THEMA: CuFs 6 Wo Hängemattenauszeit v.Covid19 in Bots/Nam
15 Jan 2022 13:01 #634573
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Ich habe mir lange überlegt, ob ich diese Passage aus meinem Tagebuch im Bericht haben möchte. Doch so ein kurzes „memento mori“ ist vielleicht ganz angebracht, damit wir alle wissen, wie gut es uns geht, die wir das Glück haben, solche Reisen noch unternehmen zu können.

Leider war ich kurze Zeit später nicht mehr happy – hatte das Camp doch WiFi und ich emails abgerufen. Darunter fand ich die Nachricht, dass eine sehr gute Freundin, mit der ich einen Tag vor unserem Abflug noch telefoniert hatte, verstorben war. Obwohl ich von ihrer schweren Erkrankung wusste, hatten weder sie noch ich damit gerechnet, dass es so schnell zuende gehen würde. Das hat mich sehr mitgenommen.


Eine Bootstour auf dem Sambesi lenkte mich von der traurigen Nachricht ab.







Sie war „vogelmäßig“ nicht so ergiebig:
Senegalkiebitz (African Wattled Lapwing)




Graufischer (Pied Kingfisher),
die üblichen Reiher




und – zu viele? – Kormorane,

Common Sandpiper


Wassertriel (Water Thick-Knee) - gut getarnt


und Scherenschnäbel (African Skimmer).





Dafür „entschädigte“ uns der Anblick der Karminspint-Kolonie auf der Ebene über dem Sambesi.
Als wir die Böschung hinaufgestapft waren, dachten wir zuerst, die Büsche würden blühen:









Es war der reinste Farbenrausch:










vimeo.com/664814801
vimeo.com/664812897














Mitten in einem Schwarm sah ich einen Yellow-billed Kite, der aber kein Jagdglück hatte.
Letzte Änderung: 07 Feb 2022 15:30 von CuF.
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17 Jan 2022 12:50 #634763
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Auf zum "berühmten" Dan
25.8. – 28.8. Mavunje
Wir fuhren wir vormittags zu Dans Camp am Kwando.
Da unsere Campsite noch nicht frei war, beschlossen wir, erst einmal in den Mudumu hineinzufahren. Wir brauchten eine Zeitlang, um jemanden zu finden, der für das Permit und das Bezahlen zuständig war. Das neue Gate war noch nicht in Betrieb.
Wir ließen Luft aus den Reifen und los ging es.
Außer einem braunen Schlangenadler im Flug war anfangs nichts zu entdecken.

Dann kreuzten einige Warzenschweine die zugewucherte Pad, schließlich sahen wir Letschwes und Impalas.




Kein anderes Fahrzeug war unterwegs.

Am Kwando schließlich trafen wir viele Elefanten, die zum Trinken und Baden wanderten, andere kamen gerade zurück. Wir standen lange dort und bewunderten sie. Schließlich tuckerten wir sehr langsam und vorsichtig durch die Herde, die links und rechts des Weges stand, weiter.












Ich habe mal einen - zugegebenermaßen etwas dämlichen - Witz gehört. Der ging so: Frage: Warum hat ein Elefant eigentlich einen Schwanz? Antwort: Weil ein solch großes Tier nicht so abrupt enden kann. :)
Der hier endet allerdings abrupt:




Im Camp Mavunje bezogen wir dann unsere Campsite


Wohnzimmer


Dusche, Badezimmer und WC


Donkey


Küche


befestigten die Hängematte


und trafen den „berühmten“ Dan, der uns wegen „Überbeschäftigung“ leider nur eine Tagestour mit vier anderen Leuten, die am nächsten Tag ankämen, anbieten konnte. Er wirkte überaus hektisch.


Wir trugen unsere Stühle zum Hochufer über dem Kwando




und genossen beim Maltwhisky nach dem Sonnenuntergang




den Sternenhimmel und das Glühwürmchengeflimmre.
Nachts grunzten die Hippos.

Da unser Kühlschrank nicht mehr ausreichend kühlte, bereitete ich am nächsten Tag aus dem in Katima Mulilo eingekauften Fleisch Geschnetzeltes zu.

Auf dem Platz sahen wir Zweifarbenwürger, Graubülbüls, Zwergbienenfresser, Spechte, Hartlaubs Babbler, Nektarvögel
Black-backed Puffback juv.(Schneeballwürger) - danke Maddy! - auf einem blühenden Knobthorn.


Nachtrag vom 19.1.22
Die sunbirdin saß auf einem Strauch namens Knobbly combretum (Combretrum mossambiciense) - eine deutsche Bezeichnung habe ich nirgends gefunden.
Maricosunbird female (danke Maddy!)








Die Knobthornbäume blühten und dufteten betörend. Siehe Foto mit dem Black-backed Puffback.

Ab und zu hörte man aus dem Ried kurze Strophen von Rohrsängern.
Anhang:
Letzte Änderung: 19 Jan 2022 14:15 von CuF.
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20 Jan 2022 13:26 #635054
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Tinochika schrieb:
Hallo Friederike,

dass sich auch im August so viele Karminspinte am Sambesi aufhalten, hätten wir nie gedacht. Wir sind ja immer nur im November dort gewesen.
Durch Deine tollen Erlebnisse bekommen wir richtig Lust auch einmal zu einer anderen Jahreszeit dorthin zu fahren.

Lebe Grüße
Ingrid und Hartwig

Hallo, Ihr zwei Beiden,
das letzte Mal waren wir auch im November dort und hatten sintflutartigen Regen und heftige nächtliche Gewitter, so daß das Fotolicht alles andere als optimal gewesen ist.
Schöne Grüße
Friederike
P.S. Wann wird der Rollenkoffer weitergezogen??
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21 Jan 2022 12:46 #635162
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Sag mir Kwando, sag mir wann...... ;)

Am 27.8. fand dann die Bootstour statt. Es sollte spätestens um 9.30 Uhr losgehen, aber Dan hatte die Nacht mit einer anderen Gruppe auf einer Insel verbracht und sich verspätet. So kamen wir erst um 11.00 Uhr los. Wir waren zu sechst, abends zuvor hatten sich die anderen vier Gäste – Gelbfüßler aus Karlsruhe – eingefunden, Eltern mit einem erwachsenen Sohn und einer halbwüchsigen, zahnspangengeschmückten Tochter. Ihrem Horror gegen alles Käfer-und Fliegenartige begegnete die Familie mit foppender, gutmütiger Nachsicht und gab Anlass zu allerhand Witzen – die meisten machte Dan.
Ihn empfanden wir als Spaßvogel mit ernster Gesinnung- Er weiß ungeheuer viel über Natur und Ressourcen, er kennt das Gebiet wie seine Westentasche und liebt es sichtlich und hörbar.
Wir schipperten durch die Kanäle,



sahen Hippos
vimeo.com/667236495



um die Dan einen großen Bogen machte.

Hinter ihnen kamen wir in offeneres Gewässer



Die blühenden Knobthorns leuchteten schon von weitem




Wir sahen Letschwes

Wasserböcke


Riedböcke


Rallenreiher (Squacco Heron)

Black Crakes (da der deutsche Name dieses Vogels nicht pc ist, nenne ich hier nur den englischen)


Zwergbienenfresser (Little Bee-Eater)

Weißstirnbienenfresser (White-fronted Bee-eater)


Büffel








dazwischen immer wieder kleine Papyrusinselchen



Elefanten






Kudus

Impalas


Senegalkiebitz (African Wattled Lapwing) - der hier war sehr reinlich... :laugh:








Und weiter ging es


bis wir einen Klunkerkranich (Wattled Crane) sahen






vimeo.com/667739855

Auch Malachitkingfisher waren zu entdecken

und weg ist er




Über die Brachschwalben (Collared Pratincole) freuten wir uns riesig.




Dan erklärte, dass sie gerne auf abgebrannten Flächen brüten. Sobald dort wieder etwas Grün sprießt, kommen auch Elefanten dorthin, die leider viele Gelege zerstören.

Es gab auf dieser Tour Lunch, reichlich Wein und Gin tonic….

Dan wusch die Zutaten für den Lunch, Becher und Gläser im Fluss, nachdem er auch gebadet
vimeo.com/667237910

und uns aufgefordert hatte, es ihm gleichzutun – keiner mochte….

Außer ihm badeten auch noch andere
African Wattled Lapwing
vimeo.com/667242086
Elefant
vimeo.com/667239534

Dass er überall, wo er Abfall sah, hinschipperte, an Land ging und die Hinterlassenschaften anderer mit der leicht resignierten Bemerkung „Humans….:“ einsammelte, machte ihn uns noch sympathischer.

Im Dickicht am Ufer schlüpfte ein Coucal herum






Über diesen Vogel (Cistincola??) geriet er ganz aus dem Häuschen, er würde nur endemisch im Kwandobereich vorkommen – leider haben wir uns nicht gemerkt, wie er heißt. Vielleicht kann jemand ihn identifizieren?



Mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Sumpfzistensänger - Chirping Cisticola (Cisticola pipiens). Danke Maddy!!!


Als Krönung der Fahrt sahen wir in der Dämmerung



noch einen kapitalen Sitatungabock

Leider war kein scharfes Foto möglich :(

Zum Sonnenuntergang kamen wir wieder zum Anleger.




Dort geriet Dan über den Ruf einer Zwergrohrdommel in Begeisterung. Wir hatten diesen Ruf auch schon gehört, aber nicht einordnen können.

Die Karlsruher, die noch ein strammes, eng getaktetes Programm vor sich hatten, erzählten, dass wir nach Rückkehr aus Botswana nicht mehr in Quarantäne müssten.

Später kam Dan noch auf ein Glas Wein zu uns – und auch er hatte eine positive Überraschung: In Divundu sei es seit neuestem möglich, einen PCR-Test zu machen.

So ging ein schöner und lustiger Tag zuende.
Anhang:
Letzte Änderung: 22 Jan 2022 13:34 von CuF. Begründung: Umstellung von Fotos und Ergänzung
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22 Jan 2022 13:30 #635272
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@ Maddy
Liebe Maddy,
hab herzlichen Dank - ich war ja schon froh, daß ich mir Cisticola gemerkt habe ;) , kann mich aber dunkel an einen "zirpenden" Ausdruck erinnern - also wird es wohl der Chirping Cisticola (Cisticola pipiens) gewesen sein. Ich bewundere Deine Kenntnisse!

@Alm
Liebe Andreas,
bislang hat sich noch kein Betroffener gemeldet und beschwert :whistle:
Oder meinst Du, es könnte Ärger geben, weil ich nicht Gelbfüssler*innen geschrieben habe?

@ Blende 18.2
Lieber Robin,
das Fotolob gebe ich weiter - ich hab's ja schon mal in einem anderen RB erwähnt, daß ich selbst vom Fotografieren keine Ahnung habe und immer so einen leeren Blick kriege, wenn mir mein liebster Mensch was von Blendzeiten/Verschlußzeiten/Belichtung etc. erklären will. Es hat keinen Zweck. Ich hatte in Physik immer eine "5".
Eine Fahrt mit Dan lohnt sich auf alle Fälle - schöner wäre natürlich eine Übernachtung auf einer Insel gewesen. Wir mussten ihm allerdings auch immer wieder sagen, daß wir auch an kleinem Getier interessiert sind. Den Mitpassagieren war das manchmal etwas langweilig B)
Bei den gezeigten Flußpferden handelt es sich um einen Familienverband. Wie Dan sagte, gibt es noch einen weiteren. Wie nervös ihn die machen, zeigte sich auf der Rückfahrt, als sein Mitarbeiter allein in einem Boot unterwegs war und er ihm immer wieder "Hippos, Hippos" zubrüllte, damit der aufpaßt. Den Mitarbeiter (leider habe ich den Namen vergessen) hat er jetzt ca. 1 Jahr oder länger eingelernt, nachdem sein bislang bester Mann tragisch verunglückt ist. Die beiden waren ganz stolz, daß er in der Woche, als wir dort waren, seine erste Fahrt mit Touristen alleine bewältigt hatte.

Danke für Euer aller Interesse! Demnächst folgt "Happy birthday" in Shametu...
Viele Grüße
Friederike
Letzte Änderung: 22 Jan 2022 14:25 von CuF.
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25 Jan 2022 13:38 #635491
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Ein paar Tage Shametu

So machten wir uns am 28.8. nach Sonnenaufgang



und kurzer Verabschiedung von Dan auf den Weg nach Divundu. In Kongolo holten wir Geld, tankten und befüllten zwei leeren 5-Liter-Wasserkanister mit Eiswürfeln als Kühlschrankersatz.
Die 200 Kilometer nach Divundu – langweilig…
Nach einem weiteren Einkauf von Vergessenem im vollgestopften Metro/Divundu zu infernalisch lauter, aggressiver Musik, bei drangvoller Enge vor den Kassen, wo jeder zwar eine Maske trug, zumeist aber unter der Nase, kamen wir in Shametu an.

Hier sahen wir endlich auch mal wieder Katzen B)
.....sogar als Begrüßungskomitee
(schnell noch putzen, bevor die Gäste kommen)




Die erste Nacht verbrachten wir noch auf der Campsite,

aber ab dem morgigen Sonntag konnten wir für den Rest unseres Aufenthalts in ein Chalet umziehen.
Es war ein schönes Wiedersehen mit Amori und Louis Gerber.

Nach der ersten Nacht dort, die wieder so kalt geworden war, dass wir die Wärmflaschen gebraucht haben, fuhren wir in den Mahango und sahen kurz nach dem Eingang viele Giraffen und Zebras. Wir verpassten aus uns bis heute unerfindliches Gründen den Abzweig zum Wasserloch, obwohl wir schon mehrmals dort gewesen waren. An mehreren breiteren Stellen waren wir der felsenfesten Überzeugung, dass wir hier, und zwar genau hier, vor ein paar Jahren den steckengebliebenen kleinen Golf des bulgarischen Geierberingers aus dem Sand gezogen hätten.
Nach 20 km miesester Tiefsandstrecke gaben wir auf und kehrten um. Auf dem Weg sahen wir Swallow-tailed Bee-Eater, aber C. hatte keine Geduld zu warten und zu fotografieren, auch die Angolaschmetterlingsfinken ließ er links liegen. Außer zwei flüchtigen Roan-Antilopen hatten wir keine tierischen Begegnungen.
Zurück auf der Flußseite machten wir eine kleine Pause am Picknickplatz.
Der Reichswürger war auch schon dort



Hier tue ich so, als würde ich nachvollziehen wollen, warum wir uns verfranst hatten...
….aber wer genau hinschaut, sieht, dass ich den unentbehrlichen Roberts in der Hand halte…


….während das Borstenhörnchen hofft, dass was abfällt - aber wir geben bekanntlicherweise nix!




Auch der Blue-eared Starling hofft wohl auf Bröckchen.



Unterwegs und hier konnten wir Hippos, Büffel, Kudus, Roans, Leierantilopen, Buschböcke, Warzenschweine, Witwenenten, Reiher, Zwergspinte sehen.






Den Riesenbaobab fanden wir liegend vor – ein gefällter Riese. Aber es gibt ja Ersatz, der noch Zeit zum Riesigwerden hat.


Kurz vor dem Parkausgang beobachteten wir zwei Buschböcke mit gestelztem Brunftverhalten. Zu unserer großen Belustigung paradierten sie stundenlang mit aufgestelltem Rückenfell aneinander vorbei, aber zu „Kampfhandlungen“ kam es nicht, es blieb beim Imponiergehabe.

Hier kann man sich das Paradieren sehr lange anschauen:
vimeo.com/669110243






Letzte Änderung: 02 Feb 2022 14:28 von CuF.
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