THEMA: 8 Wochen entschleunigt in BOT, NAM & SA 10-11/2019
02 Dez 2020 22:34 #600372
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felix__w schrieb:
Ergänzung 2.12. Grootkolk (wie auch Urikaruus und gössenteils Kieliekrankie) waren um 5:45 ausgebucht. KTC und Nossob wären keine Probleme gewesen aber da öffnet Buchung erst am 2.2.
Wie gefällt euch Gharagab? Das wäre noch zu haben. Aber da ziehe ich wohl Polentswa vor. Und Nossob Riverfront?

Jetzt bin ich gespannt, wie es bei euch weiter geht.

Felix

Hallo Felix

Wir sind bekennende Gharagab-Fans! Gefiel uns jedes Mal deutlich besser als Grootkolk und zwar der Atmosphäre wegen. Waren beim ersten Mal eine Nacht dort und haben dann letzten November (kommt bald im Bericht) zwei Nächte dort verbracht. Du kannst von Gharagab aus halt nur schlecht Game Drives machen, wobei es uns erlaubt war, am Morgen (wenn noch keine neuen Gäste kommen) in Richtung Unions End zurückzufahren. Ansonsten ist die Strecke ja nur one-way zu fahren. Gharagab ist der beste Ort zum einfach geniessen.

Bisher hatten wir dort auch Glück mit den Sichtungen. 2018 eine badende Braune Hyäne (siehe Bericht von damals) und am nächsten Morgen zwei stattliche Löwenkater. Und jetzt im 2019 ein Leopardenmännchen abends am Wasserloch :) Ansonsten finden wir einfach die Häuschen besonders toll und die Abgeschiedenheit und leicht erhöhte Lage des Camps mit Blick runter zum Wasserloch und auf die Ebene...

Die Nossob Riverfront Chalets sind wunderschön und toll gelegen mit grosszügigem Grundriss und Aussenbereich mit direktem Blick aufs Flussbett. Diese würden wir den älteren Chalets immer vorziehen. Sind aber auch deutlich teurer...

Beste Grüsse
Stefanie
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Danke für die Infos zu den beiden Unterkünften. Da wir Polentswa haben, das uns letztes Mal sehr gut gefiel, werden wir Gharagab lassen (ausser deine kommender Bericht stimmt uns noch um :P ).
Aber die Nossob Riverfront Chalets tönen wirklich gut. Zumindest eine Nacht werden ich wohl ein solches buchen.

Felix
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05 Dez 2020 21:15 #600584
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africanerd44 schrieb:
Danke für den tolle Reisebericht! Ich bekomme Fernweh ...

Hallo africanerd

Fernweh haben wir mittlerweile auch ganz happig! Schön liest du mit, es geht gleich weiter...wenn auch mit einem ziemlich unspektakulären Tag zwischen Grootkolk und Union's End.

Gruss
Stefanie & Daniel
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05 Dez 2020 21:34 #600586
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Tag 40 – 9. November 2019 – Ruhiges Grootkolk, 90km
KTP, Grootkolk Wilderness Camp, Chalet No. 2

Trotz wenig Schlaf sind wir um viertel nach fünf wach. Der erste Blick aus dem Fenster zeigt ein leeres Wasserloch. Einige Meter links davon liegt jedoch ein Schatten, der sich dank Feldstecher als Löwenmännchen herausstellt. Wie cool! Der hat sich irgendwann in der Nacht klammheimlich angeschlichen :lol: .

Wir trinken gemütlich einen Tee und machen ‚Lion-Watching‘. Uns könnte es definitiv schlechter gehen. Irgendwann macht sich der Löwe zum Wasser auf, kehrt dem trockenen Wasserloch dann aber enttäuscht den Rücken. Zum Glück können wir Isak dazu überreden, den Wasserhahn für einen kurzen Augenblick aufzudrehen! Der etwas ältere Bursche sieht danach aus, als ob er etwas kühles Nass dringend gebrauchen könnte. Sobald der Löwe das Wasser plätschern hört macht er rechtsumkehrt und trinkt genüsslich während über einer viertel Stunde!







Eine Weile unterhalten wir uns noch mit unserem Campnachbarn von nebenan. Leider verlässt der Löwe das Wasserloch genau zwei Minuten, bevor die Morgensonne das Wasserloch erreicht hat… Ein Lanner Falcon jagt erfolglos Tauben. Mittlerweile strahlt die Sonne vom blauen Himmel.


Kapsperling / Cape Sparrow

Kurz nach sieben fahren wir dann doch noch los bis ans Union‘s End Wasserloch. Es ist bereits ziemlich warm. Dementsprechend sehen wir eher wenige Tiere.



Hie und da eine kleine Herde Springböcke, einige nervöse Wiedehopfe, Drongos und viele Greifvögel (Raubadler, Schlangenadler, Steppenfalken und Lanner-Falken).


Raubadler / Tawny Eagle

An drei unterschiedlichen Orten entdecken wir auf der Pad ‚frische‘ Löwenspuren. Vermutlich stammen sie von heute Morgen früh oder den Nachtstunden. Unsere Suche nach den Katzen verläuft jedoch erfolglos…

Am Union‘s End Wasserloch trinkt eine Herde Kudus sowie ein einzelnes Eland.



Sie nehmen schon bald Reissaus. Zurück bleiben die Vögel.


Schnurrbärtchen / Scaly-feathered Finch


Kaptäubchen / Namaqua Doves




Namaflughuhn / Namaqua Sandgrouse

Wir frühstücken und fahren dann langsam zurück nach Grootkolk. Nach einem leckeren Frühstück verbringen wir den restlichen Vormittag draussen vor der Hütte. Für Unterhaltung ist dank den vielen Vögeln hier in Grootkolk immer gesorgt.


Siedelweber / Sociable Weaver







Zum ersten Mal sehen wir in der Kgalagadi eine Akazien-Drossel.


Akaziendrossel / Groundscraper Thrush

Das Wasserloch wird von einem Kampfadler sowie einem Weissrückengeier und einem Schlangenadler besucht. Die Gefiederten sind definitiv in der Überzahl heute.


Kampfadler / Martial Eagle




Schwarzbrust-Schlangenadler / Black-chested Snake Eagle

Säugetiere kommen keine vorbei.






Gelbbauchgirlitz / Yellow Canary



Nach einem Nickerchen fahren wir am späteren Nachmittag nochmals ans Union‘s End Wasserloch. Dort hatten wir letztes Jahr eine tolle Begegnung mit einer kleinen Löwenfamilie.





Heute ist es mit 39°C um siebzehn Uhr einfach zu heiß. Wir sehen leider noch weniger Tiere als am Morgen. Spuren im Sand hätte es ja genügend...


Termitenschmätzer / Ant-eating Chat



Zurück in Grootkolk unterhalten wir uns eine Weile mit unseren deutschen Bekannten (auch sie haben wir im KTP kennengelernt ;) ), welche heute in Grootkolk angekommen sind. Kurz bevor es komplett eingedunkelt hat, sind wir dann zurück in unserem Chalet. Scheinbar ist der alte Löwe von heute Morgen am späteren Nachmittag nochmals ans Wasserloch zum Trinken gekommen.

Wir schichten ein schönes Feuer auf. Es gibt Knoblauchbrot, gefüllter Gemsquash und Chicken Kebabs vom Upington Slaghuis. Verglichen mit unserem Botswana-Fleisch einfach hammer lecker!



Wie gestern auch verbringen wir den restlichen Abend am Wasserloch und hoffen auf ‚hohen‘ Besuch…

Wie ihr seht, liebe Leser des Reiseberichts, gibt es auch bei uns gelegentlich sehr unspektakuläre Tage in der Kalahari (abgesehen vom Löwen am Morgen) :blink: .
Letzte Änderung: 05 Dez 2020 21:40 von @Zugvogel.
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11 Dez 2020 18:06 #601104
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Tag 41 – 10. November 2019 – Grootkolk nach Gharagab, 120km
KTP, Gharaghab Wilderness Camp, Chalet No. 4

Leider war gestern Abend nicht mehr viel los am Grootkolk Wasserloch. Ganz anders sieht es heute um fünf aus, als der Wecker uns aus dem Schlaf holt. Von Weitem hören wir Löwen brüllen. Zwei Löwen, Eine Dame und ein Herr trinken gerade am Wasserloch. Nachdem sie ihren Durst gestillt haben, spazieren sie am Cabin neben uns vorbei in Richtung Dünen und legen sich unter einen Baum.

Die Fotoausbeute ist mager, es ist einfach noch zu dunkel. Eindrücklich war diese Sichtung aber allemal! :)



Wir brechen zu einer kurzen Ausfahrt in Richtung Union‘s End auf. Tiersichtungen sind rar. Vereinzelt ist ein Springbock zu sehen und bei Union‘s End verlässt gerade ein Schakal das Wasserloch. Das Federvieh präsentiert sich gelegentlich jedoch im schönsten Morgenlicht:


Raubadler / Tawny Eagle


Weissbürzelsinghabichte / Pale Chanting Goshawks




Mahaliweber / White-browed Sparrow-Weaver

Wir frühstücken am Wasserloch, beobachten Turteltauben und andere Vögel und fahren dann wieder nach Süden. Auch dem Kannaguass-Wasserloch statten wir einen Besuch ab. Auf dem Weg dorthin erspähen wir einen Häherkuckuck, ein Migrant. Fotografieren lässt er sich mehr schlecht als recht. Wir freuen uns trotzdem sehr, denn dieser Kuckuck ist für uns eine Erstsichtung :woohoo: .


Häherkuckuck / Great Spotted Cuckoo

Rund um Kannaguass sammeln sich Springböcke und Gnus, ein Strauss stolziert vorbei. Ans Wasser traut sich aber niemand so wirklich. Den Grund dafür finden wir nicht heraus. Egal wie intensiv wir die Umgebung und den grossen Baum am Wasserloch absuchen...



Um neun sind wir zurück in Grootkolk, wo wir unsere sieben Sachen packen, während am ausgetrockneten Wasserloch die Gnus Schlange stehen. Kurz bevor wir losfahren hat ein Lanner Falke eine Turteltaube erwischt. Leider haben wir den Kill nicht beobachtet :pinch: .






Schnurrbärtchen / Scaly-feathered Weavers


Granatastrild, Gelbbauchgirlitz und Siedlerweber



Wir verabschieden uns von Isak, mit dem wir leider einfach nicht warm werden und unterhalten uns bis elf Uhr mit Katja und Edith aus Köln, die wir nun bereits zum zweiten Mal in der Kgalagadi antreffen und dazwischen lose in Kontakt geblieben sind.

Auf der Fahrt nach Union‘s End ist deutlich mehr los als am Morgen. Dies obwohl die Temperatur bereits auf 37°C angestiegen ist. Bei Union‘s End tragen gerade Oryx ihre Revierkämpfe aus, während ein Sekretär gerne trinken würde.



Dank Katja‘s Beschreibung finden wir auch eine Braune Hyäne unter einem Baum neben der Strasse. Sie haben die Hyäne heute Morgen mit einer Verletzung an der linken Schulter angetroffen :( . Die Hyäne ist recht aktiv, deckt sich immer wieder mit Sand zu, sitzt mal auf und schaut rum und legt sich dann wieder in den Schatten.

Wir stellen uns auch in den Schatten und warten ab. Keine halbe Stunde später spaziert die Brownie ans Wasserloch :woohoo:





trinkt dort lange an der prallen Sonne



und verschwindet dann auf der gegenüberliegenden Seite im Gebüsch.



Da die Hyäne kaum hinkt gehen wir davon aus, dass es sich bei der Verletzung vor allem um eine Fleischwunde handelt, welche von alleine abheilen wird. Und Braune Hyänen sind bekannt für ihre Robustheit! :)



Bei Union‘s End tragen wir uns ins Gästebuch ein und fahren dann zum Abzweiger auf die 4x4-Strecke nach Gharagab. Unter einem Baum sichte ich eine gut getarnte Afrikanische Wildkatze!





Die Pad nach Gharagab bietet ebenfalls allerlei Sichtungen: Unendliche Weite,







immer wieder Oryx, Steenböckchen und Kuhantilopen,



Strausse, mehrere Raubadler sowie ca. sieben Kilometer nach dem Gharagab-Waterhole



ein totes Eland mitten auf der Strasse :( !



Bisher ist erst das Fahrzeug vor uns daran vorbeigefahren. Das Eland muss also heute Morgen oder letzte Nacht verstorben sein. Es ist wahnsinnig mager. Schon bedrückend, dass die Elands mit dieser Trockenheit scheinbar am wenigsten gut klarkommen :S ! So wie es aussieht ist es am Ende seiner Kräfte einfach Tod umgefallen und liegen geblieben. Wir finden keinerlei Verletzungen am Tier.

Im Camp werden wir von Eric, den wir bereits vom letzten Jahr kennen, sehr freundlich begrüsst. Wieder erhalten wir Cabin No. 4, ganz rechts aussen. Das passt! Nachdem wir letztes Jahr nur eine Nacht hier verbracht haben und es uns so gut gefallen hat, haben wir für dieses Jahr zwei Nächte gebucht. Wir freuen uns! B)

Es sind weniger Vögel als letztes Jahr unterwegs. Vor allem Siedlerweber, Kanarienvögel und einige Rotbauchwürger tummeln sich in den Büschen rund ums Chalet. Am Wasserloch herrscht ein stetes Kommen und Gehen von Springböcken und Schakalen.

Wir machen ein Nickerchen. Danach bereite ich Brotteig zu für die Roosterkoek von heute Abend. Kurz nach Sonnenuntergang erhalten wir Besuch einer Braunen Hyäne am Wasserloch. Sie lässt sich Zeit beim Trinken, spaziert davon und kehrt wieder zurück.



In der Nähe hält sich ein Schakal mit einem gebrochenen Bein auf, eine leichte Beute, könnte man meinen. Die Hyäne interessiert sich jedoch überhaupt nicht für den Schakal und lässt ihn sogar gleichzeitig trinken.

Gerade als wir uns um acht mit Eric unterhalten besucht eine stattliche Löwendame das Wasserloch :woohoo: ! Auch sie spaziert davon, legt sich eine Weile hin und kommt danach erneut zurück an den Trog, gefolgt von Schakalen und einer weiteren Oryxherde. Fotos gibt es keine mehr, da das Wasserloch in Gharaghab doch recht weit entfernt ist und der Scheinwerfer leider nur sehr schwach leuchtet...



Zum Abendessen lassen wir uns leckere Eland-Hamburger im selbstgebackenen Roosterkoek-Brot mit Süsskartoffeln vom Grill schmecken. Himmlisch!

Kurz vor elf dann der nächste Besuch einer Braunen Hyäne. Dieses Mal ein sehr grosses Tier, welches man ohne Feldstecher eher für ein Gnu, als eine Hyäne halten würde! :silly: Sie trinkt lange und verschwindet dann wieder in der Dunkelheit. Irgendwann legen wir uns trotz weiterhin gut besuchtem Wasserloch schlafen. Muss auch mal sein… :whistle:
Letzte Änderung: 11 Dez 2020 18:15 von @Zugvogel.
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11 Dez 2020 19:12 #601110
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Hoi Stefanie
Vielen Dank für den tollen Bericht, ich lese gerne mit.
Darf ich dich vielleicht ums Rezept für die Roosterkoek bitten?
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SA: 2013 mit Tristan da Cunha und St. Helena, 2014, 2015, 2018, 2022
2024_Südnamibia und Nordwest SA im Südfrühling (gebucht)
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Letzte Änderung: 11 Dez 2020 19:14 von brisen.
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