THEMA: #safaribrothers on Tour Vol. VII - «Kalahari»
11 Apr 2020 12:21 #585981
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Auftakt
Ok, überredet… :laugh: Derzeit ist es ja gerade gross in Mode gekommen hier im Forum, seine alten Reiseberichte hervorzukramen. Eine phänomenale Sache, die uns allen hier wohl eine ganz willkommene Therapiestunde ist und in eher unsicheren Zeiten die gröbsten Reisesehnsüchte etwas mildert. In Aussicht auf weitere mehrwöchige Isolation und dem Bedürfnis auf eine noch etwas andere Beschäftigung als nur Homeoffice, Schlafen, Lauftraining und Seriengucken, habe ich mich nun doch noch dazu durchgerungen, den eigentlich schon versprochenen Bericht zu unserer Reise im Januar 2019 einzustellen.

Ich habe aus verschiedenen Gründen lange gezaudert. Zum einen spielte sich nach der Rückkehr ganz einfach das Leben ab und wenn ich aus Afrika zurück komme, brauche ich jeweils einige Zeit, mich wieder zurecht zu finden im Alltag und muss dann dem Thema auch etwas aus dem Weg gehen, sprich, auch das Namibia-Forum steht dann nicht grad so im Vordergrund für mich. Von Reisebericht aufarbeiten ganz zu schweigen. Irgendwann hat sich das dann so ein bisschen eingespielt, die Wochen und Monate sind verstrichen und dann hatte ich das Gefühl, dass es jetzt eh zu spät ist und ich den Bericht erst gar nicht mehr einzustellen brauche. Zudem hatte ich das Gefühl, dass dieser Bericht ein breiteres Publikum eher etwas langweilen könnte, waren wir doch «nur» gerade in der Kalahari unterwegs und haben in einer extremen Trockenzeit nur vergleichsweise wenig Sichtungen gehabt. In den letzten Wochen habe ich dann von dieser Reise ein grosses Fotobuch im Coffeetable-Format gestaltet und als Überraschung an meinen lieben Bruder ausliefern lassen. Das scheint sehr gelungen zu sein - ich habe es selber noch nicht gesehen! - und er hat nun doch auch mitgeholfen, mich dafür zu motivieren.

Daher lade ich euch herzlich gerne ein, den #safaribrothers auf eine weitere Runde durch die hochsommerlich heisse, knochentrockene Kalahari zu folgen. Wie der geneigte Leser meines ersten Reiseberichts hier weiss, sind wir eher von der gemütlichen Sorte und wen es nicht stört, den einen oder anderen recht ereignislosen Urlaubstag mit uns zu verbringen, darf gerne einsteigen.


#safaribrothers im Portrait


Zwar gibt es in meinem ersten Reisebericht (Link siehe Signatur) bereits eine ausführliche Vorstellung, trotzdem noch kurz etwas zu uns. Wie der schicke Hashtag ja verrät, sind wir Brüder und wir mögen Safaris. Sehr sogar.


Beenie «The Driver» hat auch dieses Mal wieder hinter dem Steuer Platz genommen und sich um das Lagerfeuer und feine Fleischmarinaden gekümmert.


Sam «The Manager» ist zuständig für Routenplanung, Buchungen und dokumentarische Begleitung der Reise.

Und ja: wir haben uns eigene Käppis machen lassen. :cheer:


Idee


Übersetzung:
«Hoi, du eine Frage, gehen wir im Januar drei Wochen in den KTP?»
«Also ich hätte mich jetzt nicht getraut zu fragen...»
«Sooo»
«Und genau in diesem Moment erhalte ich den Newsletter von Qatar Airways, dass wir 10% Rabatt auf Buchungen bis am 30.09. haben können. Das ist ein Zeichen!»


Es war wirklich ein Wink mit dem Zaunpfahl. Keine zehn Minuten nach Beenie’s Nachricht kommt der Newsletter von der Airline… Wir kennen uns gut und ich glaube, das hat bei uns beiden schon länger gebrodelt innerlich, nur hatte sich noch keiner getraut, dem anderen gegenüber vorzuschlagen, im kommenden Winter für ein paar Wochen wieder nach Afrika abzuhauen. So ging das eigentlich meistens bei uns in den letzten Jahren und aus dem zunächst nur so halbernst gemeinten Spruch wurde es danach sehr schnell konkret.


Route


Die Idee war also, eine exklusive Tour durch die Kalahari zu machen und dabei viel Zeit in einer unserer absoluten Lieblingsgegenden, dem «Kgalagadi Transfrontier Park» im Dreiländereck Namibia, Südafrika und Botswana gelegen, zu verbringen. Als Start- und Endpunkt war Windhoek, die Hauptstadt Namibias gesetzt, weil wir dort inzwischen ein ganz ansehnliches Materiallager angelegt haben und sich lange Anfahrtswege in diese abgelegene Gegend so oder so nicht vermeiden lassen. Abzüglich An- und Rückreisetag sowie drei längere und ein kürzerer Fahrtag blieben uns somit ganze 16 Tage, die wir in der Kalahari selber verbringen durften.

Hier die am Schluss tatsächlichen Etappen:


Ursprünglich waren von Tag 9 bis 11 drei Nächte in Polentswa und insgesamt vier anstatt nur zwei Nächte in Mabuasehube geplant. Von dort wollten wir dann eigentlich quer durch die Ukwi WMA über die Masetlheng Pan hoch zur Grenze bei Buitepos. Wie es zu diesen Planänderungen gekommen ist, werdet ihr natürlich im Bericht erfahren.


Auto
Als Mietauto kam wieder, wie schon bei der letzten Reise ein Jahr zuvor, ein voll ausgerüsteter Toyota Hilux 2.8 GD-6 Expedition von «Safari Car Rental», zum Einsatz. Dieses Mal entschieden wir uns für zwei grosse Bodenzelte («Howling Moon») mit dem Gedanken, dass wir auf den einzelnen Camps eh jeweils mindestens zwei Nächte verbringen würden. So konnten wir uns jeweils recht häuslich einrichten und mussten für die unzähligen Pirschfahrten natürlich nicht jedes Mal das Dachzelt zu- beziehungsweise aufklappen.

Für die nächste geplante Reise im Oktober haben wir bereits wieder bei SCR gebucht. Das sagt eigentlich schon alles. Wir sind sehr zufrieden, der Preis stimmt (gerade in der Nebensaison) und die Qualität der Fahrzeuge und Ausrüstung ist einfach vom allerbesten. Da gibt es absolut nichts zu bemängeln, der Kundenkontakt im Vorfeld ist jeweils herausragend gut und schnell und wie es scheint, hatte sich das unter Namibiareisenden wohl schon ziemlich herumgesprochen. Denn man sagte uns, dass gerade eine Verdoppelung der Flotte im Gange sei. Diesen Vermieter können wir wirklich nur empfehlen.

Einem neuen Abenteuer im Busch mit den #safaribothers kann also nichts mehr im Wege stehen! Willkommen an unserem Lagerfeuer.

Viel Vergnügen wünscht,
Sam
Letzte Änderung: 01 Mai 2020 15:10 von kalachee.
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12 Apr 2020 17:01 #586093
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Kapitel 1
Wie kleine Jungs im Schlaraffenland und der Einkaufsmarathon


Sonntag, 6. Januar 2019
Zürich - Doha - Windhoek

«Seid ihr bereit, Jungs?», fragt uns ein gemeinsamer Freund in unserem Gruppenchat. «Und ob!», antworte ich, «nur noch den Müll rausbringen, Zähne putzen und den Kulturbeutel in meine Tasche packen, dann kann es losgehen.». Tatsächlich sitze ich wie auf Kohlen, denn es ist Sonntagmorgen, ich bin schon lange wach, war bereits eine Runde laufen und habe inzwischen drei Tassen Kaffee intus und weiss eigentlich gar nichts mehr so richtig mit mir anzufangen. Vorfreude ist da, ein bisschen Anspannung, es ist alles gepackt, organisiert, erledigt, es kann und soll jetzt doch bitte einfach endlich losgehen.


Was für ein Kontrast. Am Morgen noch bei Regen und Schneematsch in der kalten Schweiz eine Abschiedsrunde laufen, gut 24 Stunden später im heissen Namibia rund 8.000km weiter südlich...

Irgendwann ist die Zeit dann doch um und ich muss zum letzten Mal für die nächsten dreieinhalb Wochen meine warmen Sachen anziehen, die Schuhe schnüren, meinen Fotorucksack und die Reisetasche schnappen, zum Flughafen fahren und meinen Bruder und liebsten Reisepartner Beenie treffen.


Mein Gepäck steht bereit. «Rolling Transporter» 130l von Osprey hat sich sehr bewährt, da wir inzwischen aber schon recht viel Material in Namibia eingelagert haben, werde ich in Zukunft wohl wieder mit einer kleineren Tasche auskommen. :cheer: Und mein neuer Fotorucksack von Evoc ist der Hammer, genau für grössere Reisen und Touren im Gebirge konzipiert. Aber er ist sehr gross, werde mir wohl trotzdem noch einen kleineren, kompakteren besorgen für die nächste Flugreise.

Wie immer sind wir natürlich viel zu früh da, aber ehrlich gesagt mögen wir das ganz gerne, es gehört für uns zum Zeremoniell dazu. Und wie immer ist mein Handgepäck der ganzen Fotoapperaturen wegen wieder viel zu schwer. Der nette Mann am Schalter will dann aber nur einen kurzen Blick reinwerfen, wie um meine Behauptung, es handle sich hauptsächlich um Fotozeugs, zu überprüfen, und winkt es ohne einen weiteren Ton zu sagen durch.

Die Schlange am Security-Check ist sehr überschaubar, so dass wir schnell durch sind und uns an der wie immer gleichen Bar einer weiteren wichtigen Tradition widmen können: dem Abschiedsbier.


Auf eine schöne Reise!

Dazu bestellen wir uns noch eine leckere Miso Suppe und palavern mit der netten Bedienung, die mich auch schon bei meinem letzten Flug vor ein paar Wochen nach dem Reiseziel gefragt hat. Das täte sie drum immer, wo sie doch schon an so einem spannenden Ort arbeite, da sei es eben immer interessant, wohin es die Leute so verschlage und warum.

Dann fahren wir mit der Skymetro rüber ins Terminal E, schlendern zum Gate und sind einfach mal guter Laune.


Der Airbus A350-900 (A7-AME) von Qatar Airways

Der Einstieg in die wunderschöne Airbus A350-900 geht erstaunlich gesittet vonstatten. Wir kommen neben einem netten jungen Basler zu sitzen, der nach Singapore fliegt, weil seine Freundin dort ein Praktikum absolviert. Er ist ganz neugierig und wir erzählen ihm viel über Namibia und wie man so eine Safari so macht.


Irgendwo über Europa geht die Sonne unter

Mit dem Abendessen und nachher einem Film vergeht die Zeit, ja, den muss ich jetzt einfach bringen, wahrhaftig wie im Fluge und schon landen wir nach ein paar Warteschlaufen über dem Meer, mit leichter Verspätung in Doha. Unsere Maschine wird weit draussen irgendwo im Feld parkiert und daher dauert auch die Busfahrt zum Terminal recht lange. Das verkürzt aber den Übergang zum nächsten Flug erheblich und nachdem wir durch den Security-Check durch sind, begeben wir uns auch gleich rüber zu unserem nächsten Flugsteig. Dort kredenzen wir uns noch einen sauleckeren Espresso, lümmeln im Wartebereich rum und sobald der Aufruf zum Einsteigen kommt, kommt auch unser grosser Moment.

Ich muss kurz etwas ausholen: in meinem Portemonnaie hat es kein Münzfach und so trage ich das Wechselgeld, das halt so anfällt, in meiner Hosentasche mit mir rum und wenn ich abends nach Hause komme, wandert es von da in eine grosse Glasschale auf der Kommode im Flur. Da sammelt sich mit der Zeit schön was an und einmal im Jahr gehe ich diese Münzsammlung auf mein Konto einzahlen. Es ist zu nichts anderem gedacht, als mir davon einfach etwas schönes zu gönnen. Letztes Jahr ging es an mein neues iPad, dieses Jahr kam ein spontanes Upgrade in die Business Class zustande.

Qatar Airways verschickt meistens ein paar Tage vor dem Abflug eine E-Mail mit dem Angebot zum Klassenwechsel und für den Abschnitt Doha - Windhoek war es mit CHF 330.00 pro Person verlockend attraktiv, so dass ich das für uns stinkfrech einfach mal direkt gemacht habe.

Also können wir uns in die Priority Lane stellen und dann im Fingerdock auch den separaten Gang nehmen, der zur Tür vorne im Flugzeug führt. Ein völlig neues Erlebnis für uns, wir freuen uns wie Bolle und entdecken alles, was da bei jedem Sitz so vorhanden ist, mit kindlicher Neugier und einem breiten Grinsen im Gesicht. Da gibt es Staufächer, Schnickschnack, ein viel grösseres Kissen als in der Holzklasse (ha, jetzt darf ich das auch mal sagen!), eine richtige Decke, ein 30”-Monitor, eine schicke Menükarte und was weiss ich was alles. Die Crew ist ausnehmend freundlich, immer präsent aber nie aufdringlich und stellt sich sogar persönlich bei jedem Gast vor. Unglaublich, wir fühlen uns wie Könige (benehmen uns aber natürlich nicht so). Das Essen wird auf richtigen Tellern serviert und präsentiert wie in einem Gourmetrestaurant, es gibt leckere Früchtecocktails und Wasser in Flaschen.

Achtung: #foodporn


Abendessen um 3 Uhr nachts... Zur Vorspeise gibt es einen knackigen, frischen Salat.


Was das genau darstellt, weiss ich nicht mehr. Irgendwas mit Burgerfleisch und Käse, offenbar. Vom Dessert habe ich wohl kein Bild gemacht.

Der Sitz lässt sich in unterschiedlichste Positionen per Knopfdruck verstellen und, wie es heute ja Standard sei, auch in ein «fullflat»-Bett verwandeln. Trotzdem schlafe ich nur etwa drei Stunden (dafür aber sogar richtig) und werde schon über Tanzania wieder wach. Macht ja nichts, ich lasse mir Kaffee bringen, geniesse das Erlebnis und später das ausladende Frühstück.


Erstmal eine geile Früchteschale zum Frühstück...


... und dann was deftiges mit Bouletten, Kartoffeln und Omelett. :ohmy:

Da vergesse ich sogar das obligate Foto vom Sonnenaufgang oder dem Anflug auf Windhoek. :cheer:

Die letzten Stunden ziehen sich etwas, doch bei so einem bequemen Flug macht uns das auch nichts aus und dann setzen wir doch irgendwann auf dem kleinen Flugplatz von Windhoek auf.
Letzte Änderung: 12 Apr 2020 17:05 von kalachee.
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12 Apr 2020 20:55 #586109
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Montag, 7. Januar 2019
Windhoek



Die Business Class-Kabine in der Boeing 787-8 Dreamliner (A7-BCW)

Namibia begrüsst uns mit gut 30° C und strahlendem Sonnenschein, nur ein paar Dekowölkchen zieren den Himmel. Normalerweise finde ich das in einem Reisebericht nun wirklich nicht besonders erwähnenswert und es ist uns meistens auch scheissegal, aber als Business Class-Kunde kann man natürlich auch als erstes Aussteigen und so sind wir zuvorderst dabei am Immigration-Schalter. Ratzfatz sind wir durch, das Gepäck kommt, weil es ja ein kleiner Flughafen ist, auch ziemlich bald und der Fahrer von Safari Car Rental steht schon am Ausgang. Wir müssen noch auf andere Gäste warten und wie sich dann herausstellt, sind es dieselben beiden, ein Paar aus der Schweiz, die wir schon in Zürich und in Doha am Gate getroffen haben.

Die Fahrt zum Depot von SCR ist sehr kurzweilig, der Fahrer plaudert und erklärt den beiden anderen die «Does» und «Don’ts», an die man sich in Namibia so halten soll, und schon sind wir da. Kimi nimmt uns in Empfang und erinnert sich an uns. Der Papierkram ist schnell erledigt und die Einweisung erfolgt mit demselben Mitarbeiter (Rudolph) wie schon letztes Mal. Wir flachsen rum, während wir uns alles zeigen lassen. Der Toyota Hilux 2.8 GD-6 ist so gut wie brandneu und hat erst 9.728km auf der Uhr, ein Supergerät, so dass wir bestens (aus)gerüstet sind für neue Abenteuer in der Kalahari.


Bei der Autoübergabe im Depot von SCR mit Rudolph. Yebo! (Der Truck im Hintergrund gehört glaubs dem Chef und wird leider nicht vermietet...)

Nach einer kurzen Fahrt hinein nach Klein-Windhoek steuern wir auf den Hof vom Palmquell Hotel, wo die gute alte Frau Pfaffenthaler wie immer in Ihrem Rezeptions-Kabäuschen hockt und sich sichtlich freut, uns wieder zu sehen.

Wir bringen nur rasch unser Gepäck auf das Zimmer, ziehen die Schuhe aus und kurze Hosen an, holen die Flipflops raus und machen uns auf zum Grosseinkauf. Die Maerua Mall und der Superspar gegenüber sind sehr nah, man muss praktischerweise nur die Jan Jonker Rd von Klein-Windhoek in Richtung Innenstadt bis zur ersten grossen Kreuzung runterfahren und schon sind wir da. Fast NAD 6.300,00 wechseln den Besitzer, als wir den vollgefüllten Einkaufswagen bei der Dame an der Kasse aufs Band legen. Die Einpacker-Jungs sind sehr hilfsbereit und organisieren uns Kartons und Gemüsekisten.


Obenauf liegt die lange Einkaufsliste, darunter das Ergebnis aus ebendieser. Was da so alles «benötigt» wird auf so einer Safari...

Als wir zurück sind, ist es schon fast halb 5 Uhr und inzwischen ist auch die Fleischlieferung von der Klein-Windhoek Schlachterei im Hotel eingetroffen.


Sagen wir es mal so; wir sind beide nicht so die Zahlenmenschen und es ist obendrein keine gute Idee, wie auch sonst beim Einkaufen, die Bestellung im Internet hungrig zu machen (wir waren beide grad bei unseren Eltern zu Besuch und haben es vor dem Abendessen gemacht...). Aber keine Sorge, es wurde nichts weggeschmissen. :P Top Service von der KWS und noch viel besseres Fleisch - absolute 1A-Qualität! Würden wir jederzeit wieder machen.

Wir fahren nochmals runter zur Engen Tankstelle auf der Suche nach Eis für die Coolbox und Spannsets. Wo wir schon hier sind, lassen wir den Doppeltank mit 170l Fassungsvermögen gleich auffüllen, aber das Eis ist gerade alle und auch die Spanngurten lassen sich hier nicht finden. Gegenüber bei Shell können wir wenigstens die Kühlbox mit gefrorenem Wasser versorgen, aber morgen früh müssen wir also nochmals in die Stadt zum Cymot/ Midas.


Sortieren, verstauen und einräumen der ganzen Einkäufe. Ich weiss nicht mehr, von wem genau - ich denke, es müssten die Eulenmuckels gewesen sein -, haben wir den Tipp mit den Gemüsekisten/ Kartonkisten aufgeschnappt und in die Pack-/ Checkliste geschrieben. Das war absolut Gold wert und ist jetzt definitiv im Standardrepertoire. Eignet sich bestens, nicht verderbliche Lebensmittel und anderen Kram schön einzusortieren und immerzu griffbereit zu haben, gerade auch bei den kleineren Pausen zwischendurch auf den Picknickplätzen im KTP.


Und nach dem Einräumen im Canopy schaut das Ganze dann schon nicht mehr so schlimm aus.

Zurück im Hotel räumen wir alles um und ein, bis um halb 7 Uhr auch schon Willi, unser Freund aus Windhoek, die bei ihm eingelagerten Sachen von uns vorbei bringt und uns abholt zum Essen im Restaurant Caprice *. Er ist mit dem neuen Geschäftsführer befreundet und dieser lässt uns extragrosse Sirloin Steaks schneiden. Zur Vorspeise gibt es einen erfrischenden Frühlingssalat, als Dessert kredenzen wir uns eine echt leckere Panna Cotta.

Wir spüren aber die lange Reise und den anstrengenden Einkaufsmarathon in unseren Knochen und so sind wir schon kurz nach 9 Uhr zurück im Hotel. Todmüde plumpsen wir ins Bett und fallen praktisch sofort in einen komatösen Schlaf.


Tageskilometer: 24,6km


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Kapitel 2
Endlich auf Pad und die ersten Eindrücke


Dienstag, 8. Januar 2019
Windhoek - Kalahari Transfrontier Park (Mata Mata Restcamp)

Morgens um 4 Uhr werde ich wach und plötzlich fällt mir ein, dass wir die Reservationsunterlagen (Vouchers) von Bwana Tucke Tucke gar nicht erhalten haben. Diese hätten nämlich gestern bei uns im Hotel abgegeben werden sollen.

Um 6 Uhr stehen wir auf und richten noch unsere Fahrgastkabine ein mit dem Zeugs, das wir so brauchen für unterwegs. Gegen 7 Uhr versuchen wir mit Hilfe von Frau Pfaffenthaler, Carsten Möhle zu erreichen, was dann auch bald schon klappt. Er will schauen, was da los ist und will sich nachher nochmals melden. Derweil gehen wir schon mal zum Frühstück, das man im wunderschönen Garten unter Palmen geniessen kann.


Unser vierter Aufenthalt insgesamt im Palmquell. Der schöne Garten alleine ist der Aufenthalt schon wert und das Frühstück wird jeweils an den hier auf dem Foto sichtbaren Tischen im Hintergrund serviert. Birder können hier schon auf Betriebstemperatur kommen, die Kapturteltauben sind natürlich schon zu hören und dieses Mal haben wir sogar auch Lovebirds entdeckt.

Dann kommt tatsächlich schon bald die SMS, dass er unterwegs sei. Wir machen uns reisefertig und Carsten mit seinem legendären Land Rover tuckert auf den Hof. So können wir gar nicht mal so viel später als vorgesehen los, halten noch kurz beim Cymot (für die Spannsets und eine Dose unverzichtbares WD40 :lol: ) und um 08:55 Uhr sind wir definitiv auf Pad.

Zuerst geht es auf der B1 südwärts bis kurz vor Mariental und dann ostwärts nach Stampriet alles auf Teer und schön flüssig bei 120km/h mit Tempomat praktisch ohne Verkehr. An der Tanke in diesem Kaff mitten im Nirgendwo lassen wir den Reifendruck absenken, denn jetzt biegen wir ein in die C15 auf die Schotterpiste und ziehen praktisch ohne Pausen durch. Der Grenzposten in Mata Mata schliesst schon um 16:30 Uhr und so sind wir halt etwas unter Zugzwang. Das wussten wir aber und ist für uns bei solchen Überbrückungsetappen auch völlig in Ordnung. Aus dem Autofenster nimmt man die schöne Landschaft im Auobtal ja trotzdem wahr. Als wir für eine kurze Pause aus dem Auto steigen, werden wir von der Hitze beinahe erschlagen. Aber wir hören zum ersten Mal so richtig die Geräusche der Natur, Zikaden zetern, Vögel zwitschern, ein heisser Wind lässt die Äste der Bäume und das spärliche Gras sanft hin und her wogen. Ich schliesse die Augen, sauge es tief in mich auf und mit einem tiefen Seufzer der Zufriedenheit geht es hurtig zurück ins klimatisierte Auto.

Einschub: jetzt beim nochmaligen Sichten und Aufbereiten der Fotos fällt mir auf, dass ich am ersten Tag noch sehr fotofaul gewesen bin. Von der Fahrt nach Mata Mata habe ich kein einziges Bild geschossen (wir haben nur ein paar Videos mit der Gopro gemacht). Wie gesagt mussten wir uns etwas ranhalten und daher haben wir fast keine Pausen gemacht. Was aber natürlich nicht heissen soll, dass die Fahrt durch das Auobtal nicht schön wäre...

Um 15:50 erreichen wir den Grenzposten und weil natürlich absolut niemand sonst da ist, sind wir in weniger als fünf Minuten durch. Selbst der südafrikanische Polizist will sich nicht mehr als nötig aus seinem klimatisierten Office bewegen und kommt nach Erledigung der Papiere nur rasch raus, um uns den Schlagbaum zu öffnen. Die sonst obligate Frage nach dem Feuerholz - es ist verboten, welches aus Namibia einzuführen - bleibt aus.

Die Campsite von Mata Mata ist heute sehr gut belegt und die besten Stellplätze bei den grossen Schattenbäumen sind alle schon weg. So müssen wir mit einer Site etwas näher zur Tankstelle vorlieb nehmen, die auch sehr nah an den anderen liegt. Wir bauen kurz die Zelte auf und machen uns dann noch auf zu einem ersten kleinen Gamedrive. Endlich wieder zuhause!


Dieses Bild würde ich normalerweise niemals auswählen, um es in einem Reisebericht zu zeigen. Es ist aber das allererste, das ich auf diesem ersten Gamedrive gemacht habe und damit es hier nicht ganz so fotoarm bleibt, erhält dieser Springbock einen Ehrenplatz. Und was mir auch beim zweiten Blick aufgefallen ist; er hat sogar einen kleinen Passagier auf dem Gesicht.

Es ist äusserst trocken hier und das Gras ist, anders als in anderen Jahren, noch ganz Gelb und ziemlich kurz. Es hat sehr wenig Wild, wie uns schnell auffällt. Wir fahren bis zum «Craig Lockhart»-Wasserloch und wieder zurück. Ein paar Schakale, Springböcke, Gnus, im ein und demselben Baum zwei Cape Eagle-Owl und eine Spotted Eagle-Owl, den ersten Pale Chanting Goshawk mit Riss am Boden bekommen wir zum Auftakt zu sehen.


Die schöne Spotted Eagle-Owl und...


... der etwas verstrubbelt dreinschauende Nachwus verbringen den Tag im Schatten


Der erste «PCG» (oder auch «Kalahari Chicken») für dieses Jahr und das gleich mit einem Riss! Sehr schwierige Lichtverhältnisse mit der grellen Sonne und dem Schatten. Musste stark aufgehellt werden. Was ist der Riss? Borstenhörnchen?

Das Licht ist fantastisch, die Kalaharidünen leuchten Rot und das goldgelben schimmernde Gras wiegt sich im leichten Wind. Wir sind froh und zufrieden, aber langsam auch sehr hungrig.

Zurück im Camp kaufen wir uns im kleinen Shop noch neues Eis und zwei kalte Ginger Beer. Der Mitarbeiter fragt, ob wir die Löwen gesehen hätten, da seien welche gleich hier beim Camp vorbeigelaufen. Auf der Campsite dann macht uns eine Nachbarin darauf aufmerksam, dass diese grad vorhin am Wasserloch gewesen wären, jetzt aber hinten im Gebüsch verschwunden sind. Nach dem Eindunkeln kommen sie dann tatsächlich zurück, es sind zwei Erwachsene (Männchen und Weibchen) und zwei noch ziemlich kleine Jungtiere.

Wir grillen uns herrliche Chickenwings an einer Peri Peri-Marinade, dazu einen leckeren Safranrisotto *. Als Vorspeise und zum überbrücken des ärgsten Hungers einen Salat aus Gurken, Peperoni, Zwiebeln und Feta.

* Den Safran und Risottoreis haben wir von zuhause mitgebracht. :laugh:

Bis wir schliesslich essen, ist es schon fast 21:30 Uhr und gleich danach schleichen wir direkt in unsere Zelte. Schon nach zwei oder drei Minuten höre ich nebenan aus Beenie’s Zelt leises Schnarchen.


Tageshöchsttemperatur: 40° C
Tageskilometer: 589,3km (Etappe: 554,8km / Gamedrive #1: 34,5km)
Letzte Änderung: 14 Apr 2020 09:18 von kalachee.
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Mittwoch, 9. Januar 2019
Kalahari Transfrontier Park (Mata Mata Restcamp)

Ab heute, könnte man sagen, beginnen unsere Ferien so richtig. Um 5 Uhr - und sowas nennt ihr Urlaub!? - klingelt der Wecker. Hoch motiviert springen wir kurz darauf auf, brühen Kaffee für unsere neuen Thermosbecher und pünktlich zur Toröffnung um 6:30 Uhr sind wir startklar.

Ein herrlicher Tag kündigt sich an im fahlen, grauen Dämmerlicht.



Wieder fällt uns auf, wie wenig Wild momentan zugegen ist. Springböcke, Gnus, nach einer Weile auch die ersten wenigen Oryx, ein paar Giraffen zeigen sich.


Einer der ersten von unzähligen Schabrackenschakalen dieses Urlaubs...


Ein bisschen Kalahari-Kitsch gefällig? Giraffen ziehen im so herrlichen Morgenlicht gen Wasserloch.


Als wir mal ein paar Minuten stehen bleiben, lassen sich diese beiden Kapkrähen auf der Motorhaube von unserem Bakkie nieder. Wir ärgern sie ein bisschen mit dem Cashewkern auf der Gopro und beobachten, wie sie das vermeintliche Futter entdecken und erreichen wollen.


Red-headed Finch (f)


White-browed Sparrow-weaver

Der Kalahari Transfrontier Park ist unter anderem auch für seine ausserordentlich hohe Dichte an Greifvögeln bekannt. Jetzt sehen wir so gut wie keine, was doch eher ungewöhnlich ist. Beim «Kamqua»-Picknickplatz machen wir Pause und essen Cornflakes und die restlichen, kalten Pouletflügeli.

Beim Zurückfahren machen uns andere Besucher auf eine Wildkatze in einer grossen Akazie aufmerksam. Mein Bruder sieht sie noch grad knapp von einem höher gelegenen Ast runterflitzen, dann verzieht sie sich ins dichte Gestrüpp knapp über Boden. Sehr gut versteckt ist sie dort und beim blossen Vorbeifahren, und sei es noch so langsam, hätten wir sie so niemals entdeckt.


Gut verstecktes Kätzchen

Etwas weiter erspähe ich noch aus eigentlich völlig unmöglicher Position zwei Spotted Eagle Owl in einem Baum. Doch mit der Zeit wird das Auge einfach immer besser geschult und man erkennt Tiere auch an Silhoutten, die nicht so recht zur Umgebung passen wollen.


Keine Eule, aber dafür eine schöne Gabelrake / Lilac-breasted Roller ausnahmsweise mal einigermassen auf Augenhöhe


Aber hier guckt dafür eine Southern White-faced Owl (Weissgesichtsohreule) aus dem Geäst

Fast sieben Stunden unterwegs sind wir für die 115km. So kommen wir erst am späteren Mittag zurück und nach einem leichten Mittagessen aus Knäckebrot, Peperoni, Gurken, Jalapeños und Käse spannen wir ein erstes Mal unsere Hängematten auf. Lesen und etwas Dösen ist angesagt. Später machen wir noch eine Partie Rommée und wollen uns dann für einen kurzen Nachmittagsdrive parat machen, stellen aber fest, dass der Reifen hinten links recht viel Luft verloren hat. Wir fahren hoch zur Tankstelle und pumpen dort erstmal wieder auf. Sofort eilt uns der Tankwart zu Hilfe und will mit etwas Wasser prüfen, ob es irgendwo ein Loch hat. Das wird dann auch bald gefunden und er bietet uns an, es gleich hier zu flicken. Das dauert dann so seine Zeit und wir beschliessen, doch nicht mehr rauszufahren. Ich gebe ihm 50 Rand und er ist total happy.

Während wir so warten, sehe ich zwei Mitarbeiterinnen, wie sie in den grossen Baum neben dem Shop gucken und auf etwas zeigen. Da schaue ich doch mal nach und tatsächlich hocken zwei schöne Perlkäuze (Pearl-spotted Owlet) im Geäst.

So sind wir also früh zurück auf der Campsite und bereiten uns ein schönes Abendmahl zu: es gibt riesige T-Bone Steaks, dazu Folienkartoffeln und gedämpftes Gemüse.

Bis wir gegessen haben, ist dann auch schon wieder Buschmitternacht (21 Uhr) und wir verziehen uns zum Lesen in die Zelte.


Tageshöchsttemperatur: 37° C
Gamedrive #2: 115,9km
Letzte Änderung: 14 Apr 2020 09:34 von kalachee.
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Donnerstag, 10. Januar 2019
Kalahari Transfrontier Park (Mata Mata Restcamp)

Auf der heutigen Morgenausfahrt ist hufgetiermässig noch weniger los als gestern. Dafür entdecken wir die zwei ersten (Weissrücken-) Geier, den ersten Tawny Eagle, auch genannt Toni-Igel, und zwei Baby-Schakale, die wir zuerst wegen der grossen Ohren für Löffelhunde gehalten haben. Die Mutter war nirgends zu sehen und so lagen die zwei kleinen ganz alleine im Schatten eines Strauches und schliefen die meiste Zeit.


Sehr viel tote Hose beim Blick über den weiten Talboden beim Sitsas-Wasserloch. Aber immerhin eine wunderschöne Morgenstimmung!


Ein ziemlich sicherer Wert im oberen Auob-Tal sind die Giraffen, die hier mehr oder weniger standorttreu sind. Heute morgen präsentieren sie sich uns im schönsten Licht und vielleicht sind sie ja gekommen, ob ihr gewesener Kollege...


... nicht doch wieder auf wundersame Weise zum Leben erweckt wird. Danach schaut es aber nicht wirklich aus und ein Schabrackenschakal stellt die naturgemässe Resteverwertung sicher.

Wir nehmen es sehr gemütlich, tuckern langsam dahin, schauen genau in die Bäume nach Wildkatzen oder Eulen oder anderen Überraschungen und fahren nur wieder bis Craig Lockhart.


Common Fiscal (Danke, Fotomatte!) Mit wem haben wir es hier zu tun?


African Red-eyed Bulbul / Maskenbülbül


Solche Szenen trifft man in der Kalahari immer wieder an, meistens in der Nähe der Wasserlöcher. Viel Spass beim bestimmen! Ich denke, wir haben etwas Spatzenartiges, Rotkopfamadinen und einen Kanarienvogel (Yellow Canary?).


Kori Bustard / Riesentrappe. Eigentlich sollte man zusätzlich zu den Löwen und anderen Katzen auch mal alle Sichtungen dieser imposanten Vögel während eines Aufenthalts hier zählen. Da kommt man wohl kaum nach mit zählen, drum hier mal wieder eine wohlverdiente Würdigung!

Im Wissen, wirklich lange hier zu sein, haben wir keine Angst, etwas zu verpassen und fühlen uns nicht dazu verpflichtet, möglichst jetzt schon möglichst viele Sichtungen zu haben. Also nehmen wir, was kommt und geniessen es einfach, hier sein zu können an diesem wundervollen Flecken Erde, dieser phänomenalen Natur. Die Stimmung ist dementsprechend prächtig, wir erzählen uns irgendwelchen Blödsinn, machen dumme Sprüche und lachen viel.


Auf dem Rückweg schauen wir nochmals bei den jungen Schakalen vorbei und nun können wir sie bestens beobachten und ablichten. Noch immer sind sie unbetreut und chillen scheinbar unbekümmert im Halbschatten rum...


... stehen auf, strecken sich, gähnen herzhaft und legen sich dann wieder hin. Allerliebst!

Und dann, kurz vor dem «Sitsas»-Wasserloch, oben auf der Düne, entdeckt Beenie Geparde, vier Stück an der Zahl. Unglaublich, dass er die überhaupt gesehen hat, lagen diese doch sehr gut versteckt im Schatten eines Baumes und durch das gelbe Gras bestens getarnt.


Na ja... Sie waren wirklich weit weg.

Die schnellen Jäger bleiben aber äusserst inaktiv und so wollen wir am Nachmittag nochmal vorbeischauen, oft verdösen Raubkatzen ja den ganzen Tag am selben Ort.

Schon kurz nach 09:15 Uhr sind wir zurück auf der Campsite, wursteln etwas rum und bereiten uns dann mit den restlichen Kartoffeln von gestern und Speck, Zwiebeln, Jalapeños und Spiegeleiern einen spontan «erfundenen» Frühstückseintopf.



Nachher tun wir es den Geparden gleich und verziehen uns auch in den Schatten, denn es ist wieder «Hammocktime».

Tipps aus dem Camperleben für zwischendurch:
Auch erklärte Barfussläufer wie wir können es nicht vermeiden, sich tagsüber auf dem heissen Sand mit etwas an den Füssen zu bewegen. Wichtig: schwarze Flipflops für den Gang auf die Toilette davor nicht in der prallen Sonne liegen lassen.

Auf unserem Abend-Gamedrive ereignete sich nichts erwähnenswertes bis auf eine ornithologische Erstsichtung: Ludwigstrappe (Ludwig’s Bustard).


Ludwig's Bustard / Ludwigstrappe


Verpennte Spotted Eagle-Owl

Die Geparde lagen sowohl beim hin- wie auch beim zurück Fahren noch an derselben Stelle und machten nicht die geringsten Anstalten, sich in absehbarer Zukunft zu bewegen.


Dafür sehen wir noch dieses Steinböckchen im schönsten Abendlicht...


... und geniessen dieses bei diesem herrlichen Blick auf ganz schön viel Kalaharikitsch.

Zum Abendessen machen wir uns wunderbar zarte, saftige Sirloin Steaks an einem Rotweinjus und Pasta dazu.

Es ist, wie es ist, ich würde euch, liebe Freunde, an dieser Stelle ja gerne etwas spannendere Geschichten auftischen. Doch das lässt sich beim besten Willen nicht tagtäglich machen, es braucht auch mal die etwas routinierteren Safaritage. Aber hey, das ist ganz gut so und immerhin haben wir ja schon mal Geparde entdeckt, was auch alles andere als selbstverständlich ist. Und diese schönen Katzen werden uns am nächsten Tag dann definitiv eine grosse Story aufzutischen wissen...


Tageshöchsttemperatur: 38° C
Gamedrive #3: 34,9km
Gamedrive #4: 34,6km
Letzte Änderung: 19 Apr 2020 12:36 von kalachee.
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