Now goes it loose - 16.08. , 17.08. und 18.08.2021
Montagfrüh, ich wache mit Halskratzen und 37,7°C erhöhter Temperatur auf

. Perfekte Bedingungen für einen PCR-Test

. Matthias und ich hatten zwar am Sonntagabend noch Selbsttests gemacht, aber was wissen die schon…
Um 10 Uhr treffen wir uns am Stuttgarter Flughafen bei Ecocare – alles geht recht zügig und so sitzen wir dann ab nachmittags vor dem Laptop , wo die Mail mit dem Ergebnis ankommen soll. Das Warten ist die Hölle

. Ich bin mir sicher, dass ich positiv bin und male mir schon aus, wie ich die anderen am Dienstag zu ihrer Reise ohne mich verabschiede

. Auch Matthias ist alles andere als entspannt! Kurz vor 18 Uhr die Erlösung: Matthias und ich sind negativ, Evi folgt etwas später ebenfalls negativ. Beate ist die nächste, und dann beginnt das große Warten auf Petra und Hans.
Um 21.39 Uhr, nach vielen Telefonaten bekommen sie endlich ihr Negativergebnis.
Elke schreibt mir um kurz vor 6 Uhr am Dienstag, dass sie auch negativ ist. Nun fehlt noch Simone. Sie arbeitet bis 12 Uhr und will dort ihr PDF ausdrucken. Aber es kummd ned…. Dann die Erlösung um 12.22. Uhr, auch Nr.8 ist negativ.
Wir aus dem Schwabenländle machen uns mit 2 Autos dann am Nachmittag auf den Weg nach Frankfurt. Das klappt alles soweit gut, auch Simone ist schon da. Allerdings ist der Mann am LH-Check-In-Schalter etwas überfordert. Wohin fliegen wir? Nach Botswana? Über Südafrika? Dann müssen wir einen Gesundheitsfragebogen vorzeigen, sonst kann er uns nicht einchecken. Wir widersprechen – wenn überhaupt, dann müssen wir den erst im Flugzeug ausfüllen. Nein – doch – nein - doch - NEEEIIIN

! Wir haben gewonnen! Elke hat ein ähnliches Problem in München, die schicken sie sogar zu einem Bezahl-PC, wo sie das Papier ausfüllen und ausdrucken soll. Als sie dort ist, kommt eine Lautsprecherdurchsage und sie wird zurückbeordert: alles gut, sie braucht das nicht.
Man merkt, dass durch die ständig wechselnden Bestimmungen ein ziemliches Durcheinander herrscht – wer soll da auch noch durchblicken

! Was aber durchgängig ist: das Testergebnis ist der Eintritt in die Reisewelt!
Ansonsten klappt alles gut, auch Elkes Zubringerflug macht sich pünktlich auf den Weg Wir kaufen sogar kräftig Gin und Wiskey im Duty Free ein. Zwar sind wir uns alles andere als sicher, ob wir diesen Alkohol in Botswana einführen dürfen (dort herrscht zu unserer Reisezeit Alkoholverkaufsverbot), und wir wollen natürlich auch keine Regeln brechen. Aber wir gehen einfach mal davon aus, dass der Zoll dort uns dann schon sagen wird, was Sache ist - und wenn es dumm läuft, ist der Alkohol eben weg. So what....
Der Flug nach Johannesburg ist unspektakulär, die Maschine ca. zu 75% ausgelastet (oder was meinen die anderen?). Einzig der Food-Designer des Lufthansa-Caterers hat wohl einen Clown gefrühstückt: es gibt morgens nach dem Aufwachen nicht etwa ein eingeschweißtes Brötchen mit Plastikbutter- und Käse – nein, vor uns liegt ein eiskalter Wrap gefüllt mit Gemüse und Zwiebeln, dazu ein kränklichbeiger Müsliriegel sowie ein BASF-Joghurt

. Zu allem Überfluss ist mein Wrap auch noch grün eingefärbt, so dass ich erstmal prüfe, ob dies Schimmel oder Kunst ist

. Da aber alle Wraps so aussehen, gehe ich davon aus, dass dies Absicht ist. Welche Idee auch immer sich dahinter verbergen mag

! Im Flugzeug bekommen wir auch den ominösen Gesundheitsfragebogen und füllen ihn brav aus.
In Johannesburg müssen wir wie immer zuerst durch die Passkontrolle und bekommen einen Stempel. Dort will man auch unser Testergebnis sehen. Nächste Wartestelle ist der Transit-Check-In-Schalter von Airlink. In den guten alten Zeiten, als SAA und Airlink noch mehr oder weniger eins waren, bekam man schon in Frankfurt die Bordkarte für Maun. Nun muss man die sich dort abholen und natürlich wieder die Reiseeintrittskarte in Form des negativen Testergebnisses vorzeigen. Dies wird auch sehr sorgfältig geprüft, was ich durchaus vertrauenserweckend finde. Womit wir überhaupt nicht punkten können ist unser Gesundheitsfragebogen, den wir pflichtbewusst vorzeigen. Die Dame am Schalter winkt ab. Sie versteht nicht, warum diese Formulare immer wieder an die Transitpassagiere verteilt werden. Okay, dann eben Ablage P

.
Im Transitbereich ist es lotterleer, trotzdem haben ein paar Läden und Lokale geöffnet. Der Kellner im Mugg&Bean strahlt, als wir zu acht bei ihm aufschlagen. Wir gönnen uns nach dem Nicht-Frühstück im Jumbojet ein Heißgetränk und Pommes. Bald geht es weiter mit Airlink, wo wir einen leckeren Snack serviert bekommen, wie immer hübsch verpackt. Na bitte, geht doch!
Als wir uns Maun nähern, kann man von oben erkennen, dass es recht viel Wasser gibt.
Tatsächlich ist der Thamalakane dieses Jahr durch den vielen Regen sehr voll, auch wenn keine wirkliche Flutwelle von Angola angekommen ist, und hat rund um Maun teilweise Flutebenen gebildet.
Die Immigration läuft unkomplizierter ab als erwartet. Wir werden sehr geordnet auf Stühlchen vor dem Flughafengebäude platziert und müssen dort einen Fragebogen ausfüllen und unser Testergebnis vorzeigen. Ein Schnelltest wird nicht durchgeführt, obwohl ich öfters davon gelesen habe und mir dies als die letzte Hürde erschienen ist in meinen Überlegungen, was alles schief gehen könnte.
Danach dürfen wir an den Schalter und den gewohnten Einreisezettel ausfüllen (mit blauem Durchschlag). Alles brav abgeben, einen Stempel in den Pass hauen lassen und das war’s dann auch schon.
Ups, nein

, nachdem wir das Gepäck abgeholt haben (juhu, alles angekommen!) müssen wir durch den Zoll. Das war früher nie ein Problem, aber jetzt scheinen die Damen und Herren etwas zu viel Zeit zu haben und sind sehr pingelig. Unser Alkohol interessiert sie überhaupt nicht! Aber der Apfel in Evis Rucksack fällt der Kontrolle zum Opfer und ich muss eine längere Diskussion sowie ein Extragespräch mit dem Healthofficer, der herbeigerufen wird, wegen meiner Masken über mich ergehen lassen. Bushways hatte mich gebeten, waschbare Masken, gerne auch gebraucht, die bei uns ja nicht mehr erlaubt sind, mitzubringen, da die ärmere Bevölkerung sich Einwegmasken nicht leisten kann und sehr an diesen Auswaschbaren interessiert ist, auch wenn sie weniger Schutz bieten. Besser so eine Maske als gar keine! Eine Sammlung im Bekanntenkreis hat dann ca. 10 kg Masken ergeben, sehr viele von den professionellen, meist noch nagelneuen fabrikgenähten Masken mit Beschichtung, auch für Kinder, aber eben auch selbstgenähte. Diese wurden argwöhnisch beäugt, was ich inzwischen auch verstehe, woran wir aber nicht gedacht hatten. Schließlich will sich Botswana ja keine Viren an unsauberen Masken einfangen.
Nachdem aber geklärt war, dass alle gewaschen und hygienisch sauber sind, durfte ich endlich auch raus zu den anderen, die sich bereits um den mir zuwinkenden Diteko geschart hatten

!
Und an diesem Punkt beginnt unsere Reise nun wirklich

.
Alles wirkt plötzlich ganz leicht, uns sind bestimmt Tonnen von Steinen vom Herzen gefallen, als wir endlich im Landcruiser sitzen. Die Stimmung ist trotz Schlafmangel euphorisch: wir haben es geschafft. Wir sind in Botswana und alles wird gut!
Bushways hatte uns im Vorfeld angeboten, eine Einkaufsliste zu schicken, damit Softdrinks, Knabberzeugs und Peacefull Sleep schon vorab besorgt werden können und wir keine Zeit in Maun verlieren. Nicola, die Officemanagerin, mit der ich viele Details der Reise zum Schluss geklärt habe, war höchstpersönlich für uns einkaufen und so können wir mit gefüllten Fächern Maun ganz schnell hinter uns lassen.
Noch haben wir eine lange Strecke bis Khumaga vor uns, aber wir genießen jeden Zentimeter davon. Matthias und ich grinsen uns immer wieder glückseligdämlich an, und auch den drei Volleyballmädels scheint die wilde Fahrt zu gefallen!
Zwischendurch fließen bei mir auch ein paar Tränchen, die Anspannung fällt langsam ab und ich beginne zu glauben, dass das alles wahr ist- zum Glück trage ich ja gerne eine Sonnenbrille, also kann ich getrost ein bisschen vor mich hinheulen und der Fahrtwind trocknet die Tränen auch ganz schnell wieder….
Im Boteti River Camp erwarten uns sehr hübsche Chalets und ein wunderbares Abendessen. Ein paar von uns erfrischen sich zuvor noch im Pool, andere genießen das Aussichtsdeck.
Der Boteti hat noch richtig schön Wasser und die Fähre ist in Betrieb.
Vor 20 Uhr müssen wir mit Essen fertig sein, denn zu unserer Reisezeit ist Ausgangssperre von 20 Uhr bis 5 Uhr und die Angestellten müssen von Mish, dem Manager, noch ins Dorf gefahren werden. Danach fallen wir auch ziemlich schnell in die gemütlichen Betten mit dem riesigen Moskitonetz – einfach herrlich!
Und morgen geht es dann so richtig los – ein wunderschöner Tag am Boteti liegt vor uns! (und ich muss endlich nicht mehr so viel schreiben - danke für eure Geduld beim Lesen

!