Tag 33 – 2. November 2019 – Ein ruhiger Tag rund um Urikaruus mit nächtlichem Highlight am Wasserloch, 95km
KTP, Urikaruus Chalet No. 4
Nach einer ruhigen Nacht ohne nennenswerten Wasserlochbesuch sind wir um fünf wach. Leider ist kein Tropfen Regen gefallen
. Ein anhaltendes Fiepen stellt sich als Fledermaus heraus, die sich durch irgendwelche Ritzen gezwängt hat und nun durch unser Schlafzimmer flattert. Ich öffne ihr die Balkontüre und irgendwann ist sie weg. Heute wollen wir es gemütlich angehen. Dani bleibt noch etwas liegen und ich setze mich mit einer Tasse Tee auf den unteren Balkon.
Am Wasserloch ist es ruhig. Kapturteltauben wechseln sich mit vereinzelten Springböcken ab. Zwei Tokos klopfen immer wieder an Dani‘s Scheibe. Um sieben Uhr entscheiden wir uns, doch noch einen Morning Drive zu machen. Wir fahren in Richtung Dreizehntes und Vierzehntes Bohrloch.
Kaptriel / Spotted Thick-Knee
Es sind die üblichen Verdächtigen, welche wir antreffen. Weit entfernte Giraffen, einige Oryx, vereinzelte Springböcke, Erdhörnchen.
Grossen Herden, wie wir sie letztes Jahr im KTP erleben durften, sind wir bisher noch nicht begegnet. Dies hat sicherlich mit der grossen Trockenheit zu tun. Auch Greifvögel haben wir bisher nur vereinzelt angetroffen und vor allem im Nossob-Tal.
Immerhin scheint die Sonne und am Vertiende Boorgat taucht sogar ein etwas mageres Eland auf. Hier verspeisen wir auch unser Frühstück.
Wir entscheiden uns, nicht bis nach Dalkeith hochzufahren und rollen langsam zurück nach Urikaruus.
Wir richten es uns auf der Terrasse gemütlich ein und hauen uns später nochmals zwei Stunden aufs Ohr. So ein Häuschen ist schon praktisch
.
Gegen halb fünf starten wir nochmals eine Ausfahrt. Gleich wie gestern geht es nach Süden. Kurz nach Urikaruus erspähen wir in einem Baum einen Milchuhu mit Kill. Eine andere Eule?
Milchuhu / Verreaux Eagle-Owl mit Kill
Kapkrähe / Cape Crow
Fuchsmanguste
Das Kamqua-Wasserloch liegt brach da. Es sieht aus, als ob es kein Wasser führen würde. Neben einigen Erdhörnchen treffen wir nördlich von Batulama wieder auf mehrere Gruppen Erdmännchen.
Batulama liegt leider auch verlassen da. Das Löwen-Paar von gestern ist weitergezogen. Heute fahren wir runter bis Gemsbokplein. Zwei Mal treffen wir auf ein einzelnes Eland,
ebenso beobachten wir einen erfolglosen Jagdversuch eines Schakals auf einige Erdhörnchen.
Auf dem Rückweg ist das Licht zwar schon weg - unser Sichtungsglück nimmt jedoch zu! Nebst zwei Raubadlern treffen wir auch auf eine weit entfernte Afrikanische Wildkatze (kein Foto). Doch noch ne Katze für den heutigen Tag
.
Kurz darauf hören wir mehrere Perlkäuze rufen und können einen davon auch in einem Busch neben der Pad auffinden.
Wir schauen nochmals kurz beim Milchuhu vorbei
und sind um viertel nach sieben zurück in Urikaruus. Jacques erzählt uns, dass wir unsere Camera Trap beim Wasserloch aufhängen dürfen
. Er habe dies mit seinem Vorgesetzten geklärt. Mal schauen, was sich da die nächsten zwei Tage und Nächte so zeigen wird
.
Während wir das Abendessen (Kartoffelsalat mit Rindsteaks) vorbereiten bekommt das Camp-Wasserloch regelmässigen Besuch. Neben Elenantilopen und Oryx verzeichnen wir auch einen Kapfuchs, Schakale, einen Kaptriel sowie später weitere Gruppen Elenantilopen. Es ist mehr Betrieb hier als tagsüber auf Gamedrive
.
Wir lassen den Abend bei einem Amarula on Ice auf der Terrasse ausklingen und sind wieder einmal einfach nur froh, hier zu sein. Gegen zehn hauen wir uns aufs Ohr, das Highlight des Tages folgt lauthals von den Kapfüchsen angekündigt dann um kurz nach elf!
Das Leopardenmännchen mit dem Namen Botshelo (Kgalagadi Leopard Project), welcher aktuell grosse Teile des Auobs sein Revier nennt, betritt die Bühne für kurze rund zehn Minuten. Und wir geniessen den Auftritt von unserem Balkon aus in vollen Zügen.
Spiegelreflex-Fotos sind uns vor lauter Aufregung keine brauchbaren gelungen
Er trinkt kurz, wirkt etwas nervös und verlässt das Wasserloch dann in Richtung Cabins. Zwischen dem Honeymoon Chalet und Nr. 1 hindurch geht's zum Chalet vom Camp Attendant. Mittlerweile haben wir zusammen mit unseren Nachbarn auf den Walkway vor den Cabins gewechselt und beobachten gespannt
. Nach einigem Markieren und Schnuppern verschwindet der Leopard mit viel Knurren und Husten über die Anhöhe hinter dem Camp. Der Adrenalin-Rush flaut langsam ab...
Irgendwann liegen wir wieder in unseren Betten und lassen die Kamerafalle die restlichen Besucher der Nacht aufzeichnen: