BAINES BAOBABS
In der Nacht zum 14.8. erhob sich ein heulender Wind, das Zeltgestänge ächzte und stöhnte – wie wir im Zelt auch. Als es dämmerte, standen wir auf. Alle anderen Zeltplatzbewohner ergriffen fluchtartig das Weite. Wir bauten ab, kochten noch Wasser für den Tee im windgeschützten Vorraum der Ablution. Zwischen den Zähnen knirschte der Sand. Durch heftige Windboen und Sandsturm, der schon die Fahrspuren der Vorausgefahrenen verweht hatte, schlingerten wir bis zum Abzweig zu Baines Baobabs, wo wir eine Nacht gebucht hatten. Auf dem Weg dorthin sahen wir zahlreiche Lerchen, verzichteten aber auf das Fotografieren.
Stellt Euch den Weg dorthin mal als Fußgänger vor…..
Auf den umliegenden Pfannen sahen wir leider sehr viele Reifenspuren, Kreise, Ovale, Schleifen – was für ein seltsames Vergnügen, hier so viele Spuren wie möglich zu hinterlassen.
Um die Baobabs herum lagen viele weiße Papierchen, deren Verwendung unzweifelhaft der Reinigung gewisser Körperteile gedient hatten, teilweise waren sie sogar zwischen die Stämme geklemmt. Einfach ekelhaft. Auch musste sich ein(e) gewisse(r) Terry oder Tessy trotz des Verbots 2021 in der Rinde eines Baobabs unsterblich machen. Was für Deppen es überall auf der Welt gibt.
Ein gewisser Chapman hat sich hier auch verewigt - allerdings bevor es verboten war
Bongobongo oder "Großmutter, warum hast du so große Ohren?" - C. behauptet ja, ich könnte mir damit wie ein Elefant selber Luft zufächeln........
Da der Wind nicht nachließ und der Salzstaub in Wolken über den Pfannen lag, beschlossen wir, trotz der Reservierung, hier nicht zu nächtigen und nach Nata durchzufahren.
Ein Entschluss, der sich gleichermaßen als klug und verhängnisvoll herausstellten sollte.
Wir rutschten und schlidderten über die Pad Richtung Gate, plötzlich gab es einen heftigen Rumms – wir waren wohl durch ein vom Sand zugewehtes großes Loch gesegelt, worauf eine der Klappen am Auto aufsprang, der Deckel der Kochkiste davonflog und gleich Wasserkessel und Pfanne hinterher. C. fuhr rückwärts zu unserem Equipment und ich sammelte es wieder ein. Wir trafen nur ein Fahrzeug, das sich durch den Sand zu mahlen versuchte.
So kamen wir schließlich um 12 Uhr mittags am Gate an. Während C. den Reifendruck erhöhte und die zerbrochenen Eier und Gläser entsorgte, meldete ich uns ab.
Auf der Einfahrtspur stand ein Monstertruck mit südafrikanischer Nummer. Der Fahrer trug sich gerade für die Fahrt zu Baines Baobabs ein. Er war ganz in Camouflage gewandet und hatte anstelle einer Atemschutzmaske ein mit einem Totenkopf bedrucktes Tuch vor’m Gesicht.
Ich wünschte ihm viel Vergnügen bei B.Bs und schilderte die Windverhältnisse. Worauf er meinte, das wäre ja schade, denn er erwarte noch 3 Kumpels mit ebensolchen Fahrzeugen und sie hätten zwei Campsites gebucht.
Was war ich froh, dass wir nicht dortgeblieben waren – ging mir doch schon beim Anblick dieses Kerls das Schweizer Messer in der Tasche auf. Hätten wir die beim Spurenfahren in den Pfannen gesehen, wäre der Aufenthalt dort nicht ohne Konflikt verlaufen.