Mittwoch, 9. Januar 2019
Kalahari Transfrontier Park (Mata Mata Restcamp)
Ab heute, könnte man sagen, beginnen unsere Ferien so richtig. Um 5 Uhr - und sowas nennt ihr Urlaub!? - klingelt der Wecker. Hoch motiviert springen wir kurz darauf auf, brühen Kaffee für unsere neuen Thermosbecher und pünktlich zur Toröffnung um 6:30 Uhr sind wir startklar.
Ein herrlicher Tag kündigt sich an im fahlen, grauen Dämmerlicht.
Wieder fällt uns auf, wie wenig Wild momentan zugegen ist. Springböcke, Gnus, nach einer Weile auch die ersten wenigen Oryx, ein paar Giraffen zeigen sich.
Einer der ersten von unzähligen Schabrackenschakalen dieses Urlaubs...
Ein bisschen Kalahari-Kitsch gefällig? Giraffen ziehen im so herrlichen Morgenlicht gen Wasserloch.
Als wir mal ein paar Minuten stehen bleiben, lassen sich diese beiden Kapkrähen auf der Motorhaube von unserem Bakkie nieder. Wir ärgern sie ein bisschen mit dem Cashewkern auf der Gopro und beobachten, wie sie das vermeintliche Futter entdecken und erreichen wollen.
Red-headed Finch (f)
White-browed Sparrow-weaver
Der Kalahari Transfrontier Park ist unter anderem auch für seine ausserordentlich hohe Dichte an Greifvögeln bekannt. Jetzt sehen wir so gut wie keine, was doch eher ungewöhnlich ist. Beim «Kamqua»-Picknickplatz machen wir Pause und essen Cornflakes und die restlichen, kalten Pouletflügeli.
Beim Zurückfahren machen uns andere Besucher auf eine Wildkatze in einer grossen Akazie aufmerksam. Mein Bruder sieht sie noch grad knapp von einem höher gelegenen Ast runterflitzen, dann verzieht sie sich ins dichte Gestrüpp knapp über Boden. Sehr gut versteckt ist sie dort und beim blossen Vorbeifahren, und sei es noch so langsam, hätten wir sie so niemals entdeckt.
Gut verstecktes Kätzchen
Etwas weiter erspähe ich noch aus eigentlich völlig unmöglicher Position zwei
Spotted Eagle Owl in einem Baum. Doch mit der Zeit wird das Auge einfach immer besser geschult und man erkennt Tiere auch an Silhoutten, die nicht so recht zur Umgebung passen wollen.
Keine Eule, aber dafür eine schöne Gabelrake / Lilac-breasted Roller ausnahmsweise mal einigermassen auf Augenhöhe
Aber hier guckt dafür eine Southern White-faced Owl (Weissgesichtsohreule) aus dem Geäst
Fast sieben Stunden unterwegs sind wir für die 115km. So kommen wir erst am späteren Mittag zurück und nach einem leichten Mittagessen aus Knäckebrot, Peperoni, Gurken, Jalapeños und Käse spannen wir ein erstes Mal unsere Hängematten auf. Lesen und etwas Dösen ist angesagt. Später machen wir noch eine Partie Rommée und wollen uns dann für einen kurzen Nachmittagsdrive parat machen, stellen aber fest, dass der Reifen hinten links recht viel Luft verloren hat. Wir fahren hoch zur Tankstelle und pumpen dort erstmal wieder auf. Sofort eilt uns der Tankwart zu Hilfe und will mit etwas Wasser prüfen, ob es irgendwo ein Loch hat. Das wird dann auch bald gefunden und er bietet uns an, es gleich hier zu flicken. Das dauert dann so seine Zeit und wir beschliessen, doch nicht mehr rauszufahren. Ich gebe ihm 50 Rand und er ist total happy.
Während wir so warten, sehe ich zwei Mitarbeiterinnen, wie sie in den grossen Baum neben dem Shop gucken und auf etwas zeigen. Da schaue ich doch mal nach und tatsächlich hocken zwei schöne Perlkäuze (
Pearl-spotted Owlet) im Geäst.
So sind wir also früh zurück auf der Campsite und bereiten uns ein schönes Abendmahl zu: es gibt riesige T-Bone Steaks, dazu Folienkartoffeln und gedämpftes Gemüse.
Bis wir gegessen haben, ist dann auch schon wieder Buschmitternacht (21 Uhr) und wir verziehen uns zum Lesen in die Zelte.
Tageshöchsttemperatur: 37° C
Gamedrive #2: 115,9km