Donnerstag, 10. Januar 2019
Kalahari Transfrontier Park (Mata Mata Restcamp)
Auf der heutigen Morgenausfahrt ist hufgetiermässig noch weniger los als gestern. Dafür entdecken wir die zwei ersten (Weissrücken-) Geier, den ersten Tawny Eagle, auch genannt Toni-Igel, und zwei Baby-Schakale, die wir zuerst wegen der grossen Ohren für Löffelhunde gehalten haben. Die Mutter war nirgends zu sehen und so lagen die zwei kleinen ganz alleine im Schatten eines Strauches und schliefen die meiste Zeit.
Sehr viel tote Hose beim Blick über den weiten Talboden beim Sitsas-Wasserloch. Aber immerhin eine wunderschöne Morgenstimmung!
Ein ziemlich sicherer Wert im oberen Auob-Tal sind die Giraffen, die hier mehr oder weniger standorttreu sind. Heute morgen präsentieren sie sich uns im schönsten Licht und vielleicht sind sie ja gekommen, ob ihr gewesener Kollege...
... nicht doch wieder auf wundersame Weise zum Leben erweckt wird. Danach schaut es aber nicht wirklich aus und ein Schabrackenschakal stellt die naturgemässe Resteverwertung sicher.
Wir nehmen es sehr gemütlich, tuckern langsam dahin, schauen genau in die Bäume nach Wildkatzen oder Eulen oder anderen Überraschungen und fahren nur wieder bis Craig Lockhart.
Common Fiscal (Danke, Fotomatte!) Mit wem haben wir es hier zu tun?
African Red-eyed Bulbul / Maskenbülbül
Solche Szenen trifft man in der Kalahari immer wieder an, meistens in der Nähe der Wasserlöcher. Viel Spass beim bestimmen! Ich denke, wir haben etwas Spatzenartiges, Rotkopfamadinen und einen Kanarienvogel (Yellow Canary?).
Kori Bustard / Riesentrappe. Eigentlich sollte man zusätzlich zu den Löwen und anderen Katzen auch mal alle Sichtungen dieser imposanten Vögel während eines Aufenthalts hier zählen. Da kommt man wohl kaum nach mit zählen, drum hier mal wieder eine wohlverdiente Würdigung!
Im Wissen, wirklich lange hier zu sein, haben wir keine Angst, etwas zu verpassen und fühlen uns nicht dazu verpflichtet, möglichst jetzt schon möglichst viele Sichtungen zu haben. Also nehmen wir, was kommt und geniessen es einfach, hier sein zu können an diesem wundervollen Flecken Erde, dieser phänomenalen Natur. Die Stimmung ist dementsprechend prächtig, wir erzählen uns irgendwelchen Blödsinn, machen dumme Sprüche und lachen viel.
Auf dem Rückweg schauen wir nochmals bei den jungen Schakalen vorbei und nun können wir sie bestens beobachten und ablichten. Noch immer sind sie unbetreut und chillen scheinbar unbekümmert im Halbschatten rum...
... stehen auf, strecken sich, gähnen herzhaft und legen sich dann wieder hin. Allerliebst!
Und dann, kurz vor dem «Sitsas»-Wasserloch, oben auf der Düne, entdeckt Beenie Geparde, vier Stück an der Zahl. Unglaublich, dass er die überhaupt gesehen hat, lagen diese doch sehr gut versteckt im Schatten eines Baumes und durch das gelbe Gras bestens getarnt.
Na ja... Sie waren wirklich weit weg.
Die schnellen Jäger bleiben aber äusserst inaktiv und so wollen wir am Nachmittag nochmal vorbeischauen, oft verdösen Raubkatzen ja den ganzen Tag am selben Ort.
Schon kurz nach 09:15 Uhr sind wir zurück auf der Campsite, wursteln etwas rum und bereiten uns dann mit den restlichen Kartoffeln von gestern und Speck, Zwiebeln, Jalapeños und Spiegeleiern einen spontan «erfundenen» Frühstückseintopf.
Nachher tun wir es den Geparden gleich und verziehen uns auch in den Schatten, denn es ist wieder «Hammocktime».
Tipps aus dem Camperleben für zwischendurch:
Auch erklärte Barfussläufer wie wir können es nicht vermeiden, sich tagsüber auf dem heissen Sand mit etwas an den Füssen zu bewegen. Wichtig: schwarze Flipflops für den Gang auf die Toilette davor nicht in der prallen Sonne liegen lassen. |
Auf unserem Abend-Gamedrive ereignete sich nichts erwähnenswertes bis auf eine ornithologische Erstsichtung: Ludwigstrappe (Ludwig’s Bustard).
Ludwig's Bustard / Ludwigstrappe
Verpennte Spotted Eagle-Owl
Die Geparde lagen sowohl beim hin- wie auch beim zurück Fahren noch an derselben Stelle und machten nicht die geringsten Anstalten, sich in absehbarer Zukunft zu bewegen.
Dafür sehen wir noch dieses Steinböckchen im schönsten Abendlicht...
... und geniessen dieses bei diesem herrlichen Blick auf ganz schön viel Kalaharikitsch.
Zum Abendessen machen wir uns wunderbar zarte, saftige Sirloin Steaks an einem Rotweinjus und Pasta dazu.
Es ist, wie es ist, ich würde euch, liebe Freunde, an dieser Stelle ja gerne etwas spannendere Geschichten auftischen. Doch das lässt sich beim besten Willen nicht tagtäglich machen, es braucht auch mal die etwas routinierteren Safaritage. Aber hey, das ist ganz gut so und immerhin haben wir ja schon mal Geparde entdeckt, was auch alles andere als selbstverständlich ist. Und diese schönen Katzen werden uns am nächsten Tag dann definitiv eine grosse Story aufzutischen wissen...
Tageshöchsttemperatur: 38° C
Gamedrive #3: 34,9km
Gamedrive #4: 34,6km