THEMA: 8 Wochen entschleunigt in BOT, NAM & SA 10-11/2019
01 Aug 2020 16:34 #592955
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Tag 26 – 26. Oktober 2019 – Zurück nach Botswana an den Panhandle, 54km
Shakawe River Lodge, Campsite No. 2

Heute Morgen wollen wir die Vogelwelt des Ngepi Camps geniessen. Wir sind zwar bereits um sechs Uhr wach, gehen den Tag jedoch gemütlich an. Wir starten mit einem Frühstück mit Flussblick, begleitet von einem lautstarken Trupp Hartlaub‘s Babbler.


Weissbürzeldrossling / Hartlaub's Babbler

Der Himmel ist stark bewölkt. Ein Regenschauer zwingt uns nochmals ins Zelt. Die Natur freut sich :) .


Goldbugpapagei / Meyer's Parrot


Black Crake / Mohrenralle


Weissbrauenrötel / White-browed Robin-Chat

Lesen und Birden prägen unseren Morgen. Leider sind die Lichtverhältnisse für Fotos auf der unterirdischen Seite. Wir geniessen die Vogelvielfalt hier trotzdem sehr.


Goldbugpapageien


Weissbürzeldrossling / Hartlaub's Babbler

Das Mittagessen lassen wir uns an der Bar schmecken. Dazu erhalten wir regelmässigen Besuch eines Paradiesschnäpperpaares.


weibl. Paradiesschnäpper / fem. African Paradise Flycatcher


männl. Paradiesschnäpper / male African Paradise Flycatcher



Ein Weissbauchnektarvogel hüpft durchs Gestrüpp,


Weissbauchnektarvogel / White-bellied Sunbird

während sich ein Grosser Goldweber



und ein Gelbsteissbülbül den Bird Pool genauer anschauen.



Auch diese zwei Gefiederten sind mit von der Partie:


Gelbsteissbülbül / Dark-capped Bulbul


Grosser Goldweber / African Golden Weaver

Wir checken noch kurz unsere Mails und hüpfen danach erneut in den Pool im Okavango. Die Erfrischung tut gut B) .







Um halb zwei rollen wir vom Platz. Über die C48 geht es auf der Transitroute durch den Mahango Nationalpark. Bald schon erreichen wir den 'Mohembo Border Post'. Mittlerweile sind wir geübte Grenzgänger. Den eigenen Kugelschreiber mitbringen verkürzt das Aus- bzw. Einreiseprocedere massiv! ;)

In Namibia werden wir durch einen eher mürrischen, aber effizienten Grenzbeamten abgefertigt. In Botswana ist der Empfang sehr freundlich und ebenfalls effizient. Bereits nach einer viertel Stunde sind wir durch. Unser Beleg der letzten Einreise nach Botswana mit der Zahlung der Versicherungs- und Strassennutzungsgebühr reicht. Auch vom Zoll werden wir durchgewunken und schon befinden wir uns wieder in Botswana.

Kurze Zeit später befinden wir uns bereits im Getümmel von Shakawe. Wir füllen unseren Tank mit Diesel. Für die letzten mehr als 1100km haben wir drei Viertel bzw. ca. 150l Diesel gebraucht. Dies ergibt einen Verbraucht von <15l/100km. Geht in Ordnung… Im relativ gut sortierten Choppies erhalten wir Frischprodukte, einige Wasserkanister und im Liquorama kann ich sogar einen neuen Sack Eis auftreiben. Unverzichtbar bei diesen Temperaturen :woohoo: .

Nun sind es nur noch etwa zehn Kilometer bis zur Shakawe River Lodge. Wir erhalten die Campsite No. 2, welche zu Beginn noch besetzt ist. Diese befindet sich gleich oberhalb der Kolonie der Weissstirnbienenfresser.



Die kleinen Kerle sind eifrig mit der Futterbeschaffung für ihre Brut beschäftigt. Ein Wiedehopf hat seinen Bau gleich im Baum auf Campsite drei. Hier wird uns definitiv nicht langweilig werden :laugh: .


Weissstirnbienenfresser / White-fronted Bee-eater





Wir erkunden uns nach Birding- bzw. Bootstouren für Morgen, werden aber auf später vertröstet. Ein Guide werde bei uns auf der Campsite vorbeikommen. So spazieren wir selbständig übers Lodge-Gelände und sehen neben den Bienenfressern auch einige andere Vogelspezies. Eine Gruppe Steppenbaumhopfe, ein Riesenfischer, der prächtige Schreiseeadler, weitere Grosse Goldweber, Gelbsteissbülbüls sowie ein Gelbbauchbülbül sind hier unter anderem zu erwähnen.


Riesenfischer / Giant Kingfisher


Mangobaum



Im Wald neben der Lodge begegnen wir ausserdem zwei Buschböcken sowie frischen Elefantenhinterlassenschaften.





Den Sundowner-Gin Tonic gönnen wir uns auf der Campsite mit Blick auf den Okavango. Schön ist das Leben! Dani legt sich danach nochmals schlafen. Die 'Erkältung' hat ihn weiterhin fest im Griff. Ich koche leckere Pasta mit Thunfischsauce, welche wir später gemeinsam verspeisen.

Leider kommt der versprochene Bird Guide der Lodge (wie erwartet) nicht auf unserer Campsite vorbei. Wir werden uns Morgen drum kümmern müssen…

Leider ist der Abend weniger ruhig als erhofft. Vom nahegelegenen Dorf dröhnt Popmusik herüber. Es ist Samstagabend. Auf der Campiste ist ansonsten nicht viel los. Ausser uns ist nur die Nummer eins besetzt. Alle anderen Campsites sind auch nicht gerade schön... Später hören wir einen Woodford-Kauz rufen. Auch hier fruchtet unsere Suche nach dem Verursacher leider nicht.
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12 Aug 2020 18:40 #593506
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Tag 27 – 27. Oktober 2019 – Ein lange gehegter (Eulen-) Traum wird wahr, 0km
Shakawe River Lodge, Campsite No. 2
Teil 1



Der heutige Morgen steht ganz im Zeichen der Erholung. Wir sind in der Morgendämmerung bereits wach, gehen den Tag aber gemütlich an. Die Weissstirnspinte sind bereits eifrig auf Futtersuche. Wir setzen uns dazu und beobachten.


Weissstirnspinte / White-fronted Bee-eater


Schreiseeadler mit Beute / African Fish Eagle


Weissbürzeldrossling / Hartlaub's Babbler



Das Wetter ist deutlich besser als vorhergesagt. Das kommt dem Fotografenherz natürlich grad recht!





Eine Grüne Fruchttaube verspeist genüsslich Beeren,





während ein Halsband-Bartvogel durchs Geäst tanzt.



Auch Haubenbartvögel, Gelbsteissbülbüls, Maskenbülbüls, Gelbbrustbülbüls und Grosse Goldweber kommen zu Besuch, während der Wiedehopf fleissig Beute zur Nesthöhle bringt.


Gelbbrustbülbül / Yellow-bellied Greenbul


Wiedehopf / African Hoopoe



Die Stars des Morgens bleiben jedoch die Weissstirnspinte.







Der Panhandle ist für Vogelinteressierte wirklich das Paradies auf Erden!





Während wir frühstücken landet ein African Fish Eagle mit Beute auf einem Baum nebenan. Da Dani stark erkältet ist legt er sich im Laufe des Morgens nochmals hin. Ich schleiche den Vögeln übers Lodge-Gelände hinterher.


Gelbbrustbülbül


Steppenbaumhopf / Green Wood-hoopoe


Grosse Goldweber / African Golden Weaver







Diese Vogelvielfalt ist einfach unglaublich. Mit der Kamera erwische ich nur hin und wieder einen. Dani ist am Mittag bei den Bienenfressern erfolgreicher:











Falls jemand schon genug hat, bitte einfach nach unten scrollen ;) .









Diese Campsite mit eigener Vogelkolonie sucht definitiv ihresgleichen:











Auch heute ist es wieder heiß. Im Schatten der grossen Bäume hier lässt es sich aber gut aushalten. Eine Abkühlung im Pool trägt ebenfalls dazu bei. Das Wetter ist super und wir sind happy.


Maskenbülbül / Red-eyed Bulbul


Unsere schattige Campsite No. 2





Gleich geht es mit dem zweiten Teil weiter...
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12 Aug 2020 19:35 #593511
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Tag 27 – 27. Oktober 2019 - Teil 2

Um vier Uhr nachmittags haben wir uns zu einer Bootstour verabredet. Unser Guide ‚Lax‘ ist gut vorbereitet und schon tuckern wir los. Wir passieren mehrere Kolonien Weissstirnspinte, treffen aber auch auf ihre Verwandten, die Scharlach- und Zwergspinte.


Gut getarnter juveniler Schreiseeadler


Scharlachspint


Zwergspint


Weissstirnspint

Krokodile und Hippos werden in langsamem Tempo passiert. Der Wasserstand des Okavango ist aktuell ca. 1-1.5m niedriger als sonst zu dieser Jahreszeit...





Bald schon merken wir, dass ‚Lax‘ bei der Vogelidentifikation nicht sehr sattelfest ist. Zuerst denken wir, er will uns 'verarschen' mit einigen falschen IDs :evil: . Bald schon stellen wir jedoch fest, dass er sich wirklich nicht gut auskennt mit den Vögeln. Das ist sehr schade, weil die Lodges hier am Panhandle eigentlich bekannt sind für ihre qualitativ hochstehenden 'Birding Cruises'. Zugegebenermassen sind wir darüber ziemlich enttäuscht :( ! Ansonsten taugt er als Guide aber ganz gut. Er stellt das Boot jeweils richtig ins Licht, fährt langsam und hält jeweils sofort an, wenn wir etwas sehen, was uns interessiert.




Rotkappenschwalben / Wire-tailed Swallows


Hammerkopf / Hamerkop

Auch auf drei Elefanten treffen wir heute. Das werden vermutlich die letzten Elefanten des Urlaubs sein... Abschiedsbilder gibt es keine, sie befinden sich im dichten Papyrus. Die Vögel (und auch wir) haben heiss :pinch: .








Wassertriel / Water Thick-Knee


Kleine Streifenschwalbe / Lesser Striped Swallow


Riesenfischer / Giant Kingfisher


Schwarzbrust-Schlangenadler / Black-chested Snake Eagle



Zu den Highlights dieser Bootstour gehören definitiv der Weissrücken-Nachtreiher mit seinen grossen Kulleraugen,



eine grosse Gruppe African Skimmer



sowie Collared Pratincoles auf einer Sandbank im Okavango.


Braunkehl-Uferschwalbe / Brown-throated Martin











Star des Abends ist jedoch unser grimmig auf uns herabblickender gefiederter Freund: die Pel‘s Fishing Owl!


Bindenfischeule / Pel's Fishing Owl

Diese finden wir im dichten Blattwerk eines hohen Baumes auf Höhe Shakawe Stadt. Diese Sichtung haben wir uns für diesen Urlaub so sehr gewünscht! :)



Wir sind ausser uns vor Freude, obwohl fototechnisch noch sehr viel Luft nach oben besteht. Glücklich verlassen wir die ‚Grumpy Owl‘ und tuckern langsam zurück nach Süden.







Am Himmel haben sich Wolken aufgetürmt. In der Nähe gehen Blitze nieder und es donnert. Eine Wahnsinns-Stimmung! Bisher ist jedoch noch kein Tropfen Regen gefallen...







Zurück in der Lodge begrüsst uns dieses schon mehrfach kritisch beäugte Schild:



Im Restaurant der Lodge gönnen wir uns leckere Pizzas aus dem Holzofen und stossen auf unsere Eule an. Gute Nacht!



Letzte Änderung: 12 Aug 2020 19:41 von @Zugvogel.
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07 Sep 2020 22:58 #594424
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Tag 28 – 28. Oktober 2019 – Kilometer fressen zwischen Shakawe und Ghanzi, 443km
Ghanzi, Thakadu Bush Camp

Obwohl wir heute viel Strecke vor uns haben gehen wir den Morgen gemütlich an.


Schlangenhalsvogel / African Darter



Ist auch kein Problem, da wir bereits um halb sechs wach sind ;) . Die Weissstirnspinte sind bereits eifrig auf Nahrungssuche. Rundherum zwitschert und krächzt es.





Heute geht es Dani's Gesundheit endlich besser. Während er den Vögeln mit der Kamera hinterher pirscht geniesse ich die Morgenstimmung.


Halsband-Bartvogel / Black-collared Barbet


Gelbsteissbülbül / Dark-capped Bulbul


Weissstirnspint / White-fronted Bee-eater




Mangrovenreiher / Green-backed Heron, eine Erstsichtung für uns!

Die Sonne scheint und es wird bereits warm. An diesem wunderbaren Ort hätten wir es problemlos noch eine Nacht länger ausgehalten :whistle: .


Goldbugpapagei / Meyer's Parrot




Gelbsteissbülbül / Dark-capped Bulbul


Rotzügel-Mausvogel / Red-faced Mousebird




Graulärmvogel / Grey Go-Away Bird



Ein ordentlich aufgedunsenes Rind mit einem Krokodil im Schlepptau treibt flussabwärts.







Weiter geht es mit schöneren Sichtungen. Vom netten Guide Jack lässt sich Dani nochmals kurz mit dem Boot zur Bienenfresser-Kolonie fahren. Diese wird von der Morgensonne schön angestrahlt. Auch ein Giant Kingfisher lässt sich ablichten.


Riesenfischer / Giant Kingfisher


Links der noch nicht komplett ausgefärbte Jungvogel

















Währenddessen packe ich unsere sieben Sachen zusammen.



Kurz vor neun sind wir an der Reception und werden leider sehr unfreundlich empfangen. Eigentlich möchten wir ja nur unsere Rechnung begleichen! Keines der vier Kreditkartengeräte ist in der Lage, sich mit dem Netzwerk zu verbinden. Die Receptionistin lässt es jedoch so aussehen, als würden unsere KK nicht funktionieren :evil: . Schnell kommen wir dem Problem aber auf die Spur. Leider hat die Receptionistin keinerlei Lösungsansätze. Unserer Bitte, das KK-Gerät bzw. das W-Lan neu zu starten, kommt sie nur sehr widerwillig nach. Nach mehreren gescheiterten Versuchen geben wir auf. Da dies unser zweitletzter Tag in Botswana ist, reichen unsere Bargeldreserven nicht mehr aus. Als wir die Dame fragen, wie wir nun vorgehen sollen schickt sie uns auf die nächste Bank. Wir sollen eine Überweisung machen. Mal schauen, ob das klappt :S .

Da gemäss einem anderen anwesenden Gast die Bank in Shakawe gestern ‚out of oder‘ war, entschliessen wir uns in Richtung Ghanzi loszufahren. Abgesehen von der heutigen Receptionistin war die Shakawe River Lodge für uns ein Highlight. Einen fahlen Beigeschmack hinterlässt das eben Erlebte aber trotzdem… :(

Die Strecke nach Ghanzi ist abgesehen von einigen Potholes in deutlich besserem Zustand als erwartet. So kommen wir schneller voran, als von Tracks4Africa prognostiziert. Immer wieder verursachen Ziegen, Schafe oder Strausse einen Roadblock. Aufgepasst! :woohoo:

Bis auf den Kuke Veterinary Check Point werden wir an allen Check Points durchgewunken. Beim Kuke-Zaun müssen wir alle unsere Schuhe desinfizieren, was wir selbstverständlich anstandslos machen. Auch wenn wir unsere Trekkingschuhe seit Windhoek nicht mehr gebraucht haben ;) . Nach Fleisch, Milchprodukten und/oder Gemüse und Früchten werden wir erstaunlicherweise nicht gefragt.

Kurz nach fünfzehn Uhr treffen wir in Ghanzi ein. Zuerst starten wir einen Zahlungsversuch auf der FNB Bank, diese schliesst jedoch in zwanzig Minuten und es warten mehr als zwanzig Leute in einer Reihe. Heute ist Zahltag...

In der Hartland Butchery kaufen wir uns Fleisch für die ersten Tage im KTP. Die Auswahl ist deutlich besser als vor drei Wochen. Geduldig vakuumiert der Metzger unsere (aus seiner Sicht) ‚Mini-Portionen‘ :whistle: . Wir sind mehr als zufrieden mit der Ausbeute.

Danach decken wir uns im Shoprite und im Spar mit Frischwaren, sowie im Liquorama mit Savanna, Bier und Wein ein. Die Geschäfte sind rappelvoll. Trotzdem herrscht eine sehr entspannte und freundliche Stimmung. Man merkt, dass die Leute wieder über Bares verfügen.

Bei der netten Verkäuferin im Liquorama erkundigen wir uns, wo wir unsere leeren Wasserkanister auffüllen können. Auch dies ist hier in Ghanzi möglich und sie erklärt uns den Weg zu ‚Aqua Maze‘. Eine viertel Stunde später haben wir auch das durch. 7 Pula pro 5L Wasser.

Nur noch tanken und schon haben wir innerhalb von zwei Stunden alles Nötige erledigt. Mit der Zeit wird man effizient! B)

Müde, aber zufrieden kommen wir im Thakadu Bush Camp an. Das Angebot, für zwei Drittel des offiziellen Preises in einem der Meru-Zelte zu übernachten, schlagen wir aus. Schliesslich haben wir sowieso nicht mehr viele Zeltnächte vor uns. Als Campsite wählen wir dieselbe wie letztes Mal: Mongoose. Ganz am Ende der Anlage gelegen bietet sie viel Privatsphäre und Ruhe.



Im Abolution Block begegnet Dani einer nicht ganz kleinen, aber hübschen Spinne :woohoo: .



Das Nachtessen lassen wir uns wie vor drei Wochen im Restaurant schmecken. Es gibt leckeres Kudu Seswaa (‚pulled Kudu‘) mit Pap bzw. Reis.



Pap(p)-satt sind wir danach auf alle Fälle. Wir schicken einige Grüße und Fotos nach Hause und legen uns kurz darauf schlafen. Zum ersten Mal seit vielen Wochen hat es abgekühlt. Eine Wohltat!
Letzte Änderung: 07 Sep 2020 23:08 von @Zugvogel.
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03 Okt 2020 12:38 #595947
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Liebes Forum

Sorry für die Stille hier im Reisebericht. Nach einer sehr strengen Zeit auf der Arbeit sind wir gestern Abend nach einem schönen, zu Afrika vergleichsweise unspektakulären Urlaub aus Italien (Sizilien, äolische Inseln & Venedig) zurückgekehrt (geplant war ja Simbabwe :( ). Nun geht es mit unserem Afrika-Reisebericht vom letzten Jahr weiter :) .

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Tag 29 – 29. Oktober 2019 – Ghanzi – KD2 oder endlich Kalahari!, 461km
KD2, Name Pan

Mit Sonnenaufgang sind wir wach. Leider hat es mittlerweile mich mit den Halsschmerzen und der Erkältung erwischt. Und dies im sommerlichen Afrika…

Heute Morgen kann man zwar nicht wirklich von sommerlich sprechen: 12°C und ein eisiger Wind begrüssen uns. Kaum zu glauben nach den letzten zwei Wochen, wo die Temperaturen auch nachts selten unter 25°C lagen...





Wir frühstücken verhältnismässig dick eingepackt, organisieren uns an der Reception vier Bündel Holz und dürfen unseren Frischwassertank auffüllen. Auch hier hätten wir gerne noch eine zweite Nacht verbracht. Das leckere und preiswerte Abendessen, die sehr zuvorkommenden Angestellten und die tolle Bush-Atmosphäre gefallen uns am Thakadu Camp ausserordentlich.



Wir fahren nochmals zurück nach Ghanzi und versuchen wiederum unser Glück auf der Bank. Auch heute Morgen ohne Erfolg. Die Bank ist um viertel vor neun noch nicht geöffnet. Als wir später zurückkehren steht wieder eine lange Schlange Leute davor. So kaufen wir noch neue Lutschtabletten gegen die Halsschmerzen und machen uns auf die Weiterfahrt nach Süden.

Bis Kang prägen Ziegen, Schafe, Rinder und Strausse das Strassenbild. Auf der guten Asphaltstrasse kommen wir problemlos voran. Pünktlich mittags um zwölf sind wir in Kang. Die Stadt erlebt so wie es scheint gerade einen Boom. Die Strassen sind frisch asphaltiert und es werden Strassenlampen mit Solarpanel montiert. Neben einem Sefalana Shopper gibt es hier auch einen Choppies. Beiden statten wir einen kurzen Besuch ab, da wir gestern nirgendwo Tomaten erhalten haben. Auch hier gibt es keine Tomaten in der Gemüseabteilung :huh: . Dafür gönnen wir uns was Kleines zu Mittag.

Auf der Bank in Hukuntsi versuchen wir es nochmals mit der Zahlung für die Shakawe River Lodge. Eine nette Angestellte bescheinigt uns, dass ohne Konto keine Überweisung auf ein anderes Konto möglich ist :( .

Weiter geht die Fahrt auf Asphalt nach Hukuntsi. Auch hier pulsiert das Leben. Am Dorfeingang steht ein niegelnagelneues Einkaufszentrum – es gibt Tomaten B) ! Nochmals machen wir unseren Dieseltank voll.


Einkaufszentrum bei Hukuntsi

Dank Open Street Map finden wir unseren Weg quer durch Hukuntsi in Richtung Zutshwa problemlos. Auch hier fällt uns wieder auf, wie freundlich die Leute in Botswana uns Fremden gegenüber sind. Schön!

Wir werfen einen Blick auf die eindrückliche Hukuntsi Pan und fahren nun auf gutem Schotter weiter in Richtung Zutshwa. Zum ersten Mal weist nun auch ein Wegweiser in Richtung Kgalagadi Transfrontier Park :kiss: .


Hukuntsi Pan

Wir kommen nicht weit bevor wir einem stehengebliebenen, in die Jahre gekommenen Toyota begegnen. Ein Mann beugt sich über die Motorhaube und meint auf unsere Frage, ob er Hilfe brauche, dass er nicht wisse, was mit seinem Wagen los sei. Selbstverständlich halten wir an. In gebrochenem Englisch erklärt uns der Herr, dass möglicherweise die Batterie, allenfalls aber auch etwas mit dem Tank oder sonst was kaputt sei. Dani hat die Situation schnell erfasst und packt unsere Überbrückungskabel aus.


Pannenhilfe irgendwo im Nirgendwo

Mittlerweile sind auch die Ehefrau sowie die Tochter ausgestiegen und begrüssen uns freundlich. Wir hängen die Batterie des botswanischen Toyotas an unsere und schon lässt sich der Motor wieder starten. Alle sind happy und wir werden von Dankesreden überhäuft.



Weiter geht die rund stündige Fahrt nach Zutshwa. Hier ist nicht viel los. Der Weg in die KD2 Concession ist jedoch gut beschildert. Leider ist am Tor zur Concession niemand anwesend und es sind auch keine Permits zum Ausfüllen mehr in der Box vorhanden. Zwei Frauen, welche mit ihren Kindern vorbeiziehen wissen auch nicht zu helfen. Sie meinen, wir sollen einfach durchfahren. Dank dem Forum wissen wir aber, dass die Übernachtung auf der Transitstrecke 100 Pula pro Person kostet. So schreiben wir einen Zettel mit unseren Angaben, heften die 200 Pula dran und werfen das Ganze in die Money-Box. Sollte passen… Von weitem rennt ein Mann auf uns zu. Es ist derjenige von der Autopanne. Er bedankt sich nochmals ausgiebig und herzlich bei uns. Wir sind gerührt :blush: !



Nun sind es noch 21km zur Name Pan, wo wir übernachten dürfen. Um vier sind wir endlich da. Es ist fantastisch hier :) ! Einsam an einer Pfanne gelegen, auf der Springböcke grasen, Vögel umherschwirren und weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist. So wie es uns gefällt! Auch die Temperaturen sind heute sehr angenehm. Im Schatten wird es sogar bald empfindlich kühl.


Name Pan





Wir drehen noch eine kleine Runde zu Fuss. Ausser Spuren verschiedener Antilopen und von Straussen sehen wir auch Hyänen-Hinterlassenschaften. Frische Spuren sind jedoch keine zu sehen.







Gegen Abend entzünden wir ein schönes Lagerfeuer, grillen leckeres Rindfleisch aus der Hartland Butchery und essen dazu Gurkensalat und Reis. Und als Nachtisch gibts ‚Schoggi-Bananen‘ :laugh: . Diese unendliche Ruhe hier ist beinahe unwirklich, nur hin und wieder hören wir die Barking Geckos. So fühlt sich nach Hause kommen an!







Mittlerweile relativ warm angezogen widmen wir uns zum Abschluss des Tages der Nachthimmelfotografie.



Letzte Änderung: 03 Okt 2020 12:47 von @Zugvogel.
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03 Okt 2020 22:46 #595979
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Tag 30 – 30. Oktober 2019 – KAA Concession: We'll be back after lunch..., 84km
KTP KAA Concession, Thupapedi Campsite

Dick eingemummelt in unsere Schlafsäcke verbringen wir eine erholsame Nacht in der Wildnis. Die Temperaturen sind auf unter 10°C gefallen - eine Wohltat! Mit dem Sonnenaufgang wärmt sich die Luft und wir können gemütlich frühstücken.



Danach ist lesen, Tagebuch schreiben und Fotos aussortieren angesagt. Am liebsten würden wir hier nie mehr weg…



Nach elf Uhr fahren wir trotzdem los zu unserem Lieblingspark, dem KTP :) . Wir treffen auf viele Steenböckchen, ansonsten ist es säugetiermässig ruhig. Bzgl. Vögeln treffen wir auf die üblichen Kalahari-Verdächtigen: Wiedehopfe, Rotbauchwürger, Weissbürzel-Singhabichte, Mahaliweber und Schwalbenschwanzspinte. Einem anderen Fahrzeug begegnen wir heute den ganzen Tag über nie :) .


Kaa Pan





Besonders die Gegend um die eindrücklich grosse Kaa Pan ist sehr schön. Alle Abzweigungen sind jedoch mit ‚no entry‘-Schildern versehen. Nur Tourenanbieter und vorangemeldete Gäste dürfen diese Strassen noch befahren.





Kurz nach eins treffen wir am Kaa Gate ein.




Kaa Gate

Der folgende Zettel begrüsst uns:



Kein Problem. Wir fahren den Landcruiser in den Schatten und essen die Resten vom gestrigen Abendessen. Irgendwann wird schon jemand auftauchen B) .



Und wir warten…



...und warten…



...und warten...



...und warten. Also lesen wir etwas in unseren Büchern. Um halb drei Uhr werden wir langsam etwas ungeduldig. Nun sind wir seit eineinhalb Stunden hier! :unsure:

So streunen wir etwas über das Gelände, begegnen jedoch keiner Menschenseele. Auch Rufen und Klatschen bringt keinen Erfolg. Irgendwie sieht hier alles etwas überdimensioniert aus, genutzt werden scheinbar nur die wenigsten Räumlichkeiten. Und uns ist irgendwie rätselhaft, wohin man an diesem einsamen Ort genau zum Mittagessen verschwinden kann?! :silly:

Wir setzen uns nochmals hin und beschliessen, den Leuten bis um vier Uhr Zeit zu geben. Länger sollte der ‚Lunch‘ wohl nicht dauern!? :evil: Aber auch um vier bewegt sich rein gar nichts. Um zwanzig nach vier, nach mehr als drei Stunden Warten, haben wir die Nase definitiv voll :angry: .



Wir öffnen das glücklicherweise nicht verschlossene Tor und fahren rein in den Kgalagadi Transfrontier Park! Diese Rückkehr haben wir uns etwas anders (bzw. regelkonformer) vorgestellt... :huh: This is Africa!

Bald schon erreichen wir den Abzweiger nach Sisatzwe. Die Strasse wurde seit längerem nicht mehr befahren. Unzählige Tierspuren säumen den Weg. Zu Beginn treffen wir auf drei Oryxe, später sind es wieder vereinzelte Steenböcke, die den Weg säumen. Irgendwann kreuzt ein Honigdachs unseren Weg, ist jedoch sogleich wieder im Gebüsch verschwunden. Wenig später erspäht Dani in einem Busch gleich neben der Strasse zwei Weissgesichtsohreulen. Cool!

Um sechs Uhr treffen wir auf der Sisatzwe Campsite ein. Sie ist mehrheitlich im Gebüsch versteckt und hat keine wirkliche Aussicht. Da sich ausser uns sowieso niemand in der Kaa Concession aufzuhalten scheint entscheiden wir uns, bis nach Thupapedi weiterzufahren. Da waren die Eulenmuckels doch auch schon?! Dann ist es bestimmt schön dort... ;)


Thupapedi CS

Ein grosszügiger Platz mit Aussicht auf eine kleine Pfanne, auf der weit entfernt zwei Oryx grasen. Wir werden von einem Kalahariheckensänger begrüsst und ich entdecke unzählige Tierspuren, welche über den Platz führen. Darunter sind definitiv auf Pfotenabdrücke in Leoparden- bzw. Hyänengrösse sowie etwas ältere Schleifspuren. Wie aufregend :woohoo: .

Spurenmässig ist hier in der Kaa-Region definitiv mehr los als im KD2-Gebiet. Wir richten uns ein und entzünden das obligatorische Lagerfeuer. (Den Himmel muss man in Afrika zum Glück ja nicht selbst anzünden, der glüht automatisch so schön :) .)



Während wir das Abendessen vorbereiten landet mehrmals eine Rostwangen-Nachtschalbe in der Nähe im Sand. Ein Foto gelingt uns trotz regem Flugbetrieb leider nicht. Der Vogel ist sehr schreckhaft.

Heute Abend gibt es leckere Lamm-Stücke vom Grill, dazu Gurkensalat und Pasta mit Oliven-Pesto. Und Dani's Lieblingsnachtisch: Ultramel-Custard.



Wieder geniessen wir eine sternenklare und kühle Nacht. Zwei Bilder unserer Camera-Trap wollen wir euch nicht vorenthalten ;) :





Dies ist unsere letzte wirklich ‚einsame‘ Wildnis-Nacht in diesem Urlaub. Das werden wir definitiv vermissen…





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