Tag 31 – 31. Oktober 2019 – Schepper, schepper, 226km
KTP, Nossob Campsite
Während das schönste Morgenrot den Himmel erhellt stehen wir auf und machen uns abreisebereit. Die Vögel sind bereits wieder eifrig auf der Campsite unterwegs, die Sichtung der Camer Trap bringt nichts Aufregendes zum Vorschein.
Thupapedi Campsite
Um sechs fahren wir zurück nach Sisatzwe und von dort in Richtung Kaa Gate. Kurz nach der Abzweigung auf die Pad zum Gate sehen wir frische Löwenspuren im Sand. Sie kommen aus unserer Richtung
. Es muss ein ganzes Rudel unterwegs gewesen sein. Trotz intensiver Suche finden wir die Löwen aber nicht.
Ohne weitere Aufregungen geht es auf der tiefsandigen Piste zum Gate. Dieses ist heute Morgen zum Glück wieder bemannt
. Auf unsere Aussage, dass wir gestern in den Park gefahren sind und bis um halb fünf gewartet haben, wird nicht mit der Wimper gezuckt. Ja, es wäre niemand da gewesen. Wir müssten im grossen dicken Buch aber unbedingt eintragen, dass wir gestern gekommen sind und nicht heute!
Gemacht, getan und schon geht es für uns los in Richtung Nossob-Tal.
Die Strecke von Kaa nach Kannaguas ist problemlos zu befahren.
Dank wenig Niederschlag vor ein paar Tagen, dürfen wir diese faszinierenden Blumen bewundern
Landschaftlich gefällt es uns sehr gut hier. Zu Beginn treffen wir ausser einigen Steenböckchen kaum Tiere an. Nach etwa 40km wird es immer spannender: ein Honigdachs, Schakale, die ersten Kuhantilopen, Oryx, Strausse und viele Wiedehopfe, Rotbauchwürger und die ersten Siedlerweber.
Punkt elf kommen wir zu einem abrupten Stopp. Vor uns kreuzt eine knutschgelbe Kapcobra die Pad. Wie toll
! Eine solche Sichtung haben wir uns seit langem gewünscht.
Coole Sache!
Kurz darauf sehen wir unsere ersten zwei Elands und wenig später weitere vier Stück. Leider sind sie sehr scheu.
Punkt zwölf treffen wir im Nossob-Tal ein.
Wir stellen fest, dass im KTP alle Wegweiser neu in schönem grün beschriftet wurden
Wie auch schon gestern hören wir während der Fahrt immer wieder ein leises Scheppern. Bereits gestern hat sich Dani unters Auto gelegt, aber nichts Besonderes festgestellt. Bei Lijersdraai steht eine weitere Inspektion an
. Und die bringt zu Tage, dass das Kühlelement der Dieselleitung abgebrochen ist und nun lose runterhängt
. Das erklärt das Scheppern!
Mit Kabelbindern und einem Spanngurt zurren wir (also Dani - ich beobachte Webervögel und schaue, dass Dani von keinem Raubtier gefressen wird
) das Ganze wieder fest. Fürs Erste hälts.
Gut, dass bei uns der Bordmechaniker immer mit dabei ist
So können wir problemlos nach Nossob fahren. An Gameviewing ist aber nicht mehr wirklich zu denken. Zum einen möchten wir möglichst bald in Nossob sein, zum anderen ist es mit 35°C aber auch brütend heiss.
Den Weissrückengeier im Nest zusammen mit einem Jungvogel,
ein wunderschöner Gaukler am Polentswa Wasserloch,
sowie mehrere Gaukler bei Cubitje Quap sind aber doch noch hervorzuheben.
Ansonsten sehen wir die üblichen Verdächtigen im Schatten (Oryx, Springbock, Gnu) und fragen uns etwas, von was sie sich in dieser absolut vertrockneten Einöde noch ernähren…
Zwischen zwei und drei treffen wir in Nossob ein. Das Check-in Procedere klappt noch unkomplizierter als sonst. Auf Nachfrage dürfen wir für 6 Rand/min das Sanparks-Telefon benutzen, um bei Savanna anzurufen. Die Verbindung ist mehr schlecht als recht, jedoch erreichen wir irgendwann einen der Mechaniker.
Nach längerem Hin und Her (man möchte uns in eine Garage nach Mariental oder Keetmanshoop schicken, beide >300km entfernt), können wir uns darauf einigen, dass sie Morgen einen Mechaniker nach Mata Mata schicken, der eine intakte Platte mitbringt und die Dieselkühlung wieder montiert. Einen Ersatzwagen hätten sie aktuell nicht verfügbar. Und nachdem wir bereits 250km für den Kühlschrank gefahren sind und über sechs Stunden investiert haben sind wir nicht nochmals bereit, ein bis zwei Tage unseres Urlaubs zu opfern
. Da wir morgen aber sowieso in Urikaruus nächtigen, können wir uns die Fahrt nach Mata Mata einrichten.
Die ganze Organisation hat uns ca. zwei Stunden gekostet. Nun sind wir froh, dass das Problem gelöst ist und machen uns noch auf einen kurzen abendlichen Gamedrive in Richtung Süden. Wirklich spannende Sichtungen bleiben aus. Bei Marie Se Gat sind einige Schakale und Oryx aktiv.
Marie Se Gat WH
Trotz ausbleibenden Sichtungen geniessen wir die schöne Abendstimmung.
Zurück im Camp gibt’s erstmal eine erfrischende Dusche. Danach kochen wir asiatisches Rindfleisch mit Reis. Auf unserem Verdauungsspaziergang entdecken wir in der Nähe unserer Campsite zwei hübsche Weissgesichts-Ohreulen.
Ein schöner Tagesabschluss!