THEMA: Im hohen Gras, gibt's keine Katzen?! - Krüger 2020
25 Aug 2021 23:18 #624156
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Im hellen Licht gibt's keine Katzen!

Nabend zusammen,

Alle einsteigen, Taschenlampen mitnehmen. Heute wird es was später, sowohl mit dem Bericht, als auch im Bericht.

Diesmal wieder mit Karte zur Orientierung von Anfang an.


Licht scheint in unsere bescheidene Hütte. Scheint wohl so, als wäre es Zeit aufzustehen. Ich bin gerade selber schockiert, dass die ersten Fotos des Tages auf 6:20h in der Frühe datieren. Warum bloß hat es uns denn so früh aus dem Bett getrieben? :huh:

Ich höre schon die Kommentare... das ist super spät. Morgenstund hat Gold im Mund... das goldene Licht gibt die schönsten Bilder... DAS IST ALLES RICHTIG. Willkommen im Reisebericht der Hartlicht-Fotografen. :silly:
(wir müssen echt mal nachdenken, ob wir nicht einfach nur mal losfahren und versuchen wirklich früh oder spät unterwegs zu sein)

So zumindest haben wir mal wirklich einen grandiosen Ausblick zum Frühstück im besten Licht.


Und es gibt sogar wieder Müsli. Dank der Läden in den Camps konnten wir nachkaufen, diesen Morgen wurde entsprechend mit Argusaugen geschaut, ob nicht wieder diebische Affen irgendwo lauern. Diesmal nicht, aber unser Frühstück lockt andere Zaungäste an.

House Sparrow | Haussperling


Red-Winged Starling | Rotschwingenstar




Gerne hätten wir gefunden, was die Waterbucks unten am Fluss gesehen und ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Lange standen die Tiere dort und schauten immer wieder alle gleichzeitig in die Richtung des Ufers. Wir glauben da lauerte was oder schlich durch's Gras, aber es war nix zu sehen.



Wir lassen uns Zeit und starten erst gegen 8 Uhr aus dem Camp. Wir planen mal ganz grob möglichst in Flußnähe in Richtung Norden zu fahren. Das wir dann so weit nördlich landen war eigentlich nicht geplant, aber eine gute Entscheidung.

Tatsächlich versprechen wir uns von dem ersten Teil der Route relativ viel, müssen aber feststellen, dass die Route, etwas anders als auf den Karten ersichtlich eben nicht direkt am Wasser entlang führt. Den Großteil des Morgens, bis hin nach Letaba fahren wir durch Buschland mit wenig Sicht und wenigen Sichtungen. Und wenn, dann lassen sich aber wirklich nur die ganz Hübschen blicken. :laugh:

Marabou Stork | Marabu


Immerhin lässt uns der Lookout über den Olifants noch einmal einen tollen Blick mit etwas Weitsicht werfen, danach wird es zum ersten Mal ziemlich dröge in unserem Krüger-Abenteuer. Immer mal mit etwas Federvieh aufgehellt.



European Bee-eater | Bienenfresser




Achja, eine Erstsichtung gibt es dennoch, auch wenn ich das erst beim Sichten entdeckt habe.

Chinspot Batis | Batis Molitor




Carmine Bee-eater | Karminspint


Waterbuck | Wasserbock



Mehr gab es tatsächlich nicht zu sehen... und so kamen wir in Letaba zur Pause an, dennoch schon gute 2,5 Stunden unterwegs. Da muss jetzt aber mal besser geplant werden, also die Karte mitgenommen und dann den Plan noch mal genau anschauen.

Wir sehen, dass es ein Stück hoch die H1-6 nach rechts abknickt zum Grenzposten Giriyondo. Viele Wasserlöcher und Pfannen auf dem Weg dorthin. Das ist unser Ziel für den Tag.

Achja, Letaba hat übrigens einen richtig schönen View vom Picknickbereich aus, wie wir finden.





Kaum losgefahren, wird es direkt besser. Noch vom Asphalt runter bekommt man immer mal wieder kleine Einbuchtungen mit Blick zum Letaba runter. Das lohnt sich, denn am Wasser ist hier was los.



Gut das wir diese Ansammlung aus der Ferne beobachten können. Ich erinnere mich noch an den Geierstrand am Boteti, dass war Geruchssafari vom Allerfeinsten. :pinch:




Ein Stück weiter des Weges und ja klar, deswegen wird es ab hier besser, sehen wir auch die ersten unserer Lieblinge, wenige, aber ein paar Elefanten lassen sich blicken. Denkste, plötzlich sind da wieder mehr um uns herum als man Anfangs vermuten konnte. Wir verfransen uns fast in eine Sackgasse, aber bevor wir da rein fahren konnten taucht ein mobiler Roadblock vor uns auf und lässt uns abdrehen. Alles ein wenig unübersichtlich an der Stelle.





Roadblock ;)



Elefantös geht es weiter, diesmal aber mit etwas mehr Sicherheitsabstand. Wir kreuzen mal wieder eine Brücke über den Letaba mit Ausstiegsmöglichkeit. Wir bleiben mittig stehen. Ein tolles Panorama und es tummeln sich Elefanten im seichten Wasser und an den Hängen. Wirklich schön, zu weit weg für schöne Fotos, aber wir nutzen die Chancen und beobachten das Treiben mit den Kameras.








Jetzt lief es gerade besser, aber der nächste Streckenabschnitt wird wieder leer und wenig Sichtungsreich. Zwar öffnet sich die Landschaft und man sieht hier da in der Ferne ein paar Impalas und Büffel stehen, aber die sich jetzt ausbreitende Hitze legt solche Schlieren über die Landschaft, dass man auch an Fotos nicht zu denken braucht. So viel zum Thema Hartlicht-Fotografen. :whistle: :P

Wir kommen am Abzweig an und fangen an zu beratschlagen ob es Sinn macht dieser trockenen PAD zu folgen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit macht das Sinn, aber es sind fast nur Pfannen und gar keine Wasserlöcher, macht das Sinn?

Ich bin der Meinung, dass wir es noch bis nach Mopani hoch und dort die Nshawu Wasserlöcher schaffen. Wir fahren dennoch Richtung Grenze, aber nach ein paar Minuten auf der PAD drehen wir um. Was soll's, der Weg verspricht nichts und wenn wir unseren Rückweg rechtzeitig antreten und nur mit Asphalt unter den Rädern, dann könnte es passen. :dry:

Gesagt, getan.

Der Weg bis nach Mopani hoch erweist sich doch wirklich als viel kürzer als gedacht, wenn man einfach nur eine der H Strecken fährt. Wir kommen am Abzweig an, fahren auf die PAD in Richtung der Wasserlöcher und biegen guten Mutes in einen kleinen, rumpeligen Weg der uns zu Nshawu #1 führt. Es ist ein kleiner, schlammiger Tümpel in der Wiese. Das war wohl nix. :S

Weiter geht's, zumindest folgen hier die Wasserlöcher direkt aufeinander, wenn es denn Wasserlöcher wären. Die #2 ist nur noch ein staubiger Fleck ohne Leben und auch hier ist es wie ausgestorben.

Es geht weiter und uns fallen mehrere Geier auf, die alle in die selbe Richtung gleiten und sich nicht in die Höhe schrauben, sondern entgegengesetzt in Richtung Boden und ein Stück voraus zwischen den Bäumen verschwinden.

White-backed Vulture | Weißrückengeier


Es wird erst gekreist und dann etwas in Visier genommen, dass wir noch nicht sehen können. Aber es scheint doch recht eindeutig, dass hier irgendwo Aas liegt.

Cape Vulture | Kapgeier danke Maddy


Wir folgen der Spur und tatsächlich wird das Gezetter lauter und nur wenige Dutzend Meter weiter liegt etwas nicht mehr identifizierbares in den Büschen versteckt und eine einzelne Hyäne reißt an den Rippen herum, um noch etwas brauchbares abzubeißen. Die Geier halten sich zurück oder picken an kleineren Überbleibseln. Insgesamt ist kaum was zu sehen, aber da wir noch nie an einem Kill oder halbwegs frischen Kadaver waren ist es für uns eine besondere Sichtung, der wir dennoch Zeit widmen und versuchen den besten Blick zu bekommen. B)



Die Hyäne tut uns den Gefallen sich auch noch in voller Pracht blicken zu lassen. Hyänen haben wir bisher auch so gut wie gar nicht gesehen. Auch mal schön. Und kaum ist die Hyäne weg, stürzen sich immer mehr Geier aus den Bäumen runter und alle auf die fast abgenagten Knochen.





Wir machen uns wieder auf in Richtung #3 und sehen hier endlich mal wieder unterschiedlichste Tiere. Es ist offensichtlich Zebraland und diverse, kleinere Herden finden sich am Wegesrand. Ein Steinböckchen verfolgt unseren Weg mit ebenso scheuem Blick, wie ein Greifvogel mit aufmerksamen, roten Augen.

Irgendwie scheint hier länger keiner durchgekommen zu sein. Eine "Lerche" plärrt uns an, Die Zebras schauen nach uns, ebenso die Gnus. Nicht wir sind auf Safari, es scheint fast so, als wären wir zur Abwechslung mal die Hauptattraktion hier. :laugh:

Steenbok | Steinböckchen


Black-shouldered Kite | Gleitaar danke Maddy


Rattling Cisticola | Rotscheitel-Zistens


Eigentlich schauen uns auch nur die Fohlen interessiert an.


Blue Wildebeest | Gnu


Angekommen am Wasserloch #3 zieht gerade eine kleinere Büffelherde nach ihrem Schlammbad von dannen und wird von einem einzelnen Elefantenbullen abgelöst. Der begnügt sich aber nicht einfach nur mit einem Schlammbad, der Dicke hat andere Pläne... so ein Rüssel ist doch wirklich für vieles gut und so kann er sich eine wohlschmeckende Erfrischung gönnen, direkt aus dem hiesigen Wasser-Reservoir. :cheer: :)









Wir wollen noch bis zur #5 fahren und dann definitiv umdrehen. Es wird dann auch Zeit. Auf dem Weg dorthin werden es immer mehr Zebras und auch an dem Wasserloch sind es in erster Linie die Zebras die uns auf Trab halten. Immer wieder jagen sich zwei Hengste wild um unser Auto, einmal schreckt eine der Herden auf und hetzt in wilder Flucht durch die Graslandschaft auf unser Auto zu. Wir dachten zuerst da jagt jetzt wer, aber es kehrte schnell wieder Ruhe ein. Das haben wir aber alles nur auf Video, daher gibt es hier dann nur versöhnliche Bilder einer süßen Szene... :blush:

Aufgewacht mein Kleines, die Herde zieht weiter.




Nshawu #5




Auch hier ist es nicht immer friedlich, wie es scheint. :blink:




Wir lassen die Gegend hinter uns und fahren wieder zurück zur H1-6, auch der Rückweg lässt sich dann nicht lumpen. Wir sehen noch ein paar Elefanten, Vogel-Erstsichtungen und das sei noch erwähnt, die Landschaft entlang diesem Weg ist auch sehr schön, richtig Safari-Feeling, weil wir auch nur ein anderes Fahrzeug sehen, dem wir noch den Tipp mit den Geiern am Aas mitgeben.

Bei Landschaften sind wir übrigens immer dann hin und weg, wenn ein Elefant davor steht. :P :woohoo:



Rufous-naped Lark | Rotnackenlerche Sabota Lark | Sabotalerche danke Maddy


Chestnut-backed Sparrow-lark | Weißwangenlerche


Magpie Shrike | Elsterwürger


Landschaft ;) ... aber dieser Bulle, sagt mir, wenn ich mich irre, der scheint mir doch schon sehr, sehr alt zu sein.


Noch mehr Landschaft :cheer:


European Roller | Blauracke



Der Weg zurück geht jetzt flott vonstatten. Kurz vor der Brücke über den Letaba sehen wir seitlich im Wald noch einmal Elefanten. Davon können es ja nie genug sein. Oder doch?

Wir schauen den Elefanten zu wie sie im Wald verschwinden und begegnen nur wenig später direkt der nächsten kleinen Herde die aus den dichten Büschen am Rand hervorkommt und erst einmal die Straße kreuzt und blockiert. Straßensperre in Grau mal wieder. :lol:





Kurz vor der Brücke hören wir Tröten und knacken in den Büschen, für einen kurzen Augenblick sieht man 2 wuchtige Körper die sich krachend durch das Unterholz aufeinander zu schieben. Dann sind sie auch schon wieder verschwunden und man hört sie nur sich entfernen.

Wir halten die Augen offen und horchen, aber es ist still geworden.

Denkste! :ohmy:

Plötzlich bricht direkt vor uns ein aufgeregter Bulle aus den Büschen. Er schaut uns an, trötet und läuft auf die Straße.
(das habe ich nur auf Video, bzw. Mara... dementsprechend ein paar Ausschnitte davon)





Ich habe den Rückwärtsgang schon drin und fahre 1-2m zurück und warte dann.

"Was machst du? - Jetzt fahr' noch ein Stück weiter und mach ihm mehr Platz!!!" :unsure:

"Würde ich ja gerne, aber der Zweite steht direkt hinter uns! :blink:

Ob seine Drohgebärden und das Tröten uns galten, werden wir wohl nie erfahren, zum Glück, aber ich denke das war eher dem Bullen hinter uns gemeint. Auf jeden Fall eine gar nicht erbauliche Situation, wenn man plötzlich direkt zwischen zwei Elefantenbullen steht, die offensichtlich grad nicht gut miteinander Kirschen essen können. (ganz davon ab, dass wir eh keine dabei gehabt haben und wo sonst hätten sie die her kriegen sollen?) ;)

Der Bulle vor uns nutzt auf jeden Fall unser Auto als Sichtschutz oder Blocker zwischen sich und dem anderen Bullen und passiert uns direkt vor der Motorhaube. Er verlässt die Straße nach links und im Rückspiegel sehe ich, wie sein Kontrahent die Bewegung spiegelt und beide am Waldrand neben uns kurz aufeinander treffen, sich dann noch weiter nach rechts bewegen und genauso schnell wieder aus der Sicht sind, wie sie aufgetaucht waren.

Wir sitzen da etwas bedröppelt und Atmen erst einmal wieder aus...




Na sowas, es scheint doch einen gewissen Mindestabstand zu geben, den selbst wir zu unseren Lieblingen gerne hätten. Zumindest in unkontrollierter Umgebung. Im Allwetter Zoo in Münster helfen wir auch gerne mal die Dickhäuter mit Brötchen zu füttern. Hinhalten und warten das Staubsauger das Brötchen hochzieht. Großartig. :cheer:

Wir treten jetzt die Heimfahrt an und sehen zunächst einfach eine Impala Herde am Fluß stehen, mit schmückendem Beiwerk...




Ein paar Zebras und Gnus, mit schmückendem Beiwerk...


... Fotos mit Elis drauf sind halt immer brauchbar. :P

Als dann die letzten Kameraden uns nur noch den Poppes zeigen und den Fluß verlassen, nehmen wir das als untrügerisches Zeichen, dass es auch für uns Zeit wird ins Camp zu kommen. Der Aufpasser kurz vor'm Eingang sitzt auch schon auf seinem Abendposten um die Touris zu zählen, ob auch alle wirklich wieder zurück sind.





Gut aufpassen...


... und jedes Fahrzeug eines argwöhnischen Blickes würdigen! :P

Egyptian Guard | Nilwache



Morgen verlassen wir den Krüger und nutzen die Tatsache aus, das die Tankstelle noch auf hat um wieder aufzufüllen. Der freundliche Tankwart schlendert auf uns zu, wir sagen "Full, please!" und er macht sich ans Werk.

"Habt ihr gemerkt, dass euer Reifen vorne links etwas platt ist?"

Ne, haben wir nicht und wenn ich ehrlich bin, da muss ich schon sehr genau hinschauen und dann sehe ich vielleicht, dass der minimal weniger Luft hat.

"Ne, hast du Druckluft?"

"Ich glaub da ist ne Schraube drin, lass mich mal gucken?"

So wirklich dran glauben tun wir beide nicht, aber er holt einen Sprüher, etwas Wasser und Seifenlauge rein und bearbeitet den Reifen ringsum, während ich langsam zurücksetze. Siehe da, es fängt an zu blubbern und tief zwischen dem Profil sieht man etwas metallisches Blitzen. Seinen Preisvorschlag von 120 Rand für eine Reparatur nehmen wir natürlich an. Er organisiert Werk- und Flickzeug und legt los. Dabei zerbricht ihm auch noch sein Stopfer, mit dem er das Ersatzgummi in den Reifen frickelt.

Wir legen also gleich noch extra Trinkgeld für das kaputte Werkzeug drauf, bedanken uns vielmals für das aufmerksame und gut geschulte Auge und sind sehr happy, dass ihm das jetzt und nicht uns erst später auf der PAD aufgefallen ist. B) :)


Hatte ich erwähnt, dass wir uns auf dem Rückweg darauf geeinigt hatten, dass wir immer noch nicht genug Safari in unsere Krügertage gepackt hatten und wir versuchen werden, spontan einen Platz auf dem Nightdrive zu ergattern, so denn einer stattfindet heute? :silly:

Rein ins Office, JA - GIBT ES / JA - PLÄTZE SIND FREI / JA - Wenn ihr noch was essen wollt habt ihr keine Stunde mehr!! :pinch:
Die Reifenreparatur war nicht eingeplant in unserem, überraschenderweise sowieso schon engem Zeitfenster.

Hin zur Hütte, Katzenwäsche, alles einpacken was man so benötigt. Rüber zum Restaurant, wir erklären einer sehr, sehr netten Kellnerin unsere missliche Lage und fragen sie, was wir denn wohl am besten in so kurzer Zeit bestellen können. Ein afrikanischer Eintopf soll es werden, der köchelt schon und kann schnell serviert werden. Wir kriegen als erste unsere Getränke, als erste das Essen und sind nach einer sehr schmackhaften Mahlzeit gut gestärkt kaum eine halbe Stunde später schon wieder aus dem Restaurant und Richtung Treffpunkt unterwegs.

Hach, Urlaub... Seele baumeln lassen... einfach mal entspannen. So richtig ist das nix für uns. :laugh:

Der Nightdrive
Es ist ja unser erstes Mal und dementsprechend spannend. Gefahren wird auf einer Art Truck ohne Scheiben, Platz hätte es für gut 30 Leute, wir sind nur 8 + Guide. Also kann sich jeder frei bewegen und wenn man Sichtungen auf einer Seite hat, kann jeder in erster Reihe stehen. Das ist schon mal sehr schön. Nur ein anderer Mitfahrer hat eine Kamera dabei und auf die Frage ob er seinen Blitz benutzen dürfte kommt ein: "Du kannst so viel Blitzen wie du willst." zurück.

Da hätte ich jetzt nicht mit gerechnet, genutzt hat er den Blitz dann aber auch gar nicht.

Leider haben wir nur eine mobile Suchlampe an Bord, die bekommen 2 Gäste in die Hand gedrückt und der Guide hat vorne einen Sucher am Wagen.

Es geht raus in die Nacht und es wird nach allen Seiten Ausschau nach blitzenden Augen gehalten. Die Geräuschkulisse ist eine ganz andere, laut und überall zirpt es. Der kühle Fahrtwind ist eine willkommene Abwechslung und die Luft wirkt erstaunlich klar. Das Fahrzeug biegt in eine kleine Sackgasse ab, um dort zu schauen. Unerwartet sind die ersten Tiere die wir sehen zwei Marabus, die auf einem Strommast sitzen. Offensichtlich häufiger und nicht nur diesen Abend. :whistle: :blink:



Doch nur kurze Zeit später ein, wenn nicht unser... eigentlich sogar auf jeden Fall unser Highlight der Tour. Ein Springhare! :woohoo: Oh gott sind die süß! :woohoo: Diese Mischung aus Hase und Mini-Kängeruh mit kleinen Mini-Pfötchen...
(jetzt ohne Witz, davon hätten wir ruhig viel mehr sehen können, es bleibt zwar bei diesem einen, aber er hat einen Platz in unser Knuddelecke im Herzen erobert) :lol:

Springhare | Südafrikanischer Springhase


Am Fluss sehen wir faule Krokos am Rand dösen und dann taucht eine Hyäne auf. Sie ist entweder recht gewöhnt an Tourbusse mit Touris drin oder will auf keinen Fall von ihrem Mahl ablassen. Scheinwerfer und nix kann sie stören. Ein halbwegs scharfes Foto bekommt man so gut wie gar nicht hin. Ich stelle schnell fest, dass Videos geeigneter sind. Da hört man auch schön, wie die Hyäne die Knochen knackt um an das Knochenmark zu kommen. Für ein Foto zur Dokumentation ihres blutigen Werkes reicht es aber auch.






Und die passende Hörprobe dazu. ;)


Es tauchen noch ein paar Hyänen in der Nähe auf, inkl. einem Jungtier, sie streifen kurz durch's hohe Gras neben der Straße und sind dann im Dunkeln verschwunden. Bislang sind wir ganz zufrieden mit unserem Drive. Aber ab hier sehen wir erstmal gar nichts mehr, unser Lampenhalter sind da auch keine besonders große Hilfe, der Schein der Lampe zeigt immer in einer Höhe und Richtung was man dort sehen kann. Ich denke, man könnte etwas motvierter auch einen größeren Suchbereich abdecken.

Irgendwann frage ich, ob ich auch mal suchen dürfte und wenn auch ob der Frage etwas überrascht kann ich auch mein Glück versuchen. Es flattert mal hier, mal dort etwas davon, man sieht mal ein Impala weit weg stehen, aber Interessantes ist rar gesät. Wenigstens hat man mit der Lampe in der Hand was zu tun und dann fallen mir zwei dunkel glänzende Punkte in einem Baumwipfel direkt neben der Straße auf. Eine Eule. B)

Verreaux's Eagle-Owl | Milchuhu




Na immerhin etwas, für die Fotos gebe ich die Lampe wieder ab. Aber in andere Richtung. Wir fahren weiter und sind schon fast zurück im Camp, vielleicht 2km bevor wir zurück sind ruft es von linker Seite am Fahrzeug: "Leopard!!!" :ohmy:

Er ist nur ganz kurz zu sehen, das Licht flackert einmal über ihn rüber, aber für wenige Sekunden Video und ein rauskopiertes Beweisfoto reicht es. Tagessoll erledigt. 5. Tag Safari = 5. Leopard. :whistle: :P
(es ist so einfach Leoparden zu finden...)




Mit diesem Bild verabschieden wir uns aus einem wieder einmal ereignisreichen Tag und etwas Nacht auf Safari. :)

Achja, bis wir im Bett sind ist es dann auch nach Mitternacht... und so liegt dort eine gerollte und verpackte Schriftrolle und etwas Deko auf dem Bett. Irgendwo in den Untiefen von Maras Tasche hat sich beim Packen wohl mein Geschenk versteckt. Was eine schöne Überraschung. Wir werden noch am Tag den wir wieder in Deutschland landen auf eine Eulensafari direkt am Rhein gehen (und keine sehen, aber Steinkäuze hören! ;) ) und ein lieber Gruß unserer besten Freunde, bzw. zusätzlicher Wahlfamilie ist auch noch dabei mit denen wir zusammen (gesamt dann 9 Leute inkl. Patenkindern) ein paar Tage in einer coolen Blockhütte in der Vulkaneifel verbringen, und zu den dunkelsten Nächten vor Ort sind, mit besten Möglichkeiten die Milchstrasse abzulichten. Also ich und ein Freund, während der Rest schläft. Sehr cool, aber dank diesem komischen Virus, soll es dazu nie kommen.

40 Jahre... ich werde anscheinend wirklich langsam alt. :blink: :lol:


FAZIT: Olifants Restcamp
Braucht man gar nicht lange auszuholen. Mit Riverlage traumhaft schön, das Restaurant bietet auch einen fantastischen Blick, wenn man einen der begehrten Tische am Rand erhascht. Und hier hatten wir das beste Essen. Ganz klar unser Favourit, zumindest von dem, was wir gesehen haben. Der südliche Westteil und alles im Norden haben wir ja gar nicht, nicht mal für eine Pause genutzt oder gesehen.

Klare 5/5 Sternen und ein fester Plan hier irgendwann wieder einen Sundowner zu genießen.


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 28 Aug 2021 09:57 von Blende18.2.
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Abschied aus dem Krügerland, auf zu jeuen Abenteuern.

Heute verlassen wir den Krügerpark. Ich habe Geburtstag und für die nächsten 2 Nächte wollte ich gerne etwas Besonderes haben. Es geht weiter in die Klaserie, ein Teil des "Greater Kruger" Gebiets. Etwas verbuscht und nicht so bekannt für grandiose Sichtungen wie z.B. Sabby Sands, aber die Unterkunft dort machte den Eindruck, als ob es uns da am besten gefallen würde. Aber dazu später mehr.

Erstmal geht es ja noch ein Stück durch den Krüger. Da wir an Letaba sowieso vorbeikommen, planen wir noch den Matambeni Bird Hide zu besuchen und dann ziemlich direkt zum Gate zu fahren, Abhängig davon wie wir dann in der Zeit liegen können wir noch ein paar Schwenks einbauen. :)



Auf dem Weg bis hoch nach Letaba werden wir nur von einem Vogel fragend angeschaut, ob wir denn wirklich schon wieder fahren wollen?

Rad-Backed Shrike | Neuntöter danke, Maddy


Wir halten kurz bei Letaba und holen uns noch ein paar kühle Getränke. In der Landschaft streift ein Löwenpaar herum, bzw. liegt er im Sand und sie schleicht durch die Büsche. Igrendwann schlendert sie dann an ihm vorbei, offensichtlich eine klare Aufforderung. Er folgt ihr in ein ruhigeres Liebesnest und wir verlieren die beiden aus den Augen.

Besser als die Sichtung ist allerdings, dass wir dort mit den Kameras stehen, neben uns zwei mit Ferngläsern. Wir fragen was sie so benutzen und ob wir auch mal gucken können... und sind wie weggeblasen. Ist ja Wahnsinn was eine ordentliche Optik ausmachen kann. Wir haben kein "richtiges" Fernglas, aber nach dem wir da ein bisschen testen konnten ist klar, dass wir auch eines brauchen! :ohmy:

(ganz nebenbei war damit mein Geburtstagsgeschenk für Mara auch direkt gesichert... ;))







Auf dem Weg raus treffen wir am Auto noch ein Paar das eben aus dem Norden des Parks kam, aber auch vorher schon über eine Woche im Süden war. Alles zusammen 2,5 Wochen unterwegs. Man tauscht sich wie immer aus und als wir so unsere Sichtungen erzählen kriegen wir ein mehr als nur fragendes Gesicht, eher ein... "was für Schwätzer" Gesicht, als wir von unseren mittlerweile 5 Leoparden in nur 5 Tagen erzählen. So recht glauben will er uns nicht. Er hat nicht einen einzigen gesehen bisher. :whistle:

Da beweist sich mal wieder, auf einer Safari ist nichts planbar. Der eine sieht etwas, aber nur wenige Minuten später ist der Spuk evtl. wieder vorbei und der nächste sieht nur leere Flächen oder Büsche. :blink:

Im Baum neben uns sitzt noch ein hübscher Vertreter des Federvolks, dem laufe ich noch ein paar Minuten hinterher, bevor er weiter geht. Die Gärten der Camps sind auch immer gut für das eine oder andere Bild, es verirren sich immer Vögel hierhin.

Crested Barbet | Hauben-Bartvogel


Wir verlassen das Camp und richten uns gen Norden, noch einmal über die große Brücke über den Letaba, an der man aussteigen darf, und dann weiter zum Hide.

Mara biegt an der Kreuzung direkt am Gate nach rechts ab, später werden wir diese Strecke geradeaus weiterfahren zum Gate. Sie lenkt ein und...

QQUUIIIEEEETTTTSCH!

Haut erstmal auf die Bremse. :pinch:

Was läuft denn dieses dumme Vieh mitten über die Straße?

Mensch, Mensch, immer muss man aufpassen.

Wieder einer dieser Vertreter, denen man ständig im Park begegnet...

Setzt sich dann erstmal ungeniert in den Sand neben der Straße und piselt da hin...

... schöner die Glocken nie klingelten! :huh: :laugh:



Um dem Vorzubeugen... das Gespräch davor auf dem Parkplatz gab' es ganz genau so tatsächlich. Und diese Sichtung war sowas von absurd witzig in dem Augenblick. Wir flachsten noch drüber, dass Leoparden unserer Meinung nach total einfach zu finden sind und keine 20min später läuft uns einer direkt vor's Auto. Da noch kein anderer Wagen hier steht, zählen wir den zu "selbst gefunden". :P

Er kreuzt die Straße und läuft dann noch ein kleines Stück parallel, leider immer sehr stark durch die Büsche verdeckt und dann verliert sich die Spur als ein kleiner Teich direkt neben der Straße auftaucht. Wir fahren noch ein paar mal hoch und runter, sehen aber nur noch einen Balance-Künstler auf in einem Ast über'm Wasser sitzen, der noch suchte, während andere schon erfolgreich waren. Damit sind es 6 von 6... unglaublich. :whistle:

(das sind die gebräuchlichsten Bilder... auf nahezu allen anderen lenkt das Glockenspiel den Fokus zu sehr auf die Heckpartie) ;)




Green-backed Heron | Grünreiher


Woodland Kingfisher | Senegalliest


Am Hide angekommen geht man immer durch eine Art Gang vom Parkplatz zum eigentlichen Hide. Im Schatten sitzen hier mehrere Dickpense auf dem Boden. Bissel dunkel, aber mit viel EBV noch was zu retten. Im Hide selber sind wir zu viert. Neben uns sitzt ein älteres Paar aus Frankreich. Wir fachsimpeln etwas, da sie ein beeindruckendes Nikon Arsenal neben sich liegen haben mit den längsten und lichtstärksten Festbrennweiten und Super-Telezooms des Systems. Die Ausrichtung auf Vögel schein klar und sie sitzen hier wohl schon länger und bleiben auch noch, als wir schon wieder gehen.


Armoured Ground Cricket | Raubschrecke (Dickpense)


Der Ausblick aus diesem Hide ist toll. Bislang der beste meine ich. Man sitzt hoch über dem Engelhard Dam und kann Hippos beobachten, diverse Wasservögel und Krokodile. Es geht ein kühlendes Lüftchen und man sitzt da schön im Schatten. Platz hat es nebeneinander, wenn man also seinen Platz hat, dann hat man auch Sicht. Sehr schön.

Die Hippos dösen im Wasser...


Hadeda Ibis | Hagedasch


Ich hatte mal eine Diskussion in einem Forum gelesen, dass sich Hippos und große Krokodile nicht gut verstehen und es dort zu Kämpfen untereinander kommen könnte. Daher dachte ich zunächst, die kommende Szene könnte spannend werden. Denn ein Hippo löste sich aus der Gruppe, stapfte die Sandbank hoch und direkt am größten Krokodil vorbei, dass dort lag...



Keine Reaktion vom Krokodil, auch nicht als es den leckeren Hinterschinken bald ins Maul gelegt bekam. :whistle:



Stattdessen legt sich das Hippo auch gemütlich dösend in die Sonne und die beiden schnarchen in seeliger Zweisamkeit um die Wette. Irgendwie würde ich behaupten, dass die Forums-Theorie zweier verfeindeter Arten damit wiederlegt ist. :P



Auf den Felsen links neben dem Hide lässt sich dann noch der offensichtliche Herrscher über das Tal blicken. Zumindest macht es so den Eindruck, wie er da stolz gereckten Hauptes auf dem Felsen steht und sein Reich überblickt. ;)



Nur Minuten später werden wir eines besseren belehrt. Das war wohl nur der Hofnarr, der echte Boss lässt sich jetzt blicken :huh: , imposanter Kollege, ich weiß aber leider nicht was genau das sein soll. Von der Größe her hätte ich auf Rock Monitor gewettet, aber wenn ich mir Bilder anschaue, dann finde ich keine mit einer solchen Färbung. :dry:

Giant Plated Lizard | Matobosaurus validus danke, Maddy




Vom Hide aus geht es zurück in Richtung Letaba und dann den direkten Weg zum Gate. Wir wollen jetzt sehen wie gut wir zeitlich liegen, nehmen die Asphaltstrecke und wenn es dann noch passt, fahren wir vor dem Gate zum Sable Dam ab. So ist das besser planbar, da wir zu unserer nächsten Unterkunft ein ganzes Stück außen rum unterwegs sind und hier nur eine grobe Zeitidee haben.

Schnell für einen Moment auf der Brücke halten müssen wir noch, denn eine größere Eli-Herde ist gerade mit dem Baden fertig und zieht durch's Flussbett in die Wälder hoch.



Alle Größen sind vertreten. :woohoo:



Von hier ab kommen wir dann tatsächlich gut durch, das zeigt sich an den Bildern die wir gemacht haben, nämlich kein einziges, bis wir am Masorini Abzweig angekommen sind. Die Zeit passt und so fahren wir ein letztes Mal ein kleines Stück Safari in Richtung Sable Dam. Es wird schlagartig landschaftlich schöner, der Unterschied der entsteht, sobald man vom Asphalt runter ist... fast schon magisch. Es macht einfach sofort mehr Spaß.



Mit rotem Schlamm bedeckte Elefanten tun da ihr übriges. Ich finde die Farbgebung einfach genial. Die haben wir ja anfangs im Krüger einmal so gesehen und freuen uns jetzt noch mal über eine solche Sichtung; "Die roten Elefanten des Krügerparks"







Wo es Felsen hat, da macht man was?

Genau, natürlich nach Leoparden suchen. Wir finden aber nicht noch einen, keine Sorge. Allerdings sehen wir eine Felsformation die uns

a) komisch vetraut vorkommt, als hätten wir die irgendwo schon mal gesehen

und auf der

b) gerade ein seltsames Ritual vor sich geht, auch da regt sich was in meinem Gedächtnis, aber ich komme einfach nicht drauf...


Vielleicht kann ja einer von euch was damit anfangen und uns auf die Sprünge helfen?



:whistle: :P :laugh:


Sorry, aber der musste einfach sein. :silly:


Steppe Buzzard | Steppenbussard danke Maddy


Ein Stück weiter stehen wieder viele Elis links und rechts in den Büschen. Unserer gestrigen Erfahrung nach halten wir Abstand und warten ab, bis sich Büsche zwischen uns und denen befinden und wir etwas mehr Luft auf der Straße haben. Das löst für eine solche kleine Nebenstrecke fast schon einen Stau aus. 3 Autos (uns inkl.) auf einem Foto hatten wir nicht sehr oft.




Am Sable Dam angekommen waren wir uns zuerst nicht sicher ob wir das Gelände überhaupt betreten können. Hier gibt es theoretisch eine buchbare Unterkunft, umzäunt und mit Schlafplätzen direkt im Hide selber. Das sind dann so ausklappbare Pritschen an der Wand. Alles ist herunter gekommen, vermietet wird hier eher nix mehr. Eine Tür lässt sich öffnen und so kommen wir zum Wasser.

ich sage mal eine Woche Arbeit reingesteckt und das hier könnte ein Juwel für Gruppen sein. Der Damm ist toll zu überblicken und gefällt auch landschaftlich. Man hat durchaus Gamedrive-Otpionen in direkter Nachbarschaft, irgendwie wenig verständlich für uns.



Ein Auto umfährt den Damm und bleibt stehen. Was er da sieht erschließt sich uns zuerst nicht... bis sich der Stein rechts neben dem Fahrzeug im Wasser bewegt und sich als badender Elefantenbulle zu erkennen gibt. :cheer:





Und das war es dann auch... :ohmy: Etwas plötzlich gefühlt, aber auch passend, dass dieser Elefant das letzte Tier ist, das wir im Krüger sehen. Unser erster Aufenthalt Krügerpark ist hiermit zu Ende, nicht aber die Reise.

Es ist jetzt Mittag und um 12:30h kommen wir durch's Gate.

Dennoch der richtige Zeitpunkt hier im Bericht einen kurzen Break zu machen und ein Fazit unter den Krüger zu ziehen.


Fazit Krüger Nationalpark
Ausgehend davon, dass wir am ersten Tag auch erst Mittags im Park waren, haben wir 5 volle Safaritage im Krüger verbracht. Die Ausbeute dafür ist... ja keine Ahnung. Irgendwo zwischen atemberaubend und schlichtweg verrückt einzuordnen würde ich mal sagen. Na klar hört man immer diese Aussagen "Das ist wie Zoo." - "Da sind Sichtungen garantiert.", aber...

1. In dem Maße haben wir nicht damit gerechnet. 6 Leoparden in 5 Safari-Tagen. Dazu etliche tolle Sichtungen und eine schier endlose Liste mit Erstsichtungen (natürlich vornehmlich im gefiederten Bereich). Geparden als Wunsch erfüllt... und so weiter und so fort.

2. Haben wir eben überhaupt nicht das Gefühl gehabt, dass es wie im Zoo zugeht. Wir haben den allergrößten Anteil der Sichtungen selbst entdeckt und waren das erste Auto vor Ort. Ganz oft auch ganz alleine und wenn, dann sind maximal 5 Autos zusammen gekommen. Im Schnitt waren wir, falls überhaupt, 2-3 Autos vor Ort.

3. Sobald man ab der Aspahltstrecken und sagen wir mal etwas ab der Hauptrouten zwischen den Camps unterwegs war, dann war man manchmal alleine. Für Stunden, nur Gravel und teils kleine 4x4 PADs. Absolutes Safari-Feeling. Das hat uns am Positivsten überrascht. Denn wir haben uns auf anderes eingestellt und erwartet. Wichtiger als die Sichtungen ist uns dann doch das Drumherum und das war hier einfach toll. >> das mag auch an der Jahreszeit liegen. Keine Ferien etc.

Die Camps bekommen von uns ein gehobenes Mittelfeld. Wir haben bekommen was wir erwartet haben. Wir haben immer versucht ein Rondavell außerhalb am Rand zu bekommen. Das kostet etwas mehr, aber das ist es auch wert wie wir finden. Dadurch haben wir uns immer wohl gefühlt. Die Unterkünfte im Inneren machen für uns den Eindruck, dass man eben halt übernachten kann. Nichts zum aufhalten, aber man will ja auch unterwegs sein.

Die Campsites die wir gesehen haben, hätten uns nicht gefallen. War aber auch keine Überlegung dieses Mal für uns.
Ich glaube aber, der Krüger bleibt für uns Camps... das ist hier einfach praktisch. Man kann überall was kaufen, man könnte sogar Abends immer Kochen, wenn man will. Aber unsere Kombi aus Frühstück selber machen und Abends was Essen gehen fand' ich optimal.

Unter'm Strich: Uns hat der Krüger begeistert, sehr positiv überrascht und er ist markiert auf der "Unbedingt Wiederkommen" Liste. Den Norden kennen wir noch nicht, da müssen wir noch hin. :)


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 29 Aug 2021 16:03 von Blende18.2.
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29 Aug 2021 15:30 #624478
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Wo wir den Krüger verlassen, wird es auch wieder Zeit für ein wenig Bewegtbild. B)

Mara war auch wieder fleissig und hat die Tage zusammengeschnitten. Der erste, halbe Tag hat ein ganzes Video füllen können, die Tage danach noch dieses und ein kurzes wird wohl noch folgen.

Natürlich am besten in Youtube öffnen, damit man es etwas größer anschauen kann.

Direktlink auf Youtube




Gruß,
Robin
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31 Aug 2021 20:17 #624666
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"Klaserie, oh that's heaven!"

... das waren die Worte, die wir direkt am ersten Tag im Krügerpark gehört haben. Ein Südafrikaner, mit dem wir uns die erste Leo-Sichtung geteilt hatten, berichtete so von einem seiner Lieblingsgebiete des Greater Kruger Areals.

Na schauen wir mal, ob sich das auch bewahrheitet. :)



Der Weg außenrum erweist sich als genauso kurz wie angegeben, nur hätten wir das nicht gedacht, aber wir kommen super voran, auch trotz eines kurzen Stopps in Hoetspruit. Dort gib es ein Einkaufzentrum mit allen möglichen Läden, wir halten hier um unseren Bargeldvorrat aufzustocken und sind flugs wieder unterwegs.

Wenig später biegen wir von der Landstraße ab und stehen erstmal vor einer Militärkontrolle. Möchte man in die Klaserie muss man hier durch, da man vorher den US Luftwaffenstützpunkt passiert. Hier ist aber alles perfekt organisiert, ebenso am späteren Gate zum Park. Wir sind als Gäste, die mit eigenem PKW anreisen registriert und wir werden zügig durchgewunken.

Jetzt geht es lange, wie an einer Schnur gezogen über eine Asphaltstraße, die die beiden Gebiete Klaserie und Timbavati trennt. Rechts Timbavati, links die Klaserie. Zäune gibt es hier aber nicht, ebenso nicht zum Krügerpark. Das führt dazu, dass die Tiere diese Zonen als Teil ihrer natürlichen Wanderungen und Territorial-Gebiete nutzen.

Später fahren wir noch ca. 8km Off-Road durch das Konzessionsgebiet der Lodge, also quasi schon ein erster kleiner Gamedrive auf dem Weg. Jetzt allerdings sehen wir nur 2-3 kleine Busse mit Angestellten der Lodges, die uns entgegenkommen. Bis auf den eine...

... der steht auf unserer Seite am Rand...

... aber entgegen der Fahrtrichtung. :huh:

Auf Safari wäre das ein untrügliches Zeichen für eine Sichtung und da es laut Navi da vorne einen kleinen See hat, na wer weiß ob die vielleicht etwas gesehen haben. Wir kommen näher und... och nee, nicht schon wieder so einer. Diese Leoparden sitzen hier nicht nur, die wachsen in diesem Urlaub quasi auf den Bäumen.

ABER NA GUT, wir halten dennoch an. :laugh: :woohoo:

Er liegt wunderbar dösend auf einem Ast direkt an der Fahrbahn. Von hier aus kann er das Wasser überblicken, davon sehen wir aber durch die Büsche nichts, da braucht man eine hohe Position.



So, das wäre dann #7 und der zweite an diesem Tag. Wäre ich mir jetzt noch nicht sicher gewesen, dass dies wohl eines meiner Geburtstagsgeschenke sein sollt, schaut er hoch und liegt jetzt einfach perfekt fotogen dort. Was jetzt noch viel besser ginge, ich weiß es nicht. B)



Langsam füllt sich die Stelle. Für so einen Leopard hält jeder und wir stehen glaube ich mit 4 Fahrzeugen hier. Der Leo steht auf und zuerst denke ich, er würde den Baum verlassen. Er geht aber weiter den Ast hoch, da geht es aber nicht weiter.



Der Ast endet in einem dicken Knubel aus Blättern, keine Ahnung wie, aber er findet da einen Plätzchen zwischen den Ästen und zweigen in dem er es sich gemütlich machen kann. Katzen halt, die quetschen sich ja gerne mal irgendwo dazwischen. ;)





Wir bleiben bis er sich eine Position gesucht hat und irgendwann die Augen schließt. Wir lassen ihn in Ruhe dösen, denn wir haben ja auch noch ein wenig Wegstrecke vor uns. Rechtzeitig zum Evening Drive müssen wir ja im Camp sein.



Ein Stück weiter die Straße hoch finden wir unseren Abzweig der uns jetzt durch das Klaserie Gebiet bringt. Weit kommen wir nicht, nach ca. 2km kommt ein Abzweig nach rechts und kaum haben wir den genommen stehen zwei Nashörner zwischen den Büschen und begutachten, oder besser beguthören uns. :blink:





Lange bleiben wir nicht stehen, wir sind ziemlich spät dran mittlerweile. Es ist 15h und in gut eineinhalb Stunden startet der Gamedrive. Zum Glück kommt keine weitere spektakuläre Sichtung und so fahren wir durch teils dichtes Buschland bis es etwas aufreißt und wir einen ersten Blick auf's Camp werfen können und wenig später vor dem Hauptgebäude stehen.



Wir werden schon erwartet. Michelle nimmt uns in Empfang, sie kümmert sich generell um die Belange der Gäste und das Office. Jeder macht hier ein bisschen alles, es hat ja nur insgesamt 5 Safari-Zelte auf Stelzen, also maximal 10 Gäste auf einmal.

Diese kleine Beschaulichkeit haben wir uns gewünscht. Es gibt erstmal einen Begrüßungsdrink, ein paar Formalitäten müssen geklärt und Michelle, die sich eher ums Office kümmert erklärt uns alles. Wir haben aber eher nur Augen für die wundervolle Einrichtung und den Blick raus auf Pool und Wasserloch. Eine echte, kleine Oase.

Getränke nimmt man sich selber aus dem Kühlschrank oder mixt sich, was man haben möchte, wenn gerade niemand an der Bar ist. Was man verbraucht schreibt man selber auf. Sehr cool. B)

So kann man in der Rate zumindest etwas sparen und Full Board statt AI nehmen. Soooo viel trinken wir dann eher nicht, dass es sich anders lohnen würde. ;)



Von anderen Gästen ist hier aktuell noch nicht viel zu sehen. Eine Mitt-Sechzigerin sitzt im schwarzen Kleidchen in ihr Handy vertieft in der Lobby, alle anderen Gäste sind wohl gerade dabei sich fertig zu machen für den Drive. Das sollten wir auch schleunigst tun. Unsere Koffer sind schon am Zelt angekommen und wir finden zwar keine Zeit mehr für eine Dusche, aber es reicht noch um sich ordentlich frisch zu machen, den Kram zu sortieren, von dem wir ausgehen, dass wir ihn auf Safari brauchen werden, die Kameras scharf zu schalten und wenigstens noch ein Bild unseres Domizils von außen zu machen. :woohoo:



Wir gehen zurück zu Lobby und begrüßen die restlichen Gäste. Eine Deutsche Familie, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe... Vater, Mutter, zwei Töchter und Sohn. Und zur Dame, immer noch im schwarzen Kleidchen, Iris, eine Amerikanerin, gesellt sich noch ihr Mann Patrick der mit "I love South Africa" Mütze um die Ecke kommt.

Die Hummeldumm Truppe ist vollständig, dann wird es Zeit loszufahren. Mara und ich belegen die hinterste Reihe, kurze Sicherheitseinweisung von JC, unserem Fahrer heute. Kein Aufstehen, keine Körperteile aus dem Fahrzeug halten und ansonsten... Augen auf.

Er setzt sich auf den Fahrerplatz, auf dem Trackerstuhl, vorne auf der Motorhaube nimmt des Schweizer Taschenmesser der Lodge Platz. Joana, ihres Zeichens Tracker... Fahrer... Ranger... Guide... Wildlife Lexikon... Fernglas mit eingebauter Tiere-Finden-Funktion und tolle Gesprächspartnerin. Achja und natürlich Schweizerin. :P

Es geht los durch dichtes Gelände, an einem kleinen Wasserloch stehen Impalas und spiegeln sich im Wasser. Überall hat es große Spinnennetze und Joana sucht ein schönes Exemplar einer dieser Baumeisterinnen raus. Eklig, aber auch faszinierend. :whistle:





Golden Orb Weaver | Seidenspinne


JC erreicht ein Funkspruch. Sie haben 2 Löwendamen recht neu im Gebiet seit ca. Wochen. Die Schwesterlodge "Africa on Foot" ist auch mit einem Fahrzeug im Gebiet und beide versuchen die Löwen nun zu finden. Dazu biegt JC ab, nach links... :blink: :unsure:

... nicht das links irgendwas wäre. Da ist ein Baumstamm am Boden, da ist kein Weg, da fährt JC mit unserem "Panzerfahrzeug" einfach drüber. Es geht jetzt Querfeldein, nichts womit ich gerechnet hätte, wobei man sich schon informiert hatte, dass die privaten Zonen, die den Lodges selber gehören durchaus auch mal so befahren werden.

Es rumpelt manchmal sehr bedenklich, wir müssen nicht selten die Köpfe einziehen und uns gut festhalten. Auf jeden Fall mal spannend, aber das bleibt es nicht, unsere Ranger.. ah Moment. Das sollte man dazu sagen. Die Guides und Tracker haben hier alle auch eine Ranger-Ausbildung und das ganze Camp ist Teil diverses Eco-Tourism und Conservation Projekte. B)

Na wie dem auch sei, es bleibt nicht so spannend, die beiden legen jetzt eine Schippe zu. JC bleibt stehen und erklärt uns, dass Isaac, der Guide auf dem anderen Fahrzeug die Löwen in einem ausgetrockneten Flussbett vermutet. Da kommt man mit dem Auto nicht durch, also geht er mal los und schaut ob er die findet. :ohmy:

Gesagt getan. Er nimmt sich einen kleinen, vielleicht 80cm langen Stock mit. Stapft von dannen durch mehr als hüfthohes Gras und Joana übernimmt das Steuer. Sie erklärt uns, dass er sich mit Isaac treffen will und die beiden gehen auf die Suche. Sie fährt uns derweil zum ausgemachten Treffpunkt wo wir ihn wieder aufnehmen. Ging es bislang ruppig zu, jetzt wird keine Rücksicht mehr genommen. Baumstumpf? - kann man einfach drüber fahren! Bachbett? - das nehmen wir mit Schwung! :side: :laugh:

So geht es bestimmt 15min durch die Walachei, bis sich eine Lichtung auftut. Umringt von Bäumen und dichten Büschen stehen wir inmitten einer Grasfläche, das Fahrzeug der anderen Lodge ist auch gerade angekommen.

Wir hören ein "Öhhh hhäää haaa"... ein wehleidiges Geräusch und Rufen. Joana erklärt uns, dass es sich um den Ruf eines verwundeten Büffelkalbs handelt und erntet betroffene Gesichter. :(

"Es ist nur der Ruf, Isaac ahmt den nach, um die Löwen anzulocken. Da tut ihm heute Abend wieder der Hals weh... den Ruf kann nur er!" :dry:

Irgendwie lachen alle und man merkt wie sich jeder denkt, die nimmt uns auf den Arm. Aber tatsächlich. Isaac kommt zu Fuß um einen Busch herum, kommt auf unser Fahrzeug zu und setzt sich auf den Trackerstuhl. Die ganze Zeit über ahmt er dabei ein Büffelkalb nach. JC hat mittlerweile im anderen Fahrzeug einen Platz gefunden.

Also zum Mitschreiben... der läuft durch hüfthohes Gras, wo Löwen in der nähe sind und gibt sich als leichte Beute aus, um selbige anzulocken. Na wenn er meint. :side:

Und dann tatsächlich. Die erste Löwin streckt leicht verwundert ihren Kopf aus dem Gebüsch, horcht um sich und nimmt dann Kurs auf den vermeintlichen Büffel. :woohoo: :ohmy:







Das gibt es doch nicht... das funktioniert wirklich. Denn nur wenige Augenblicke später kommt die Zweite hervor. An der selben Stelle, als ob es einen Fehler in der Matrix gibt. Ein fast perfektes Déjà-vu, nur das diese Katze sich dank einer auffälligen Narbe unter'm linken Auge unterscheidet.





Die andere schaut schon wieder, denn Isaac muss immer mal wieder abbrechen, damit die Löwinnen nicht zu genau erkennen können, dass das Geräusch exakt von dem Metallklotz ausgeht. Sie vermuten das Kalb irgendwo rund um oder zwischen den Autos.

Dieses Bild habe ich mit Stolz betitetlt. :)


Während ihre Schwester mit der Narbe schon wieder auf der Jagd ist.



Ähhemmm... das ist "Die Sichtung" des Drives, daher haue ich jetzt einfach alle Löwenbilder hier raus. Scrollt einfach weiter, bis ihr was anderes als Löwen seht. ;)







Die Löwinnen streifen durch das hohe Gras. Mal weiter weg, mal direkt am Auto entlang... da stockt uns zwischendurch der Atem. Wenn Isaac das Gefühl hat, sie könnten das Interesse verlieren ertönt wieder ein Ruf des "Büffelkalbs" und die Jagdinstinkte sind geweckt. Wirklich irre.





Man bekommt neben dem tollen und sehr intensiven Erlebnis natürlich auch die Chance auf tolle Fotos. Die sonne steht mittlerweile Tief und ein solchen Schattenspiel kenne ich von unseren bisherigen Safaris kaum. So entsteht auch manch tolles Porträt. :)





Wahnsinn auch der Unterschied im Licht, sobald sie sich dann mal durch den Schatten bewegen und eben nicht im direkten Sonnenlicht stehen. Eine ganz andere Ästhetik, nicht minder spannend.



Und weiterhin ziehen sie ihre Kreise um beide Fahrzeuge. Den Fokus zu finden ist da nicht immer leicht, aber bei dem Ergebnis kommen mir irgendwie die Worte in den Sinn: "Ich glaube dort draußen ist etwas!?"





Man kann auch schön sehen, wie sie versuchen mit ihren Rezeptoren eine Witterung aufzunehmen und dabei mit offenem Maul den Geschmack der Luft aufnehmen. Unwillkürlich schaut man an sich herad, dass man bloß keine Kratzer hat von der wilden Fahrt durch's Gestrüpp hierher. ;) :laugh:







Irgendwann kapieren die beiden, dass es hier und heute eben doch kein Büffelkalb zum Abendbrot gibt, sie schleichen sich und legen sich zusammen ins hohe Gras. Irgendwann gehen die Köpfe runter und damit dann auch unser Drive weiter, nach einer mehr als nur eindrücklicher Sichtung. :woohoo:







Wer beobachtet hier eigentlich wen? :cheer: :blink:




Ein letzter Blick, bevor wieder gedöst wird.



Es geht weiter, wir sind noch ganz aufgebracht, da ist es gut, dass sich im besten Licht ein paar ruhigere Safari-Gäste einstellen. Auch hier zeigt sich wieder, was so ein spätes Licht ausmachen kann. Da wir als Selbstfahrer eher die früh wieder im Camp zurück Fraktion sind, kennen wird das so intensiv gar nicht und ich habe schon versucht bei der Giraffe in vollem Sonnenschein etwas rot und orange raus zu nehmen. :huh:

Woodland Kingfisher | Senegalliest




Im Schatten sieht das direkt wieder anders aus... aber allzu freundlich sind die Giraffen hier nicht, strecken die einem doch einfach die Zunge raus. Freches Biest! :P




Die Abendstimmung ist herrlich. Das Licht fantastisch und das Gelände strahlt eine tolle Ruhe aus. Mara fängt diese beiden Zebras ein, mit einem typischen Weg und Landschaft die man hier so hat, dahinter der Sonnenuntergang mit Bergen. Ein Traum... diese Klaserie ist wohl wirklich "Heaven". :)



Nur ein Stück weiter haben wir ein weiteres, echtes Highlight, aber auch eine sehr ungewöhnliche Sichtung, denn das sieht man hier nicht alle Tage... ich habe ja immer noch Geburtstag und Mara hat mit dem Camp gedeichselt, dass es ja einen besonderen Anlass zum Feiern gibt. Für solche Begebenheiten gibt es keinen normalen Sundowner, sondern 2-3 Leute sind voraus gefahren, darunter auch Matt, der Sohn des Besitzers, und haben mitten im Bush eine Bar aufgebaut. B) :lol:



Inkl. Snack-Buffet, diversen Longdrinks und Cocktails die gemischt werden und viel wichtiger natürlich ein Geburtstagskuchen. Schoko-Minz-Sahne Torte! Geil, mitten im Busch.

Mir wird die Ehre zu teil die Kerzen auszublasen, den Kuchen anzuschneiden und zu verteilen. Auf unserer Liste fehlen noch Wildhunde, der erste Impuls für meinen Wunsch... aber ich entscheide mich doch noch um. Nach dem tollen Erlebnis mit den Löwen, würde ich mir Geparden aus der Nähe sogar noch mehr wünschen. Augen zu und alle Kerzen erlöschen.

Ich verrate natürlich niemanden was ich mir gewünscht habe, erzähle aber, dass wir noch eine tolle Sichtung die nächsten Tage haben werden. All zu lange muss ich gar nicht warten um festzustellen, dass ich meinen Mund etwas sehr voll genommen habe. :pinch: :whistle:

Egal, es gibt Getränke, Gespräche rund um Feuer und ein paar herzhafte Happen nach dem Kuchen. Eine gelungene Überraschung und unsere Mitgäste freuen sich auch, denn dieser Programmpunkt gehört nicht zum gebuchten Standard.







Wir machen uns auf den Rückweg. Das schöne ist, dass der Nightdrive quasi immer inklusive ist, denn wir bleiben immer so lange draußen, dass man im Dunkeln zurückkommt. Was natürlich heute durch die Bush Bar ausgelöst, deutlich später und somit ein verlängerter Drive wurde. Aber auch morgen sollten wir aufgehalten werden, denn wenn die Guides hier die Chance wittern etwas einmaliges zu zeigen, dann gibt es keine festen Zeiten mehr. (ich habe auch Berichte gelesen, in denen ein Guide zum Camp von der Stadt zurückkommt, sich ein Safarifahrzeug schnappt und alle Gäste in Sichtweite eingeladen hat, weil eine Elefantenherde gerade ein neues Junges bekommen hatte. Dann gibt es halt mal einen sponatenen Gamedrive) B)

Joana entdeckt noch ein Bushbaby, das wir aber gerade so eben erratbar auf Video haben, aber einen kleinen Kauz entdeckt sie noch im Baum, bevor wir wirklich wieder zurück sind. Damit haben sie auch noch einen Haken an unsere "Erstsichtungsliste" gemacht.

Pearl-spotted Owlet | Perl-Sperlingskauz



Zurück im Camp werden feucht-warme Tücher gereicht um sich etwas frisch zu machen und kühle, erfrischende Getränke stehen schon bereit. Sehr schön, man fühlt sich wirklich umhegt, aber in einer Atmosphäre die dennoch Gemütlichkeit ausstrahlt. Für diese Lodge haben wir uns wenigstens mal ein etwas besseres Hemd und Bluse eingepackt, wir rechnen damit, dass sich jetzt jeder kurz zurückzieht und aufbrezelt. Aber nicht so hier. Es steht eine große Tafel bereit, Gäste wie Guides essen Abends zusammen an einem großen Tisch. Und es geht auch gleich los. Jeder wie er gerade ist.

Man organisiert sich ein Getränke an der Bar oder den angebotenen Wein. Wasser gibt es aus großen Karaffen zum rumreichen und dann wird leckeres, aber auch nicht übermäßig an Portion oder Schnick Schnack, serviert. :)

So lieben wir das, schon auf den Philippinen war das mit das Schönste, die abendlich große Runde.

Joana erzählt uns viel zu den beiden Löwinnen, seit wann sie im Gebiet sind und wie sie jagen, ihre Beute finden und sowieso über alles mögliche... ganz das wandelnde Lexikon halt. JC ist der stillere Vertreter. Die deutsche Familie spricht, mal abgesehen vom Vater, kein Englisch. Also die Kinder können das sicher, aber wollen oder trauen sich nicht so recht. Teenager halt. Die Mutter kann es nicht so recht, also versucht man sich als Simultan-Übersetzer, damit jeder am Tisch auch den Gesprächen folgen kann.

Bei unseren "Schwarzes Kleidchen und Souvenir-Mützen" Amerikanern zeigt sich im abendlichen Gespräch, dass die Klamotte absolut Sinn macht und die beiden erweisen sich als ein ganz interessantes Paar Weltenbummler, aber dazu später mehr. Wir haben zum Glück etwas Zeit mit ihnen hier und unterhalten uns lange, ausgiebig und immer spannend. B)

Der Abend geht sehr launig und lauschig zu Ende. Morgen geht es sehr früh los in Richtung Morning-Drive und noch vor Mittagnacht verabschieden sich nach und nach alle in ihre Zelte, immer begleitet von einem Guide. Safety First.

Was für ein Geburtstag. :woohoo:
Erst als ich das alles hier schreibe fällt mir auf, wie viel man doch an einem Tag erleben kann.

Den Abschluss soll das unbestreitbare Highlight bilden, unsere Löwen-Sichtung. Bei den vielen Bildern habe ich mich auch mal an einer etwas künstlerischeren Bearbeitung versucht. Gute Nacht, wir hauen uns ins Bett und lauschen den Impala-Herden die sich hier Nachts am Wasserloch versammeln und gerne direkt unter den Zelten durchziehen. Mittendrin, statt nur dabei. :)

Lion Eyes


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 31 Aug 2021 20:31 von Blende18.2.
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Auch wenn wir "schon" in der Klaserie sind ist es nicht zu spät, die letzten Tage im Krüger noch zusammen zu fassen mit dem dazugehörigen Video bevor es weitergeht, bzw. jetzt zum Ende kommt.




Gruß,
Robin
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Ein Tag im nThambo Tree Camp | Morning Drive

Unser erstes Mal... also das erste Mal so ein Safari-Tag in einer Lodge. Der Wecker klingelt entsprechend früher als wir das als eher Safari-Langschläfer gewohnt sind. Es ist noch komplett dunkel, zumindest muss niemand bei uns klopfen, es wird schnell klar, dass wir wach sind, alle Lichter sind an und wir machen gefühlt einen Riesenradau beim Aufrödeln. :silly:

Trotzdem kommen wir irgendwie zu spät, oder zumindest als Letzte beim Fahrzeug an, na gut unser Zelt steht ja auch am weitesten weg. :whistle:

Nach dem Gamedrive gestern sind die Sitzplätze schon fix vergeben, so bleibt für uns die letzte Reihe frei. Da wir als einzige Kameras dabei haben und Wechselobjektive, hat sich unsere Fahrgemeinschaft irgendwie drauf geeinigt, dass in unserer Reihe der freie Platz bleibt, da wir auch am meisten Platz brauchen, sehr nett. Die Amerikaner sitzen direkt vor uns, sie wieder passend im schwarzen Kleidchen, er mit seinem "I love South Afrika" Hut vom Flughafen... läuft. Die deutsche Familie positioniert sich in Richtung Fahrer, der Papa auf dem Beifahrersitz. Los geht's bei knackigen Temperaturen mit Mütze und eingepackt in die bereitliegenden Wolldecken. :)



Anfangs beeindrucken vor allem die Wolkenformationen am Himmel und dieses völlig verrückte Farbenspiel. So langsam verstehe ich, warum man für Foto und Videoproduktionen so gerne nach Südafrika reist, weil man das tolle Licht in Anspruch nehmen möchte. Goldene Stunde hat hier wirklich eine andere Bedeutung und das Licht eine ganz eigene Qualität.



Noch schöner wird es, als dann auch noch ein paar Giraffen anmutig durch die Szenerie schreiten, das zweite Bild ist mein absoluter Favourit dieses Morgens. Neben den Giraffen lassen sich auch noch Zebras und Impalas blicken. :woohoo:





Der Morgendrive bleibt eher ruhig und ich muss feststellen, dass ich auch nicht wirklich gut vorbereitet bin auf so frühe Drives. Bilder mögen mir kaum gelingen, die Kamera ist mit ihren bescheidenen ISO Möglichkeiten und meiner Angst davor die ISO Werte auch mal höher zu schrauben, einfach ungeeignet, bzw. die Kombi aus mir und Kamera. Es dauert also etwas, bis brauchbare Bilder entstehen, was in erster Linie daran liegt, dass die Sonne höher steigt und mehr Licht vorhanden ist.

Noch im Halbdunkel finden wir viel versprechende Spuren, nicht aber die passenden Katzen dazu.



Wenig später begegnen wir, ganz in der Nähe unserer gestrigen Nashornsichtung auf dem Weg zur Lodge, dem zugehörigen Männchen. Ich vermute mal dieses Gebiet bevorzugen die Nashörner und die Guides fahren das grobe Gebiet recht zielgerichtet an, so ein Nashorn ist ja auch immer eine besondere Sichtung. Der Wagen bleibt an Ort und Stelle stehen, aber wir arbeiten uns mit den Kameras immer näher ran. Objektive Wechseln, mehr oder weniger Zoom, noch einen Konverter dazu schrauben... es ist fast wir anpirschen. Aber nur fast... :laugh: :P









Das der kleine Oxpecker immer auf "seinem" Dicken mitreist finde ich besonders schön. ;)







Diesen letzten Blick nehmen wir als Aufforderung und fahren zu einer netten Pausenstelle mit etwas Ausblick. Alle stürzen sich auf den Kaffee, Gerüchte besagen es soll auch Tee dargeboten worden sein, aber bestätigen kann das keiner. Es gibt diese knochenharten Plätzchen dazu, von denen ich leider nicht weiß, wie sie heißen. Es ist schön hier, wir können beobachtet und werden beobachtet von Kudus, kleinen Vögeln, häßlichen Vögeln und hübschen Vögeln, alles dabei.





Ihr kennt das ja schon... Kleine Vögel, für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung des Namens dieser Piepmatze wäre ich dankbar.


Ein häßlicher Marabu


Und die passend hübsche Gabelracke, auch wenn die etwas zerrupft scheint




Wir machen uns langsam auf zurück zur Lodge. Unterwegs bekommen wir noch eine Lehrstunde in Giraffologie.

"Wie nennt man eine Giraffenherde die durch die Landschaft zieht?"

Tja, keine Ahnung? :huh:

"Das ist eine > Journey of the Giraffes <"



Ok, das war uns neu, aber gut zu wissen.

"Und wie nennt man Giraffen, wenn sie zusammen in der Landschaft stehen?"

Tja, keine Ahnung? :huh:

"Dann ist es ein > Tower of Giraffes <"



Man lernt doch nie aus, uns gefällt diese Giraffenherde im saftigen Grün als Abschluss unseres Morning-Drives auf jeden Fall ausgesprochen gut. Wie die Kleine ganz links guckt. :)







Gruß,
Robin
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