Tag 9 - 9. Oktober 2019 – Tiere und Baobabs im Nxai Pan Nationalpark, 65km
Nxai Pan Nationalpark, Baines Baobab, No. 2
Nach einer ruhigen und angenehm kühlen Nacht ist heute um fünf Tagwacht. Da wir bereits gestern unsere Stühle und den Tisch weggeräumt haben sind wir schnell bereit zur Abfahrt.
Zuerst soll es wiederum zum Wasserloch gehen, welches Morgensonne abbekommt. Es ist erstaunlich ruhig hier, das Morgenlicht jedoch wunderbar. Nach und nach nähern sich einige kleinere Tiere und die Sonne geht auf. Wir verharren lange am Wasser, entscheiden uns dann aber nach ca. zwei Stunden, doch mal eine Runde zu fahren. Vielleicht verstecken sich die Tiere ja anderswo
.
Waffenkiebitz / Blacksmith Lapwing
Wir kommen nur wenige Kilometer weit, als Dani im schönsten Licht eine Löwin von Osten her auftauchen sieht. Im Schlepptau hat sie zwei weitere Löwendamen sowie einen stattlichen Pascha. Wir sind das einzige Auto weit und breit. Die Löwen kommen direkt auf uns zu
.
Unsere ersten Löwen dieses Urlaubs - jedes Mal ein spezielles Erlebnis!
Wir folgen ihnen eine Weile auf der Strasse, bevor sie es sich im Schatten eines Termitenhügels und einigen Büschen gemütlich machen. Auch hier verweilen wir längere Zeit. Zwischendurch drehen wir einen kleinen Loop, kehren aber bald wieder zu den Löwen zurück. Diese sind nicht sehr aktiv, aber es wird doch immer mal wieder umhergeschaut oder die Position gewechselt.
Drosselschmätzer / Chat Flycatcher
Währenddessen haben wir unsere ersten Zebra-Sichtungen, ebenso sind einige Strausse und eine ganze Horde Helmperlhühner unterwegs. Irgendwann lassen wir die Löwen in Ruhe schlafen und kehren ans Wasserloch zurück.
Kudu mit Rotschnabel-Madenhackern
Kuhreiher / Cattle Egrets am Nxai Pan Waterhole
Bereits auf dem Weg dorthin treffen wir auf einen grossen Trupp Kudus. Am Wasserloch angekommen könnte man meinen, wir befänden uns auf der Arche Noah. Springböcke, Impalas, Kudus, Gnus und Schakale geben sich hier die Klinke in die Hand.
Der Nxai Pain National Park ist einer der wenigen Parks des südlichen Afrikas, wo man gleichzeitig Impalas und Springböcke beobachten kann, denn die Springböcke erreichen hier ihr nordöstlichstes Verbreitungsgebiet. Zu den Säugetieren am Wasser gesellen sich Unmengen an gefiederten Genossen: Strausse, Kuhreiher, Waffenkiebitze, Schwarzmilane, Helmperlhühner sowie Weissrücken- und Ohrengeier. Wir können uns kaum satt sehen und die Zeit vergeht wie im Flug. Auch Zebras tauchen immer wieder auf.
Kuhreiher im Flug
Schmarotzermilan / Yellow-billed Kite
Schmarotzermilan / Yellow-billed Kite
Weissrückengeier / White-backed Vulture
Weissrücken- und Ohrengeier / White-backed and Lappet-faced Vultures
Als es zu heiss wird entscheiden wir uns, nochmals kurz bei den Löwen vorbeizuschauen, welche sich wie zu erwarten war noch tiefer in den Schatten zurückgezogen haben. Über einen kleinen Loop in Richtung Osten geht es nochmals kurz ans Wasserloch. Dort geben sich nun vier Elefantenbullen ein Stelldichein. Sie geniessen das kühle, schlammige Nass in vollen Zügen.
Nonnenlerche / Grey-backed Sparrow-Lark, eine Erstsichtung dieser Reise
Gegen halb elf sind wir zurück auf der Campsite. Wie könnte es anders sein: Die Elefanten sind auch wieder vor Ort
.
Ein Schmarotzermilan-Paar hat sein Nest hoch oben auf einem der Bäume auf der Campsite
Nxai Pan South Camp Abolutions
Wir beobachten Vögel, essen etwas Kleines und legen uns dann eine Weile im Dachzelt schlafen. Als uns die Hitze im Zelt zu viel wird setzen wir uns wieder so gut es geht in den Schatten der Bäume und geniessen das Birden und die Elefanten auf der Campsite. Einige Vogelerstsichtungen (Red-billed Buffalo Weaver, Long-billed Crombec, Emerald-spotted Wood Dove) können wir auch verzeichnen.
Nxai South Camp Campsite No. 3
Chillen mit Elefanten
Büffelweber / Red-billed Buffalo Weaver
Ebenso erhalten wir immer wieder Besuch eines Trupps Brillenwürger, von Gelbschnabeltokos und im Baum neben unserer Campsite brütet ein Paar Schmarotzermilane. Hier auf der South Campsite im Nxai gefällt es uns ausserordentlich gut. Schade müssen wir heute bereits wieder weiter
.
Nach einer erfrischenden Dusche und einem kurzen Stopp für ein kaltes Getränkt im gut sortierten Tuck Shop, machen wir uns nach drei Uhr auf die Fahrt zu den Baine‘s Baobabs. Die 17km Tiefsand sind ebenso mühsam wie gestern.
Wir können sie jedoch in einer guten halben Stunde bewältigen. Dann kommt der Abzweiger in Richtung Khaudiakam Pan. Auch hier ist die Strecke immer wieder tiefsandig, wechselt sich jedoch mit harten Passagen ab.
Landschaftlich gefällt es uns hier enorm gut. Leider sind einige Abschnitte kürzlich abgebrannt und aktuell noch schwarz verfärbt. Die Baines Baobabs erreichen wir über eine grosse weisse Ebene. Obwohl wir gerade von Kubu Island kommen, sind wir immer noch wahnsinnig fasziniert von diesen Baumriesen, welche hier seit tausenden von Jahren gedeihen. Wir drehen eine Runde zu Fuss um die Baobabs. Leider sind die Fliegen hier sehr lästig und umschwirren uns nonstop
.
Die berühmten Baines Baobabs
Einige Kilometer südlich erreichen wir unsere Campsite No. 2. Warum die No. 1 in allen Reiseführern und Berichten als mit Abstand die ‚beste‘ Campsite angegeben wird erschliesst sich uns nicht wirklich. Hier auf der No. 2 haben wir einen riesigen Platz mit zwei prächtigen Baobabs und Blick auf die Salzpfanne. Es könnte nicht schöner sein
!
Baines Baobabs Campsite No. 2
Gelbschnabeltoko / Southern Yellow-billed Hornbill
Im Schatten eines der Baobabs liegt ein junges Oryx und wartet auf die Rückkehr seiner Mutter. Wir können uns kaum einen schöneren und friedlicheren Ort auf dieser Welt vorstellen. Der einzige Vorteil der Nummer eins ist die Nähe zu den Baines Baobabs. Das ist aber auch schon alles.
Im Schatten der Baobabs lassen wir den Nachmittag ausklingen. Zum Sonnenuntergang machen wir noch einen kurzen Spaziergang auf die Pfanne raus. Die Stimmung ist fantastisch! Nur sind auch hier die Fliegen eine ziemliche Plage und versuchen stets in alle Körperöffnungen zu gelangen.
Baines Baobabs Campsite No. 2
Den Abend verbringen wir wie gewohnt: Feuer machen, braaien/kochen, Gin Tonic trinken, Tagebuch schreiben und Fotos aussortieren. Gute Nacht!