Goodbye and see you again!
Und wieder klingelt der Wecker solange es noch dunkel ist. Den Morning-Drive machen wir noch mit und nach dem folgenden Frühstück geht es für uns weiter. Irgendwie zerläuft der Morgen wie zäher Käse in meinen Erinnerungen und obwohl der Tag danach klar ist, kann ich mich hier nicht mehr an etwas Besonderes erinnern, vielleicht gab' es auch einfach nicht viel. Nachdem wir vom Drive zurück waren musste die deutsche Familie noch schneller weiter als wir.
Iris und Patrick blieben noch einen weiteren Tag, bevor es erst auf irgendeine hübsche Insel und danach nach Tansania gehen sollte. Die Insel haben sie noch geschafft, Tansania nicht mehr.
Der Gamedrive hatte aber doch noch größere und kleinere Highlights zu bieten, auch wenn diese 3 Akte in 6 Bildern erzählt sind.
Los ging es mit dem Löwenrudel, von dem gestern noch die Rede war, anscheinend sind alle Katzen extra für unseren Besuch in das Areal des nThambo Tree Camps zurück gekommen. Tatsächlich sind es nur noch vier Löwen, wo die anderen zwei verblieben sind konnte während wir vor Ort waren, nicht mehr ermittelt werden. Auch die anderen Lodges in dem Gebiet, in dem die beiden Rudel wohl aufeinander getroffen sind, wussten nichts von deren Verbleib.
Uns bremsen sie auf alle Fälle erstmal aus und blockieren den Weg, bzw. trotten vor uns die PAD entlang. Wieder kämpfe ich mit dem Equipment, etwas das ich mittlerweile behoben habe, aber auch so bleiben nur zwei halbwegs scharfe Bilder.
Einer der Löwen sah mehr als abgekämpft aus, er hinkte leicht und schien verletzt zu sein. Eine große Beule saß im Schultergelenk, evtl. auch ein Geschwülst und eine Krankheit. So genau konnte das auch Matt nicht sagen, der uns diesen Morgen wieder begleitete. Sie würden dem nachgehen, wenn die Löwen wieder länger im Gebiet bleiben sollten.
Unterwegs sehen wir wieder Giraffen, nicht im Bild, aber im Video haben wir diese beiden Bullen, die wild mit den langen Hälsen nach sich schlagen. Man kann gar nicht hingucken... das ist kein Spaß, aber im Bild hier stehen sie noch friedlich nebeneinander, aber schon in Kampfaufstellung.
Da schauen wir uns lieber dieses schnieke Mädel an, die sich für den morgendlichen Fototermin richtig hübsch rausgeputzt hat.
Zur Pause sucht Matt wieder einen Platz mit Ausblick raus. Es ist euch sicher schon aufgefallen, es gab keine Elefanten die letzten Tage und Iris wollte so gerne ihren ersten, freilebenden Elefanten sehen. Der Wunsch konnte ihr noch erfüllt werden, auch wenn es nur ein einzelner Bulle war, konnten wir ihn dafür länger beobachten und er war auch der Hauptgrund, dass wir Iris und Patrick unsere Bilder schickten. Iris hatte vergessen die Batterie ihrer kleinen Knipse aufzuladen und hatte so nichtmals ihr Erinnerungsfoto an den ersten Grauen. Das geht so natürlich nicht, da konnten wir Abhilfe schaffen, im Ganzen und ein paar Details.
Bevor wir weiterfahren haben wir noch einen Geistesblitz und fragen Johanna, wo man diese Gamedrive-Lampen kaufen kann. Perfekt, der Laden liegt in dem Industriegebiet, wo wir vor zwei Tagen Geld abgeholt haben. Das liegt eh' auf dem Weg, also halten wir hier an, ich finde das Objekt der Begierde. Jetzt werden wir Mitte des Jahres in Botswana endlich mal genug Licht haben.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir immer noch nicht, was so im Rest der Welt los war und hatten keine Ahnung, dass es Mitte 2020 nicht wieder losgehen würde.
FAZIT: nTahmbo Tree Camp
Die Location, das Camp selber und die Klaserie haben uns sehr gut gefallen. Die ganze Art und Weise wie das Camp aufgebaut ist, mit dieser lockeren, legeren Art passt einfach. Es ist aber einfach nicht unsere Art zu reisen oder vielleicht auch einfach nicht hier. Das mag in einem anderen Gebiet oder Land auch anders sein. Zwischendurch mal 2 Nächte als Abwechslung kann ich mir das gut vorstellen, Mara weniger.
ABER, das mindert nicht wie toll das Camp und die Leute, ihr Engagement für die Natur und Tiere drumherum sind. Für das was es ist und was man erwartet geben wir
volle 5/5 Sternen. Wenn eine Lodge, dann sollte sie für uns genau so sein.
Nachdem wir Abschied genommen haben, geht es für uns aber noch weiter, aber ein letztes Geschenk macht uns der Weg raus aus dem Camp noch, eine weitere Erstsichtung für uns und der finale Abschied aus dem Krüger Park, bzw. dem Greater Kruger.
Ayres Hawk Eagle | Fleckenadler Martial Eagle (juvenile) | Kampfadler > danke an die Vogelcrew!
Der Tagesplan ist voll, aber das es zu optimistisch geplant ist, wird uns schnell klar. Pinnacle Rock, Burkes Luck Potholes, God's View und der Blyde River Canyon... wir wollen die Tour zu unserem Zwischenziel in Richtung Johannesburg voll ausnutzen.
Denkste.
Recht früh zum Glück entscheiden wir, dass das Blödsinn ist und so räumen wir uns nur noch das nächstgelegene Ziel ein auf dem Weg und beschließen, dass wir nur noch den Blyde River Canyon besuchen. Mit der gewonnenen Zeit wollen wir lieber zwischendurch in einem Lokal was leckeres Essen und beschließen das, als wir durch einen ganz schnuckeligen, kleinen Ort kommen mit reichlich Angebot, aber noch ist zu früh, wir halten später mal.
Denkste.
Danach finden wir nix, aber auch gar nix mehr am Weg. Egal, wir haben ja NuttiCrust Kekse im Auto, muss reichen. Unterwegs finden wir ein Arts- and Craft Center an der Straße. Ein großer, sehr sauberer und schicker Laden. Wir haben ja jetzt Zeit, das angeschlossene Cafe ist ohne "an", nämlich nur geschlossen. Also haben wir ja Zeit und stöbern in Ruihe durch's Angebot. Es gibt irre viel zu sehen, fast alles handgemacht und wir verlieben uns in eine handbemalte Schale. Die, die uns besonders gefällt hat einen Wasserfleck, der uns aber gar nicht stört, anfangs waren wir uns nicht sicher, ob das nicht so gewollt ist.
Ist es aber nicht, und so nehmen wir aus ca. 200 Schalen in allen Größen und Formen genau die eine mit, die wir zum reduzierten Preis bekommen.
Angekommen bei der Einfahrt zum Blyde River Canyon kommen wir mitten in eine Partyzone. Der ganze Straßenrand steht voll mit Autos, die Einfahrt steht vollgeparkt, mehrere Autos stehen mit offenen Kofferräumen dort, die hinten eingebauten Anlagen feuern treibende Beats mit vollem Bass aus den Lautsprechern. Dutzende Leute stehen rum, ich schätze mal es ist Wochenende und dies ein sehr beliebter Treffpunkt, zumindest seitdem der Zugang zum Canyon geschlossen ist. Ein großes Tor schließt den Weg, man kann weder zum ersten Parkplatz hochfahren, noch gibt es einen Bustransfer den langen Weg den Berg hoch. Also nix ist mit Blyde River Canyon?
Denkste.
Wir haben heute einfach den Sparstrumpf im Gepäck. Wenn der Zugang geschlossen ist, nix besetzt und auch kein Service angeboten wird, dann kostet es auch nix. Beim zweiten Blick ziehen ein paar wenige Gesellen den Berg hoch und runter. Zu Fuß kann man rechts zwischen Abhang und Tor durchschlüpfen und so macht sich ein kleiner, entschlossener Tross den Hang hoch auf, in sengender Hitze über den Asphalt. Da schließen wir uns an. Wasser mitgenommen, Hut auf und los geht's.
Gut, dass wir nix anderes mehr vorhaben, denn der "Aufstieg" zieht sich durchaus in der Hitze, die Motivation wird aber immer wieder von denen hochgehalten, die uns entgegen kommen und einen anfeuern und ermutigen, dass es sich lohnt. Genauso handhaben wir es auf dem Weg nach unten später, was ebenso dankbar aufgenommen wird, wie wir es den Motivatoren gedankt haben.
Unterwegs finden sich hübsche Büsche und Blüten am Straßenrand.
So lenkt man sich ab und versucht die Hitze zu ignorieren, oben angekommen ist es dann aber wirklich ein Wahnsinnsblick.
Der Canyon erstreckt sich vor uns und wir sind ehrlich beeindruckt. Das es so cool ist haben wir nicht erwartet und sind eher mit einem, "na mal sehen ob sich das lohnt" Gefühl hier hoch marschiert. Jetzt aber sind wir fasziniert und sochen uns jeden Weg raus und gehen entlang der Kante jede Ecke ab. Die überklebten Warnschilder sind zu Stoßzeiten, wenn hier viele Leute sind sicherlich noch deutlich relevanter. Jetzt ist es komplett leer. Wir haben kein Problem damit menschenleere Bilder zu machen, weil einfach kaum jemand mit uns über die Felsen kraxelt. Und mit geschickter Positionierung von Mensch und Kamera wird es schwindelerregend.
Wir gehen weiter entlang der Kante bis zum wohl bekanntesten Spot des Blyde River Canyons, die Aussicht mit Fluss, der sich in einer Hufeisenkehre durch das Tal windet.
Einfach der Wahnsinn, dieser Ausblick!
Wir machen uns auf den Weg zurück, denn auch berg runter brauchen wir über eine halbe Stunde für die gut 3km lange Strecke. Wieder am Wagen machen wir uns auf zur Hannah Lodge. Wir haben lange gesucht, aber leider nichts kleines und beschauliches gefunden, dass erreichbar auf unserer Wegstrecke zum Flughafen gelegen hätte.
Die Wahl fiel dann auf diese Lodge, da es hier ein Sable Antilopen Conservation Projekt gibt und wir hoffen, dass man es sich anschauen kann, für einen Morgendrive sollten wir eigentlich noch Zeit haben, bevor wir morgen zum Flughafen müssen.
Sie ist uns zwar zu groß, aber von allem was wir gesehen haben, die beste Wahl.
Erst recht spät kommen wir am Gate der Lodge an, die verwunderten Blicke des Pförtners lichten sich, als er unsere Namen auf seiner Liste findet. Wir fahren los und die Reption wird sich als nächste wundern, wo wir so lange waren und was wir auf den 6km bis zur Lodge getrieben haben, aber hey... einen Gamedrive lassen wir doch nicht aus und wenn auch nicht viel, ein wenig gibt es zu sehen. Ob so eine Lodge jetzt noch Wildlife ist, dass musss jeder für sich definieren. Zur Lodge gehört ein riesiges Gebiet, die Tiere leben frei auf einer Fläche von über 8.000 Hektar, also über 11.000 Fußballfeldern. Es gibt keine größere Predatoren-Population, aber mehrere Leoparden, die geduldet werden. Wie dem auch sei, ein Nyala haben wir vorher noch nicht gesehen.
Ebenso keine Kuhantilopen.
Hartebeest | Kuhantilope
Nach ein paar Kilometern kommt die Lodge ins Blickfeld. Wir melden uns an und buchen auch direkt einen Gamedrive für morgen früh. Das Conservation Projekt kann man allerdings nicht besichtigen, aber jetzt nehmen wir halt mit was man bekommen kann.
Es stehen mehrere Busse auf dem Parkplatz, es gibt hunderte Zimmer und entsprechend sieht es dann beim Abendessen aus. Ein riesiger Saal, Tische überall verteilt ohne Privatsphäre oder Gemütlichkeit. Ein Buffet, dass zum Glück eher überschaubar ist und auch Wünsche offen lässt. Nicht nur Mainstream, sondern auch zum Teil frisch gebraten direkt für den Gast. Das überrascht positiv, aber das gesamtbild kann uns nicht überzeugen. Ein Tisch auf dem Balkon wäre toll gewesen bei dem Ausblick über die weite Fläche darunter, aber die Tische waren nicht für den Abendtisch vorgesehen.
Also haben wir uns einfach unser Getränk mitgenommen, denn den Sonnenuntergang durfte man auf gar keinen Fall verpassen.
(Nicht nachbearbeitet... ich hab nicht gewusst, was ich hätte anpassen sollen um es nicht so völlig übertrieben aussehen zu lassen. Manchmal hat man diese Situationen, so wie der Sonnenuntergang damals in Bagatelle, wo ich noch aus dem RAW Format das Orange abgeschwächt habe, obwohl das schon im RAW entsättigt ist, weil die Realität zu kitschig aussah.)
Gruß,
Robin