Abschied von Shametu und Fahrt nach Shakawe
Am 3.9. verabschiedeten wir uns von Louis und Amori – während wir Frauen uns weinend in den Armen lagen, standen die Männer peinlich berührt daneben.
Mir wurde in dem Augenblick bewusst, dass wir uns vermutlich nie wiedersehen würden – obwohl Louis beschwichtigend meinte: „You will come back“.
Letzte Blicke:
Der Grenzübertritt ging ohne Probleme – die Beamtin wünschte uns etwas süffisant „Enjoy the pothole-road“ und das war dann auch wirklich ein zweifelhaftes Vergnügen.
Auf botswanischer Seite mussten wir uns noch einem Schnelltest unterziehen – die Testerin in voller Schutzkleidung mit doppelten Gummihandschuhen. Sie erzählte uns, dass in der vergangenen Woche keine Tests gemacht werden konnten, weil die Testkits gefehlt hätten….
Wir kamen nach anstrengender Fahrt auf schlimmer Schlaglochpiste in Shakawe an.
Der Platz war leer, und wir stellten uns unter einen Jackalberrybaum. Die African Mangostenbäume (Garcinia livingstoni) blühten ringsherum und dufteten.
Wir sahen natürlich die Weißstirnbienenfresser (White-fronted Bee-eater),
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Graubülbüls (Dark-capped Bulbul), Graufischer (Pied Kingfisher), Green Pigeons, Hammerköpfe, Schreiseeadler, Gelbbauchbülbüls (Yellow-bellied Bülbül),
Zweifarbenwürger (Swamp Boubou)
verschiedene Weber, darunter Holubs Goldweber
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(Danke an Maddy für die Bestimmung vom Holubs Webern)
Senegalbrillenvogel (African White-Eye), Halsbandbartvögel (Black-collared Barbet) und
Redfaces Mousebirds
Wiedehöpfe
Die Riedernte war in vollem Gange, den ganzen Nachmittag tuckerten vollbeladene Boote vorbei.
Die possierlichen Hörnchen gab es zuhauf - keckernd flitzen sie die Bäume rauf und runter. Ab und zu gab's eine Freßpause.
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Unsere Freude, wieder hier sein zu können, wurde gegen Abend getrübt.
Es lag nämlich unter uns neben dem Tor auf dem Fluss ein Hausboot. Im Laufe des späten Nachmittags kamen immer mehr Autos mit laut aufgedrehter Rumpsmusik auf den Platz gefahren, parkten unmittelbar neben unserer Campsite und heraus quollen extrem aufgedonnerte Damen, die unter Kichern und Schnattern zum Hausbootanleger stöckelten. Die Autos fuhren wieder weg, andere kamen an, entluden noch mehr Damen, später fuhren dann weitere Autos vor, aus denen Herren klirrenden Proviant entluden. Die Umpfglumpf-Musik vom Boot dröhnte bis in den späten Abend herüber und der Anlieferungsverkehr nahm kein Ende. Als schließlich nachts, während wir am Feuer saßen, zwei schwer betrunkene Typen im Auto auf unserer Campsite herumkurvten und lallend nach dem „entrance to the houseboat“ fragten, reichte es uns. Wir riefen den Manager an. Der kam auch, versprach, für Ruhe zu sorgen, ging auf das Boot, es wurde etwas stiller. Marc kam wieder zurück und meinte, sie würden um 23.00 Uhr Schluss machen und morgen wäre hier garantiert Ruhe. Ab 23.00 Uhr gab es durch abfahrende Autos Krach und ab 4.00 Uhr morgens fuhren wieder einige Autos vor, unter lautem Türknallen und voll aufgedrehter Musikanlage wieder weg, auch vom Boot her ertönte wieder wummernde Musik. Wir hatten den Eindruck, dass es sich bei dem Hausboot um ein schwimmendes Bordell handelt.
Zu der Zeit herrschte in Botswana übrigens ab 22.00 Uhr noch Ausgangssperre und Alkoholverbot…