Rückbank ist wie immer freigeräumt. Billtong, Mangostreifen und Nutticrust Kekse liegen bereit. Thermoflaschen werden jeden Morgen mit kaltem Wasser gefüllt. Es kann also nix schiefgehen und ihr seid herzlich eingeladen Platz zu nehmen, wenn ihr Lust habt uns auf der Tour, durch unser heiß geliebtes Botswana zu begleiten. ![]() ![]() Ein paar Impressionen vorab... das ist ja auch schon eine gute Tradition. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Lieben Gruß, Robin & Mara PS. Wir sind wieder in Botswana, na was habt ihr denn gedacht womit wir uns natürlich den ganzen Tag lang beschäftigen... also ein kleiner Blick ins Tagebuch, quasi ein Sneak-Peak vorab. Die Strichliste wird weitergeführt, wird sind ja, wenn man so will auf einer Mission im Sinne der Wissenschaft unterwegs. ![]() ![]() ![]() PPS. Die Sonne ist natürlich auch wieder aktiv. |
Letzte Änderung: 02 Jan 2022 16:13 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, Pascalinah, Tanja, tina76, casimodo, MooseOnTheLoose, Topobär, erdferkel, maddy, freshy und weitere 22
|
|
Sternzeichen Steinböckchen
Puhh... kein Asphalt mehr unter den Schluppen, es geht sanft, wie es nur eine ausgefahrene Piste zulässt, daher. ![]() Gute 40km fahren wir schnurgerade am VetFence vorbei, also für jeden der sich immer schon fragte ob die sich eigentlich wirklich einmal quer durch's Land ziehen, um dieses Wissen sind wir jetzt reicher und können das bestätigen. Mal ist es durchaus besser und auch harter Untergrund, mal wühlen wir uns durch tiefsandige Passagen, aber alles in allem muss man doch sagen, dass die Strecke sehr gut läuft und relativ locker durchläuft. Es hat zumindest keine längeren Wellblech-Passagen hier. ![]() Zeit also, mal einen Blick auf die heutige Route zu werfen. Insgesamt sind wir 266km unterwegs, ca. 50/50 aufgeteilt auf Asphalt und dann Sandpisten und erst für das letzte Viertel biegt es ab in den eigentlichen Park. Ziel ist Passarge Valley und zum Glück nur Campsite CKPAS 3, diese liegt nämlich am Eingang des Tals, dass sich die Strecken in der Zentralkalahari so sehr ziehen würden, damit haben wir bei der Planung nicht gerechnet. ![]() ![]() Hier könnt ihr die Route genauer betrachten... Unterwegs passiert nix. Wir sehen mal eine Kuh und überholen einen Truck auf dessen Ladefläche einige Leute stehen und hier im Nirgendwo stehen mal ein paar Leute im Schatten. Wir vermuten eine Art Mitfahrzentrale, dass würde dann auch zu dem Truck gut passen. Dann kommt auch schon das Tsau Gate in Sichtweite, wir sind mehr als froh, endlich von dieser Piste in den Park zu starten. Das eigentliche Gate ist etwas in die Jahre gekommen... ![]() ... und der Ranger vor Ort zieht dieses Zelt als Unterkunft vor. ![]() ![]() Wir marschieren ins Zelt und melden uns an. Bei Eintragung ins Buch fällt uns direkt auf, dass wir seit einer Ewigkeit das erste Auto sind das hier ankommt. Vor 5 Tagen sind das letzte Mal 2 Fahrzeuge rausgefahren, davor hätte man lange blättern können. Wir werden praktisch nur Südafrikaner treffen und da macht es durchaus Sinn, die nehmen natürlich die südlichen Gates. Wir fragen ob wir unsere zweite Nacht evtl. umbuchen können und sich noch ein Platz findet mit Ablutions. Er hat kein Computersystem, aber hängt sich sehr enthusiastisch ans Telefon und versucht es beim Matswere Gate. Ziemlich lange lässt er sich verbinden und fragt sich für uns durch die aktuelle Buchungslage im Park, wirklich total nett, am Ende muss er jedoch aufgeben. Genau kann er uns keine andere Nacht im Matswere Gebiet geben, aber er hat zumindest erfahren, dass man nicht fully booked ist und wir einfach schauen sollen und dann eine freie Campsite nehmen können. Das hört sich gut an, wir planen aber dennoch ein, dass wir morgen unser bestätigtes Ziel anfahren und unterwegs schauen, was sich ergibt... Denkste, aber das zeigt sich morgen. (ich stelle gerade fest, der Reisebericht hätte auch "Denkste" heißen können) ![]() Nun gut, dann nehmen wir halt nur noch Feuerholz mit und fahren los, wundern uns aber über die Aussage, dass er kein Feuerholz hat. Da wir schon vergeblich in Ghanzi danach gesucht haben und auch trotz nachfragen uns niemand was verkaufen oder einen Tipp geben konnte, haben wir auf's Gate gehofft. Er hatte halt ewig keinen Touri hier in Richtung Park und so auch kein Feuerholz vor Ort. "Wenn ihr gleich losfahrt, dann geht es 30km geradeaus weiter und dann rechts Richtung Motopi. Sammelt euch einfach, was ihr am Rand liegen seht unterwegs." Ok, damit haben wir nicht gerechnet, aber wenn uns ein Ranger das sagt, dann ist das unsere Lösung. Eine erste Nacht kommen wir noch hin, aber danach wird es sehr dünn, also ist sammeln auf jeden Fall angesagt. Auf geht es durch's... sagen wir mal Gate und auf die nächsten 30km schnurgerade am nächsten Zaun entlang. ![]() ![]() Diesmal wird es abwechslungsreicher, kaum ist man im Park lassen sich die ersten Tiere blicken. Eigentlich rennen und springen sie nur davon, aber dennoch. Unser Tagesmotto entsteht auf den nächsten 30km. Im Schatten der Büsche liegen hier überall Steinböckchen, da wir aber die Sonne im Rücken haben, sehen wir die nie, bis wir so nah dran sind, dass sie aufspringen und mit großen Sätzen im Dickicht verschwinden. "Das da bleibt stehen" > Kamera raus und da ist es auch schon wieder weg. ![]() So geht es immer hin und her. Meistens gewinnen die Steinböckchen, nur sehr selten haben wir die Kameras schnell genug im Anschlag um zumindest ein schlechtes Bild zu kriegen. Aus gut zwei Dutzend Chancen ergeben sich um genau zu sein genau zwei Bilder. Nicht zwei gute Bilder, sondern in der Anzahl gesamt. Immerhin, wir haben noch nie einen Bock mit solchen Hörnern gesehen. Wir kennen die fast nur hornlos oder mit ganz kleinen Hörnern. Steenbok | Steinböckchen ![]() Nicht nur das lenkt uns ab, sondern auch unsere Holzsuche. Viel ist nicht zu finden, das allermeiste ist eher etwas für meine Reisigbox um das Feuer zu starten, nicht aber Material das den Eindruck macht auch länger zu brennen. Dennoch sammeln wir emsig ein, was wir an etwas größeren Stücken finden können. Die Seitenklappe ist nicht verschlossen, so kann man nur ganz kurz rausspringen, Seite auf, Holz rein und zurück ins Auto. Der Kofferraum füllt sich so langsam mit Holz und es geht rechts ab, jetzt aber wirklich in den Park. Ohne einen Zaun links öffnet sich der Blick doch gleich ganz anders. Tschüss, Steinböckchen. ![]() Ein dunkler Vogel... ![]() Steenbok | Steinböckchen ![]() ![]() Jetzt lehnt euch zurück, wir nehmen euch einfach mal mit auf einen Gamedrive, also quer durch die Landschaft, immer über die schmalen PADs durch den Park, es gibt nix sehr aufregendes, aber einfach wildes Afrika pur. Was ist das da? Schaut ihr im Bild oben auf unsere Fahrspur fällt auf, dass da was Grünes rumliegt. ![]() Wir fahren näher ran, da liegt ne Melone?? ![]() Wir fragen uns wer die hier wohl verloren hat, so viele sind ja nun nicht hierher gefahren. ![]() Naja, sowas können einerseits die Tiere fressen, wenn sie rausfinden was das ist und andererseits brennt es nicht. Es ist also weder Müll, noch nützlich für uns, also lassen wir sie liegen und fahren weiter. Ein heller Vogel... ![]() ![]() Yellow-billed Hornbill | Gelbschnabeltoko ![]() Es wechselt sich ab im Gelände, was bei dieser Strecke bedeutet, dass es von verbuscht zu offenem Grasland wechselt. Ich mag dieses Grasland, wenn da mal was drin rumläuft, dann bieten die hohen Halme einen schönen sanften Rahmen. Wir sehen aber nur Vögel und nichts mehr was größer ist. Laut Karte sind wir kurz vor'm Motopi Wasserloch, es dürfte klar sein, wo sich bei dieser kargen Landschaft die Tiere tummeln. ![]() Kori Bustard | Riesentrappe ![]() ![]() Wir rollen am Wasserloch vor und sehen nichts. Gähnende Leere, weder direkt am Wasser noch auf dem Weg dahin findet sich irgendwas. Ein paar Geier sitzen am Wasser, fühlen sich von uns gestört und fliegen auch noch davon. Ein Sekretär hat sich zwischen sie gemischt, irgendwann einmal, da bekomme ich ein richtig gutes Foto dieses Vogels. Bislang haben wir ihn schon öfters gesehen, aber immer weit weg und mit so vielen Hitzeschlieren dazwischen, dass es praktisch jeder Vogel sein könnte. Zumindest im Flug kriege ich ihn noch ganz passabel, bevor er sich viel weiter weg ins Gras setzt. ![]() Secretary Bird | Sekretär ![]() Lappet-faced Vulture - Ohrengeier ![]() Ab hier wird es langsam grausig. Was bisher noch als Ausnahme gilt, nimmt jetzt langsam überhand. Die Wege sind nur selten befahren worden und so haben sich die... Gräser = EGAL, Büsche = UNSCHÖN Dornen = WER KRATZT MIT SEINEN FINGERNÄGELN ÜBER DIE TAFEL!!! ![]() ... den Platz auf der Fahrspur zurückerobert. Immer wieder kommen wir durch dicht bewachsene Passagen, in denen uns nichts anderes übrig bleibt, als auszuwählen, welche Seite die Kratzer abbekommt. SCREEEEEECHHHH von links, RRAAAATTTTTSSSCHHHH von rechts. ![]() ![]() So geht es nicht nur heute, sondern die nächsten Tage und im Endeffekt vielerorts Wochen weiter. Uns tut das wirklich leid, haben sie uns extra einen der neuesten Wagen der Flotte gegeben, aber SCR wusste ja wo wir hin wollten. Dennoch, wir behandeln so ein Auto grundsätzlich nicht nach dem Motto: "Don't be gentle, it's a rental!" und somit tut uns jedes laute Kratzen über den Lack oder die Plastikteile weh. Selbst der Schnorchel ist am Ende der Reise gezeichnet, also so wie eigentlich alles. Die Dornen hinterlassen keine tiefen Kratzer, aber der Wagen ist hinterher über und über mit Schlieren versehen, auch wenn man die nach einer guten Wäsche und bei mehr als 1m Entfernung gar nicht wahrnehmen kann. ![]() Im Unterholz versteckt sich so mancher Federgeselle, die wenigstens lassen sich ablichten, aber ein anderes Rätsel löst sich auf. Etwas peinlich, aber natürlich hat niemand seine Melone verloren, sondern es gibt hier offensichtlich ansässige Buschmenschen die kleine Gärten kultivieren und diese Melonen hier züchten... ![]() ![]() Gestern habe ich dann auch mal recherchiert, dass es sich um Tsamma handelt, die Kalahari Melone die auf trockenem Boden wächst, na da hat sie in der Gegend ja mehr als genug von. Sie wird auch Wilde Wassermelone genannt und von den Tieren als willkommene Nahrungs- und Wasserquelle genutzt, von den Menschen eher in der Kosmetik, bzw. von den EInheimischen als Feuchtigkeit spendendes Öl, gegen trockene Haut in der Wüste. Kann man übrigens auch in Deutschland kaufen... habe ich dann gestern auch spontan gemacht. Wer auch Interesse hat: Namibian-Oils.de Red-crested Korhaan | Rotschopftrappe ![]() Tsamma | Wilde Wassermelone ![]() Die Medaille hat ja bekanntlich zwei Seiten, ein Gecko bekanntlich auch. Ob aber dieser Umstand etwas mit unserer Entdeckung zu tun hat, das wissen wir nicht, wir rätseln aber immer noch darüber. Mit flacher werdendem Licht können wir den Dornenbüschen eines abgewinnen und suchen nach ihnen, bzw. nach dem was drin sitzt. Immer wieder sehen wir etwas weißes in den Büschen sitzen, leider meistens viel zu spät und dann ist es auch schon wieder weg. Entlang des Weges sitzen stachelig bewehrte Echsen in den Dornenbüschen. Immer den weißen Bauch in unsere Richtung, sonst würden sie uns gar nicht auffallen. Da wir die Sonne im Rücken haben und wirklich alle uns den Bauch entgegen strecken, schätzen wir, dass sie sich entweder aufwärmen, aber nicht zu heiß werden wollen oder in den Büschen jagen, aber nicht zu heiß werden wollen und eher zur Kühlung den hellen Unterboden in Richtung Sonne strecken. ![]() Kennt da jemand des Rätsels Lösung? Auf jeden Fall brauchen wir mehr als ein Dutzend Anläufe, bis wir es mal schaffen uns mit dem Hilux so leise "anzuschleichen", dass mal ein paar der Echsen lange genug still halten, um sie genauer in Augenschein nehmen zu können. Randnotiz... Mäuse gibt es auch in den Buschkronen, aber davon gelingt uns nicht ein Bild während der Reise. So sieht man sie immer bei der Annäherung... ![]() ... und so, wenn man es dann mal geschafft hat neben sie zu kommen, bevor sie verschwinden. ![]() Agame aculeata | Stachelagame ![]() Wir nähern uns dem Passarge Wasserloch und hier wird auch der Busch wieder etwas lichter. Von dem Wasserloch ist allerdings nichts mehr übrig. Die Solaranlage steht zwar noch dort, aber Wasser wird hier keines gepumpt. Damit hat es in dieser Region des Parks überhaupt keine Wasserquelle mehr und vielleicht ist das auch ein Grund für die sehr karge Fauna. Wir können uns gut vorstellen, dass die meisten Tiere dann eher zu den südlichen Wasserquellen abgewandert sind. Nur eine Manguste hält die Stellung und schaut etwas verdutzt als wir um die Ecke biegen. Sie rafft sich schnell auf und verschwindet im Gras. Ihren Sonnenplatz muss sie aufgeben, der liegt ziemlich genau auf Wegstrecke unseres linken Vorderrads. ![]() ![]() Slender Mongoose | Schlankmanguste ![]() Die Sonnenstrahlen werden länger und es ist bereits 17 Uhr als wir ins Passarge Valley einbiegen. Noch 8km bis zur Campsite, was in dem Gelände gute 25-30 Minuten bedeutet. Am Gate losgekommen sind wir gegen 12:45 Uhr, also haben wir etwas mehr als vier Stunden benötigt für die letzten 85 Kilometer. Wegstrecken mit ca. 20km/h Durchschnittsgeschwindikeit in der Zentralkalahari zu berechnen (inkl. kurze Stopps und Fotos, aber ohne lange Sichtung) ist unserer Erfahrung nach durchaus ein gutes Mittelmaß. Die Lichtstimmung ist jetzt sehr speziell. Knallige Farben und gleichzeitig liegt über allem wie ein Dunst. Man kann nur sehr schlecht sehen gegen das Licht, aber mit dem Licht ist es eine ganz herrliche Landschaft und zieht uns in den Bann der Kalahari. Ein einzelnes Oryx steht mitten in der Landschaft und nachdem es uns als ungefährlich einstuft und seinen Kopf senkt, wissen wir auch, wer sich über die Melonen hier am meisten freut. ![]() ![]() ![]() Yamm, das schmeckt. ![]() ![]() Dieses Panorama zeigt zum einen, warum wir es lieben hier zu sein und zum anderen, warum so viele nicht verstehen was man hier will. Ich kann beide Seiten gut verstehen und freue mich, dass eher mehr Leute für den Urlaub ein Hotel, Strand, Restaurant und Geschäfte bevorzugen... ![]() ... wir finden unser Stück Dreck toll, auf dem wir jetzt ankommen und sofort argwöhnisch in Augenschein genommen werden. Cape Starling | Rotschulter-Glanzstar ![]() Hinter der Wurzel schaut er Anfangs immer hervor, wenn man ihn ablenkt und sich gleichzeitig von hinten anschleicht bekommt man ihn auch ganz drauf. ![]() Wir schließen schnell Frieden oder eher könnte man sagen, wir werden akzeptiert, nachdem unsere Gastgeschenke geprüft und für gut befunden werden. So ein Teller mit etwas Wasser für die ansässigen Vögel kann Wunder wirken, denn nebst dem Starling, dem ganz eindeutig der Platz gehört, finden sich noch weitere, fedrige Bewohner. ![]() Kalahari Scrub Robin | Kalahari-Rotkehlchen ![]() African Red-eyed Bulbul | Maskenbülbül ![]() Wir schauen uns auf dem Platz um. Ganz viel Staub ist schon mal da. Check! Eine runde Betonplatte für's Feuer Check! Longdrop für kurze, sowie längere Business-Meetings Check! (unsere wichtigsten Geschäftpapiere haben wir selber mitgebracht) ![]() ![]() Eimerdusche, sogar fast intakt Check! Es ist übrigens immer gut einen oder zwei Karabiner dabei zu haben. Bei mir hängt immer einer am Rucksack, man weiß ja nie und so eine Eimerdusche ist dann schnell wieder funktionstüchtig. (siehe mein orangener Karabiner als Ersatz der fehlenden Aufhängung) ![]() Für so eine Eimerdusche mache ich auch schon mal ein Hochkant-Panorama aus fünf Fotos. ![]() ![]() Hat man einmal nicht aufgepasst schnappt sich die Hausgemeinschaft alles aus der Vorratskammer, egal ob der eigene Name dransteht. Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass wir unser Studentenfutter überhaupt aus dem Wagen geholt haben, aber das sieht verdächtig nach einer Walnuss aus. ![]() Mehrere Löcher, über den ganzen Platz verteilt erklären sich dann auch endlich, durch die nächste Sichtung. Eine Fuchsmanguste hat offensichtlich seinen Bau hier angelegt oder es ist eine Teleportationsmanguste, die immer mal hier und dann wieder dort plötzlich ab- und wieder auftaucht. Eines von beiden. Ich denke eher letzteres. ![]() Nuss-Dieb! ![]() Yellow Mongoose | Fuchsmanguste ![]() Die Sonne geht unter und verwöhnt uns mit einem spektakulärem Himmel, das Zelt ist noch gar nicht aufgebaut und ein Feuer ist auch noch nicht in Arbeit. Das wird natürlich Zeit und bevor die Dunkelheit vollends einbricht sind unsere Camplichter taktisch schlau verteilt, ein kleines Feuer brennt und der Sundowner steht parat. ![]() ![]() ![]() Jetzt wird es endlich auch mal Zeit für mich zu Duschen. Ein kleines Licht nehme ich noch mit und dann gibt es eine kalte Dusche, zu mittlerweile angenehmen Temperaturen. Perfekt, so kann man später auch frisch ins Zelt. ![]() Mit neuem Elan und weil es nun auch so richtig dunkel wird, kommt unsere neueste Errungenschaft aus Südafrika nun auch endlich zu ihrem Einsatz. Wir haben uns nach den Nightdrives in und um den Krüger herum noch vor Ort eine Gamepro / 2.000 Lumen Funzel mitgenommen. Die Dinger fanden wir so stark und wir wussten ja schon damals, dass wir für eine erneute Reise nach Botswana unbedingt eine ordentliche Taschenlampe brauchen werden. Das Ding kann so einiges, muss es auch, da es ansonsten Stockduster ist. Das schöne ist, dass man die mit Vorsatz auch mit rotem Licht verwenden kann und so seine Nachtsicht nicht verliert. Etwas schwierig sind die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen... in unseren Technikkoffer wollte nun wirklich jeder mal reingucken, was das für ein Ding mit Pistolengriff ist. ![]() ![]() ![]() Ich habe von der Nacht auf der Campsite ein kleines Video mit der Lampe im Einsatz gemacht, da sieht man auch mal wie dunkel so ein Platz sein kann, auf dem man dann kilometerweit ganz alleine ist. Das ist der Luxus, den wir eigentlich für unbezahlbar halten und uns immer wieder wundern, dass wir überhaupt alleine hier sein dürfen. ![]() Ihr müsst auf das Bild klicken, das verlinkt zu Flickr, wo man das Video abspielen kann. ![]() Es wird Zeit ins Bett zu gehen, wir decken uns mit dem afrikanischen Sternenhimmel zu. Jetzt sind wir wirklich angekommen! ![]() ![]() Gruß, Robin |
Letzte Änderung: 10 Jan 2022 00:35 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, tina76, tigris, casimodo, Topobär, erdferkel, maddy, Lotusblume, freshy und weitere 17
|