THEMA: CuFs 6 Wo Hängemattenauszeit v.Covid19 in Bots/Nam
28 Dez 2021 12:53 #633265
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Danke, Claus, für das Kompliment!
Gruß
Friederike
Letzte Änderung: 05 Jan 2022 10:29 von CuF.
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28 Dez 2021 12:55 #633266
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Wer langsam fährt kommt auch ans Ziel - nur nicht immer

Auf der miserablen Teerpiste zockelten wir Richtung Gweta. Immerhin waren einige wenige potholes zugehustet worden seitdem wir das letzte Mal dort unterwegs gewesen sind. Wir freuten uns auf die Aussicht, in Nata viele Vögel beobachten zu können und ich hatte die Hoffnung auf eine Begegnung mit Bushbabys, die es dort gab.
Kurz vor Schlaglöchern, die sich über die gesamte Pistenbreite erstreckten, überholte uns, die wir die Geschwindigkeit schon sehr reduziert hatten, ein Kleinwagen, scherte sehr knapp vor unserem schweren Wagen wieder links ein, sah wohl erst da die potholes und trat heftig auf die Bremse.
Schon als er so kurz vor uns eingeschert war, hatte ich noch gedacht: „WAS MACHT DER DENN DA?“…..
C. versuchte eine Vollbremsung und nach rechts auszuweichen, um an dem kleinen grauen Toyota vorbeizukommen – zu spät. Unser Landcruiser krachte voll in die hintere rechte Seite des Wagens, dass die Plastikteile nur so davonflogen. Wir gerieten mit dem linken Vorderreifen an eine scharfe Kante, der Reifen wurde aufgeschlitzt, nach ein paar Metern brachte C. den Wagen am linken Straßenrand zum Stehen.




STILLE
Letzte Änderung: 28 Dez 2021 12:58 von CuF.
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01 Jan 2022 09:12 #633514
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Lieber Robin, guten Morgen! Hoffentlich hast Du Deinen eigenen Rat beherzigt und nur so viel getrunken wie auch reinpasst? Hab sehr gelacht!!
Deine rhetorische Frage
warum habe ich denn bisher übersehen, dass du hier schreibst!! :huh: :ohmy:
kann ich nicht beantworten. Vielleicht, weil der RB unter „Südafrika“ läuft? Ich hatte Chrigu zwar gebeten, ihn nach „Botswana“ zu verschieben, hat er aber (noch?) nicht getan.
Zu ThirdBridge/Moremi: wir wußten durch unseren Autovermieter vom Brückendesaster, deshalb hatten wir auf die ursprüngliche Planung, via Xakanaxa nach Savuti zu fahren, verzichtet. Auch waren die Damen am South Gate so phlegmatisch wie von Dir beschrieben, schoben uns den Plan zum Abfotografieren über den Tresen und meinten auf Nachfrage, die Umleitungen wären „signed“. Waren sie auch, aber eher dürftig.
Was Löwen betrifft, so haben wir bei unsren bisherigen Aufenthalten dort immer welche gesehen oder (2013) zumindest gehört.
www.namibia-forum.ch...uli-august-2014.html
Diese Fotos stammen aus 2014, wo wir auch nur in Third Bridge waren.





Aber wir sind nicht so die Katzenfreaks. Dennoch ärgere ich mich bis heute darüber, dass wir die Gruppe mit Jungtieren am Zebrariss ganz zuanfangs nicht fotografiert haben. Immerhin haben die sich bewegt. Wir standen zwei weiteren Fahrzeugen (die einzigen, die wir überhaupt getroffen haben bis auf einen „Don‘ t follow - Filmteam“, der war aber allein) im Weg und haben uns deswegen aus dem Staub gemacht.
Ansonsten halten wir es mit BertiBettiBeatnicks Spruch „Nothing is more boring than sleeping cats" aus ihrem aktuellen Reisebericht.
Übrigens habe ich unserem RB einen Ausdruck vom Dir gestohlen, aber die Herkunft vermerkt. Ich bin neugierig, ob Du die Stelle findest!
Ganz viele liebe Grüße zurück
Friederike
Letzte Änderung: 01 Jan 2022 11:24 von CuF.
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02 Jan 2022 13:12 #633599
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Zwangsaufenthalt in Gweta

Da sich die Beifahrertür nicht öffnen ließ, krochen wir beide auf der Fahrerseite raus.



Aus dem kleinen Auto krabbelten fünf Personen, drei Frauen, ein Kind und der Fahrer. Allem Anschein nach alle unverletzt. Der Mann lief auf uns zu und schrie: „You drive too slowly“. Spontan schrie ich zurück: „And you drive like an idiot"– woraufhin sich seine Mutter, seine Schwester und seine Frau wie die Harpyien auf mich stürzten und mich beschimpften, hatte ich doch den Ernährer als Idioten bezeichnet.
Während ich hektische, kopflose und aufgeregte Versuche startete, das Satellitentelefon in Gang zu bringen, stellte C. ganz souverän und gelassen die Warndreiecke auf, ohne sich um das Gekeife der Unfallgegner zu kümmern, fotografierte beide Autos von allen Seiten und die Bremsspuren. Ich bat einen anhaltenden PKW-Fahrer in Gweta die Polizei zu verständigen, da ich per Mobiltelefon keinen Empfang hatte. Dann wuchteten wir gemeinsam den High-Lift-Jack -Wagenheber raus, um den Reifen zu wechseln. Gweta war ca. 10 km entfernt und so dauerte es nicht sehr lange, bis die Polizei – zwei an der Zahl – ankam. Nach kurzem Palaver zwischen uns, den beiden Männern und dem Fahrer des anderen Unfallbeteiligten, half ein Polizist erst uns, den Reifen zu wechseln. Mithilfe des Werkzeugs von einem LKW-Fahrer, der angehalten hatte, gelang es auch, das kleine Auto so zusammenzukloppen, dass wir im Konvoi nach Gweta zockeln konnten.
Glücklicherweise war niemand verletzt. Nur bei mir zeigte sich später eine Prellung über meinem „Balkon“ vom Sicherheitsgurt.
Bei der Polizeistation angekommen, wurde dann ein Protokoll erstellt. Erschwert durch Sprachprobleme dauerte das sehr lange, schließlich bat mich der Polizist, den Hergang selbst auf Englisch aufzuschreiben und übernahm den Text ins Protokoll. In einem weiteren Büroraum musste dann noch ein Fragebogen ausgefüllt und die Bestandsaufnahme der Schäden protokolliert werden..
Schließlich führten wir ein Telefonat mit Travel Adventure in Maun, in dem man uns riet, die Verantwortung für den Unfall zu übernehmen, da wir ja schließlich jemanden hintendrauf gefahren wären. Das lehnten wir ab. Es folgte schließlich ein endloses Palaver über das weitere Vorgehen und endlich der Beschluss, den ein hinzugekommener Polizist in Zivil – wohl der Chef – verkündete: Die Autos sollten am Montag einer Inspektion durch einen Sachverständigen, der aus Maun angereist käme, unterzogen werden. Der Polizeioffizier wollte von uns eine Garantie, dass wir mit dem Landcruiser (kaputtes Licht, verzogene Lenkung…) nicht abhauen würden. Ich schlug vor, auf dem Gelände der Polizeistation zu kampieren. Gelächter. C. schlug vor, sein kostbarstes Gut (neben seiner Frau), die Kamera, als Pfand dazulassen. Das wollten die auch nicht. Dieses Gespräch verlief zwar freundlich und lustig, aber ich hörte dahinter auch immer den Subtext – „wir können auch anders“. Vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet.
Schließlich fuhren wir in dem bei jeder Lenkbewegung aufkreischenden Landcruiser, eskortiert von zwei Polizisten, zur nahegelegenen Gweta-Lodge. Die sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiterin Una zeigte uns einige Unterkünfte, aus denen wir schließlich das ansprechendste nahmen. Sogar ein Dinner konnte sie uns anbieten – schließlich hatten wir seit morgens außer ein paar Keksen, Tee und Wasser nichts zu uns genommen. Die von Busko in jedem seiner RBs mantraartig angepriesenen OUMA-Buttermilchrusks hatten sich aber als so lecker wie wie nahrhaft erwiesen :whistle:



Wir räumten fast alles aus dem Auto ins Zimmer, duschten, aßen Hühnchen mit Gemüse und Kartoffeln und tranken - mit Erlaubnis - unseren eigenen Wein (Alkoholausschankverbot galt noch). Una setzte sich zu uns ans Feuer und wir unterhielten und lange über Covid, die desaströsen Folgen für den Tourismus, die neokolonialen Bestrebungen der Chinesen – es war sehr nett und aufschlussreich.
Aufschlussreich war auch das Benehmen der Eigentümerfamilie des Betriebes, von denen sich keiner um uns kümmerte. Sie hatten ihre eigene Art, den Coronafrust zu bekämpfen, denn sie saßen jeden Abend an der Bar und vernichteten die Alkoholvorräte der Lodge bis einer von ihnen vom Barhocker fiel, sich aufrappelte und mit glasigem Blick an uns vorbei zu seiner Unterkunft taumelte. Die lag zwei Zimmer von uns entfernt. Im Zimmer dazwischen fehlte die Glasfront, gegen die gestern „jemand“ (lt. Una) mit dem Auto gebrettert war.
Wir waren die einzigen Gäste.
Am Sonntagmorgen kam tatsächlich der Offizier (Sergeant – wie wir später erfuhren), um zu kontrollieren, ob wir noch da sind. Wir sollten am Montagfrüh um sieben Uhr zur Polizei kommen, da die Autos dann „inspiziert“ würden. Das Ersatzfahrzeug käme leider erst gegen 9.30 Uhr.
So langweilten wir uns den kompletten Tag – zu fotografieren gab es nur Hühner.



C. schlief sehr viel – ihn hatte das doch mehr mitgenommen als gedacht und ich versenkte mich in „Kalmann“ von J.B. Schmidt, das auf Island spielt – so weit wie möglich weg von hier…. Zum Glück hatte ich meinen e-reader mitgenommen.
Am späten Mittag schlenderte einer der Besitzersöhne im schmuddeligen Pullover und Pyjamahose – die hatte er gestern Abend auch schon an, als er vom Barhocker fiel -, Weinglas in der Hand, aus seinem Zimmer zielstrebig Richtung Bar.
So stimmte Unas gestrige Bemerkung „May be he sleeps on the doorstep“ nicht ganz…

Am Montagfrüh waren wir um 6.50 Uhr an der Polizeistation und erlebten mal an diesem Ort einen Sonnenaufgang


Man bat uns zu warten, wir beobachteten den zackigen Fahnenappell mit viel Fußgestampfe.
Schließlich kam der Sergeant wieder und teilte mit, dass die Inspektion des Landcruisers in Maun geschehen müsse, der Gutachter sei „not able to come“. Das Ersatzfahrzeug käme um 9.00 Uhr. Da sollten wir wiederkommen.
Wir frühstückten in der Lodge, ordneten unsere Klamotten und fuhren um 9.00 mit dem kreischenden, ächzenden Auto wieder zur Polizei.
Während des Wartens auf das Ersatzfahrzeug unterhielten wir uns sehr lange mit dem plötzlich sehr zugewandten, freundlichen Sergeanten über Gott, die Welt, Corona und die Aussichten, damit zukünftig leben zu müssen und über China – auch über letztere waren wir uns einig. Wir sprachen über die Pflanzen und Bäume auf dem Gelände der Polizeistation – alles sehr nett und ohne die drohenden Untertöne, die ich gestern zu hören geglaubt hatte. Als ich ihm sagte, es täte mir leid, dass ich den Unfallgegner einen Idioten genannt hatte, sagte er sehr langsam und genüsslich: „An idiot is an idiot“ und verriet, daß der auch im Protokoll als erstes angegeben hatte, wir seien zu langsam gefahren, so dass er uns habe überholen müssen.
Ein Fahrer von Travel Adventure kam sehr pünktlich mit einem fast identischen Landcruiser. Wir luden das Equipment um, kontrollierten das Auto auf Schäden, fanden einen Chip in der Windschutzscheibe - von einem vorausfahrenden Laster auf dem Weg nach Maun nach Gweta verursacht -, wünschten dem Fahrer viel Glück für die Rückfahrt mit dem defekten Auto (er ist tatsächlich heil angekommen), fuhren zur Lodge zurück und räumten unsere Sachen ein. Die Verabschiedung von Una fiel sehr herzlich aus. Ich schenkte ihr für ihren großen Sohn meine heißgeliebten Courteney-Lederboots aus Simbabwe

hier ein Abschiedsfoto :P


– sie waren mir eh immer etwas zu groß gewesen -, ein nagelneues gelbes Poloshirt, das ihr viel besser stand als mir und das Setswana-Deutsch-Wörterbuch, über das sie sich ganz besonders freute.
Sie ist eine patente, herzliche Person, vermittelte mehrere Telefonate mit dem Autovermieter und versuchte immer wieder, uns aufzumuntern.
noch ein Abschiedsfoto ;)


Dann zogen wir los Richtung Nata.
Das erneute Fahren auf der schlimmen Piste war die ersten paar Kilometer sehr beängstigend für mich.
Letzte Änderung: 02 Jan 2022 17:54 von CuF.
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03 Jan 2022 09:37 #633672
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@Freshy
Da hast Du vollkommen Recht - im Nachhinein betrachtet waren die Folgen des Unfalls ja mehr oder weniger positiv. Daß niemand verletzt wurde, war auch ein Riesenglück. Ich habe mir nicht vorstellen können, daß alle fünf Personen des Unfallgegners heil aus diesem Plastikauto kommen würden.

@Robin,
Redundanz
- tja, das Wort höre ich von meinem liebsten Menschen auch häufig, nur leider hat der alte Spruch "Der Schuster hat immer die schlechtesten Schuhe" hier seine Richtigkeit ;)
Die Hyäne saß plötzlich neben uns am Feuer vor dem Zeltchalet in Third Bridge - obwohl wir mit dem Auto im Rücken saßen....

Das Buch hieß "Setswana für Botswana" und irgendwas mit Kauderwelsch.

@rik m.
Ganz sooo altruistisch war das mit den Schuhen nicht - es gehörte zur Strategie des Abnabelungsversuchs vom südlichen Afrika. Ich hatte sie nämlich in der Absicht mitgenommen, sie an jemanden zu verschenken und habe bis dahin noch niemanden gefunden, dem sie gepaßt haben. Alles andere Afrikazeugs (Schlafsäcke etc.) haben wir auch nach und nach verschenkt. Es scheint aber nicht geholfen zu haben, wir reden schon wieder von Nam/Bots - nicht zuletzt angeregt durch Deine schönen Fotos :woohoo:

Liebe Grüße Euch allen und den Dankebuttondrückern auch endlich mal!
Friederike
Letzte Änderung: 06 Jan 2022 18:36 von CuF.
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03 Jan 2022 14:48 #633698
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NATA

Auch hier waren wir wieder ganz alleine auf der Campsite.
Nach dem Lunch fuhren wir zum Bird Sanctuary. Da im Office niemand war, öffneten wir das Tor und fuhren rein bis zum rivermouth.
Es gab enttäuschend wenige Vögel

Scheue Säbelschnäbler






Löffler, Waffenkiebitze, sehr weit entfernte Pelikane. Die eigentliche Pfanne war mit Wasser vollgefüllt, nur in weiter Ferne konnte man Vögel erkennen.






Auf dem Rückweg sahen wir Großtrappen und Korhähne (black-bellied korhaan).











und weit, weit entfernt eine Herde Gnus


Wir beschlossen, hier nur eine Nacht zu bleiben – hatten wir doch ohnehin schon einen Tag verloren – und gleich morgen nach Kasane-Kazungula zu fahren.
Dieser Entschluss wurde uns noch erleichtert, denn die Gasflasche gab nichts mehr her und die Ersatzflasche auf dem Dach war leer….
Wir hatten noch gehofft, nachts oder am frühen Morgen Buschbabies zu sehen – oder wenigstens zu hören, aber es herrschte Stille.
Als wir nach dem Frühstück in der Lodge auscheckten, war die Rezeptionistin den Tränen nahe – sie lebten zurzeit nur von wenigen durchreisenden Geschäftsleuten.
In Nata kauften wir in einem Shop hinter der Tankstelle noch den gesamten Bestand des köstlichen Moringa-Drinks „Just Moringa“ auf. Den hatten wir vor ein paar Jahren dort entdeckt, aber nirgendwo anders mehr gefunden.

Letzte Änderung: 03 Jan 2022 15:07 von CuF.
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